Ich finde es erstaunlich, in wievielen Ländern Leihmutterschaft überhaupt legal ist. Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, das Baby wieder abzugeben - so sehr ich anderen auch wünsche, ihr Glück zu finden (ich könnte mir aber auch nicht vorstellen, mein Kind zur Adoption freizugeben). Auf der anderen Seite: Wie wird man damit fertig, wenn das eigene Kind in einer anderen Frau heranwächst? Was hätte ich alles getan, wenn sich nicht (endlich...) unser Sonnenschein angekündigt hätte und ich z. B. in den USA, Belgien o. ä. wohnen würde? Sollte Leihmutterschaft auch in D legalisiert werden? Warum ist es hier überhaupt verboten? Sehr schwieriges Thema...
Leimutterschaft
Das ist der Fortschritt der Welt, man kann sich streiten ob sinnvoll oder nicht. Bei den ersten Invitro Befruchtungen in D war das Geschrei auch gross, jetzt ist das völlig ok. so seine Kinder zu bekommen. 6 Monate lang nicht schwanger geworden, dann fangen wir mal mit Hormonen an, dann kommt die Insimilation und dann die künstliche Befruchtung...Die Paare sind nach ein paar Jahren am Ende ihrer Kräfte, denn nichts hat gefruchtet...Da wäre das mit der Leihmutteschaft eine Option, aber illegal in D, aber legal in anderen Ländern, ein Widerspruch an sich? Warum diese unterschiedliche Rechtsgrundlage weltweit. Die Möglichkeiten einer Leihmutterschaft ist existent und nicht mehr rückkehrbar, es geht nicht mehr darum über ein solche Möglichkeit zu diskutieren, denn diese ist einfach gegeben! Also sollte die Diskussion doch dahingehend sein, wie ist der bestmögliche Umgang mit dieser Möglichkeit...Nicht ob ja oder nein, Schwarz oder Weiss, Egoismus, oder was auch immer...Was ist wichtig um dieses Mittel mit dem geringsten Schaden zu nutzen für Kind, Leihmutter und Eltern...
So kritisch ich das Thema Leihmutterschaft sehe, damit habe ich nun auch meine Probleme. Der Wunsch nach einem genetisch eigenen Kind ist menschlich mehr als verständlich. Und es ist mit Sicherheit eine ganz bittere Erfahrung, wenn sich die erhoffte Schwangerschaft nicht einstellen will oder wenn jemand eine Schwangerschaft nach der anderen wieder verliert. (Da kann ein Chromosomenschaden beim Kind oder eine Veränderung an der Gebärmutter zugrundeliegen. Die Trennung zwischen Schicksal und Krankheit ist künstlich.) Ich finde den Gedanken, dass Schwangerschaft gegen Geld ausgelagert wird, gruselig. Wobei ich mir - wie gesagt - eine Ausnahmeregelung bei eng verwandten Frauen vorstellen könnte. Aber die Vorstellung, dass man so lässig sagen könnte: "Na gut, also kein eigenes Kind. Ein angenommenes tut es auch. Meine Gene sind eh nichts besonderes." geht doch sehr an der Realität vorbei.
Für welche Paar benötigt es überhaupt Leihmütter? Meinem medizinischen Verständnis nach nur Frauen, bei welchen sich ein befruchtetes Ei aus irgendeinem Grund nicht in der Gebärmutter einnisten kann oder bei Frauen nach einer Gebärmutterentfernung. Wenn wir alle anderen aussortieren, welchen mit einer Hormonbehandlung oder einer IVF gehofen werden kann, dann bleiben nicht mehr allzu viele übrig. Die Frauen, die aus irgend einem Grund nicht selber austragen möchten lassen wir mal aussen vor. Somit haben wir also nicht mehr so viele Paare, die wirklich auf eine Leihmutter angewiesen sind.
Dann stellt sich als nächste Frage, was denn mit dem Kind ist, wenn es einen schweren Geburtsschaden erleidet. Die Möglichkeit ist zwar klein bei guter medizinischer Betreuung, aber nie ganz auszuschliessen. Nehmen es die Eltern liebevoll an oder ist "mein Fleisch und Blut" dann plötzlich nicht mehr so dringend? Was, wenn bei einem Kind im Laufe der Schwangerschaft eine Behinderung festgestellt wird? Wer entscheidet über eine Abtreibung? Die Leihmutter? Es ist immerhin ihre Gebärmutter, in der das Kind wächst. Oder doch die genetischen Eltern? Wenn ein Kind in der Spätschwangerschaft sterben sollte, was dann? Und wenn eine Leihmutter bei der Geburt stirbt und bereits eigene Kinder hat? Wer sorgt für diese? Und wenn eine Leihmutter bei der Geburt eine physische Beeinträchtigung erleidet? Z.B. kann bei einer Schnittentbindung die Blase verletzt werden und die Frau ist inkontinent im schlimmsten Fall oder es kann eine Gebärmutterentfernung notwendig werden. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr klein, aber solche Fälle kommen halt immer wieder vor. Wer bezahlt dann in so einem Fall? Die genetischen Eltern? Kann ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen? Gibt es Versicherungen, die solche Risiken abdecken? Abgesehen davon: die Leihmutterschaft (ausgenommen die Leihmütter, die aus Liebe für nahe Verwandte ein Kind austragen) funktioniert eh nur, solange es Leid und Elend gibt und solange es Frauen gibt, die keine andere Chance haben zu Geld zu kommen.
Es wird uns ja gerne von den Mainstreammedien das Bild einer Win-Win-Situation verkauft. Eltern haben endlich ein Kind, Leihmutter hat etwas Geld verdienen können. Dies ist auch so, wenn alles gut läuft. Läuft es eben nicht immer. Ich habe in kritischen Medien auch schon von Fällen gehört, in denen Frauen nach einer Eizellspende (hohe Medikamentendosen sind notwendig) selber unfruchtbar geworden sind, Männer nach einem Organverkauf mehr als das erhaltene Geld für Arztkosten aufwenden mussten und ich kann mir auch vorstellen, dass es Leihmütter gibt, die durchaus einen gesundheitlichen Schaden haben nach der Geburt und für Arztrechnungen mehr bezahlen mussten, als sie als Entschädigung für die Schwangerschaft erhalten habe. Zusammenfassent lässt sich sagen, dass wir nur immer von den Fällen zu lesen bekommen, die gut augegangen sind. Und es sind sehr viele Punkte, die nicht geklärt sind.
Auch wenn ich persönlich niemals erwogen hätte die Dienste einer Leihmutterschaft in Anspruch zu nehmen kann ich daran nichts verwerfliches finden...Ich gehöre zu den Frauen die kinderlos leben, nicht aus Überzeugung sondern weil das Leben es mit sich brachte. Aber meine Entscheidung wie ich damit umgehe ist eine persönlich auf mein Leben ausgerichtete Anschauung. die aber niemals ausschliesst, dass die Leihmutterschaft für viele Paare ein Geschenk für das Leben sein kann. Auch finde ich, dass auch alleinstehende und auch homosexuelle Menschen diese in Anspruch nehmen können. Worum geht es denn in erster Linie für Menschen die diesen schweren Weg gehen? Einem Menschenkind die bedingunglose Elternliebe schenken zu dürfen und nicht sich eine neuen Handtasche eigenes Haus, eine Sauna und ein Pferd zulegen wollen! Das ist ja auch übrigens alles legal zu erwerben
Ich muss sagen, ich kann die moralischen Bedenken nicht ganz nachvollziehen. Die Leihmutterschaft ist ähnlich einer Dienstleistung, die eine Frau für eine andere übernimmt. Ich könnte es mir sogar vorstellen, denn ich war sehr gern schwanger und hatte gute Geburten. Aber für den Körper ist es natürlich eine erhebliche Belastung, weshalb ich es - wenn es erlaubt wäre - aus rein ästhetischen Gründen dann doch nicht tun würde. Ich könnte mir eher vorstellen, dass es psychische Probleme gibt auf Seiten des Babys und der Mutter: Für die Leihmutter ist von vornherein klar: Das Kind ist nicht meins. Daher halte ich es für unwahrscheinlich, dass sie es später nicht hergeben will. Auf der anderen Seite bedeutet das auch, dass die Leihmutter wahrscheinlich wenig innere Bindung herstellt (Bauchstreicheln, mit dem Kind reden etc.) Und da sehe ich ein Problem fürs Baby, denn mittlerweile ist bekannt, dass bereits vorgeburtlich auch beim Kind psychische Prozesse stattfinden. Auch die fehlende Anpassung der richtigen Mutter sehe ich als Problem. Wenn sie aber Zeit und Möglichkeit hat, die Schwangerschaft zu begleiten, dann ist das vielleicht ein Ersatz zur eigenen Schwangerschaft. Letztlich ist die richtige Mutter in so einer Situation so dran, wie bei jeder normalen Schwangerschaft der Vater. Der guckt während der Schwangerschaft auch nur zu und erst wenn das Baby da ist, wird es real.
Ich denke, es muss eine Möglichkeit geben, sonst würde das Geld nicht investiert und mittlerweile ist es ein ganz netter Markt geworden. Und wo mir schon mal beim Geld sind, sieht man sich den ganzen Betrag an, den so ein Kind kostet, bleibt für die Leihmutter ein Bruchteil übrig, abgesahnt wird von den Organisationen und den beteiligten Ärzten.Vor einiger Zeit lief die gleiche Nummer aber in der Ukraine. Mit zunehmender Schwangerschaftsdauer fand es die Leihmutter dann plötzlich nicht mehr so locker flockig leicht verdientes Geld. Keine einfache Sache vor allem wenn man weiss, dass es den Frauen um das wenige Geld geht bleibt halt schon ein ziemlich schaler Beigeschmack. Da werden Situationen ausgenutzt, aber jedem das seine. Und die Sache mit der Freiwilligkeit sehe ich dann auch nicht mehr so eindeutig...
Ich habe vor einiger Zeit eine Doku über Leihmutterschaft in der Ukraine gesehen. Ich muss sagen: Vom Prinzip her finde ich richtig, dass Leihmutterschaft erlaubt sein sollte. Aber es muss mit Kontrolle und klaren Regelungen verbunden sein. Die Mutter in der Reportage hatte schon mehrere Kinder und brauchte dringend das Geld, um davon eine Wohnung anzuzahlen. Medizinische Kontrolle gab es keine, außer Abhören mit einem Hörrohr. Und das Risiko, dass die Eltern das Kind nicht abnehmen, falls es behindert sein sollte, trug sie alleine. Das alles hat mich beim Schauen der Reportage ziemlich schockiert! Das finde ich, wie andere schon schrieben, ethisch verwerflich! Ich gehe davon aus, dass wohl die wenigsten Frauen aus Altruismus Leihmutter sein würden, die meisten würden es sicher vor allem wegen dem Geld tun. Sie selbst schien mit ihrer Rolle als Leihmutter keine großen Probleme zu haben. Ich finde das nicht verwerflich, aber ich finde, da müsste Kontrolle und psychische Begleitung her.
Also ich würde es gut finden, wenn so etwas in Deutschland - natürlich unter strenger Aufsicht - auch gehen würde. Was spricht denn dagegen, dass eine gesunde Frau, der es nichts ausmacht, schwanger zu sein, anderen, ungewollt kinderlosen Paaren ein Kind schenkt? Ich würde auch sofort Eizellen spenden, wenn das in Deutschland möglich wäre. Ich brauch sie noch nicht und ich habe aber genug. Aber warum findest Du das denn krass? Die Junge Frau wurde ja nicht dazu gezwungen und kann sich von dem Geld, das sie für die Leihmutterschaft bekommt ein besseres Leben ermöglichen. Übrigens ist auch Samenspende nicht ganz unkritisch. An und für sich hat jeder Mensch ein Recht auf Kenntnis seiner Abstammung und dieses Recht wird durch Samenspende ausgehöhlt. Man hat sehr lange geglaubt, der Mensch sei im Wesentlichen ein Produkt seiner Sozialisation und die erbliche Komponente sei zu vernachlässigen. Dementsprechend hat man in der biologischen Vaterschaft eine vernachlässigbare Größe gesehen. Mittlerweile tendiert die Wissenschaft wieder dahin, erbliche Faktoren in vielerlei Hinsicht für entscheidend zu halten. Für manche Menschen ist es vermutlich durchaus belastend, die väterliche Familie nicht zu kennen.
So aufregend! Ich wünsche dir viel Glück und bald deinen Schatz zu bekommen.
Leihmutterschaft ist überhaupt ein schweres Thema. Es gibt viele Vorurteile hier und viele Voraussetzungen. Einerseits hilft es unfruchtbaren Paaren, die auch gegen EZS kein Kind bekommen können, aber anderseits gibt es auch Nachteile und besonders die Frage, ob es moralisch ist
Natürlich machen sie das nur wegen Geld. Für einige ist es die einzige Möglichkeit genug Geld für sich und Kinder zu verdienen.
Es kommt nicht in Frage, dass Geld hier eine wichtige Rolle spielt. Ich finde aber nicht, dass es für sie nur einzige Weg ist. Sie haben einfach ihre Wahl gemacht, nur ihre Entscheidung. Ich zweifele mich, dass jemand sie dazu gezwungen hat
und welcher Weg hat z.b. eine single Frau mit 2 Kindern in solchem armen Land wie Ukraine?
Die Ukraine ist nicht so ein armes Land wie Afrikaländer. Dort gibt es genug Arbeitsmöglichkeiten. Und noch wenn diese Frau so arm ist und weiß, dass sie kein Geld für die Kindererziehung hat, dann wofür hat sie diese zwei Kinder geboren.
sie kann doch im Dienstleistungsbereich arbeiten
Ich bin gegen LM. Bei der Geburt kommt noch hinzu, dass dieses gesundheitliche Risiko beide betrifft - die Frau und das Kind. Eine Schwangerschaft geht immer zu Lasten der Gesundheit der Frau. Wer haftet denn für Schädigungen, die während der Geburt beim Kind eintreten? Hinzu kommt, dass Frau im Verlauf der Schwangerschaft eine enge Bindung zu dem Ungeborenen eingeht. Dafür sorgt der, sich ständig verändernde, Hormonhaushalt. Dagegen kann Frau nichts unternehmen, sie kann sich noch so sehr einreden, dass sie nicht ihr eigenes Kind austrägt, dass sie nur ihren Körper vermietet hat. Es wird nicht funktionieren. Dessen muss die Frau sich bewusst sein. Sie muss wissen, dass sie mit psychischen Problemen zu kämpfen haben wird Paare, die sich für IVF entscheiden, sehen das als letzte Möglichkeit an, überhaupt ein Kind haben zu können. Sie unterziehen sich dabei langwieriger Hormonbehandlungen und haben oft jahrelang erfolglos versucht, auf natürlichem Weg ein Kind zu bekommen. Es besteht schon ein großer Unterschied zwischen In-Vitro-Fertilisation und Leihmutterschaft. Im Falle von Leihmutterschaft handelt es sich entweder um Frauen, die selbst keine gesundheitlichen Risiken eingehen wollen oder halt um transsexuelle oder homosexuelle Paare. Gegen die Möglichkeit der Adoption von Kindern ist doch gar nichts einzuwenden. Immer wieder werden Kinder ausgesetzt oder unmittelbar nach der Geburt zur Adoption freigegeben.
Dienstleistungsbereich ist nicht so hoch bezahlt in der Ukraine, wie du glaubst. Dieses Geld würde für die Kindererziehung nicht genung.
Ich bin auch gegen Leihmutterschaft. Einerseits, das ist das Geschäft und die Ausbeutung der Leihmutter. Und anderseits kann ich der Leihmutter nicht vertrauen. Sie weiß, dass es nicht ihr Kind ist, deshalb kann sie z.b. rauchen oder noch schlimmer trinken.
Das die Frauen das hauptsächlich wegen den Geld machen ist glaub ich klar.
Aber ihr dürft euch die Bindung von der Leihmutter zum Kind doch nicht vorstellen wie bei einer leiblichen Mutter. Sie hat sich dafür entschieden und ihr ist von der aller ersten Sekunde klar das es nicht ihr Kind ist und wird es sich auch in jeder Sekunde wieder bewusst machen . Sie macht kein babyshopping , sucht keinen namen und sieht das Baby selbst nicht im Ultraschall.Sie verzichtet bereits vor der Geburt schriftlich auf das Kind.
Tja das argument mit der Adoption, das kommt ja immer. Man ruft nicht einfach beim jugendamt an und bekommt dann mal schnell ein kind. Das ist ein prozess über sehr viele jahre, meist ohne Erfolg.In Deutschland kommen auf ca. 10-20 Kinder im jahr hunderte von Eltern die es möchten. Da ist man dann schnell zu alt, zu arm usw. Es geht also den allerwenigsten wenigsten Paaren bei leihmutterschaft um Genetik.
Es ist einfach so das die, die künstliche Befruchtung oder leihmutterschaft negativ sehen selber nie Probleme hatten kinder zu bekommen. Haben meist schon sehr jung 1-3 Kinder und können daher das gar nicht nachvollziehen.
Vor vielen Jahren habe ich erfahren, dass ich unfruchtbar bin. Es war die schrecklichste Zeit in meinem Leben. Ich kann nicht ausdrücken, wie erschöpft und verzweifelt ich mich fühlte. Unfruchtbarkeit erschien als Folge der Abtreibung. Ich war gezwungen es zu tun, weil ich zunächst eine Karriere machen wollte, um ein gutes Einkommen zu haben. Ich war jung und konnte nicht verstehen, wie dieser Fehler mein Leben verändern wird. In einigen Jahren, als ich schon eine gute Arbeit hatte, verstand ich, dass es höchste Zeit ist, ein Kind zu haben. Ich war so frustriert nach der Diagnose der Unfruchtbarkeit. Ich hatte viele Tests. Ärzte diagnostizierte Salpingitis. Es war eine Komplikation nach der Abtreibung. Ich möchte ein Kind haben. Und es ist ein Problem in vielen Ländern. Gegner der Leihmutterschaft würden ihre Meinung nur dann ändern, wenn sie in der gleichen Situation geraten werden.