• Mein Baby
  • OT: Privatinsolvenz....Erfahrungen ?

Das kam nicht ganz richtig rüber
Kindergeld stimmt, das hat sie bis zum Schluss einbehalten.
Unterhalt hat mein Vater für mich nur so lange gezahlt bis ich Abitur hatte. Pünktlich mit dem Zeugnis kam ein Schreiben seines Anwalts, das ganze ging vor Gericht und der dortige Richter entschied, dass mein Vater von seiner Unterhaltspflicht mir gegenüber entbunden wird. Dafür musste er dann für meine beiden minderjährigen Schwestern nach der Düsseldorfer Tabelle zahlen, was er vorher nicht konnte.


Aber ja....leid tun brauche ich keinem. Ich will auch kein Mitleid, schließlich war es meine eigene Entscheidung zu studieren und ich hab die Verträge unterschrieben. Damals ging ich halt auch davon aus, dass ich alles zurückzahlen kann. Hätte ich da Zweifel gehabt, hätte ich diese Kredite nicht aufgenommen.


Konsummäßig habe ich keinerlei Schulden, weil ich nichts auf Raten gekauft habe, außer vor Jahren mal einen Laptop, der schon ewig abbezahlt ist.

Leid tun brauche ich dir wirklich nicht Apo
Ich muss mit der Situation jetzt einfach so umgehen, dass ich das Beste daraus mache. Und ich werde nicht aufgeben, nie....Es wird sich eine Lösung finden, egal wie diese aussehen wird.


Das Thema mit meiner Vergangenheit ist etwas komplexer...An diesem Denken mit der Unterschicht ist aber nicht meine Mutter schuld. Die hat in dieser Richtung nie etwas gesagt, im Gegenteil hat sie sich in meinen Erfolgen gesonnt und die Komplimente entgegen genommen, wie toll sie alles macht, dass sie es ihren beiden Töchtern ermöglicht, das Abitur zu machen. Es wusste niemand, dass ich alles selbst zahlen musste. Ich habe viel gearbeitet neben der Schule, um mich komplett selbst zu finanzieren, denn ich bekam nichts bezahlt, nicht einmal das Papiergeld, geschweige denn Bücher, Klassenfahrten oder Kleidung. Selbst Essen musste ich großteils selbst kaufen, weil ich durch Schule und Jobs so gut wie nie daheim war und nichts mitnehmen durfte. Ich ging um dreiviertel 7 aus dem Haus und kam um halb 8 wieder. Wochenende musste ich sowieso arbeiten.


Meine Kindheit selbst endete mit 11 Jahren, als bei meiner jüngsten Schwester ein Gehirntumor entdeckt wurde und sie in letzter Minute operiert wurde. 24 Stunden später wäre sie tot gewesen. Da das Ding auch noch so ziemlich das bösartigste war, das es gibt, folgten zwei Jahre Chemo und Bestrahlung, Folgeschäden hat sie immer noch. Von dem Zeitpunkt an, zählte für meine Mutter nur noch sie und auch jetzt ist es noch so, dass meine Mutter und andere zwei opfern würde, um die jüngste zu retten...Deswegen mussten wir einfach zurückstecken. Mein Vater war auch keine Hilfe, so blieb alles an mir hängen als ich 11 war. Haushalt, die Erziehung meiner achtjährigen Schwester, Schule etc....dort wurde ich auch gemobbt, so dass ich damit auch klar kommen musste. Mit 15 trennten sich meine Eltern und von da an war es finanziell knapp, da meine Mutter arbeitslos war...und ich musste mich selbst finanzieren, da meine Mutter Heilpraktiker und diverse Therapien für die Jüngste ermöglichen wollte und diese nicht übernommen wurden.
An dieser Denkweise mit der Unterschicht sind eigentlich meine Lehrer schuld, die mir immer deutlich machten, dass ich auf dem Gymnasium nichts zu suchen habe. Ein Zitat unter vielen, das sich mir eingebrannt hat, von meinem ehemaligen Mathelehrer zb: "Du kommst aus der Gosse und egal was du machst, du wirst letztendlich wieder in der Gosse landen." Solche Sätze kamen öfter, man bekam es zu spüren usw.....und daran erinnere ich mich momentan natürlich wieder und es tut weh zugeben zu müssen, dass sie damals recht hatten.


Mein Mann und der Alkohol ist ein Thema für sich. Er ist nicht so schlecht, wie es rüberkommt....Alkoholabhängigk eit ist nun mal ne Krankheit. Ich kenne ihn sehr gut und weiß wie es passierte, dass er da reinrutschte....und plötzlich war die Kontrolle verloren darüber, was er auch selbst gemerkt hat. Gestern waren wir gemeinsam bei der Suchtberatungsstelle, weil ich ihm versprochen habe ihn bei diesem Weg zu unterstützen und er will es schaffen....ob er es schafft ist natürlich die Frage...jeder weiß wie hoch die Rückfallquote ist....dazu kann ich also derzeit nichts sagen. Mit seinem Gehalt hat es einfach den Grund, dass er selbst nicht viel verdient und Angst hatte, dass einem alles genommen wird....die Onlinekonten waren rein interessehalber, wie es damit läuft. Er hätte keinen Terror gemacht, wenn es nicht mehr gehen würde.


Es kommt einfach viel zusammen zur gleichen Zeit....und natürlich liegen die Fehler in der Vergangenheit. Ist mir auch bewusst. Ich will mich nicht aus der Verantwortung stehlen und hätte ich kein Kind würde ich auch drei Jobs machen und unter der Brücke wohnen, wenn ich dadurch die Schulden wie ein anständiger Mensch zurückzahlen könnte. Das Kind steht aber an erster Stelle, deswegen bin ich für sein Wohl auch bereit moralisch asozial zu handeln und mich mit der Privatinsolvenz rauszuziehen. Ebenso wie ich deshalb jetzt arbeitslos bin, weil ich nicht bereit bin das Kind weiterhin von meinem Mann betreuen zu lassen, während ich arbeiten muss. Bei all diesen Entscheidungen, die ich getroffen habe, wurde ich bisher aber von den Ämtern unterstützt, die ebenfalls der Ansicht sind, dass es anders nicht geht um das Wohl des Kindes nicht zu gefährden. Kinderlos würde ich komplett anders handeln.


Oh Gott hab ich jetzt einen Riesentext geschrieben! Und am Handy krieg ich das mit den Smileys nicht hin.....denkt euch einfach ein paar auflockernde dazu. ;-)

Damit hast du schon recht
Ich habe nie gelernt auf mich selbst zu achten. Von klein auf hieß es immer, man hat dafür zu sorgen, dass sich alle wohl fühlen.
Ja und nachdem meine Schwester krank wurde, hieß es bei jeder Kleinigkeit, um die ich bat, ich soll nicht so egoistisch sein und auch mal zurückstecken....da ging es wirklich um Kleinigkeiten oder auch mal die Frage, ob meine Mama mal mit mir alleine was unternimmt....


Denke, dass hat alles sehr geschadet....Ich sehe es ja, aber ich schaffe es nicht, es zu ändern...Falle immer wieder rein....Kann auch nicht Nein sagen und solche Sachen....

Wirklich dumm gelaufen
Tut mir echt leid,das alles so zusammen kommt.Wenn wenigstens nicht das noch mit deinem mann waer.
Aber du begibst dich wieder in eine ausweglose situation mit der privatinsolvenz,da du mit der nicht deine ausbildung beenden darfst.
In dem anderen thread schriebst du doch das "nur " die zinsen sofort faellig sind,der kredit selbst mit ratenzahlung abgetragen werden kann.
Wie hoch ist der kredit?wie hoch die aufgelaufenen zinsen?
Das mit der befristeten anstellung bei lehreren kam erst letztens im radio,wenn ich es richtig verstanden hab,soll das unterbunden werden.
Ich wuensch dir ,das du eine bessere loesung findest und das studium nicht umsonst war. Vielleicht gibts doch noch einen weg,wie du als lehrerin arbeiten kannst.

    .
    Ist denn überhaupt gesichert, dass Referendariat unter Ausbildung fällt und sie es deswegen in Insolvenz nicht beenden darf? Immerhin verdient sie da ja was, ist also etwas anderes als z.B. Schulbesuch. Und wie wäre es, wenn das Referendariat bereits angetreten ist bei Eröffnung der Insolvenz, ist sie dann verpflichtet den bestehenden Arbeitsvertrag zu kündigen?

      sl`ine_12046728

      ...
      Bezüglich Insolvenz habe ich keine Ahnung...


      Aber dass Referendariat als Ausbildung zählt, ist sicher. Man verdient zwar Geld (aber eine wirklich lächerliche Summe, es waren damals ca. 800 brutto bei mir), dafür hat man zumindest hier in Bayern eine Klassenleitung mit allen Pflichten...
      Und dann ist es sogar so, dass man, falls man nach dem Referendariat nicht angestellt wird, bekommt man nicht einmal Arbeitslosengeld, weil man ja nicht gearbeitet hat, sondern nur eine Ausbildung gemacht...


      Aber wie gesagt, wie es sich da bei einem Insolvenzverfahren verhält, weiß ich nicht...

      hooda_12167180

      Ja das wäre schön
      Früher war es auch so, dass Lehrer eine sichere Anstellung hatten...hat sich leider alles verändert....und es ist eben so wie überall. Wenn zuviele da sind für zuwenig Jobs, werden eben die Anforderungen hochgeschraubt und viele vorherige Rücksichtnahmen abgeschafft. Früher konnte man sich sicher sein, verheiratet mit Kind an die nächstgelegene Schule zu kommen. Offiziell geistert das immer noch rum, ist aber in der Realität nicht mehr so, wie mir das Kultusministerium gesagt hat. Jetzt wird im fahrbaren Bereich eingesetzt, was laut ihnen 100km einfach sind. Mit Krippenzeiten oder Tagesmutter unmöglich, da pünktlich zur ersten Stunde an der Schule zu sein. Leider gibt es da auch kein Entgegenkommen, dass man erst später anfangen kann. Ich hab zum Beispiel mit einer geschrieben, als ich Erfahrungen gesammelt hab, die trotz dass sie alleinerziehend war, von Augsburg nach München musste. Sie hat es nur geschafft mit Hilfe der vollen möglichen Krippenzeit plus der Betreuung durch ihre Eltern und Schwiegereltern. Solche privaten Betreuungsmöglichkeiten fallen bei mir komplett weg. Umsonst raten mir nicht alle Stellen, dass ich es lassen soll, auch das Arbeitsamt gestern....


      Was den Kredit betrifft, natürlich kann man den mit den Regelraten abzahlen, nur die gestundeten Raten, die eigentlich schon zu zahlen gewesen wären, die müssen komplett bezahlt werden, heißt, die wollen zum 30. September knapp 3500 Euro von mir auf einen Schlag. Hab natürlich mit denen telefonisch gesprochen, bevor ich bei der Schuldnerberatung angerufen habe, also zwischen dem letzten und dem jetzigen Thread, weil ich wissen wollte, ob es weitere Lösungsmöglichkeiten gibt. Da wurde mir gesagt, nachdem ich ja gestundet hatte, dass ich zahlen muss und vorerst auch keine Ratenreduzierungen etc gewährt werden, weil was voran gehen muss. Auf meinen Einwand, dass ich das schlichtweg nicht kann, kam nur, es wäre nicht ihr Problem. Die Regelrate ist 299 Euro. Mit dem Job hätte es vielleicht noch geklappt diese zu bedienen, aber die 3500 hätte ich trotzdem nicht. Jetzt, wo ich wieder arbeitslos bin und weder Alg1 noch Alg2 bekommen werde, sieht es zappenduster aus....Neuen Job finden ist meine große Hoffnung, allerdings wird es kaum in dem kurzen Zeitraum klappen, den ich habe. Deshalb hab ich mich jetzt für die Privatinsolvenz entschieden....eine andere Lösung sehe ich nicht mehr. Was den Job betrifft hat mir die Dame im Arbeitsamt auch keine großen Hoffnungen gemacht, weil ich schon sehr beschränkt bin was die Zeiten angeht und sie meinte, dass zumindest ein Minimum an Flexibilität gefordert wird, was ich nicht bieten kann. Zudem kann ich keine ganzen Schichten machen, die im Einzelhandel zwischen 6 und 7 Uhr beginnen, weil mein Kind erst um dreiviertel 8 von der Tagesmutter geholt wird. Je nach Entfernung kann ich dann frühestens um 8 anfangen. Habe auch kein Auto...alles sehr verzwickt momentan.


      Für mich hab ich jetzt entschieden, dass ich das durchziehe und alles mir mögliche mache, um die Situation zu verbessern...soweit es in meiner Macht liegt.

      sl`ine_12046728

      Das Problem sind hier die Zeiten
      Wenn ich schon angetreten wäre, müsste ich natürlich nicht kündigen. Es kann sogar sein, dass es mir genehmigt würde, wenn ich nächstes Jahr anfangen würde, da es ja der Beendigung der Ausbildung dient, eine Sicherheit dafür gibt es nicht. Kann auch sein, dass die einfach "Nö" sagen.


      Das Problem mit dem Referendariat ist, dass es Vollzeit ist, hab mich nach Apollines Vorschlag direkt schlau gemacht und in Bayern gibt es leider keine Möglichkeit der Teilzeit, und man verfügbar sein muss, wie die Schule es verlangt. Zusätzlich bekommt man ja auch noch Zusatzaufgaben aufgebrummt, auf die die anderen Lehrer keinen Bock haben und deshalb an die Refis weitergeben. Nur mit der Tagesmutter ist das nicht zu schaffen. Sie arbeitet zb nur jeden zweiten Freitag, wodurch ich an diesem Wochentag keine Stunden übernehmen könnte. Montag und Dienstag müsste ich um zwei schon daheim sein. Lediglich Mittwoch und Donnerstag könnte ich bis halb vier. Allerdings könnte ich nie zur ersten Stunde, da mein Sohn erst um viertel bzw. zehn vor acht geholt wird. Würde ich an die nächstgelegene Schule kommen, beginnt dort die erste Stunde um fünf vor acht. Die ist aber für mich, ohne Auto mit S-Bahn, 45 Minuten Weg entfernt, weil ich zuerst 20 Minuten zur S-Bahn-Station laufen müsste, dann warten bis die nächste kommt, 15 Minuten fahren und von dort nochmal 10 Minuten Fußweg. Zurück natürlich das Gleiche....
      Hätte ich Familie, die den Kleinen nehmen können, wenn ich nicht kann, wäre es kein Problem. Vorbereitung etc könnte ich abends machen, wenn er schläft ab sieben...aber von Freunden und anderen Referendaren, die unter anderem auch an dieser Schule waren, kamen die oft erst um acht oder nein Uhr abends aus dem Schulgebäude raus, wieso auch immer.....das geht bei mir einfach nicht....Rücksicht wird wohl auch keine genommen auf die private Situation, weil gesagt wird, dass es die eigene Sache ist, wie man es hinbekommt.


      Natürlich könnte es sein, dass alles super toll läuft und funktioniert, aber was wenn nicht? Wenn ich anfange und es klappt einfach nicht? Dann muss ich abbrechen, was als einmal durchgefallen zählt....dann hab ich noch einen einzigen weiteren Versuch, der direkt zum nächsten möglichen Zeitpunkt angetreten werden muss...und da wird sich kaum was geändert haben an meiner Situation, das heißt, ich müsste ein zweites Mal abbrechen und wäre damit endgültig durchgefallen...weitere Chancen gibt es nicht....


      Es ist mir einfach zu gefährlich das Wagnis einzugehen ohne ein festes Netz, das die Betreuung im Notfall gewährleistet.

        nelda_12289400

        .
        Das ist echt verzwickt. Mir fallen nur noch folgende Möglichkeiten ein: Referendariat in einem anderen (angrenzenden?) Bundesland mit Teilzeitform (ggf dahin umziehen), und/oder beim Jugendamt die Hölle heiß machen wegen der Betreuungszeiten. Die Tagesmutter deckt nicht adäquat ab, dann brauchst du halt eine ergänzende Betreuung nachmittags und an den Freitagen. Himmel, dass die Kommunen das nicht gebacken kriegen mit der Betreuung kann doch nicht immer auf dem rücken der Mütter ausgebadet werden und in diesem Fall die Insolvenz geradezu herausfordern. Sprich zur not auch beim Bürgermeister vor.

        Kann es sein...
        ...dass du Angst vor dem Referendariat hast?


        Du schilderst ganz genau, weshalb du überhaupt nichts an deiner bisherigen Situation verändern kannst. Du hast das alles bis ins kleinste Detail durchdacht und kommst dann immer zu dem Ergebnis, dass du keine andere Wahl hast. Legitimiert werden deine Bedenken von den Behörden, die dich in deiner Ansicht bestärken. Außerdem führst du Bekannte an, die dir von ihren schrecklichen Erfahrungen berichtet haben.


        Ich denke, dass das Vermeidungsgedanken sind, die sich schon stark bei dir verfestigt haben.


        Mein erster Gedanke war: Wenn du dich trennen möchtest und du sowieso keine Unterstützung vor Ort hast, warum bewirbst du dich nicht in einem anderen Bundesland? Es gibt genug Bundesländer, da suchen sie händeringend Lehrkräfte.
        Du brauchst doch eine Perspektive für die Zukunft und kannst nicht ewig warten, bis sich die Situation in Bayern entspannt. Bei der Jobsuche geht es ja vielen ähnlich. Es ist eher unwahrscheinlich, dass man in seiner Heimat bleiben kann. Ich hoffe natürlich, dass dein Mann dich und dein Kind gehen lassen würde, denke aber, dass es auch hier Möglichkeiten gebe, gerade wenn dein beruflicher Werdegang davon abhängt. Ansonsten mach das Referendariat in Bayern und zieh danach in ein anderes Bundesland. Bewirb dich und zieh in den Ort, in dem deine zukünftige Schule liegt. Dann musst du nicht ständig pendeln. Oft bilden Referendare auch Fahrgemeinschaften, so dass man nicht zwangsläufig ein Auto benötigt.


        Ich verstehe auch gar nicht, warum du dein Studium als schlechte Wahl betrachtest. Noch nie sah es so gut aus für Lehrer! In vielen Bundesländern bleiben Planstellen unbesetzt und du jammerst. Das kann ich nicht nachvollziehen.


        Ich habe mein Referendariat im Juli beendet und dieses in Niedersachsen absolviert. Vollzeit mit zwei Kindern. Hier vor Ort haben wir auch keine familiäre Unterstützung. Es hätte aber die Möglichkeit gegeben, das alles in Teilzeit zu absolvieren. Dabei verzichtest du jedoch anteilig auf Geld.


        Verdient habe ich ca. 1200 Euro Netto, dazu kamen noch Familienzuschüsse für zwei Kinder. Fahrtkosten zu den Seminaren werden dir erstattet. Ich habe gerade nachgeschaut: in Bayern verdienst du genauso. (Besoldungsrechner Bayern: Besoldungsgruppe AW A12). Du wirst während des Referendariats verbeamtet (Beamtin auf Widerruf) und trägst die Bezeichnung "Lehrerin im Vorbereitungsdienst" (LiVd). Ich kann mir kaum vorstellen, dass während eines Insolvenzverfahrens eine Absolvierung des Referendariats nicht möglich ist. Vielleicht könntest du deine Gläubiger aber auch gnädig stimmen, wenn du ihnen in Aussicht stellst, dass du finanziell bald besser gestellt bist.


        In einem anderen Bundesland sieht es eventuell auch besser aus mit den Betreuungszeiten. Meine Kinder gingen bis 16 Uhr in die Betreuung. Das war locker zu schaffen. Zur Not musst du dir einen Babysitter suchen, der 1-2 x die Woche am Nachmittag einspringt.


        Trotz aller Seminare, Unterrichtsvorbereitungen, Unterrichtsverpflichtungen etc. war ich nie bis 20 Uhr in der Schule. Natürlich gibt es Dienstbesprechungen und Konferenzen, aber nicht ständig und jede Woche. In Niedersachsen musst du auch keine Klassenleitung übernehmen. Du hast 12 Unterrichtsstunden, davon einige eigenverantwortlich und einige in Doppelbesetzung. Einmal die Woche hast du ein Fachseminar (3h) und alle zwei Wochen Pädagogikseminar (4h). In dieser Zeit hast du keine Stunden in der Schule abzuleisten (logisch). Ich habe in der ganzen Zeit nie erlebt, dass andere Lehrer mir zusätzliche Aufgaben aufgebrummt haben, auf die sie selbst keinen Bock hatten. Im Gegenteil: Die meisten haben großes Verständnis für einen und helfen gern.


        Es ist eine anstrengende Zeit und es gibt Phasen, da kommt man an seine Grenzen, aber du willst doch eine Perspektive für die Zukunft, für dich und dein Kind.
        Dazu gehört aber der erste Schritt, pack es an! Trau dich! Und hör nicht auf diese ganzen Horrorgeschichten. Davon habe ich vorher auch genug gehört und es kam alles ganz anders!


        Wenn du das schaffst, dann wird sich auch alles, was vorher war, relativieren. Die Schulden haben dann einen Sinn gehabt. Jetzt hast du Schulden und keinen Job und scheinbar auf lange Sicht auch keine Aussicht auf Veränderung.


        Kann es sein, dass du dir den Lehrerjob gar nicht zutraust, vielleicht weil du schon zu lange raus bist? Aber auch hier gilt: Finde es heraus! Pack es an! Und anders als du es schilderst, sind die Bedingungen nicht härter geworden, sondern besser: Gerade weil so viele Lehrer gesucht werden. Ich habe von meinen Seminarleitern durchweg Unterstützung und positiven Zuspruch erhalten. Ich glaube, das war früher tatsächlich anders. Und zu deiner Vermutung, dass du sofort als durchgefallen giltst, wenn du mittendrin merkst, dass du es nicht schaffst: Wenn es aus welchen Gründen auch immer scheitert, kannst du erstmal ganz normal kündigen und dir später bereits absolvierte Zeiten anrechnen lassen. Es gibt auch die Möglichkeit, direkt mit dem Studienseminar einen Plan zu machen, wie es irgendwann weiter gehen könnte. Durchgefallen bist du, wenn du dich zur Prüfung anmeldest und am Prüfungstag nicht kommst oder eben den Anforderungen nicht genügst. Außerdem gibt es immer die Möglichkeit, freiwillig zu verlängern. Das Studienseminar lässt auch hier mit sich reden und sieht das manchmal sogar vor, wenn ein Anwärter oft krank war oder dergleichen. Verliere dich bitte nicht in wilden Spekulationen!


        Ich habe vor langer Zeit einen Spruch gelesen, der heißt:


        "Es gibt tausend Gründe, alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen, etwas zu verändern: Du hältst es einfach nicht mehr aus!"


        Geh das Wagnis ein und vertrau auf dich!

          ayaka_12571738

          Sehr
          schöner Text. Und entspricht in etwa den Erfahrungen, die ich aus persönlicher Anschauung habe. Das Referendariat war gut mit Kind machbar.

          10 Tage später

          Warum gehst Du nicht einfach mal zu einem Anwalt?
          >>>Jetzt ist es sowieso erstmal gegessen, da mir die Schuldnerberatung gesagt hat, dass ich während der Insolvenz nichts in Richtung Ausbildung machen darf,<<<


          Diese Aussage ist definitiv nicht richtig!


          Auch während einer Privatinsolvenz darf man eine Ausbildung machen. Man darf ja sogar als Arbeitsloser, als Hartz IV-Empfänger in die Privatinsolvenz gehen - und mit den Hartz IV-Sätzen liegt man mit Sicherheit weiter unterhalb der Pfändungsfreigrenzen als als (aufstockender) Referendar.


          Ich weiß nicht, was Du bei der letzten Arbeit verdient hast (es war eine Teilzeitstelle, wenn ich das richtig erinnere), aber ich könnte mir vorstellen, dass Du auch da unterhalb der Pfändungsgrenzen lagst.
          Und welche Chance hast Du - ohne Berufsabschluss - auf dem Arbeitsmarkt? Was für eine Stelle sollst/musst Du denn vorweisen (nach Ansicht des Schuldenberaters), damit Du in Insolvenz gehen darfst?
          Dafür gibt es keine rechtlichen Vorgaben!


          Im übrigen, wie lange dauert das Ref denn? Zwei, max drei Jahre - das Insolvenzverfahren dauert min. 7 Jahre. So oder so ausreichend Zeit, sich anschließend einen angemessenen Job zu suchen.



          >>>Hartz 4 bekomme ich nicht, weil wir trotz Trennung als Bedarfsgemeinschaft berechnet werden, da wir verheiratet sind und ja auch im gleichen Haus wohnen....hab mit dem Jobcenter schon Kontakt aufgenommen, die mir das genauso gesagt haben.<<<


          Auch diese Aussage ist nicht zutreffend.


          Mitarbeiter von JC erzählen sehr viel, wenn der Tag lang ist und es um die Einsparung von Geldern geht. Man könnte glatt denken, die kriegen Provisionen für die Verhinderung von Zahlungen.


          Die JC versuchen sich hier rauszureden und getrennte Eheleute weiter als Bedarfsgemeinschaft laufen zu lassen
          Allerdings räumt das BGB den Eheleuten ausdrücklich die Möglichkeit ein, eine Trennung auch innerhalb der gemeinsamen Wohnung vorzunehmen.


          Par. 1567 BGB
          (1) Die Ehegatten leben getrennt, wenn zwischen ihnen keine häusliche Gemeinschaft besteht und ein Ehegatte sie erkennbar nicht herstellen will, weil er die eheliche Lebensgemeinschaft ablehnt. Die häusliche Gemeinschaft besteht auch dann nicht mehr, wenn die Ehegatten innerhalb der ehelichen Wohnung getrennt leben.


          Und Par 7a SGB II nimmt lediglich auf den Begriff des Getrenntlebens der Eheleute Bezug - also streng genommen auf eben diese Norm des 1567 BGB


          Auch hier hilft der Anwalt weiter - der kann nämlich eine sog. Getrenntlebensbescheinigung ausstellen; eine solche erteilen auch Bürgerämter/Einwohnemeldeämter.


          Reicht selbst dies dem JC nicht, hilft eventuell ein Schreiben des Anwalts an die Gegenseite (also den Ehemann), dass Du beabsichtigst, die Ehe aufzulösen - Dich ab sofort trennst und nach Ablauf des Trennungsjahres Scheidungsantrag einreichen wirst. Dann eine Kopie davon ans JC und fertig.


          Außerdem erst mal Antrag auf Hartz IV stellen! Und anschließend, bei Ablehnung, in Widerspruch gehen.
          Zeitgleich Anträge auf Umzugskosten, Kautionskosten für neue Wohnung etc, einfach alles, was bei Umzug und neuer Wohnung Deinerseits beim JC beantragt werden kann, erst einmal stellen.



          Verstehe ich nicht. Du kannst Dich doch nicht ernsthaft hinsetzen und solchen Auskünften einfach so glauben, ohne mal zu überprüfen, was die wirklich taugen?

            verena_12338979

            Was ich auch immer noch nicht so ganz verstehe
            was spricht gegen eine Zahlung?


            >>>Die Schulden sind so hoch und meine möglichen Raten so klein, dass nicht einmal die anfallenden Zinsen bedient wären. Bedeutet, dass ich zahlen würde und die Schulden trotzdem weiter steigen statt sinken..<<<


            Das mag ja JETZT so sein. Aber Du hast doch sicherlich nicht ernsthaft vor, den Rest Deines Lebens ohne Job vor Dich hinzudümpeln???


            Wenn die Kreditsumme so hoch ist, wie Du es hier anklingen lässt, dann war vermutlich eh nicht geplant, den Kredit in ein, zwei, drei Jahren zu tilgen.
            Deine Schilderung klingen eher nach einer Tilgungsdauer von 5, 7 oder gar 10 Jahren


            Was genau spricht dann dagegen, sich JETZT erst mal was Solides aufzubauen, jobmäßig, aber auch privat die Sache mit Deinem Mann und der Kinderbetreuung zu klären?
            Und DANN - mit entsprechendem Job und Einkommen - "richtig" zu tilgen?
            Ja, dann dauert die Rückzahlung eben nicht, wie vorab, bei Kreditaufnahme, geplant, 7 oder 10 Jahre sondern vielleicht (wegen der dann aufgelaufenen Zinsen) 3, 4, oder 5 Jahre länger.
            Na Und???? Das kann doch kein Grund sein, sich zu sagen - "Nöö, dann tilge ich lieber gar nicht"??


            Hat die Bank denn, außer der Aussage, es müsse mal vorangehen, schon irgendwas unternommen? Dich verklagt, einen Titel erwirkt, Dir ein Inkassounternehmen oder den Gerichtsvollzieher auf den Hals gehetzt?
            Die reden doch bislang nur, und drängen doch, soweit ich das verstehen, nicht mit irgendwelchen Maßnahmen in Richtung Insolvenz.
            Warum Du da JETZT eine solche anstrebst, und nicht wenigstens versuchst, die Schulden durch Zahlung loszuwerden, erschließt sich mir echt nicht.


            Die Inso dauert, wenn Du keinen Job hast und keine Zahlungen leisten kannst, wenigstens 7 Jahre.
            In der gleichen Zeit könntest Du aber genauso gut auch das Ref machen - bereits ein wenig, und seien es "nur" Zinsen, tilgen. Dir anschließend eine Arbeit suchen, die angemessen bezahlt ist, und dann entsprechend höhere Raten entrichten.


            Du orientierst Dich zu sehr auf "jetzt gehts aber nicht". Und weil es jetzt nicht geht, stellst Du Dich, offenbar noch unterstützt von der Schuldenberatung, irgendwie auf den Standpunkt, dann müsstest Du eben gar nichts in Richtung Tilgung mehr machen, auch nicht dann wenn es möglich wäre - und das wäre es doch mit hoher Wahrscheinlichkeit in ein paar Jahren, wenn Du Dich jetzt entsprechend kümmerst.


            Die Inso rennt Dir doch nicht weg!
            Solange die Bank nicht ihrerseits Inso-Antrag gegen Dich stellt, hast Du doch, so gesehen, gar keinen Grund, JETZT die Privatinsolvenz zu betreiben.

            8 Tage später
            nelda_12289400

            Hallo lapagana, entschuldige das ich dich einfach so anschreibe.... Ich bin hier komplett neu und wollte eigentlich ganz woanders hin, kenne mich hier aber noch nicht so gut aus und bin über deine geschichte gestolbert. dass hört sich ja alles echt schlimm aus. Wie ist es denn ausgegangen, wenn ich so frech fragen darf? Ganz viele Grüße aus dem Ruhrpott!!! :roule:

            Ein Account, der gofemhippie, ist ja nun weg. müsste man sich nochmal an die Admins wenden, dass sich um die anderen beiden (wenn elefantenrodeo auch dazu gehört) Accounts auch gekümmert wird.

            ach quatsch. Mutter von 2 Kindern.... als Vorhangstange war sie doch so eine Verfechterin des Thermomix und als gofemhippie hätte sie den Thermomix nicht mal mit der Kneifzange angefasst :pdr:

            wahrscheinlich nur mittlerweile so viele Profile, dass sie schon gar nicht mehr weiß, welchen Müll sie immer mit den einzelnen Nicks schreibt

            :???:


            Genau, meine Aussage ist asozial.
            Es ist absolut unverschämt und frech, davon auszugehen, dass Menschen, die Schulden machen, diese Schulden auch begleichen. Oder sich doch zumindest redlich bemühen, einen bestimmten Prozentsatz der Schulden zu tilgen.
            Schulden zu tilgen, die man selbst, freiwillig, eingegangen ist, ist wirklich absolut unzumutbar.


            Nee, sorry, aber...


            Leute, die zahlen wollen, die tun in erster Linie eins - ZAHLEN.
            Und KLEINE Raten kann jeder zahlen. JEDER!
            Wer behauptet, nicht wenigstens 10, 20 Euro monatlich für SEINE Schulden aufwenden zu können, der will NICHT zahlen. Der beschränkt sich lieber auf reine Lippenbekenntnisse und hofft, seine Schulden durch eine Insolvenz schnell von der Backe zu kriegen! Nichts anderes.


            Es geht hier auch nicht, das habe ich auch irgendwo geschrieben, um Leute, die durch Krankheit, Unfall, Todesfall oder sonstige Katastrophen unverschuldet in eine Extremsituation geraten sind.
            Und doch, man KANN auf 10, 20 Jahre planen.
            Wahrscheinlich bin ich jetzt wieder die arrogante, besserwisserische Tussi, aber ich bin durchaus davon überzeugt, dass ein normales menschliches Gehirn fähig ist, folgende Denkleistung zu erbringen: "Was geschieht mit der Rückzahlung meines Wunschkredites, wenn ich meinen Job verlieren? Kann ich dann noch immer entsprechende Zahlungen leisten?"
            DAS KANN ein durchschnittlicher Mensch, rein von der Leistungsfähigkeit seines Gehirnes her, durchdenken!
            Den Job zu verlieren, steht jetzt auch nicht auf der gleichen Wahrscheinlichkeitsstufe, wie eine morgige Landung Außerirdischer vor dem Deutschen Bundestag, sondern ist schon um einiges realitätsnäher. Wir leben, dass kann sich jeder erschließen, der nicht komplett blind und taub durch die Gegend rennt, in einem Land, in dem keine Vollbeschäftigung herrscht. Es gibt bei uns, seit vielen Jahrzehnten, eine gewisse Arbeitslosenquote. Es gibt regelmäßig auch im größeren oder großen Stil Firmen-/Unternehmenspleiten. Und es kann, nahezu, jeden treffen.
            Warum also tust Du, und andere hier, so, als wäre es unmöglich, solche Szenarien zu berücksichtigen, BEVOR man Schulden macht??


            Zum nicht zahlen können:
            Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen hier in Deutschland beträgt irgendwas um die 80 Jahre. Das reguläre Renteneintrittsalter der meisten hier im Forum dürfte jenseits des vollendeten 65. Lebensjahres liegen.
            Die TE schreibt von Studium, noch zu absolvierendem Referendariat - so dass ich schätze, dass sie wohl noch keine 30 ist. Damit liegen noch immer mindestens 35 ARBEITS-Jahre vor ihr - wenn man von einem "normalen", üblichen Lebenslauf ausgeht.
            Was ist das also für eine Aussage - "nicht zahlen können"???
            WANN genau kann man das nicht? Die nächsten 35 Jahre?? Doch wohl nur, wenn man keine anderen Ziele im Leben hat, als bis man mit 80 mal irgendwann ins Grab kraucht, seinen Hintern auf der heimischen Couch breitzusitzen und dabei die Hand fordern aufzuhalten "hey, Staat, schieb Kohle rüber"!
            Wenn man nicht beabsichtigt, eine solche "Karriere" einzuschlagen, ist die Behauptung "nicht zahlen können", bei einem jungen Erwachsenen unter oder um die 30 eine absolute Farce. Das zieht als Grund vielleicht bei einer arbeitslosen Person jenseits der 55, denn diese hat es erwiesenermaßen schwer, nochmals eine Arbeit mit angemessenem Verdienst zu finden. Aber das zieht nicht bei 30jährigen.
            In diesem Alter hat man nämlich noch genügend Zeit, um den JETZIGEN Umstand "nicht zahlen können" eben nicht in Stein zu meißeln, nicht fest zu zementieren. Sondern umgehend zu ändern.
            Und wenn man sich einen "Hauptjob" sucht, zusätzlich früh um 6 irgendwo Regale einräumt und am Sonntag Nachmittag 2-3 Stunden Zeitungen und Prospekte austrägt, um irgendwas an seinen Schulden zu tilgen. Und dabei geht es nicht darum, Schulden komplett zu tilgen. Aber man kann doch wohl eine bestimmte Summe abzahlen! Wenn mir jemand 1000 Euro schuldet, und - rechtlich betrachtet - nicht zahlen müsste, weil unterhalb der Pfändungsgrenzen, wäre ich mehr als erfreut, wenn der mit großem Bemühen (und kleinen Raten) wenigstens 25 bis 30 Prozent der Hauptschuld begleicht.
            Aber irgendwie scheinen einige hier das unter aller Würde zu finden. Warum arbeiten gehen, wenn man seine Schulden auch durch bloßes Absitzen und Aussitzen loswerden kann.


            Es lassen sich nur wenige Gläubiger auf Alternativen ein?
            Kann ich nicht bestätigen! Absolut nicht. Und dazu muss ich mich nicht erst erkundigen, welche Methoden manche Gläubiger anwenden. Das weiß ich aus erster Hand. Denn ich habe berufsbedingt mit Sicherheit schon mit mehr JC-, AfA-, JA-Mitarbeiter, anderen Behörden-Sachbearbeitern und sonstigen Gläubigern zu tun gehabt, als Du.
            Ich hatte schon zig Mandanten, die sich Forderungen von Behörden gegenübersahen. Und ich kann nicht bestätigen, dass da "Terror ohne Ende" gemacht wurde. Jede Behörde, der man die Situation entsprechend erklärte, hat sich auf Ratenzahlung eingelassen. JEDE!
            Wenn man deutlich machte, dass der Schuldner ja "eigentlich" rechtlich gesehen nicht zahlen muss, Belege zusandte, dass sich das Einkommen unterhalb der Pfändungsgrenzen bewegt, dann ist bisher JEDE Behörde auf freiwillige geringe Ratenzahlungen eingegangen.
            Selbst wenn die Mandanten erst zu einem Zeitpunkt mit der Schuldenproblematik ankamen, in dem die jeweilige Behörde die Sache schon in die Vollstreckung gegeben hatte, war in aller Regel noch etwas über Ratenzahlungen zu machen. Vollstreckungsinstitution für öffentliche Behörden sind ja die Hauptzollämter. Und auch in diesem Verfahrensstadium ist es mir NIE, nicht ein einziges Mal, passiert, dass ich bei dem zuständigen Vollstreckungsbeamten auf Stein gebissen hätte und es nicht, schriftlich oder telefonisch, möglich war, eine entsprechende Vereinbarung für eine Ratenzahlung zu treffen.
            Selbst mit Gerichtsvollziehern kann man noch Absprachen treffen.


            Zum Kuckuck-Kleben
            Also, wenn der Gerichtsvollzieher kommt, ist das ein Problem?
            Und wenn der Insolvenzverwalter kommt, ist das keins?
            Die machen BEIDE genau dasselbe!
            Die pfänden BEIDE den über bestimmten Pfändungsgrenzen liegenden Teil des Einkommens.
            Die verlangen BEIDE die Einsicht in sämtliche Einkommens-, Vermögens-, Kontounterlagen.
            Die nehmen BEIDE verwertbare Sachgegenstände, die den Rahmen einer bescheidenen Lebensführung übersteigen - teuren Flat-Screen, Spielekonsole, Omas Perlenkette, nen Thermomix, die 30Tausend Euro teure Familienkarre - in Beschlag, und machen die zu Geld.
            Der InsoVerwalter klebt nur einfach keinen Kuckuck.
            Weg sind Geld und Gegenstände aber bei BEIDEN!
            Der einzige tatsächliche Vorteil, den ein Insoverwalter bietet - wenn der kommt, sind die Schulden nach ein paar Jahren (wahrscheinlich) weg - werden gelöscht; beim Gerichtsvollzieher bleiben sie.


            Logisch, dass man da den Insolvenzverwalter bei weitem vorzieht!

              Meine Güte, ist es hier jetzt nicht mal langsam gut???
              Schön, dass der eine so ganz unterschiedliche Erfahrungen hat als andere, aber langsam ist gut.


              Die TE hat schon längst gesagt, dass der Gläubiger sich nicht auf kleine Raten einlässt, also hat sich das Thema hier doch jetzt mal erledigt