• Mein Baby
  • OT: Privatinsolvenz....Erfahrungen ?

nelda_12289400

Ich kann bisher nur positives über das jugendamt
berichten.Wurde alleinerziehend kurz vir der Geburt meiner zweiten Tochter.Meine große ist 1 1/2 und die kleine 8Wochen und lebe 750km vom Kindsvater entfernt und hab mich auch ans Jugendamt gewendet und um Hilfe gehofft.Ich muss sagen sie stehen sehr auf der Seite meiner Kinder und haben mir geholfen wegen Unterhalt und auch was den Umgang betrifft. Mach dir da nicht so große Sorgen

hooda_12167180

Nicht nur die Zinsen
Als Gesamtsumme wollen sie die Zinsen, was klar ist UND die aufgelaufenen Raten. Sprich um zahlen zu können, hätte ich monatlich mehr als die Regelrate, die gestundet wurde weil ich das Geld nicht hatte, zur Seite legen müssen.....hätte ich das gekonnt, hätte ich nicht stunden müssen. Aber so ist nun mal deren Vorgehen.

nelda_12289400

Das tut mir echt leid!
Aber ich kann nicht ganz nachvollziehen, dass man mit einem abgeschlossenen Studium und Betreuungsplatz keinen Job mehr findet. Du bist doch noch jung. Darf ich fragen, was du studiert hast oder welche Richtung? Vllt kann man die diesbezüglich nochmal Tipps geben?


Ich finde deine Geschichte echt schlimm..du gibst dir viel Mühe und investierst viel Kraft in deine Ausbildung und das soll nichts gebracht haben? Lass den Kopf nicht hängen!

    tybalt_12117927

    Natürlich darfst du fragen
    Hab Realschullehramt Deutsch Geschichte studiert und das erste Staatsexamen. Referendariat fehlt allerdings noch, wodurch ich eben kein Lehrer bin....wollte es eigentlich machen als mein Kleiner ein Jahr alt war, mir wurde aber von Kultusministerium, Jugendamt und vielen Referendaren abgeraten, da das Risiko zu groß ist es nicht zu schaffen in meiner konkreten Situation ohne familiäre Unterstützung oder den finanziellen Möglichkeiten einen Babysitter zu buchen für die Zeiten außerhalb der Betreuung. Würde ich durchfallen, müsste ich direkt zum nächsten Zeitpunkt erneut anfangen, was die Situation an sich aber nicht ändern würde und ein zweites Scheitern wäre vorprogrammiert. Da sowieso kaum Planstellen vergeben werden, rieten mir die Stellen das Referendariat nach hinten zu schieben, bis das Kind größer ist und sich die Stellenlage verbessert.


    Jetzt ist es sowieso erstmal gegessen, da mir die Schuldnerberatung gesagt hat, dass ich während der Insolvenz nichts in Richtung Ausbildung machen darf, sondern mir eine Arbeitsstelle suchen muss.

      Danke Apolline
      Genau so ist es, du hast es auf den Punkt gebracht. Jobben war natürlich mein erster Gedanke, allerdings hab ich in einer relativ kleinen Stadt studiert, die für ihre Größe sehr viele Studenten hat. Jobs waren hart umkämpft und meine Miete und Lebenshaltungskosten wollten bezahlt werden. Dann die Möglichkeiten der Kredite und ja, blauäugig wie ich war, nahm ich diese Möglichkeiten dankbar an, damals einfach nur froh weiterstudieren und meine Kosten zahlen zu können.


      Viele falsche Entscheidungen, deren fatale Konsequenzen mir erst jetzt bewusst werden. Deswegen ist es auch nicht meine Absicht mich irgendwie reinzuwaschen etc....


      Würde ich nochmal zurück können, zum Zeitpunkt des Abiturs, das ich auch nur machen konnte, weil ich selbst mehrere Jobs nebeneinander hatte seit ich 15 war und mich selbst komplett finanzierte, meine Mutter konnte nicht und behielt auch Unterhalt und Kindergeld von mir ein, dann würde ich niemals wieder dieses Studium beginnen....mit dem jetzigen Wissen...no way...


      Aber jetzt bin ich eben in der Situation und muss sie auslöffeln...

      nelda_12289400

      Jugendamt
      Hi du,


      bei den ganzen finanziellen Geschichten kann ich dir leider nicht helfen - aber eines kann ich dir versichern:
      Das Jugendamt wird dir definitiv aufgrund dieser Situation dein Kind nicht wegnehmen!!!
      Da muss schon sehr sehr sehr viel mehr passieren.
      (Es sei denn, es gibt schwerwiegende Dinge, die du nicht geschrieben hast.)
      Die werden versuchen dir - soweit möglich und ihr Aufgabenbereich - unter die Arme zu greifen.
      In Anbetracht der Situation mit deinem Mann und einer vielleicht bevorstehenden Trennung hast du m.E. genau den richtigen Schritt gemacht.
      Keine Angst vorm JA und glaub bloss nicht den Geschichten, die man so hört. Da fehlt nämlich in der Regel die Hälfte der Fakten...


      Alles Gute!


      Tiri

      Hattest du den Kredit von der KfW Bank die ganze Zeit?
      Oder Bafög? Ich hab theoretisch auch Bafög-schulden aber ich verdiene zu wenig und bin deswegen derzeit von der Rückzahlung befreit. Bei der KfW ist das ja anders. Ich hatte zum Abschluss des Studiums da ich länger gebraucht habe auch den studienkredit und musste den auch sofort abzahlen, hatte aber gottseidank sofort nen Job nach dem Studium...erst als tellerwäscherin im Hilton und danach meinen jetzigen Job als technische Angestellte.


      Ich verstehe was du meinst, ich habe Biotechnologie studiert, vorher Ausbildung als technische Assistentin.. und werde aber niemals als Ingenieurin eine Stelle finden, da es alleinerziehend für mich nicht realisierbar ist, und es gibt so wenige Stellen hier in berlin das ich da nicht die besten Aussichten habe - da springen genug kinderlose rum die sich um die Stellen kloppen und Natürlich bevorzugt werden da sie flexibel sind und gerne 50h in der Woche arbeiten... Ich hätte mir das Studium also auch Klemmen können... Allerdings wusste ich weder das mein großer Sohn Autist werden wird und ebenso wenig das meine Beziehung scheitern wird..


      Soll heißen - manchmal ist das eben so und es werden bessere Zeiten kommen. Kopf hoch.


      Siehst du denn eine Zukunft für euch wenn er es schafft? Also wie sieht es auf gefühlsebene aus?


      Ich würde unter diesen Umständen kein schlechtes Gewissen wegen der Privatinsolvenz haben, ehrlichgesagt. Es sei denn die KfW Bank erklärt sich bereit die Schulden zu stunden, zinsfrei bis du beruflich Fuß gefasst hast oder wenigstens eine Arbeitsstelle gefunden hast. Allerdings ist die KfW ja dafür bekannt da eben nicht kooperativ zu sein.....


      Es tut mir sehr leid, dieses Gefühl das alles zerbricht ist schrecklich! Fühle dich gedrückt!

      Stimmt schon
      Rechtlich hätte mir das ganze damals zugestanden, allerdings habe ich noch zwei jüngere Schwestern, die darunter hätten leiden müssen. Hat mir meine Mutter auch immer wieder verdeutlicht und ihr hat es auch sehr leid getan.


      Mein Sohn ist zwei Jahre alt und ich komme aus Bayern. Hier ist das Problem, dass ich selbst mit Referendariat keine rosigen Jobaussichten hab, weil es zuviele Lehrer für zuwenig Stellen gibt. Meine Noten sind jetzt auch nicht das Nonplusultra....nicht wirklich schlecht, aber in der derzeitigen Situation haben es sogar die 1er Kandidaten schwer.


      Studentenwerk ist für mich nicht mehr zuständig, da ich ja mit dem Studium fertig bin.


      Teilzeit wäre evtl eine Möglichkeit, die ich mir noch näher ansehen werde, da wurde mir damals gesagt, dass es hier in Bayern diese Möglichkeit nicht gäbe, aber ich informiere mich nochmal.



      Finanziell ist es mittlerweile schon so verfahren, dass die Einleitung kurz bevor steht. Daher wird das mit Ausbildung nichts werden. Mein Plan ist jetzt, dass ich nach der Insolvenz, wenn mein Kind auch in die Schule geht, das Referendariat anfangen möchte. Bis dahin hat sich vielleicht auch die Arbeitssituation entspannt, so dass man evtl auch wieder was Ordentliches bekommt. Momentan werden die Leute mit schlecht bezahlten befristeten Jahresverträgen regelrecht ausgebeutet, meist werden die Sommerferien nicht bezahlt, so dass die Leute jeden August dastehen..im Falle keine neue Stelle zu bekommen, fallen die auch direkt ins Alg2, weil sie keine 12 Monate gearbeitet haben und dadurch nie in den Anspruch von Alg1 kommen....echt ne Schweinerei, die da läuft, natürlich alles fern der Öffentlichkeit....da wird über Lehrermangel geklagt, so dass die Leute, die sich über die derzeitige Lage beschweren, nicht mal ernst genommen werden.

      Das kam nicht ganz richtig rüber
      Kindergeld stimmt, das hat sie bis zum Schluss einbehalten.
      Unterhalt hat mein Vater für mich nur so lange gezahlt bis ich Abitur hatte. Pünktlich mit dem Zeugnis kam ein Schreiben seines Anwalts, das ganze ging vor Gericht und der dortige Richter entschied, dass mein Vater von seiner Unterhaltspflicht mir gegenüber entbunden wird. Dafür musste er dann für meine beiden minderjährigen Schwestern nach der Düsseldorfer Tabelle zahlen, was er vorher nicht konnte.


      Aber ja....leid tun brauche ich keinem. Ich will auch kein Mitleid, schließlich war es meine eigene Entscheidung zu studieren und ich hab die Verträge unterschrieben. Damals ging ich halt auch davon aus, dass ich alles zurückzahlen kann. Hätte ich da Zweifel gehabt, hätte ich diese Kredite nicht aufgenommen.


      Konsummäßig habe ich keinerlei Schulden, weil ich nichts auf Raten gekauft habe, außer vor Jahren mal einen Laptop, der schon ewig abbezahlt ist.

      Leid tun brauche ich dir wirklich nicht Apo
      Ich muss mit der Situation jetzt einfach so umgehen, dass ich das Beste daraus mache. Und ich werde nicht aufgeben, nie....Es wird sich eine Lösung finden, egal wie diese aussehen wird.


      Das Thema mit meiner Vergangenheit ist etwas komplexer...An diesem Denken mit der Unterschicht ist aber nicht meine Mutter schuld. Die hat in dieser Richtung nie etwas gesagt, im Gegenteil hat sie sich in meinen Erfolgen gesonnt und die Komplimente entgegen genommen, wie toll sie alles macht, dass sie es ihren beiden Töchtern ermöglicht, das Abitur zu machen. Es wusste niemand, dass ich alles selbst zahlen musste. Ich habe viel gearbeitet neben der Schule, um mich komplett selbst zu finanzieren, denn ich bekam nichts bezahlt, nicht einmal das Papiergeld, geschweige denn Bücher, Klassenfahrten oder Kleidung. Selbst Essen musste ich großteils selbst kaufen, weil ich durch Schule und Jobs so gut wie nie daheim war und nichts mitnehmen durfte. Ich ging um dreiviertel 7 aus dem Haus und kam um halb 8 wieder. Wochenende musste ich sowieso arbeiten.


      Meine Kindheit selbst endete mit 11 Jahren, als bei meiner jüngsten Schwester ein Gehirntumor entdeckt wurde und sie in letzter Minute operiert wurde. 24 Stunden später wäre sie tot gewesen. Da das Ding auch noch so ziemlich das bösartigste war, das es gibt, folgten zwei Jahre Chemo und Bestrahlung, Folgeschäden hat sie immer noch. Von dem Zeitpunkt an, zählte für meine Mutter nur noch sie und auch jetzt ist es noch so, dass meine Mutter und andere zwei opfern würde, um die jüngste zu retten...Deswegen mussten wir einfach zurückstecken. Mein Vater war auch keine Hilfe, so blieb alles an mir hängen als ich 11 war. Haushalt, die Erziehung meiner achtjährigen Schwester, Schule etc....dort wurde ich auch gemobbt, so dass ich damit auch klar kommen musste. Mit 15 trennten sich meine Eltern und von da an war es finanziell knapp, da meine Mutter arbeitslos war...und ich musste mich selbst finanzieren, da meine Mutter Heilpraktiker und diverse Therapien für die Jüngste ermöglichen wollte und diese nicht übernommen wurden.
      An dieser Denkweise mit der Unterschicht sind eigentlich meine Lehrer schuld, die mir immer deutlich machten, dass ich auf dem Gymnasium nichts zu suchen habe. Ein Zitat unter vielen, das sich mir eingebrannt hat, von meinem ehemaligen Mathelehrer zb: "Du kommst aus der Gosse und egal was du machst, du wirst letztendlich wieder in der Gosse landen." Solche Sätze kamen öfter, man bekam es zu spüren usw.....und daran erinnere ich mich momentan natürlich wieder und es tut weh zugeben zu müssen, dass sie damals recht hatten.


      Mein Mann und der Alkohol ist ein Thema für sich. Er ist nicht so schlecht, wie es rüberkommt....Alkoholabhängigk eit ist nun mal ne Krankheit. Ich kenne ihn sehr gut und weiß wie es passierte, dass er da reinrutschte....und plötzlich war die Kontrolle verloren darüber, was er auch selbst gemerkt hat. Gestern waren wir gemeinsam bei der Suchtberatungsstelle, weil ich ihm versprochen habe ihn bei diesem Weg zu unterstützen und er will es schaffen....ob er es schafft ist natürlich die Frage...jeder weiß wie hoch die Rückfallquote ist....dazu kann ich also derzeit nichts sagen. Mit seinem Gehalt hat es einfach den Grund, dass er selbst nicht viel verdient und Angst hatte, dass einem alles genommen wird....die Onlinekonten waren rein interessehalber, wie es damit läuft. Er hätte keinen Terror gemacht, wenn es nicht mehr gehen würde.


      Es kommt einfach viel zusammen zur gleichen Zeit....und natürlich liegen die Fehler in der Vergangenheit. Ist mir auch bewusst. Ich will mich nicht aus der Verantwortung stehlen und hätte ich kein Kind würde ich auch drei Jobs machen und unter der Brücke wohnen, wenn ich dadurch die Schulden wie ein anständiger Mensch zurückzahlen könnte. Das Kind steht aber an erster Stelle, deswegen bin ich für sein Wohl auch bereit moralisch asozial zu handeln und mich mit der Privatinsolvenz rauszuziehen. Ebenso wie ich deshalb jetzt arbeitslos bin, weil ich nicht bereit bin das Kind weiterhin von meinem Mann betreuen zu lassen, während ich arbeiten muss. Bei all diesen Entscheidungen, die ich getroffen habe, wurde ich bisher aber von den Ämtern unterstützt, die ebenfalls der Ansicht sind, dass es anders nicht geht um das Wohl des Kindes nicht zu gefährden. Kinderlos würde ich komplett anders handeln.


      Oh Gott hab ich jetzt einen Riesentext geschrieben! Und am Handy krieg ich das mit den Smileys nicht hin.....denkt euch einfach ein paar auflockernde dazu. ;-)

      Damit hast du schon recht
      Ich habe nie gelernt auf mich selbst zu achten. Von klein auf hieß es immer, man hat dafür zu sorgen, dass sich alle wohl fühlen.
      Ja und nachdem meine Schwester krank wurde, hieß es bei jeder Kleinigkeit, um die ich bat, ich soll nicht so egoistisch sein und auch mal zurückstecken....da ging es wirklich um Kleinigkeiten oder auch mal die Frage, ob meine Mama mal mit mir alleine was unternimmt....


      Denke, dass hat alles sehr geschadet....Ich sehe es ja, aber ich schaffe es nicht, es zu ändern...Falle immer wieder rein....Kann auch nicht Nein sagen und solche Sachen....

      Wirklich dumm gelaufen
      Tut mir echt leid,das alles so zusammen kommt.Wenn wenigstens nicht das noch mit deinem mann waer.
      Aber du begibst dich wieder in eine ausweglose situation mit der privatinsolvenz,da du mit der nicht deine ausbildung beenden darfst.
      In dem anderen thread schriebst du doch das "nur " die zinsen sofort faellig sind,der kredit selbst mit ratenzahlung abgetragen werden kann.
      Wie hoch ist der kredit?wie hoch die aufgelaufenen zinsen?
      Das mit der befristeten anstellung bei lehreren kam erst letztens im radio,wenn ich es richtig verstanden hab,soll das unterbunden werden.
      Ich wuensch dir ,das du eine bessere loesung findest und das studium nicht umsonst war. Vielleicht gibts doch noch einen weg,wie du als lehrerin arbeiten kannst.

        .
        Ist denn überhaupt gesichert, dass Referendariat unter Ausbildung fällt und sie es deswegen in Insolvenz nicht beenden darf? Immerhin verdient sie da ja was, ist also etwas anderes als z.B. Schulbesuch. Und wie wäre es, wenn das Referendariat bereits angetreten ist bei Eröffnung der Insolvenz, ist sie dann verpflichtet den bestehenden Arbeitsvertrag zu kündigen?

          sl`ine_12046728

          ...
          Bezüglich Insolvenz habe ich keine Ahnung...


          Aber dass Referendariat als Ausbildung zählt, ist sicher. Man verdient zwar Geld (aber eine wirklich lächerliche Summe, es waren damals ca. 800 brutto bei mir), dafür hat man zumindest hier in Bayern eine Klassenleitung mit allen Pflichten...
          Und dann ist es sogar so, dass man, falls man nach dem Referendariat nicht angestellt wird, bekommt man nicht einmal Arbeitslosengeld, weil man ja nicht gearbeitet hat, sondern nur eine Ausbildung gemacht...


          Aber wie gesagt, wie es sich da bei einem Insolvenzverfahren verhält, weiß ich nicht...

          hooda_12167180

          Ja das wäre schön
          Früher war es auch so, dass Lehrer eine sichere Anstellung hatten...hat sich leider alles verändert....und es ist eben so wie überall. Wenn zuviele da sind für zuwenig Jobs, werden eben die Anforderungen hochgeschraubt und viele vorherige Rücksichtnahmen abgeschafft. Früher konnte man sich sicher sein, verheiratet mit Kind an die nächstgelegene Schule zu kommen. Offiziell geistert das immer noch rum, ist aber in der Realität nicht mehr so, wie mir das Kultusministerium gesagt hat. Jetzt wird im fahrbaren Bereich eingesetzt, was laut ihnen 100km einfach sind. Mit Krippenzeiten oder Tagesmutter unmöglich, da pünktlich zur ersten Stunde an der Schule zu sein. Leider gibt es da auch kein Entgegenkommen, dass man erst später anfangen kann. Ich hab zum Beispiel mit einer geschrieben, als ich Erfahrungen gesammelt hab, die trotz dass sie alleinerziehend war, von Augsburg nach München musste. Sie hat es nur geschafft mit Hilfe der vollen möglichen Krippenzeit plus der Betreuung durch ihre Eltern und Schwiegereltern. Solche privaten Betreuungsmöglichkeiten fallen bei mir komplett weg. Umsonst raten mir nicht alle Stellen, dass ich es lassen soll, auch das Arbeitsamt gestern....


          Was den Kredit betrifft, natürlich kann man den mit den Regelraten abzahlen, nur die gestundeten Raten, die eigentlich schon zu zahlen gewesen wären, die müssen komplett bezahlt werden, heißt, die wollen zum 30. September knapp 3500 Euro von mir auf einen Schlag. Hab natürlich mit denen telefonisch gesprochen, bevor ich bei der Schuldnerberatung angerufen habe, also zwischen dem letzten und dem jetzigen Thread, weil ich wissen wollte, ob es weitere Lösungsmöglichkeiten gibt. Da wurde mir gesagt, nachdem ich ja gestundet hatte, dass ich zahlen muss und vorerst auch keine Ratenreduzierungen etc gewährt werden, weil was voran gehen muss. Auf meinen Einwand, dass ich das schlichtweg nicht kann, kam nur, es wäre nicht ihr Problem. Die Regelrate ist 299 Euro. Mit dem Job hätte es vielleicht noch geklappt diese zu bedienen, aber die 3500 hätte ich trotzdem nicht. Jetzt, wo ich wieder arbeitslos bin und weder Alg1 noch Alg2 bekommen werde, sieht es zappenduster aus....Neuen Job finden ist meine große Hoffnung, allerdings wird es kaum in dem kurzen Zeitraum klappen, den ich habe. Deshalb hab ich mich jetzt für die Privatinsolvenz entschieden....eine andere Lösung sehe ich nicht mehr. Was den Job betrifft hat mir die Dame im Arbeitsamt auch keine großen Hoffnungen gemacht, weil ich schon sehr beschränkt bin was die Zeiten angeht und sie meinte, dass zumindest ein Minimum an Flexibilität gefordert wird, was ich nicht bieten kann. Zudem kann ich keine ganzen Schichten machen, die im Einzelhandel zwischen 6 und 7 Uhr beginnen, weil mein Kind erst um dreiviertel 8 von der Tagesmutter geholt wird. Je nach Entfernung kann ich dann frühestens um 8 anfangen. Habe auch kein Auto...alles sehr verzwickt momentan.


          Für mich hab ich jetzt entschieden, dass ich das durchziehe und alles mir mögliche mache, um die Situation zu verbessern...soweit es in meiner Macht liegt.

          sl`ine_12046728

          Das Problem sind hier die Zeiten
          Wenn ich schon angetreten wäre, müsste ich natürlich nicht kündigen. Es kann sogar sein, dass es mir genehmigt würde, wenn ich nächstes Jahr anfangen würde, da es ja der Beendigung der Ausbildung dient, eine Sicherheit dafür gibt es nicht. Kann auch sein, dass die einfach "Nö" sagen.


          Das Problem mit dem Referendariat ist, dass es Vollzeit ist, hab mich nach Apollines Vorschlag direkt schlau gemacht und in Bayern gibt es leider keine Möglichkeit der Teilzeit, und man verfügbar sein muss, wie die Schule es verlangt. Zusätzlich bekommt man ja auch noch Zusatzaufgaben aufgebrummt, auf die die anderen Lehrer keinen Bock haben und deshalb an die Refis weitergeben. Nur mit der Tagesmutter ist das nicht zu schaffen. Sie arbeitet zb nur jeden zweiten Freitag, wodurch ich an diesem Wochentag keine Stunden übernehmen könnte. Montag und Dienstag müsste ich um zwei schon daheim sein. Lediglich Mittwoch und Donnerstag könnte ich bis halb vier. Allerdings könnte ich nie zur ersten Stunde, da mein Sohn erst um viertel bzw. zehn vor acht geholt wird. Würde ich an die nächstgelegene Schule kommen, beginnt dort die erste Stunde um fünf vor acht. Die ist aber für mich, ohne Auto mit S-Bahn, 45 Minuten Weg entfernt, weil ich zuerst 20 Minuten zur S-Bahn-Station laufen müsste, dann warten bis die nächste kommt, 15 Minuten fahren und von dort nochmal 10 Minuten Fußweg. Zurück natürlich das Gleiche....
          Hätte ich Familie, die den Kleinen nehmen können, wenn ich nicht kann, wäre es kein Problem. Vorbereitung etc könnte ich abends machen, wenn er schläft ab sieben...aber von Freunden und anderen Referendaren, die unter anderem auch an dieser Schule waren, kamen die oft erst um acht oder nein Uhr abends aus dem Schulgebäude raus, wieso auch immer.....das geht bei mir einfach nicht....Rücksicht wird wohl auch keine genommen auf die private Situation, weil gesagt wird, dass es die eigene Sache ist, wie man es hinbekommt.


          Natürlich könnte es sein, dass alles super toll läuft und funktioniert, aber was wenn nicht? Wenn ich anfange und es klappt einfach nicht? Dann muss ich abbrechen, was als einmal durchgefallen zählt....dann hab ich noch einen einzigen weiteren Versuch, der direkt zum nächsten möglichen Zeitpunkt angetreten werden muss...und da wird sich kaum was geändert haben an meiner Situation, das heißt, ich müsste ein zweites Mal abbrechen und wäre damit endgültig durchgefallen...weitere Chancen gibt es nicht....


          Es ist mir einfach zu gefährlich das Wagnis einzugehen ohne ein festes Netz, das die Betreuung im Notfall gewährleistet.

            nelda_12289400

            .
            Das ist echt verzwickt. Mir fallen nur noch folgende Möglichkeiten ein: Referendariat in einem anderen (angrenzenden?) Bundesland mit Teilzeitform (ggf dahin umziehen), und/oder beim Jugendamt die Hölle heiß machen wegen der Betreuungszeiten. Die Tagesmutter deckt nicht adäquat ab, dann brauchst du halt eine ergänzende Betreuung nachmittags und an den Freitagen. Himmel, dass die Kommunen das nicht gebacken kriegen mit der Betreuung kann doch nicht immer auf dem rücken der Mütter ausgebadet werden und in diesem Fall die Insolvenz geradezu herausfordern. Sprich zur not auch beim Bürgermeister vor.

            Kann es sein...
            ...dass du Angst vor dem Referendariat hast?


            Du schilderst ganz genau, weshalb du überhaupt nichts an deiner bisherigen Situation verändern kannst. Du hast das alles bis ins kleinste Detail durchdacht und kommst dann immer zu dem Ergebnis, dass du keine andere Wahl hast. Legitimiert werden deine Bedenken von den Behörden, die dich in deiner Ansicht bestärken. Außerdem führst du Bekannte an, die dir von ihren schrecklichen Erfahrungen berichtet haben.


            Ich denke, dass das Vermeidungsgedanken sind, die sich schon stark bei dir verfestigt haben.


            Mein erster Gedanke war: Wenn du dich trennen möchtest und du sowieso keine Unterstützung vor Ort hast, warum bewirbst du dich nicht in einem anderen Bundesland? Es gibt genug Bundesländer, da suchen sie händeringend Lehrkräfte.
            Du brauchst doch eine Perspektive für die Zukunft und kannst nicht ewig warten, bis sich die Situation in Bayern entspannt. Bei der Jobsuche geht es ja vielen ähnlich. Es ist eher unwahrscheinlich, dass man in seiner Heimat bleiben kann. Ich hoffe natürlich, dass dein Mann dich und dein Kind gehen lassen würde, denke aber, dass es auch hier Möglichkeiten gebe, gerade wenn dein beruflicher Werdegang davon abhängt. Ansonsten mach das Referendariat in Bayern und zieh danach in ein anderes Bundesland. Bewirb dich und zieh in den Ort, in dem deine zukünftige Schule liegt. Dann musst du nicht ständig pendeln. Oft bilden Referendare auch Fahrgemeinschaften, so dass man nicht zwangsläufig ein Auto benötigt.


            Ich verstehe auch gar nicht, warum du dein Studium als schlechte Wahl betrachtest. Noch nie sah es so gut aus für Lehrer! In vielen Bundesländern bleiben Planstellen unbesetzt und du jammerst. Das kann ich nicht nachvollziehen.


            Ich habe mein Referendariat im Juli beendet und dieses in Niedersachsen absolviert. Vollzeit mit zwei Kindern. Hier vor Ort haben wir auch keine familiäre Unterstützung. Es hätte aber die Möglichkeit gegeben, das alles in Teilzeit zu absolvieren. Dabei verzichtest du jedoch anteilig auf Geld.


            Verdient habe ich ca. 1200 Euro Netto, dazu kamen noch Familienzuschüsse für zwei Kinder. Fahrtkosten zu den Seminaren werden dir erstattet. Ich habe gerade nachgeschaut: in Bayern verdienst du genauso. (Besoldungsrechner Bayern: Besoldungsgruppe AW A12). Du wirst während des Referendariats verbeamtet (Beamtin auf Widerruf) und trägst die Bezeichnung "Lehrerin im Vorbereitungsdienst" (LiVd). Ich kann mir kaum vorstellen, dass während eines Insolvenzverfahrens eine Absolvierung des Referendariats nicht möglich ist. Vielleicht könntest du deine Gläubiger aber auch gnädig stimmen, wenn du ihnen in Aussicht stellst, dass du finanziell bald besser gestellt bist.


            In einem anderen Bundesland sieht es eventuell auch besser aus mit den Betreuungszeiten. Meine Kinder gingen bis 16 Uhr in die Betreuung. Das war locker zu schaffen. Zur Not musst du dir einen Babysitter suchen, der 1-2 x die Woche am Nachmittag einspringt.


            Trotz aller Seminare, Unterrichtsvorbereitungen, Unterrichtsverpflichtungen etc. war ich nie bis 20 Uhr in der Schule. Natürlich gibt es Dienstbesprechungen und Konferenzen, aber nicht ständig und jede Woche. In Niedersachsen musst du auch keine Klassenleitung übernehmen. Du hast 12 Unterrichtsstunden, davon einige eigenverantwortlich und einige in Doppelbesetzung. Einmal die Woche hast du ein Fachseminar (3h) und alle zwei Wochen Pädagogikseminar (4h). In dieser Zeit hast du keine Stunden in der Schule abzuleisten (logisch). Ich habe in der ganzen Zeit nie erlebt, dass andere Lehrer mir zusätzliche Aufgaben aufgebrummt haben, auf die sie selbst keinen Bock hatten. Im Gegenteil: Die meisten haben großes Verständnis für einen und helfen gern.


            Es ist eine anstrengende Zeit und es gibt Phasen, da kommt man an seine Grenzen, aber du willst doch eine Perspektive für die Zukunft, für dich und dein Kind.
            Dazu gehört aber der erste Schritt, pack es an! Trau dich! Und hör nicht auf diese ganzen Horrorgeschichten. Davon habe ich vorher auch genug gehört und es kam alles ganz anders!


            Wenn du das schaffst, dann wird sich auch alles, was vorher war, relativieren. Die Schulden haben dann einen Sinn gehabt. Jetzt hast du Schulden und keinen Job und scheinbar auf lange Sicht auch keine Aussicht auf Veränderung.


            Kann es sein, dass du dir den Lehrerjob gar nicht zutraust, vielleicht weil du schon zu lange raus bist? Aber auch hier gilt: Finde es heraus! Pack es an! Und anders als du es schilderst, sind die Bedingungen nicht härter geworden, sondern besser: Gerade weil so viele Lehrer gesucht werden. Ich habe von meinen Seminarleitern durchweg Unterstützung und positiven Zuspruch erhalten. Ich glaube, das war früher tatsächlich anders. Und zu deiner Vermutung, dass du sofort als durchgefallen giltst, wenn du mittendrin merkst, dass du es nicht schaffst: Wenn es aus welchen Gründen auch immer scheitert, kannst du erstmal ganz normal kündigen und dir später bereits absolvierte Zeiten anrechnen lassen. Es gibt auch die Möglichkeit, direkt mit dem Studienseminar einen Plan zu machen, wie es irgendwann weiter gehen könnte. Durchgefallen bist du, wenn du dich zur Prüfung anmeldest und am Prüfungstag nicht kommst oder eben den Anforderungen nicht genügst. Außerdem gibt es immer die Möglichkeit, freiwillig zu verlängern. Das Studienseminar lässt auch hier mit sich reden und sieht das manchmal sogar vor, wenn ein Anwärter oft krank war oder dergleichen. Verliere dich bitte nicht in wilden Spekulationen!


            Ich habe vor langer Zeit einen Spruch gelesen, der heißt:


            "Es gibt tausend Gründe, alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen, etwas zu verändern: Du hältst es einfach nicht mehr aus!"


            Geh das Wagnis ein und vertrau auf dich!

              ayaka_12571738

              Sehr
              schöner Text. Und entspricht in etwa den Erfahrungen, die ich aus persönlicher Anschauung habe. Das Referendariat war gut mit Kind machbar.