ich höre und lese so oft in meiner Umgebung, das es schlimm ist auf der Hauptschule gewesen zu sein, weil da nur sozialschwache und dumme Kinder hingehen. ich finde so eine aussage unmöglich oder wie seht ihr das? lg

Das Problem ist halt
dass man als Hauptschüler heute schlechtere Chancen als noch vor 30 Jahren hatte.
allerdings kann man schulisch ja immer noch weitermachen.
LG

Leider stimmt es HIER sehr
oft... Da haben die Hauptschulen ihren Ruf weg. Und der kommt nicht von irgendwo her.....

War auf einer Hauptschule..
Zu meiner Zeit war es Standard.
Damals hielt man mich auch für "dumm" und meine Eltern waren Mittelschicht.
Mein Universitätsdiplom hab ich jetzt trotzdem in der Tasche

Es
macht mich wütend, so einen Scheiss zu lesen. Leider ist der Quatsch weithin verbreitet; was NICHT bedeutet, dass er stimmt. Auf Hauptschulen sind Kinder, die sich selbst aufgegeben haben, weil kein Mensch mehr an sie glaubt. Kinder, die für dumm gehalten werden, es aber nicht sind UND auch Kinder, die von ihrem Intellekt her auf der Realschule untergehen würden. Dumm ist da kein einziges Kind!!!!!!
Ich habe lange an einer Hauptschule unterrichtet, und ja.. da herrscht manchmal ein sehr rauer Ton und ja, manchmal besteht Unterricht darin, die Kinder davon abzuhalten, sich gegenseitig umzubringen und DENNOCH wehre ich mich gegen die Aussage, dass Hauptschüler dumm sind! Viele sind arme Wesen, die so sind wie sie sind, weil sie noch nie ein liebes Wort gehört haben und von anderen Lehrern als dumm dargestellt werden. Es krankt am System, am krankhaften Leistungsdruck, an dem Kinder zerbrechen, an Pädagogen, die ihren Beruf verfehlt haben und an Eltern, die sich nicht kümmern.

    kamala_11901399

    Also dann bestätigst du ja doch
    dass es sich um "Problemkinder" handelt. Zwar nicht dumm ;-) intellektuell nicht für die Realschule geeignet :mrgreen:

      cassy_13021794

      Ja!
      Es sind problematische Kinder; aus diversen Gründen. Ich hatte die TE so verstanden, dass sie sich gegen die Aussage wehrt, dass die Kinder dumm sind?! Und da stimme ich zu!

        ;-)
        Was ein Blödsinn.
        Klar ist das "klima" anderst als auf einer Realschule oder gar Gymnasium, aber das es nur sozialschwache oder dumme Kinder wären stimmt nun wirklich nicht.


        Ich selbst war auch auf einer Hauptschule, die Realschule hab ich verlassen weil ich mit 2 der lehrer ständig aneinander geriet und fürs Gymnasium war ich schlicht zu faul.


        Auf der Hauptschule hatte ich nen super Klassenlehrer :BIEN:
        Ich war übrigens das Kind von einem Polizisten (viele der Kinder von Kollegen gingen auch auf diese Schule), also nicht "sozialschwach". Heute bin ich selbst verbeamtet. Von meinen Klassenkameraden weiß ich lange nicht von allen, was aus ihnen geworden ist. Von einem weiß ich aber, das er studiert oder bereits fertig ist. Ein anderer ist Koch und tingelt um die Welt. Garnicht so schlecht, oder? ;-)


        Aber vielleicht liegts auch daran, dass ich sehr ländlich aufgewachsen bin. Von Hauptschulen in Berlin oder anderen Großstädten hört man ja leider wirklich nicht viel gutes.


        Meine Kinder dürfen mal die Schule besuchen, auf der sie sich wohlfühlen, also aufs Gymi werde ich sie nicht "zwingen", das macht keinen Sinn. Eine Privatschule schließe ich aber auch nicht aus. Mal sehen ;-)

        cassy_13021794

        Ernsthaft?
        Es ist ein ziemlicher Unterschied, ob jemand intellektuell nicht für etwas geeignet ist oder als dumm bezeichnet wird. Es ist nicht nur ein Euphemismus für dumm!!
        Jemand mit großen Lernschwächen und diversen Baustellen geht auf einer Realschule unter, ist aber kein dummes Kind!

          kamala_11901399

          Ich fand es nur interessant,dass du im ersten Satz
          Deines Beitrags, die Aussage der TE komplett abweist und dann.... in einem großen Ausmaß noch viel ausführlicher schreibst, dass es eigentlich noch schlimmer ist :-D


          Lies Deinen Beitrag nochmal durch... also ein schlimmeres, verlachlässigteres, psychiosch angeknackstes Umfeld (egal wie man es formuliert) kann ich mir kaum vorstellen.


          Wenn man nicht wüßte von welchen Kindern Du schreibst, denkt man es geht um verhaltensauffällige Problemkinder ;-)

            cassy_13021794

            Ach verdammt...
            Ich glaub, du hast recht... :)
            Auf diesen Ausdruck "dumm" reagiere ich nur so allergisch.
            Es IST schlimm an Hauptschulen aus ganz vielen Gründen; heute vermutlich noch mehr als früher. Mir ist eben nur wichtig, dass die Gründe nicht am Intelligenzquotienten der Kinder festzumachen sind.

            Ja, da
            hast du recht! Es gibt dumme Entscheidungen, dumme Dinge, die man macht und dumme Konsequenzen, die man ertragen muss.
            Wie ich bei florina schon schrieb habe ich nur ein riesiges Problem mit der Bezeichnung dumm. Besonders bei Kindern. Nur, weil ein Kind nicht dumm ist, ist es aber auch noch lange kein Intelligenzbolzen. Es gibt so viele Abstufungen und Gründe für bestimmte Baustellen. Aber so richtig dumm ist tatsächlich kein Kind.
            Ich finde das Thema schwierig... Vielleicht bin ich auch nur zu emotional involviert, weil ich zu oft gesehen habe, was es in Kinderseelen anrichtet, als dumm/zu blöd/hohl bezeichnet zu werden...

            Bei uns werden
            Die Hauptschulen ja auch alle abgeschafft.
            Ich halte keine Kinder für dumm und denke auch nicht dass es unbedingt etwas mit "sozial schwach" zu tun hat.
            Allerdings hatten die Hauptschulen bei uns auch einen verdammt schlechten Ruf.
            Das lag daran, dass eben viele Dinge dort passiert sind.
            Und ich muss auch dazu sagen, dass ich das Gefühl habe, man hat dort eben die ganzen "schwierigen" Fälle hinverfrachtet.
            Dazu haben eben auch die Ausländer gezählt, die kein richtiges Deutsch konnten und die, um die sich die Eltern eben nicht genug gekümmert haben (was das schulische und soziale betrifft)
            Und die eben alle auf einem Haufen, hat oft dazu geführt das die Schulen in aller Munde waren.
            Ich denke das, was ich jetzt hier beschreib, kennen viele von den Hauptschulen und daher kommt der schlechte Ruf und das dort nur "dumme" Kinder sind.
            Aber das ist eben nicht wahr.

            4 meiner kinder sind in der realschule
            und 1 auf der hauptschule (er hatte nie hausaufgaben gemacht obwohl ich mit ihm saß und machte was aufgeschrieben war), mensch hätte ich ihn bloß auf mein gefühl gehört und ihn auf real gegeben, 1 hat abi nachgemacht, obwohl ich nur hauptschule hatte (durch abgeschlossene lehre habe ich nun realschulabschluß) und mein mann aus der 7. klasse ins berufsleben kam, mußte allerdings 4 jahre lernen anstatt 3, und aus allen wird was,lg

            Das
            hängt glaub ich wirklich sehr von der (Haupt) Schule an sich ab und auch dem Bundesland. In Bayern beispielsweise sind Hauptschulen noch geläufiger und der Hauptschulabschlus daher mehr "wert" als in anderen Bundesländern.


            Es hat sich leider so eingebürgert, dass sich an der Hauptschule oft die Kinder wiederfinden, die eigentlich andere Baustellen haben wie schlechtes soziales Umfeld, benötigter Förderbedarf etc. Das wirkt sich dann oft auf die Unterrichtsqualität aus, und da kann ich ehrlich gesagt verstehen, wenn manche Eltern diese Art von Unterricht ihrem Kind nicht zumuten wollen.


            Man müsste die Hauptschulen konzeptionell und finanziell neu ausrichten, um mehr auf die Bedürfnisse der Schüler eingehen zu können und sie somit zu einem auf sie besser zugeschnittenen Lernen zu bringen, etwa durch pratischere Ausrichtung. Dann klappt es nämlich auch viel besser, ihnen auf dem Ausbildungsmarkt bessere Chancen zu ermöglichen.


            Dazu bräuchte es aber den entsprechenden politischen Willen und eine Lobby, und das ist das Grundproblem an der Sache.

            Was nützt ein elternabend wenn keiner hingeht
            oder nur wenige, manchmal waren wir nur zu dritt wobei ein elternpaar war, lg

            Also zu meiner Zeit
            war es wirklich so, dass auf der Hauptschule eher "der Rest vom Fest" war. Das ist erst ein paar Jahre her und heutzutage ist es einfach so, dass die Eltern ihre Kinder auf solchen Schulen nicht sehen wollen. Also landen dort eher diejenigen, für die es keinen anderen Weg gibt.
            Aber "dumm" und sozialschwach sind dort nicht alle. Das ist ein Vorurteil. Ich bin das besten Beispiel ;), war dort nur ein Jahr, dann auf der IGS und später auf der GOS. Studiert habe ich auch.

            Ich
            Finde nicht die Schulformen allgemein schlimm, sondern die Art der Förderung. Mich stört es am Meisten, dass Kinder überall gut sein müssen und durch das Raster fallen, wenn ihnen etwas absolut nicht liegt. Ich wäre eher dafür, die Stärken zu fördern und eben dann genau in diesen Bereichen dabänn fachspezifisch zu fördern. Leider ist es nicht realistisch, dass dies je umgesetzt wird. Natürlich müssen die Grundlagen alle lernen, aber wenn jemand super in Wirtschaft ist aber in Chemie sehr schlecht, kann er nicht mehr weiter machen als Beispiel auch.


            Es stört mich genau so, dass noch so viel Wert auf reines Auswendiglernen gelegt wird. Mir ist es wichtiger logisch zu verstehen und es in eigenen Wörtern wieder zu geben.


            Das Problem ist, dass wenn die Schulen nur zusammen geworfen werden, dann eben von den Unternehmen noch mehr nur mit Abi genommen werden und das Problem nicht gelöst wird sondern eher verlagert. Und auf dauer nicht so gute Schüler mitzuschleppen bringt Nachteile für die guten Schüler und es kann weniger gelehrt werden. Da tauchen dann neue Baustellen auf. Einfacg nur die Hauptschulen schließen, bringt überhaupt nichts. Es würde eine komplette Reform, viel mehr Personal und kleinere Klassen und individuelle Förderung benötigen und das wird nicht gemacht werden.


            Und dumm sind die Kinder bestimmt nicht. Sie passen nur nicht in unsere Vorstellung der perfekten Generalisten, die sich leicht mit dem Lernen tun und sich bestmöglich benehmen. Sie fallen durchs Raster und müssen sich dauernd anhören, dass sie nichts taugen und keine Chance haben. Wie sollen sie sich da anders entwickeln?


            Wir machen doch den Druck auf unsere Kinder selber immer Größer! Und das kann genau so nach hinten los gehen. Jemand der unter ach und Krach unter Druck gerade die Realschule schafft, hat es genau so schwer im Berufsleben Fuß zu fassen.


            Vg

            Auf die Hauptschule gehen finde ich voll in Ordnung
            ... und was immer darüber zu lesen und zu hören ist ist völliger Blödsinn.
            Das sagt weder was über die Klugheit und die Fähigkeiten der Hauptschülerinnen und Hauptschüler aus noch etwas darüber, welche weitere Bildungskarriere oder Berufswege später eingeschlagen werden.
            Ich finde auch unsere Hauptschulen werden seit Jahren schlechtegeredet, ohne zu wissen wieso und warum - dabei ist es das normalst überhaupt die Hauptschule zu besuchen und einen Abschluss da zu machen.
            Der Abiturwahn der in den letzten Jahren immer stärker geworden ist - das finde ich eher problematisch.
            Das geht auch ganz klar zu lasten der Abiturienten, wenn es nicht nur jede und jeder inzwischen werden KANN ( das ist in Ordnung) sondern auch WIRD egal welche Qualifikation die Leute da wirklich haben. Die Folgen des Ansturmes sind dann Einstellungsprüfungen, NC an Hochschulen und Studiengebühren ...


            Ich selber bin auch auf die Hauptschule gegangen und habe meinen Abschluss gemacht - das war vor zwanzig jahren.
            Bei uns auf dem Land gab es damals kein Gymnasium in der Nähe, sondern eben nur die Hauptschule und die hatte einen sehr guten Ruf und ich habe mich da eigentlich auch gut aufgehoben gefühlt. Problemphasen gibt es bei jedem und jeder mal...
            Ich habe nie studiert und bin mit meinem sehr guten Hauptschulabschluss glecih in die Ausbildung gegangen und verdiene bis heute in der Gastronomie sehr gut.
            Andere haben sich später weitergebildet oder gar studiert.
            Ich finde wer sich für die Hauptschule und / oder einen (guten) Abschluss schämt, schämt sich für die (oft ziemlich dummen) Vorurteile anderer und das braucht eigentlich niemand.
            Ich finde die kleinen Schulabschlüsse werden gebraucht - wenn auf unserer Arbeit freie Stellen sind dann stelle ich sehr gerne Hauptschüler(innen)(!) ein, studierte kriegen wir ( auch als ungelernte Kräfte ) im überfluss.
            Ich finde nicht das der Besuch einer Schulform oder aber ein Schulabschluss über einen Menschen und seine Ausstrahlung entscheidet - sie kann ein "netter" Zusatz sein. Oder?
            Für mich mal gaaanz klar: Daumen hoch für unsere engagierten Hauptschülerinnen und Hauptschüler ... Ihr seid oft (viel) besser als euer Ruf :BIEN: ... ganz ehrlich... ;-)
            Silvy