Huhuuu
Guten Abend, Nikati
Vielen Dank für deine super schnelle Antwort. War echt überrascht, als ich gerade gesehen hatte das du schon auf den Berg von Antwort geantwortet hast und es freut mich. :)
PS: Ich neige dazu ab zu schweifen. Sprich wenn ich auf etwas antworte bringe ich gerne die Antwort auf viele weitere Ecken sodass sie im Endeffekt bei ganz einem anderen Thema raus kommt. - Tut mir Leid dafür. :D deswegen sind meine Nachrichten wohl auch noch viel länger wie deine...
Nun zu deiner Antwort: Hmm, ich weiß nicht was ich als vorteilhafter empfinden soll. Wenn man es sein ganzes Leben lang weiß, dass man nicht ganz normal ist oder wenn man es erst spät mit 17 Jahren wahr nimmt. Ich denke, wenn ich könnte, würde ich lieber in deiner Haut gesteckt haben wollen wie in meiner. Ich weiß auch nicht, birgt alles seine Vor- und Nachteile. Hey, schließlich dachte ich zuvor ich seie normal... wahrscheinlich haben sich all die Leute über mich lustig gemacht und den Kopf geschüttelt und ich wusste nie warum meinst du, dass ich nie Freunde hatte bzw. kaum hängt vielleicht auch damit zusammen? Ich kann mir das jedenfalls sehr gut vorstellen. Ein Schreikind war ich auch, jedenfalls nach meinen Eltern zu beurteilen. Ich schrie nur und war allgemein auch ein anstrengendes Kind/Baby. Was ich nur lustig fand, meine Eltern wussten IMMER das ich hinten dran bin mit der Entwicklung, spielten mir aber die heile Welt vor und sagten mir lediglich was von der Spastik... wenn ich es doch nur eher heraus gefunden hätte .. ich weiß auch nicht, vielleicht wäre ich dann jetzt nicht an dem Punkt, wo ich eben bin. Jedenfalls, was die damalige Entwicklung betraf liegen da Welten bei uns auseinander. Du eher hochbegabter bei mir war sofort klar, zurückgebliebener. Ich finde das irgendwie interessant und doch auch erschreckend. Ich meine, jetzt teilen wir das gleiche Schicksal. Das da im Krankenhaus nie etwas rauskam wegen der Schreierei kann ich mir auch nicht erklären. Verständlich dass deine Eltern da mit dir ins Krankenhaus sind. Man könnte sich da jetzt auch wieder eine Fragen zu stellen. Haben die dich ausreichend untersucht? Stand damals schon die alles entscheidende Diagnose? Man wird es jedoch nie heraus finden. Ich habe mir auch schon einmal überlegt nachzuforschen. Meine Eltern sagen ja immer, sie wussten nichts von dem frühkindlichen Hirnschaden. Allerdings, das MRT Ergebnis belegt das ja und zudem kommt die Spastik ja durch den Hirnschaden und nicht anders herum. Haben die Ärzte es meinen Eltern wirklich verheimlicht? Können die sich nicht mehr daran erinnern (also meine Eltern) dazu müsste man jetzt sagen, ich bin ihr Kind, so etwas vergisst man ja nicht einfach. Oder wissen sie es wirklich nicht, wie sie mir weiß machen wollen. Ich kann ihnen einfach kein Glauben mehr schenken. Keine Ahnung, irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass sie es wussten. Kann mir ja eigentlich auch egal sein, jedoch beschäftigt mich das einfach und ich suche Antworten. Zurück zu deinem Text: Wut- und Aggressionsanfälle hatte ich nie. Keine Ahnung, da sehe ich wieder kein gemeinsamen Punkt. Ich war eher das typische Opfer. Immer. Ich habe nie etwas gesagt. Man konnte mit mir wirklich alles machen. Ich bin nie ausgerastet. Ich habe nie jemanden zur Rede gestellt. Das einzige was ich immer konnte, und kann ist heulen wenn es mir scheiße geht und ich mich ungerecht behandelt fühle. Da sitze ich einfach nur da und heule. Ich weiß selbst, das bringt nichts aber in dem Moment geht es nicht anders. Das muss raus. Allgemein, ich kann nie jemanden die Meinung sagen. Seie es meine Kollegin (mit der ich schon seit Ewigkeiten Probleme habe...) es hat ein Jahr gedauert, bis ich die Problematik bei meiner Chefin ansprach, also auch nicht bei ihr persönlich. Ein Jahr. Man sagte mir immer, ich solle mich mal währen denen mal die Meinung geigen. Jedoch tat ich das nie. Ich war immer ruhig, lies alles mit mir machen. Lies mich beleidigen. Sogar mal mit einem Messer bedrohen. Selbst da sagte ich nichts. Es war und ist immer noch so, dass ich in solchen Momenten einfach keine Stimme habe und meine Zähne nicht auseinander bekomme, ich weiß es nicht jedenfalls geht es nicht. Das einzige was ich gut kann (obwohl ich da auch oft abschweife) ist zuhören. Aber reden. Nie. Egal um was es geht sei es Lapalien oder ernsthafte Probleme. Es geht einfach nicht. Es ist zum davonlaufen. Das einzige, wo ich wirklich ausgerastet bin, als mir gedroht wurde das man mir das Internet abschaltet. Das war zu der Zeit mein einziger Freund. Da bin ich ausfällig meinen Eltern gegenüber geworden. Habe mir sogar gewünscht sie wären nicht mehr da nur dass ich an den Computer kann. So krank. Habe auch da schlimme Dinge getan. Es tat mir nie leid. Keine Ahnung. Ich konnte in der Hinsicht nie Reue empfinden. Das war lange Zeit so. Über Jahre hinweg. Ich wollte auch immer von Zuhause weg. Da ich auch mit meiner Schwester jeden Tag stritt. Sie warf mir vor ich bringe es zu nichts, habe keine Freunde. Da bin ich ausgerastet. Dabei entsprach es ja der Wahrheit. Suchte mir immer im Internet Freunde. Also einen richtigen Freund. Wurde nur verarscht. Bis zu dem Zeitpunkt an, als ich meinen Freund kennenlernte. Zu dem Zeitpunkt war es dann um mich geschehen, ich schrieb bessere Noten, sah einen Sinn in meinem Leben und zog sobald mit ihm zusammen. Seitdem hat sich das Verhältnis zu meinen Eltern stark verbessert. Ab und an habe ich sogar heimweh und vermisse sie. Zuvor hätte ich das nie für möglich gehalten. Diese Frage kann ich dir leider auch nicht beantworten. Ich selbst verletze ja auch jeden Tag aufs Neue Personen, die ich liebe. In dem Fall mein Freund. Was er sich jeden einzelnen Tag gefallen lassen muss wegen mir. Wegen meiner Art und Weise. Wegen meiner Unwissenheit wegen den unendlichen vielen Dingen die er mir Tag für Tag erneut sagen muss. Mittlerweile weiß er, dass ich das nicht aus Dummheit tue sondern weil ich eine ernsthafte Krankheit habe.
Im Kindergarten und in der Grundschule war ich extrem zurück gezogen. Ich habe kaum mit anderen Kindern gesprochen oder gespielt. Ich habe mich einfach nicht getraut bzw es war mir auch irgendwie immer zu viel um mich herum. Klar man kann nun sagen, dass man da nicht zu viel rein interpretieren sollte und vielleicht war/bin ich einfach nur ein extrem schüchterner Mensch
Siehe oben, war bei mir ja nie anders. Dann könnte man das ja von mir auch denken. Ich sei ein extrem schüchterner Mensch. Mittlerweile hat sich das etwas geändert. Ich gehe mehr auf Leute zu, aber auch nur in geringem Maße. In der Schule war ich die erste Zeit auch total offen, dann hatte ich eine Enttäuschung und jetzt bin ich total isoliert. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass niemand wirklich etwas mit mir zutun haben möchte. Abgesehen von meinem Freund, denn der wäre wohl nicht mehr mit mir zusammen wenn er mich nicht wirklich über alles lieben würde. Auch seine Freunde, ich denke mir oft, die denken ich bin total unterbelichtet bin einfach nur froh, wenn ich niemanden sehen und hören muss. Aber das kann es doch nicht sein, so kann ich doch nicht ewig weiterleben...
Es wäre so schön, oder? Einfach weiterleben wie bisher, und es wird besser. Die Qual nimmt ein Ende und man kann endlich normal leben. Sich nicht vornehmen müssen heute bin ich normal. nicht sich vor Gesprächen fürchten, weil man genau weiß, man kann nichts dazu beitragen.... Bei mir wird das irgendwie auch schlimmer. Mittlerweile muss man mir fünfmal hintereinander etwas sagen (oder noch mehr) bis ich es ausführen kann.. die einfachsten Sachen. Ich sag mal ein Beispiel: etwas irgendwo hinstellen/tragen. Wenn ich Entscheidungen treffen muss, sind dies grundsätzlich die falschen. Man muss mir über ein Jahr sagen, dass ich gefälligst nach dem Duschen den Durchlauferhitzer auszumachen hab bis ich es letztendlich durchführen kann. Es ist wirklich nicht mehr in Worte zu fassen ... und, wie kann es denn sein, dass ich nicht wusste wer Herr Bush war? Wie kann es sein, dass mir jemand sagen muss, dass dies ein ehemaliger Präsident war der USA... Es ist mir wirklich mehr als unfassbar unangenehm.
Das mit den auf mehrere Menschen konzentrieren kenne ich auch. Ich bin eine Person, ich habe lieber wenig gute Freunde wie viele (schlechte?) nicht unbedingt. Aber mir reicht eine Person, die immer für mich da ist, mit der ich über alles reden kann (als Freundin) wie fünf Stück. Ich brauch das einfach nicht. Und das Problem ist, wenn ich dann so eine Person gefunden hab klammere ich mich so unfassbar sehr an ihr, das jeder freiwillig das Handtuch wirft weil er keinen Bock darauf hat. Genauso wie ich gern, wenn ich neue Leute kennenlerne diese imitiere, zumindest hat mir das mein Freund mal vor Augen geführt und es ist tatsächlich so.. unfassbar oder. Ist mir so unglaublich unangenehm. Ich weiß selbst nicht, wieso ich das mache aber ich bin in dem Moment so fasziniert von dieser Person. Keine Ahnung. Ich würde dann am liebsten jeden Tag was mit der machen und mich über sämtliche Themen mit mir unterhalten... Wenn man mir nicht innerhalb ein paar Minuten-Stunden antwortet habe ich direkt Verlustängste und denke ich habe etwas falsches geschrieben/die Person mag mich nicht mehr. :(
Ist bei mir genau so. Auf der Arbeit bin ich schon nach der Hälfte des Tages K.O. Und am Wochenende? Bin ich nach einem völlig entspannten Stadtbummel völlig fertig und würde am liebsten nur noch schlafen. Auch habe ich oft das Problem mit dem schlafen.. wodurch ich jeden Tag mit meinem Freund streite. Kennst du das auch? Ich schlafe sofort ein, wenn ich irgendwie auf der Couch liege, Fernseher schaue/ einen Film schaue. Ich sehe fast nie einen Film zu ende, und wenn ich ihn zu ende sehe, dann ist das ein Wunder. Und ich habe mir dann in den seltensten Fällen behalten was passiert ist... :(
Das kenne ich gut. Beim Kuchen backen hätte ich Angst, dass ich etwas falsch mache wodurch mal wieder meine Unnormalität auffallen würde. Und bei dem Film hätte ich wieder Panik einzuschlafen.. seufz mein Freund meinte heute noch, nun kann man nicht mal mit dir zu Freunden gehen. Weil ich mich gestern ziemlich bescheuert verhalten hab bei einem seiner besten Freunde..... Bin um 9 Uhr eingeschlafen auf der Theke (dabei habe ich nur einen Shot getrunken und zwei Bier)... habe angeblich geschnarcht und habe die ganze Zeit gerufen ich will nach Hause. Diese Peinlichkeit ist nicht in Worte zufassen. Ich bin wirklich nicht so ein Mensch... ich weiß nicht, was da in mich gefahren ist. Ich war wie ein anderer Mensch... und ich hab einen Filmriss..
Wie war denn nun der Tag? Gut oder schlecht? :)
Das mit der Distanz kenne ich auch. Geht mir genau so wie dir. Ich denke mir auch immer wenn die ein Gespräch führen, die sind immer ein Schritt voraus. Die wissen immer mehr wie ich. Die interessieren immer mehr Dinge wie mich. Und dann denke ich mir wieder: was weißt du überhaupt? Nichts. Wodurch mein Selbstbewusstsein am Boden ist. In jeglicher Hinsicht..
Ich weiß es bei mir auch nicht. Vielleicht ist es doch etwas ganz anderes, wie wir denken. Wer weiß das schon. Ich hoffe jemand kann uns bald helfen. Irgendwie. Am liebsten würde ich eine Pille schlucken, und mein Leben wäre normal... Ich müsste mich nicht jeden einzelnen Tag diesen Kampf aussetzen.
Wie gesagt, mir geht das genau so wie dir mit der Lernerei. Manchmal denke ich dann auch wieder Unsicherheit. Dabei brauchen wir das ja gar nicht, wenn wir das auswendig lernen? Ist es fehlendes Wissen was die Unsicherheit insgeheim auslöst? Vielleicht die Angst, zu versagen? Die Angst, in dem einzigen in dem wir wirklich gut auch noch schlecht zu werden? Die Angst, nichts zu können? Dabei beinhaltet das nicht groß können, leider.
Darf ich fragen, was deine Interessen sind? Was für Dinge fängst du an, wie lange hält deine Motivation? Wie weit kommst du? Meine Interessen sind ja das Malen, Bilderbearbeitung, Musik... ich gucke mir dann immer ganz viele Tutorials an. Mache das zwei-drei Tage doch dann wächst mir die Sache über den Kopf und es ist zu viel, und ich gebe es auf.
Deine Situation kommt mir sehr bekannt vor. Allerdings habe ich da eher einen geregelten Morgen. Ich stehe auf, viel früher als ich eigentlich müsste da ich gern morgens Ruhe hab. Ziehe mich um schminke mich, mache den Kaffee und meistens räume ich dann noch etwas auf. Dann wecke ich meinen Freund, kuschel mich zu ihm unter die Decke, wir sehen noch etwas Fernsehn und ich gehe zum Bus. So ist das eigentlich jeden Morgen. Donnerstags passiert es mir leider desöfteren, dass ich verschlafe da ich später anfange vergesse ich, so früh aufzustehen weil ich eigentlich meinen Freund wecken muss und er kommt dann immer zu spät zur Arbeit. - erster Streitfaktor. Achja, meist bevor ich zum Bus gehe, fallen mir dann wieder hunderte von Dinge ein, die ich ja eigentlich noch machen wollte am Tag zuvor und doch nicht tat. So geht das immer.
Aber das mit etwas anfangen zu lesen, kenne ich auch.
Hätte ich ihn nicht, würde es mir wahrscheinlich genau so gehen. Wobei nein, dann wüsste ich nicht das ich wirklich ein Problem habe und hätte es womöglich nie erkannt. Mein Freund ist eigentlich für mich die Anlaufstelle bei Problemen wobei das sich in letzter Zeit auch in Grenzen hält durch die ganzen Streitereien. Ansonsten habe ich nur eine Freundin die ca. 600 km weit weg wohnt und die wenn es hoch kommt, 2 mal im Jahr sehe..
Mit meiner Mutter rede ich nicht gern, da diese immer alles verschönigt.
Natürlich folgt das meiner großen Unsicherheit. Ich denke mir einfach oft, was wärst du ohne ihn? Er hilft mir in so vielen Dingen die ich alleine nie bewältigt bekommen würde. Er regelt den Papierkram, er regelt auch oft die einfachsten Dinge für mich.. es ist einfach ein Verdammnis wenn man keine Gespräche führen kann und so Unintelligent ist... ohne ihn wäre ich in vielerlei Hinsicht verloren. Nicht nur so oberflächlich auch seelisch und psychisch...
Ich hoffe es, dass es der richtige Schritt war. Ich hoffe auch das es einen Aufschluss gibt. Am Donnerstag weiß ich mehr. Durch den Neurologen, der hat mir eine Überweisung dazu geschrieben ohne das ich jemals was davon gesagt hab. Wäre allein nie auf so eine Idee gekommen. Ja, das wird übernommen. :) Nein, da hast du was falsch verstanden. Frühkindlicher Hirnschaden stand da als Verdachtsdiagnose. Und, soviel wie ich aus dem Endbefund entnehmen konnte, hat sich das bestätigt. Lasse mir den Befund noch mal vom Arzt ausführlich erklären. Na ja, ich habe ja einen Fragebogen ausfüllen lassen müssen für die Aufnahme der Warteliste für die psychotherapeutische Ambulanz. Der wurde ausgewertet und mir wurde ein Brief geschickt mit dem Ergebnis. Das eben noch kein Platz frei ist, und wenn es bei mir wirklich nicht mehr gehen würde ich eine stationäre Therapie wählen sollte.. und mir anbei Adressen für eine stationäre Therapie beigefügt.. das hat mich fertig gemacht... zudem geht stationär nicht, ich mache eine Ausbildung und was ist mit meinem Freund... :(
Ne, habe am Donnerstag den Termin beim Neurologen. Die Woche drauf Mittwoch beim Psychologen. Oh, da ist wirklich viel bei dir zusammen gekommen. Das kann ich mir vorstellen, dass es schwer ist das zu sortieren.
Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Woche. Die geht auch vorüber und Kopf hoch!
Liebe Grüße
PS : Mein Name ist Linda. :)