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  • 29. Okt 2014
  • Beitritt 29. Okt 2014
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  • Ich denke...
    ...dass Deiner Freundin vermutlich (noch) das Vertrauen fehlt, um richtig aus sich herauszugehen. Das finde ich nach zwei Monaten völlig normal. Du beginnst allerdings schon recht früh mit konkreten Forderungen und gibst ihr wenig Raum, sich zu entwickeln: z.B. könntest Du nur akzeptieren, dass sie Analsex nicht mag, wenn sie sich zumindest einmal richtig darauf eingelassen hat. Ob der Einsatz ihrerseits dann ausreichend war, beurteilst vermutlich Du allein? Wo bleibt da ihr eigener Spielraum hinsichtlich sexueller Vorlieben? Und wo bleibt da die Möglichkeit der sexuellen Entwicklung innerhalb einer Partnerschaft?


    Für Deine Freundin ist es im Übrigen sicherlich ebenso frustrierend, einen Freund zu haben, der gleich zu Beginn der Beziehung kritisiert, quengelt und fordert, ohne dass man sich überhaupt richtig kennengelernt und eine Vertrauensbasis für solche Gespräche geschaffen hat. Dadurch wird sie sich von Dir distanzieren und dann geht schon aufgrund des Drucks und Deiner Erwartungshaltung nix mehr. Was erwartest Du denn von einer Partnerin? Sollte sie 100% mit Deinen Vorlieben übereinstimmen und entsprechend funktionieren? Erwartest Du eine 100%ige Befriedigung Deiner Bedürfnisse oder Erwartungshaltungen? Versteh mich nicht falsch: Sexuelle Kompatibilität ist wichtig, aber dazu gehört trotzdem immer ein Treffen in der Mitte und das Akzeptieren von persönlichen Grenzen. Das heißt, Du wirst keine Frau finden, bei der nicht irgendwelche Kompromisse eingegangen werden müssen, sowohl sexuell als auch zwischenmenschlich.


    Inwiefern Euer Sex nun schlecht ist, konnte ich aus Deiner Beschreibung auch nicht herauslesen. Zu gutem bzw. genialem Sex gehören für mich nicht in erster Linie irgendwelche Stellungen oder Praktiken...viel eher die sexuellen Schwingungen zwischen beiden...Gerade nach zwei Monaten Beziehung, also mitten in der Verliebtseinsphase, sind es doch viel eher die Blicke, das Kennenlernen des anderen Körpers, das Erfreuen an den Reaktionen des anderen, das Miteinander-immer-vertrauter-werden etc., was besonders flasht. Und das ist doch dann auch erst die Basis für das "Vielmehr", was dann noch kommen kann im Verlauf der Beziehung. Du drängst aber schon jetzt nach kontinuierlicher Steigerung. Warum? Vielleicht geht ihr das alles auch viel zu schnell und sie tritt deshalb auf die Bremse, was Euren Sex betrifft?


    Inwiefern es Dir wert ist, das alles herauszufinden, musst Du selbst entscheiden. Ebenso, wie groß der Spielraum ist, den Du anderen Menschen zur Entwicklung gibst oder ob Du eben eher eine Kosten-Nutzen-Analyse betreibst, was zwischenmenschliche Dinge betrifft...Ist halt alles eine Frage der Lebenseinstellung, nicht wahr? ;-)

  • Hallo ;-)
    Ich habe mir nicht alle Beiträge durchgelesen, aber trotzdem einen kleinen Einblick in Dein Problem bekommen...(denke ich)


    Mal eine Frage: Wenn Du hier einen Text formulierst, musst da da sehr lange nachdenken, immer wieder Pausen machen, lange grübeln oder schreibst Du ihn einfach so herunter?


    Ich finde nämlich, dass Du sehr zusammenhängend und reflektiert schreibst. Es kommt mir nicht so vor, als hättest Du keinen Zugriff auf Dein Wissen oder Deine Gedanken.


    Hinsichtlich des Problems mit dem Merken bzw. Erinnern führst Du als Beispiele zumeist Sachwissen an, aus der Schule, der Ausbildung oder wenn Du Dich mit Politik oder Geschichte beschäftigst. Ich habe den Eindruck, dass Du Dir Dinge, die für Dich keine emotionale oder soziale Bedeutung haben, einfach nicht so gut merken kannst. Das finde ich jetzt nicht so ungewöhnlich. Kannst Du Dich z.B. gut an Situationen erinnern, die Du mit Deinem Freund erlebt hast oder an Gesprächsinhalte mit ihm oder Deiner Mutter? Oder ist das danach auch gleich wieder verpufft? Und inwiefern kannst Du Dich bei Deinem Freund in Gespräche einbringen oder bist Du bei ihm auch die meiste Zeit stumm? Ich meine jetzt Momente, in denen Du ganz entspannt bist und nicht Momente, in denen Du Dich vorher schon unter Druck setzt, dass Du es vermutlich wieder nicht können wirst...Also in Momenten totaler Gelassenheit und Vertrautheit.


    Ich frage mich das nur, weil es dann kein generelles Problem wäre, sondern lediglich eins, dass in bestimmten Situationen auftritt...Fremde Menschen scheinen in Dir einen unheimlichen Druck zu erzeugen. Du konzentrierst Dich vermutlich so sehr darauf, alles richtig zu machen, dass Du gar nicht locker lassen kannst...und das hindert Dich auch am entspannten Zuhören und Antworten bzw. überhaupt am klaren Denken. Es ist dann wie eine innere Blockade, Du scheinst dann keinen Zugriff mehr auf Dein Innerstes zu haben...Für mich klingt das sehr nach Sozialer Phobie...Genährt wird diese Angst natürlich durch Dein nicht vorhandenes Selbstbewusstsein. Du stufst Dich selbst als dumm und unfähig ein und findest nichts Positives an Dir, glaubst vermutlich, jeder andere Mensch wäre besser als Du...Und dieses Selbstbild wird zur selbsterfüllenden Prophezeihung. Du willst das gar nicht, setzt Dich unter Druck, willst es anders machen, aber es geht nicht, weil Deine Ängste Dich blockieren.


    Wenn Du solche Situationen erlebst, geht danach bei Dir eine Grübelei darüber los? Das heißt, spielst Du diese Momente dann in Deinem Kopf nochmals durch und suchst quasi nach dem Fehler im System? Sind diese Gedanken anstrengend und kräftezehrend oder denkst Du gar nicht weiter darüber nach?


    Kannst Du zum Beispiel bei der Einübung eines Referats zu Hause durchaus eigene Worte finden, um Sachverhalte zu erläutern, vor Publikum ist es dann aber schlagartig vorbei damit? Machst Du Dir ständig Gedanken darüber, wie Du auf andere wirkst oder was andere von Dir denken könnten? Und welche Momente sind am schwierigsten/anstrengendsten für Dich: Das tatsächliche Erleben dieser Situationen oder das vorherige oder anschließende Nachdenken darüber? Und gehen solche Situationen auch mit körperlichen Symptomen einher, z.B. Übelkeit, Zittrigkeit, Herzklopfen, trockenem Mund etc.


    Das würde mich sehr interessieren...


    Liebe Grüße


    Kira