Bin bei sowas eben recht Ehrlich. Hat aus meiner Sicht weniger mit Eigennutz zutun, eher seinen Prinzipien treu bleiben.

Oder anders: Einem Mann ist sicherlich nicht geholfen, wenn ein eher Lustloses "JA" zum Swingerclub kommt.
Dann ist der Besuch reine Zeitverschwendung. Oder er hinterher fest stellt: Gefallen hat es dir nicht, aber wann gehen wir wieder hin. Ich hatte meinen Spaß!

    annika9219 Kennst du Reframing aus der Psychologie/Kommunikationswissenschaft?

    Ich versuche Dingen, die mich nicht gleich vom Hocker hauen, zumindest einmal eine Chance zu geben, oder es in einem anderen Licht bzw Kontext zu sehen.

    Geistige Flexibilität sehe ich als gleichwichtig wie Prinzipientreue - und die Intelligenz, zu erkennen, wann welche Methode angebracht ist.

    Höchstwarscheinlich wird der, der in den Club wollte, seinen Spaß haben, und der, der nicht wollte (und möglicherweise schon sehr schlecht gelaunt hingeht) auch keinen Spaß finden, sondern nur die schlechten Dinge sehen.
    Selbsterfüllende Prophezeiungen und son Gedöns

    Letztenendes muss er/sie/es aber selber wissen, wie man mit neuen Dingen/Erfahrungen etc. umgeht oder wie aufgeschlossen man diesen begegnet.
    Ich für meinen Teil fahre ganz gut so, nenne ich doch mittlerweile einige Erfahrungen mein eigen, die ich nicht geplant hatte 😂

      Mellanie85
      Ich kenne Reframing. 😉
      Eine entwickelte Persönlichkeit ist in der Lage zu erkennen, wann ein Perspektivwechsel angebracht ist und wann es besser ist, der Einhaltung von Prinzipien treu zu bleiben.

      Reframing meint nicht und verlangt auch nicht, dass du Dingen, die du nicht kennst eine Chance gibst. Es ist schon ein Abwägen an Prinzipien aber auch eine Wanderung an Grenzen, die gewahrt werden sollen. Und es wird nicht angewandt, wenn man Klarheit in einer Sache erlangt hat. Es trifft zum Beispiel Menschen, die ein Problem haben. Sagen wir mal, diese Menschen fühlen sich selbst immer verschlossen. Dann könnte es auf die Frage hinauslaufen, ob ein Besuch im Swinger Club Chancen bieten würde. Und im Weiteren, wie sie das für sich nutzen könnten bzw. haben sie durch einen Besuch dort gelernt mehr Offenheit zu zeigen. Außerdem orientiert man sich eher an dem, was für Menschen vorstellbar ist und nicht an dem, was es nicht ist.

      Der, der mitgegangen ist, obwohl er/sie nicht wollte hat leider zukünftig ein großes Problem weil er/sie nicht nur seine Prinzipien verraten hat sondern auch seine Vorstellungen in den Wind geschossen.

        Coeur
        Würdest du Reframing in diesem Kontext auch Menschen empfehlen, die zu Beklemmung bis hin zu Panikattacken neigen, oder gelten dann andere Regeln?

        aristide also bei uns ist es so, das mein Mann schon seit längerem den Wunsch äußert. Ich bin nicht abgeneigt aber brauche noch ein bisschen. Ich finde beide müssen sich sicher sein und unbedingt vorher absprechen was sie sich davon erhoffen.

          Coeur Nun Reframing meint, unter anderem, und wie der Name auch sagt, etwas (Thema, Sache, Standpunkt, Veränderung, etc.) einen anderen Rahmen zu geben, aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
          Was ja auch heißen kann, etwas eine Chance zu geben, das man im ersten Moment einmal ablehnt.
          Oder etwas positiv anzunehmen, statt es negativ abzulehnen. Die Vorteile sehen, statt der Nachteile.

          Wann und ob man es anwendet, dem sind keine Grenzen gesetzt. Auch schadet es manchmal nicht, einen vermeintlich klaren Punkt zu hinterfragen.
          Das die Erde eine Scheibe ist, war auch mal allen klar. Bis es Kopernikus hinterfragt hat.

          Bezogen auf den Swingerclub sehe ich das so:
          statt "Ich hasse das und will da nicht hin" denkt man sich,
          "Ich kuck es mir mal an und werte dann"

          Angewandt auf deinen letzten Satz könnte der/die Mitgegangene statt einem großen Problem auch ein großes Vergnügen und Genüsse haben, von denen er/sie gar nicht wusste, das sie existieren.
          Gar froh sein, es entdeckt zu haben (Sexpositiv könnte man auch sagen)

          Je mehr man auf Prinzipien besteht, desto weniger Luft hat man für Kompromisse - und damit für Lösungen.
          Wer nur aus Prinzipien handelt, hat gar keine Möglichkeit mehr, sich zu entwickeln und zu entfalten, oder sich zu verändern. Denn dann ist das gesamte Weltbild ja schon unveränderlich festgelegt.

          Die Kunst liegt in der Balance, und darin, unnötigen und hinderlichen geistigen Balast auch mal loszuwerden.
          (Gerade bei Menschen, die ein Problem haben 😉 )

          • Coeur hat auf diesen Beitrag geantwortet.

            Mellanie85
            Ich muss dir widersprechen 😉 nur der erste Teil ist richtig.

            "Was ja auch heißen kann, etwas eine Chance zu geben, was man im ersten Moment einmal ablehnt."
            Da wären wir bei der ganz großen Gefahr von Reframing. Das nämlich im Bedeutungsreframing die Emotion eines Menschen (Ablehnung, Abscheu, Widerwillen, Ekel was auch immer) nicht nur nicht berücksichtigt wird sondern auf manipulative Weise versucht wird mit einem negativen Reframing ein positives zu erzeugen. So arbeiten NLP´ler gar niemals Psychologie und Wissenschaft. Die Emotion eines Menschen wird stets geachtet.

            Klar schadet es nicht seinen Standpunkt zu hinterfragen. Dein Beispiel Swinger Club ist aber derart speziell, dass man Menschen schon ihren Standpunkt lassen sollte. Wenn jemand "freiwillig" dort einen Besuch machen möchte und einfach nur schaut ist das in Ordnung. Wenn jemand sagt, ich verzichte auf diese Art von Vergnügen und Genüsse ist dies genauso in Ordnung und zu akzeptieren.

            Naja, Kompromisse sollten nie wie eine Einbahnstraße betrachtet werden. Es gibt immer zwei Richtungen und wie du ganz gut erkannt hast - die Kunst ist es Lösungen zu finden.

            Ich persönlich mag zum Beispiel meinen geistigen Ballast und bin nicht bereit ihn loszuwerden. 🙂

              Coeur natürlich basiert alles (=Reframing) auf Freiwilligkeit. Und es beginnt auch bei einem jeden selbst. Man muss für sich selbst entscheiden, wann man es verwendet - oder verwenden möchte.
              Ich hatte noch nie "außen-induziertes" oder gefordertes Reframing, die Idee wäre mir jetzt gar nicht gekommen. Ich kenne es nur von innen als eigene Entscheidung. Niemand kann dich dazu zwingen.
              Infolgedessen liegt mir Manipulation fremd.

              Coeur Es trifft zum Beispiel Menschen, die ein Problem haben. Sagen wir mal, diese Menschen fühlen sich selbst immer verschlossen. Dann könnte es auf die Frage hinauslaufen, ob ein Besuch im Swinger Club Chancen bieten würde.

              Ich habe lediglich dein Beispiel weitergeführt

              Coeur Ich persönlich mag zum Beispiel meinen geistigen Ballast und bin nicht bereit ihn loszuwerden. 🙂

              Ich bin froh, gewissen Ballast, der mir von anderen eingetrichtert wurde (manche sagen Erziehung dazu), losgeworden zu sein. Ist ein Stück gewonnene Freiheit 😉

              • Coeur hat auf diesen Beitrag geantwortet.

                Mellanie85
                Du wirst mir zu anstrengend 😉

                Bleib bitte auf deiner Linie. Es war nicht mein Beispiel, es war dein Beispiel. Ich habe es lediglich anhand deiner in den Raum geworfenen Kenntnisse weiter geführt.

                Beim letzten Satz bin ich wieder voll bei dir. Finde ich gut.
                Erlebt habe ich das zwar nicht so aber mein Gefühl von Freiheit habe ich auch erlangt, nur scheinbar auf eine andere Weise.

                  Coeur

                  Coeur Du wirst mir zu anstrengend 😉

                  Danke, das kann ich... 😉
                  Explizit Reframing mit Swingerclub hatte ich aber noch nicht verbunden, falls du das meinst:

                  Mellanie85 Kennst du Reframing aus der Psychologie/Kommunikationswissenschaft?

                  Gedanklich war das noch allgemein zu Reframing geschrieben.
                  Und dann allgemein zu "Erwartungen" an den Club...

                  So hinterher betrachtet: man kann es auch als Verbindung lesen, da gebe ich dir recht.

                  Coeur Erlebt habe ich das zwar nicht so aber mein Gefühl von Freiheit habe ich auch erlangt, nur scheinbar auf eine andere Weise.

                  Es gibt viele Worte und noch mehr umschreibungen, die das ausdrücken können. Es freut mich aber, jemanden zu treffen, der das genauso sieht.
                  Es setzt schon Erkenntniss vorraus, um die - erst mal fix gesetzten - Prinzipien über Bord zu werfen.

                  Warum nicht mal um einen Eindruck zu gewinnen, einfach mal hingehen und sich einen Überblick zu verschaffen ?
                  Frau kann ja auch nach 2 Minuten sagen, Dies ist nichts für mich und geht

                    Den Blick über den Tellerrand - Kenne ich - mache ich.
                    Auch gehen viele Dinge in meinen Kopf vor, Gedankenspiele was wir, ich sage bewusste wir - mein Mann und ich mal probieren könnten.
                    Dann wird dies oder das besprochen.. und wenn beide meinen "Komm - es ist ein Versuch wert, machen wir es "

                      Alenaa99
                      Interessant. Was gefällt dir denn so? Der ungezwungene Sex, vielleicht das beobachtet werden?

                      sandri123
                      Ich glaube, es ist wesentlich, dass man/frau sich vorher im klaren ist, was sie/er gerne erleben würden im Club ( ..und dass der Partner das weiß und akzeptiert!) und vor allem, dass man es dem anderen gönnt, ja vielleicht sogar davon erregt wird, mit jemand anderem - ohne große emotionale Bindung - Sex zu haben. Auch hier besteht zwischen Theorie und Praxis ein erheblicher Unterschied: Man glaubt, man ist tolerant und gelassen, aber wenn man dann im Club ist und der Partner mit jemand anderen Sex hat, vielleicht sogar lauten Sex und es erkennbar sehr genießt, dann kriecht vielleicht doch die Eifersucht um die Ecke und es ist nie mehr wie vorher.
                      Bei uns hat meine Frau da sehr große Zweifel gehabt (ich gar nicht), insofern haben wir es gelassen.