So viele planlose Leute hier...
Guten Tag,
ich bin grade per Google auf diese Diskussion gestoßen und hab mich extra deswegen angemeldet, ich dachte mir da muss ich mal meinen senf dazugeben. Mich macht es nämlich wirklich wütend, was hier manche Leute für eine Scheisse verzapfen.
Vorweg muss ich sagen, dass ich selbst seit ungefähr 5 Jahren kiffe, am Anfang nur ganz selten, zwischendrin mal 2 Jahre lang täglich und mittlerweile nur gelegentlich.
Eine Sache die hier viele Leute völlig falsch sehen ist das mit der Einstiegsdroge. Eine Einstiegsdroge. Leider habe ich grade keine richtige Enzyklopädie zur Hand, aber bei Wikipedia habe ich Folgendes gefunden:
"Unter Einstiegsdrogen werden illegale wie legale Drogen zusammengefasst, deren Nutzung eine erhöhte Koinzidenz für eine Drogenkarriere haben. Dies trifft vor allem auf die beiden Volksdrogen Tabak und Alkohol zu."
Dem stimme ich 100%ig zu. Es ist schwer zu beurteilen, welche Droge eine Einstiegsdroge ist und welche nicht. Aber in einer Hitliste der Einstiegsdrogen stehen ganz klar Alkohol und Zigaretten ganz oben, und NICHT das böse Marihuana.
Ich selbst habe keine "härteren" Drogen probiert und möchte es auch nicht tun, doch ich kenne einige Leute die neben dem Kiffen auch Speed und Ecstasy nehmen. Ich finde das zwar scheisse aber ich kann da leider nix machen. Dennoch bin ich mir sicher dass das Kiffen NICHT der Einstieg dahin war, sondern ganz einfach die "falschen Freunde" (unter anderem Leute die NUR chemie nehmen und nicht kiffen). naja wie dem auch sei, ich möchte jetzt garnicht anfangen, Beispiele aufzuzählen. Diese ganzen Beispiele a la "der freund der tochter meiner stieftante ist voll auf teilen abgekackt weil er vorher gekifft hat" oder aber "ich kiffe seit 20 jahren und fühle mich super" interessieren mich garnicht. erstens mal können 100000 andere Umstände zu solchen Schicksalen führen und zweitens gibt es ganz genau dieselben beispiele (wahrscheinlich sogar noch viel mehr) in bezug auf den alkohol. nur weil sybille aus hamburg nach 3 monaten cannabiskonsum in der klappse gelandet ist, muss das nicht auch dem dieter aus finsterwalde passieren. menschen sind verschieden und reagieren unterschiedlich auf drogenkonsum. so ist julia schon nach einem bier besoffen, während alex nen halben kasten trinken muss um auf das gleiche level zu kommen, versteht ihr? das finde ich schonmal ist ein wichtiger punkt.
und was einfach fakt ist: regelmäßig alkohol trinken ist viel gefährlicher als regelmäßig kiffen. das kann mir niemand widerlegen!!! es gibt tausend beispiele dafür. an dieser stelle dulde ich beispiele, sofern erwiesen ist, dass der tod eines menschen auf alkohol zurückzuführen ist. und das kann man ja leicht feststellen.
also: wer sagt, kiffen sei scheisse, marihuana sei eine einstiegsdroge, der darf auch keinen alkohol trinken und keine zigaretten rauchen. da ist die gefahr, abhängig zu werden erwiesenermaßen um ein vielfaches höher.
ich finde das ist ein absolutes unding in unserem gesetz: alle schimpfen übers kiffen (allein schon weil es illegal ist) und ziehen sich dabei den wirklich harten stoff rein und rechtfertigen das dadurch dass es ja legal ist. man ihr belügt euch doch alle selbst. ihr seid opfer einer gewissen propaganda. was das gesetz vorschreibt, ist nicht immer richtig. im prinzip müssten alkohol und zigaretten verboten werden, oder aber kiffen wird legalisiert. so wie die gesetzlage heute aussieht, ist es einfach nur lächerlich. das bedeutet: einige argumente der kontra-kiffen-fraktion beruhen ganz einfach auf falschen annahmen (nämlich dass kiffen gefährlicher ist als saufen zum beispiel), deswegen hat es keinen sinn darüber zu diskutieren. ich kann nur hoffen dass diejenigen mal darüber nachdenken. oder besser: glaubt nicht alles, was politiker oder andere wichtigtuer propagieren, sondern denkt "selbstständig" und geht mit offenen augen durch die welt. wieoft sieht man besoffene penner wie tod in der straße liegen? oder 14jährige alkoholleichen die im krankenwagen abtransportiert werden? wieviele menschen sind am alkohol gestorben? - kleiner einschub: meine oma ist letztes jahr gestorben weil sie alkoholsüchtig war - wieviele menschen sterben an lungenkrebs weil sie jahrelang mehrere schachteln zigaretten am tag rauchten? und wie ist das beim kiffen? NICHTS DERGLEICHEN!!!
und was machen wir jetzt?
ALKOHOL UND ZIGARETTEN VERBIETEN???
Am besten noch gleich den Kaffee hinterher oder was? (sooo viele menschen können ohne kaffee nicht in den tag starten...) oder wie wär es mit nasentropfen? (auch die machen ab einer bestimmten dosis süchtig)
mann! drogen gehören zu unserem leben dazu. es gibt harte und weiche drogen. marihuana ist eine weiche droge. viel viel weicher als alkohol, alkohol ist dagegen hart wie stahl. ob man drogen nimmt ist jedem selbst überlassen.
Noch was persönliches: auch ich habe unter anderem schlechte Erfahrungen mit dem kiffen gemacht. während meiner extremen phase wurde ich sehr ruhig und habe mich von der aussenwelt abgekapselt, hatte kaum noch kontakt zu freunden und verlor mein selbstwertgefühl. ich wurde in der schule schlechter und war dauernd müde und unkonzentriert. aber ich bin aus dem loch wieder rausgekommen und ich denke das kann man auch schaffen sofern keine weiteren drogen im spiel sind.
was wäre wohl gewesen wenn ich statt zu kiffen , mir jeden abend die kante gegeben hätte? die veränderung meines wesens wäre wohl etwas anders ausgefallen, mehr richtung aggresivität. und das ist (für die umwelt) sogar noch schlimmer. und was meine gesundheit angeht: vermutlich wäre ich schon tod.
ich verstehe es einfach nicht: Kiffer werden von den "spießern" (sorry ein besserer begriff fällt mir grade nicht ein) verabscheut - ich habe in diesem thread sogar die beschimpfung "asoziales pack" gelesen LOL - und die Spießer selbst saufen sich ihr Hirn und ihre Leber kaputt und finden das völlig in ordnung - weil legal. ihr habt sie doch nicht mehr alle!!!
naja, um auf das eigentliche thema zu kommen:
@ sarah1760: zunächst mal scheint sich das kiffen bei dir anders auszuwirken als bei den meisten Menschen, in der Regel wird man nämlich eher verschlossener und "lebt in seiner Gedankenwelt" (ACHTUNG: ich spreche vom täglichen kiffen, gelegentlich ist es voll ok so wie es auch ok ist gelegentlich zu saufen).
ich möchte dir einen rat geben: lass das tägliche kiffen sein. das führt nur zu problemen. hör vielleicht mal ganz auf, oder du beschränkst es auf eine gemütliche tütenrunde mit freunden am wochenende. hm, am besten erstmal aufhören und schauen wie es dir ohne den stoff geht und wie du im nachhinein dein kiffer-dasein siehst. ich persönlich fand und finde es sehr interessant welch unterschiedliche sichtweisen man als "vollkiffer" und als "seltenkiffer" hat. erst nachdem ich ein paar wochen sauber war, ist mir klar geworden, WIE EXTREM mein konsum eigentlich war. naja, übrigens gut dass du so relativ schnell erkannt hast, dass du ein problem hast. bei mir hats länger gedauert. wenn man merkt, das mit dem kiffen ist nicht ohne (du schreibst ja selbst dass du dich verändert hast!!!), da sollten die alarmglocken klingeln und man muss was tun, um sich nicht noch mehr zu verändern. viel glück noch!!!
Zum Abschluss: Ich verherrliche das Kiffen nicht. Genau so wenig wie das Volk den Alkohol verherrlicht. Aber ich schätze und mag das kiffen. Genau so wie das Volk einen guten Wein schätzt und sich gerne mal betrinkt.
Ich möchte niemandem zum kiffen ermutigen. Nichts läge mir ferner. Aber ich kann die ganzen falschen Voruteile einfach nicht mehr hören und möchte sie richtigstellen. Ich finde es ist Zeit für eine Aufklärung. Auch von Seiten der Politiker. Aber das ist in unserem Land leider sehr schwierig.
Ich weiss dass Kiffen gefärlich ist und kann nur jeden davor warnen. Aber dasselbe gilt für Alkohol und Zigaretten. Vor ALkohol würde ich sogar noch deutlich mehr warnen, denn da gibt es sowas wie eine tödliche Dosis und die ist schneller erreicht als man denkt.
Naja, ich fange an mich zu wiederholen. Ich hoffe ich habe alles gesagt was ich sagen wollte.
So jetzt dürft ihr auf mich eindreschen :)