zauderer22

"Eine andere Kollegin hingegen rastete aus: Das sei doch wohl nur eine Art Anbaggerei, und das wolle ich mit so einem flotten Spruch kaschieren."


Das war aber wohl eher aus Neid, nicht weil sich wirklich jemand übergriffig behandelt fühlte. Hättest du selbiges zu ihr gesagt, wärs sicher völlig ok gewesen :ange:

zauderer22

"Eine andere Kollegin hingegen rastete aus: Das sei doch wohl nur eine Art Anbaggerei, und das wolle ich mit so einem flotten Spruch kaschieren."


Das war aber wohl eher aus Neid, nicht weil sich wirklich jemand übergriffig behandelt fühlte. Hättest du selbiges zu ihr gesagt, wärs sicher völlig ok gewesen :ange:

    rabenschwarz

    Das mag durchaus so sein, aber zeigt, wie vorsichtig man sein muss.


    Wahrscheinlich ist es geschlechtsunabhängig ein Fehler, jemand besonders in Gegenwart anderer hervorzuheben - vor allem in einer führenden Rolle der Person gegenüber. Aber hätte ich einen männlichen Kollegen gelobt, dann wäre die Reaktion anderer Kollegen und Kolleginnen sicher moderater ausgefallen. - Das wirklich schlimme Wort war "sympathisch". Das weckt eventuell falsche Assoziationen.


    Vielleicht kennst Du den berühmt-berüchtigten Fall, dass die Staatssekretärin Sawsan Chebli eine Ansprache vor der deutsch-iranischen Gesellschaft halten sollte. Da sie jung und nach landläufigen Klischess "exotisch-hübsch" aussah, wurde sie nicht sofort von dem ehemaligen Botschafter im Iran, dem deutschen Vorsitzenden dieser Gesellschaft, erkannt.


    Dies war ihm dann allerdings peinlich, und er sagte: Ich bitte vielmals um Entschuldigung, denn ich habe nicht geahnt, dass ich einer nicht nur so gut aussehenden, sondern auch noch so jungen Frau gegenübertreten würde.


    Daraus wurde ein politischer Skandal, stand in allen möglichen Zeitungen, am meisten regte sich die TAZ darüber auf. Dieser ältere Herr, einfach nur von alter Schule, mit Jahrzehnten diplomatischer Erfahrung, musste sich öffentlich bei Chebli wegen seines "Chauvinismus" entschuldigen.


    Das ist die Realität hierzulande. Aber vielleicht glaubt auch ihr, der Ex-Botschafter sei ein Schurke.

      zauderer22

      Warum wird heutzutage aus so einer Lappalie ein Skandal gemacht?
      Weil dieses den Zeitgeist bedient und für Auflagen in der Presse sorgt.
      Im Grund genommen, ein Problem der Gesellschaft.
      Die Leute lesen gerne so etwas, um sich 1. darüber zu amüsieren und 2. irgendwas zum Reden zu haben.
      Ein ähnlicher Fall, war dass ja auch mit dem Herrn Brüderle, der irgendwas sexistisches von sich gegeben haben soll. Das wird dann von der Presse dankend angenommen und bis ins kleinste Detail ausgeschlachtet.
      Da haben sie wieder was zum Schreiben und die Auflage kann erhöht werden.
      Der Bürger hätte es in der Hand, wie bei so vielem. Er macht es nicht, weil er in der Masse dazu gehören will und sich dort sicher fühlt.

        batia_20484419

        Der Bürger, wer ist das eigentlich? Wir alle, und wer sind wir alle?


        Gestern in Wiesbaden:


        Polizeiaufgebot bewachte den Marktplatz. Da demonstrierten ca. 30 Jugendliche gegen Rassismus und skandierten "Ende mit Deutschland, Ende mit der Polizei, Ende mit dem Faschismus."


        Ich schaute mich um: kein Ausländer weit und breit, wahrscheinlich auch keiner mit Migrationshintergrund, vorwiegend wütende junge Frauen, die das Ende des Rassismus forderten. Daneben Polizisten und Polizistinnen, die sich das alles mehr oder weniger "amüsiert" anschauten.


        Einer der jungen Leute sprach mich an, ob ich auch was gegen die Polizei habe oder ob ich ein Fascho sei. Ich erklärte ihm, dass ich seine Einstellung und Haltung für einen "inversen Faschismus" halte. Er brüllte: Hau ab, Du Faschist.


        Ich hatte nicht den Eindruck, dass einer dieser Jugendlichen jemals Opfer von Polizeigewalt oder Rassismus geworden ist. Sie könnten sich da besser in den USA austoben, da gibt es lohnendere Ziele.


        Aber ok, ich bin vom Thema abgekommen.

          zauderer22

          Habe mich schon gewundert, dass er überhaupt gewusst hat, was Du mit inversen Faschismus meintest. Möglicherweise hat er es nicht gewusst, nur instinktiv geahnt, dass es nicht seinem Ideal entspricht.
          Hier bei uns im Ort hängen an verschiedenen Häusern und Straßen selbstgemachte Plakate mit der Aufschrift : Kein Rassismus, diese Wohnanlage ist rassismusfrei, Rassisten keine Chance, usw.
          Wo gibt es hier in Deutschland groß Rassismus zu beklagen?
          Mir ist davon nichts bekannt.
          Die Leute sind wohl schnell auf den Rassismuszug aufgesprungen, der durch den bedauernswerten Tod des Afroamerikaners, George Floyd in Minnesota, bei einem Polizeieinsatz ausgelöst wurde.
          Viele und besonders junge Leute wollen den Zeitgeist frönen, mit der Masse mitschwimmen und lassen sich vom Mainstream beinflussen.
          Es ist meiner Ansicht nach, schon ein Unding, Menschen in verschiedene Rassen einzuteilen. Wenn es keine Rasse gibt, gibt es auch kein Rassismus.
          Von Rassen spricht man bei Tieren, aber nicht bei Menschen.
          Wir Menschen sind alle gleich , egal welche Hautfarbe wir haben.
          Und deswegen ist die ganze Rassismusdebatte für mich nur eine aufgeplusterte Geschichte, ohne echten Hintergrund.
          Rassismus ist eine Erfindung der Weißen, um ein Keil zwischen den Schwarzen und den Weißen zu treiben und sich selbst zu kasteien. Und die Masse springt auf diesen Zug auf, weil es modern ist, anstattt mal selber zu überlegen, was damit eigentlich bezweckt wird.
          Möglicherweise löse ich durch diese Aussagen hier einen erheblichen Shitstorm aus. Nein, ich bin nicht rechts, ich stehe in der politischen, neutralen Mitte, dass ist auch kein rechtes Gedankengut, dass ist eine Überlegung und eine Aussage, die es mal wert ist, durch -und überdacht zu werden.
          Sorry , bin vom Thema hier abgedriftet, sollte eigentlich nicht sein, ist aber wieder mal passiert, da ich einiges loswerden möchte, was in mir brodelt!

            batia_20484419

            Es ist einfach mit der Masse mitzuschwimmen, aber den Mut zu haben, für seine Überzeugung, gegen den Strom zu schwimmen, dass ist nicht so einfach.
            Aber wer gegen den Strom schwimmt, sieht den Dreck der ihm entgegenkommt, dass sieht die Masse nicht.
            Die Masse ist wie tote Fische, die mit dem Strom schwimmen und in den Ozean gespült werden um sich dort in der Weite zu verlieren.
            Schaut in den Spiegel und lasst Eure Gedanken schweifen und überlegt was ich hier aussagen will, vielleicht kommt ihr dann selber darauf, was eigentlich der Realität entspricht.

              batia_20484419

              Du bekommst nur deshalb keine Zustimmung, weil die meisten Angst haben, ihre Überzeugung kundzutun.


              Genauso wie Du widersetze ich mit rechten Idioten. Aber auch linken ähnlicher Machart. Denn sie wissen nicht, wie ähnlich sie sich sind. Wer weiß denn schon, wieviele Opfer der Stalinismus gekostet hat? Frage mal Jüngere, allerdings kennen die auch nicht einmal die Opferzahlen von WK2 und der von Deutschen begangenen Verbrechen.


              Mir persönlich ist es nämlich auch völlig egal, ob unsere künftigen Schlächter rechts oder links angesiedelt sind. Das Ergebnis dürfte sich ähneln.

                zauderer22

                Nur wie kommen wir jetzt zum Thema zurück?


                Vielleicht ist es ja auch uninteressant. Die TE hat ja schon lange kapituliert. Mit solchen merkwürdigen Leuten wie uns hat sie sicher nicht gerechnet. In so jungen Jahren - da malt man sich die Welt noch nett aus. Mit so eindeutigen Schwarz-Weiß-Facetten.


                Schon die Geschichte des Feminismus ist ungemein komplex: Wie soll man da sagen können, man sei Feministin, ohne genau anzugeben, welche der vielen Richtungen tatsächlich gemeint ist? Und es können ja nicht alle gleich gut sein, schließlich bekämpfen sich einige Feministinnen untereinander mehr als die "bösen Männer". Mit 17 wäre ich da völlig überfordert.

                  zauderer22

                  Übrigens noch eine kleine Kampfbemerkung:


                  Es gibt freilich Feministinnen, welche behaupten, dass es ihnen ja auch um die Männer gehe und dass Feminismus auch für Männer irgendwie irgendwo gut sei.


                  Ich ziehe mal einen gewagten Vergleich und mache einen Exkurs, um dann von hinten rum zum Thema zurückzukommen:


                  Als Kritiker praktisch aller Religionen und Konfessionen sehe ich mich manchmal genötigt, festzustellen: Boah, die tun so ungemein aufgeklärt und menschenfreundlich. Vor allem protestantische Richtungen.


                  Mit den Katholiken hat man es da einfacher: Die sind immer noch viel leichter zu kritisieren. Weniger weltoffen, meist auch noch sexualfeindlich. - Allerdings scheinen sich da auch einige zu bewegen, und genau das ist die Crux.


                  Liebe Katholiken, denke ich mir, bleibt doch authentisch. Denn ein Gegner, der sich doch nur tarnt (und der alte Mief wird eben gut versteckt), den halte ich für besonders gefährlich. Nach Kants Motto: Gott behüte mich vor meinen "Freunden" (also hier Schein-Freunde), denn vor meinen Feinden kann ich mich selbst bereits schützen.


                  Bezogen auf den Feminismus:


                  Ein nicht männerfeindlicher Feminismus wäre einfach nur Blödsinn und könnte nicht mehr ernst genommen werden. Er würde nämlich dann entweder zu einem allgemeinen Humanismus und taugte nicht mehr zur weiblichen Selbstbeweihräucherung, oder es handelte sich um eine ganz üble Spielart, welche die Verachtung von Männern nur besser tarnt.

                    zauderer22

                    Ich möchte noch mal einen Satz zum Rassismus sagen.
                    Es gibt eine einzige Lösung für dieses Problem.
                    Und das ist ganz leicht zu beantworten.
                    Menschen kann man nicht in Rassen einteilen. Punkt.
                    Wo keine Rassen, dort kein Rassismus. Punkt.
                    Das sollten sich alle mal durch den Kopf gehen lassen!
                    Mehr will ich dazu nicht mehr sagen!

                      jeva_20457676

                      Wenn eine 17 Jährige Göre mich mit sowas voll labert würde mir auch die Geduld ausgehen.


                      Werde erst mal Erwachsen, dann darfst du auch mitreden ;)

                      batia_20484419

                      Absolut klar und verständlich. Die Unterschiede spielen such auf anderen Ebenen ab und haben völlig andere Ursachen als die Rasse.

                      batia_20484419

                      erinnert mich an einen der Sprüche von länger her, den ich immer noch mag


                      "die Kraft, die wir brauchen, ziehen wir aus dem Strom gegen den wir schwimmen"


                      Doch inzwischen hat mich auch etwas Lebenserfahrung eingeholt. Bei jedem, selbst beim größten Außenseiter, kommt es vor, dass man in einigen Punkten die Meinung der Mehrheit teilt. Was dann immer diese Helden auf den Plan ruft, die einem vorwerfen, nur mit dem Strom zu schwimmen :roll:


                      Nein, man kann auch selbst denken und selbst entscheiden und dennoch der Meinung der Mehrheit sein.
                      Im Gegenteil würde ich sagen: jemand der pauschla immer DAGEGEN ist, kann nicht denken und sich keine eigene Meinung bilden dabei. Einfach immer nur schon das Vorzeichen ändern, ist keine Einstellung, keine Meinung, einfach nur hirnlos.

                        avarrassterne3

                        Auch das ist richtig.


                        Ich glaube aber, das ist die Gefahr von Metaphern, einander leicht misszuverstehen. Schließlich geht es ja nur darum, eigenständiges, unabhängiges Denken zu kultivieren.


                        Was Sitruuna2 kritisiert, ist m.E. eher die Unfähigkeit zu dieser relativen Unabhängigkeit (niemand hat sie vollkommen) bei sehr vielen Menschen - die versuchen dann IMMER im Strom zu verharren.

                          zauderer22

                          nee, das kauf ich ned. Da zähle ich mich nicht dazu und gerade Sitruuna kam mir auch schon oft genug in meine Richtung ;)

                            avarrassterne3

                            es ist einfach ein zuuuuuu gutes "k.o-Argument" für andere Meinungen.


                            Und das ist noch nicht mal O.T. in diesem Thread, weil ich so gar keine Feministin bin und sein will, höre ich das in diesem Kontext auch immer wieder - dann halt von anderen.


                            So kann man prima andere Meinungen als die eigene wegbügeln, man sagt einfach, das was einem da entgegen tritt, ist ja gar keine Meinung sondern nur "mit dem Strom schwimmen" und schon muss man sich nicht mehr damit auseinander setzen. Tataaaa. ;)

                            zauderer22

                            P.P.S.: "der Strom" definiert sich per se immer über "die Mehrheit" - aber der ändert sich beständig. Bei nicht einem einzigen Thema bleibt der konstant über viele Jahre im gleichen Flussbett, um mal im Bild zu bleiben.
                            Woraus logisch zu folgern wäre, dass eigentlich nur sehr wenige immer im Strom schwimmen....