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asta_11967966

  • 15. Nov 2007
  • Beitritt 1. Feb 2006
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  • Mal ein anderer Aspekt
    Mal im Rollenklischee betrachtet: für mich steht ein 16 Jahre älterer Mann im Vergleich zu Gleichalten für mehr Sicherheit, mehr Reife und vor allem erhöhte sexuelle Sicherheit - man ist ja schließlich erheblich jünger und somit ist die "Konkurrenz" größenteils auf Eis gelegt.


    Aus diesem Grund würde mich der Sachverhalt wurmen, dass eine ältere Frau diese sexuellen Hocherlebnisse mit Deinem Mann hatte.


    Betrachtest Du das mal aus ihrer Perspektive, erfreut sie sich darüber, dass sie einen Mann hatte, der durch die Ehe mit einer erheblich jüngeren Frau natürlich attraktiver ist, als die anderen Männer in ihrem Alter (alles aus der Sicht der Rollenklischees).


    Logischerweise leicht gefrustet, weiß sie genau, dass sie dich mit so einer SMS treffen kann.


    Jetzt liegt es an dir, um Du ihr "Abschluss-Geschenk" annimmst - was Du offensichtlich tust - oder einfach darüber stehst.


    Letztlich lebt man mit Menschen zusammen und nicht mit den Rollenklischees, die Teile der Gesellschaft für Situationen entwickeln, mit denen sie nicht umgehen kann.


    Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine:-) - ist nicht so leicht zu formulieren.


    LG BW

    • Meine Einschätzung ist leider so ...
      dass bei solch einem Typus Mann die Ehefrau durch Apelle an das Verantwortungsbewusstsein und natürlich auch über Manipulation des Kindes ihn unter Kontrolle hält.


      Ich bin nach Deiner Formulierung auch davon überzeugt, dass seine wahre Leidenschaft und Liebe in jedem Fall Du bist, aber er derzeit nicht über die menschlichen Voraussetzen verfügt, auch voll dazu zu stehen.


      Mein Rat: Setze ein Ende ... lass ihn mit gutem Gewissen zu seiner Familie zurück und Du hast die Gewissheit, dass es ihm besser geht, wenn er auch nicht mehr so glücklich sein wird, wie mit Dir.


      Nur dann hat er die Möglichkeit sich persönlich so weiter zu entwickeln, dass er irgendwann mal "erwachsen genug ist" zu seinen Gefühlen, Gedanken und Träumen zu stehen und diese auch konsequent umzusetzen ... denn genau das kann er nicht oder versagt sich das aus welchen Gründen auch immer.


      Man kann immer für einen Menschen kämpfen, aber in Deinem Fall kämpfst Du nicht um ihn, sondern gegen seine Frau. Das Resultat ist, dass er hin und her gerissen wird - das wird er auf Dauer nicht verkraften.


      Alles Gute
      BW


      P.S. Was mich persönlich interessieren würde: nach dem wie Du es formuliert hast, hätte ich eher vermutet, dass er in seiner Kindheit eine enge Bezugsperson verloren hat?

    • Was man auch nicht vergessen darf ist
      neben all dem bereits genannten, dem Einfluss der Erziehung durch die Eltern ist deren Verhalten als Paar!


      Bei der Erziehung sagen sie so, leben aber leider unbewusst teilweise andere Werte und Schwerpunkte vor, die sie ihrerseits unbewusst von ihren Eltern übernommen haben.
      Und es gibt Studien, bei denen nachgewiesen wurde, dass Kleinstkinder sich bei erlebten Konflikten der Eltern bereits durch bspw. Schreien in bestimmten Momenten eindeutig dem Vater oder der Mutter unterstüzend eingebracht haben!


      Das bedeutet, dass das, was wir alle mal eben so nebenbei ohne groß Nachzudenken von den Eltern/Großeltern vorgelebt bekommen und beiläufig beobachten, verinnerlichen und es größtenteils gar nicht wissen, weil es ja nicht verstandesmäßig über die Sprache erinnerbar ist.


      Diese Aspekt ist auch nicht ganz unerheblich meiner Meinung nach.


      LG BW

      • Gefühle hat er sicherlich
        .. nur nutzen Dir die nichts.


        Ich lese daraus, dass die Gefühle, die er für Dich hat bzw. hatte seiner Meinung nach nicht so ganz zu Dir durchgedrungen sind.


        Normalerweise ist es so, dass die Begriffe, die wir zur Charakterisierung unserer Partner benutzen, häufig die eigene Unzulänglichkeit beschreiben, dass wir das aber nicht wahrhaben möchten und es deshalb auf unser Gegenüber projizieren (ich meine damit den Begriff Gefühlskälte, herzlos usw.).


        Weiterhin empfinde ich ihn als verunsichert (das Wort Abmachung - Regeln bedeuten Sicherheit) - das könnte aber auch eine schlichte emotionale Erpressung sein - das kannst nur Du wissen, wie es zu deuten ist.


        Leider können seine Gefühle in der jetzigen Konstellation Dir nicht helfen und es reicht Dir auch nicht aus, was wohl auch besser für Dich ist.


        Aus diesem Grund bleibe Deiner Entscheidung treu! Liebe alleine macht leider noch keine realistische Beziehung. Wenn ihr es in 3 Jahren nicht geschafft habt, diese "Gefühle" in eine Beziehung zu importieren, hat das sicherlich einen driftigen Grund.


        Alles Gute für Dich.


        LG BW

        • zoe_12062812

          Woher weisst Du, dass sie ihn bereits betrogen hat?
          Hi Rockatansky,


          ich lese aus dem Thread nur, dass sie mit Freundinnen weggeht - sicherlich hat er das so formuliert, das wir Lesen meinen können, dass er das nicht glaubt - aber glauben heisst nicht wissen und mir fehlt da jetzt der Beweis. Ich gebe Dir recht, wenn sie so weiter macht, kann es irgendwann zum "Betrug" kommen, aber ob der schon vollzogen ist, wissen wir definitiv nicht.


          Der Kontaktaufbau im Chat, vielleicht auch mal ein unverfängliches Treffen kann in diesem Fall schon ausreichen, um per Gespräche neue Reflektionen zu erhalten - das sehe ich als nicht so problematisch.


          Mich persönlich irritieren eher die Bilder auf dem Handy und die Mail ein wenig - das kann eine Kompensation des verlorenen Selbstbewusstseins durch eine zur Übertreibung neigende Sexualität anzeigen.


          Und ich unterscheide in diesem Fall zwischen dem Problem der Frau, bei welchem er ihr ja helfen will und einem "eventuellen Problem", was er durch einen "eventuellen Betrug" bekommen kann.
          Das ist aber eine völlig andere Baustelle!


          LG BW

          • Helfen kannst Du nur begleitend
            Hi!


            Also, der Punkt mit der Gebärmutter - sprich keine Kinder bekommen zu können - egal ob sie nun welche wollte oder nicht, hat in meinem Fall auch erst mal dazu geführt, sich als Frau nicht so richtig komplett zu fühlen. Dann fängt man an zu suchen - man muss sich ja irgendwie neu definieren - für was ist man eigentlich hier usw. - sprich Identitätskrise.


            Der 2. Teil ist die Chaterei und das "Abdriften" in Richtung "Normgrenze"- zumindest innerhalb einer Ehe. Da ist meiner Meinung nach womöglich schon ein bisschen Sucht dabei.


            Das Problem zu lösen, bevor es komplett eskaliert kannst Du alleine NICHT.


            Du musst versuchen, Ihr klar zu machen, dass sie ein Problem (Identitätskrise) hat, welches absolut lösbar ist und dass das mehrere Frauen haben. Wobei Du ihr das nicht in den Mund legen darfst, sondern sie muss in euren Gesprächen da selbst draufkommen!


            Ob sie dann durch Literatur usw. sich selbst helfen kann mit Deiner Unterstützung, oder ob es - was ich meine - besser ist, sich professionelle Hilfe in Form eines Coach/Psychologen zu suchen, wird sich zeigen.


            Der Punkt ist, wenn sie sich so extrem mit Handy und Mails auf ihre Sexualität fokussiert, wird ihr diese bis jetzt noch harmlose Bestätigung irgendwann nicht mehr ausreichen und sie wird sich neue Wege suchen.


            Also deshalb mein Tipp - versuche ein Problembewusstsein in ihr zu schaffen - mehr sollst und kannst Du ihr dabei erst mal nicht helfen. Wenn dem so wäre, hätten Deine ganzen Bemühungen bisher schon anders gefruchtet. Das ist zumindest meine Erfahrung - mein Mann, der sich ebenfalls bemüht hat, war mir die schlechteste aller Hilfen - ich habe das für mich selbst gelöst und ich denke, das muss Deine Frau auch tun.


            Viel Erfolg und gute Nerven wünsche ich Dir dabei.


            LG BW

          • Kann sich nicht entscheiden
            Sowas gibt es nicht - wenn er sich entscheiden wollte, könnte er das auch. Die Frage ist nun, warum macht er es nicht. Und das gleiche gilt für Deine Freundin - wollte sie sich entscheiden, könnte sie das in jedem Fall!


            Wenn Deine Freundin nun die Ehefrau informiert ist das im Grunde genommen die Hintertür mal wieder eine Entscheidung nicht selbst zu treffen, sondern jemandem anders den "Schwarzen Peter" zuzuschustern, sprich der Ehefrau. Denn dann wird die ja sicherlich was unternehmen, woraufhin Deine Freundin wieder reagieren kann.


            Selbst handeln, also agieren, tun beide nicht. Insofern - wie hier bereits mehrfach erwähnt, sollten beide für ihr Leben selbst die Verantwortung übernehmen.


            Moral hin, Gesellschaftsnorm her - wenn so eine Konstellation passiert, hat das meistens einen Grund - ich befürworte in einem solchen Fall, dass man die Zeit der Mehrfachpartner nutzt, um herauszukriegen, was denn genau einem in seinem Leben fehlt und von dem man meint, der andere stopft das eigene Loch. Wenn Deine Freundin das herausfindet, braucht Sie ihn nicht mehr und kann auf einmal Entscheidungen treffen. Schmerzhaft ist das immer, aber durchaus verkraftbar.


            Und nun noch was zu Deiner Position. Deine Ratschläge und Handlungsmotivationen wird Deine Freundin eh nur dann anwenden, wenn sie das sowieso machen würde. Letztendlich ist das schlicht und ergreifend das Problem Deiner Freundin und nicht Deines!!! Ich an Deiner Stelle würde mich da rausnehmen. Wenn sie Dir was erzählt, höre Dir das an und sage ihr nur die Konsequenzen, die ihr Verhalten hervorruft - keine Meinung, kein richtig und falsch (gibt es eh nicht) - nicht mehr und nicht weniger.


            Ich hoffe, es hilft Dir was.


            LG BW

          • deryck_12060304

            Beindes genießen
            kann er nur, solange er emotional nicht bei den Frauen ist!


            In dem Moment, in dem er Gefühle zulässt und zu denen auch vor sich selber steht und er diese Gefühle beiden Frauen entgegenbringt, wird er zerissen sein - und in diesem Fall sowieso, da ja nicht soo häufig was läuft!


            Das weißt Du als Mann doch auch;-)


            LG BW

            • myf_11895328

              Kompletter fühlen
              tut er sich sicherlich damit - da stimme ich zu. Aber das Hin- und Hergerissensein kommt von den unterschiedlichen "Welten", in denen er sich bewegt.


              Das eine ist bewährt, harmonisch, vertraut. Das andere ist unbekannt, neu und reizvoll und bringt ihm neue Perspektiven - einfach ein etwas anderes Leben leben zu können.


              Er weiß im Moment noch nicht genau, was er eigentlich will und daher kommt diese Zerissenheit.


              LG BW

              • Nach meiner Meinung


                geht das nicht. Er wird in seinem Leben vor Dir etwas vermisst haben, es war ihm bloß noch nicht gegenwärtig.


                Da eine Trennung euch beiden nicht bekommen ist, denke ich, er würde unzufriedener werden, wenn er wieder ohne Dich in seiner Beziehung leben muss.


                Ob er allerdings dagegen etwas unternehmen wird oder sich seinem "Schicksal" ergibt und in seiner Beziehung sein weiteres Dasein fristen wird, ist ungewiss :-)


                LG BW

              • elif_11901663

                Das klingt ein wenig nach Langeweile
                in Deinem Leben.


                Deine Aussage wie das Neue ist aufregend zeigt, dass Du dankbar bist, wenn von außen "Abwechslung" in Dein Leben kommt.


                Worauf kommt es denn in einer Partnerschaft für Dich an?


                Mir bspw. ist ein zuverlässiger Mensch, der mich so nimmt wie ich bin und der in Situationen, in denen ich nicht mehr für mich handeln könnte, für mich da ist, wichtiger für eine Dauerbeziehung - und der ist logischerweise "langweiliger". Es kann nach Gewöhnung einfach der Kick in der Beziehung fehlen.


                Jetzt hat man wie immer im Leben wieder die Wahl:
                spannende "Lebemänner", für Kurzzeitbeziehungen, um der eigenen Langeweile zu entgehen? - wenn man sich sowas leisten will, gar keine Frage - das ist abwechslungsreich und sehr unterhaltend.


                Oder die unkomfortable Beständigkeit einer Langzeitbeziehung, in der man für seine "Abwechslung im Leben" selbst verantwortlich ist, ohne dafür einen anderen Mann zu brauchen.


                Solange Du nicht verheiratet bist und somit keine nachhaltige Verpflichtung eingegangen bist, kannst du es ausprobieren;-) Wobei ich meine, aus Deinen Zeilen zu lesen, dass Du auch mal angekommen sein möchtest.


                Und Ankommen kann man nur bei sich selbst, dann ist es egal, welchen Partner man hat, solange der sich auch halbwegs beziehungskonform verhält.


                In diesem Sinne hat mir geholfen, mich einfach mal daran zu erinnern und dann auch nach und nach zu tun, was mir "früher" einmal im Leben Spass gemacht hat und was ich im Laufe der Alltaggsbeziehung vergessen hatte oder worin ich mich "verbogen" hatte.


                LG BW

              • Tipp aus Erfahrung
                Wie immer gibt es zwei Möglichkeiten:


                1) weiterhin abstreiten, solange es glaubhaft bleibt - Vorteil: in euren Diskussionen geht es dann weiterhin um das Wesentliche, da die Präsenz des anderen ja eine Ursache hat.
                Nachteil: Bei einem misstrauischen Menschen wird er nie das Gefühl verlieren, dass da was nicht stimmte.


                2) zugeben und dazu stehen.
                Vorteil: Du wirst Dir klar, warum das passiert ist und stehst auch so dazu, dass Du es auch glaubhaft Deinem Mann vermitteln kannst - Voraussetzung: er kann mit sowas.
                Nachteil: Das Vertrauen ist erst mal weg und er wird Dich eine zeitlang kontrollieren - ohne dass Dir das ausmachen darf - ist ja nachvollziehbar.


                Es steht und fällt aber wirklich mit dem Sachverhalt, wie ich Dir in einem anderen Thread schon geschrieben habe, dass Du unbedingt rausfinden musst, was Du eigentlich willst. Denn nur dann kannst Du für Deinen Mann auch glaubhaft für Dein Verhalten geradestehen.


                3) Du machst gar nichts und wartest ab, was passiert - die Welt dreht sich weiter, irgendwie kommt immer eine Veränderung - solange Du nicht weisst, was Du willst, bist Du das Opfer deines Lebens, wenn Du weisst, was Du willst, designst Du Dein Leben selbst. Auch was Schönes.


                Deine jetzige Situation ist echt unangenehm, ich kann das gut nachvollziehen. :-(


                LG BW

              • elif_11901663

                Richtig und falsch gibt es nicht!
                Hallo mondsternchen,


                kann es sein, dass das, was Dich an dem Neuen reizt, eine Eigenschaft oder eine Handlung ist, deren Du bisher in Deinem Leben gar nicht bewusst gewesen bist und was Du jetzt mit dem Neuen ausleben kannst?


                Was genau reizt Dich denn an dem Neuen? Was empfindest Du als Positiv.


                Genauso was empfindest Du positiv (außer der liebgewonnenen Gewohnheit) an Deinem langjährigen Freund.


                Und vor allem - was von den Eigenschaften ist Dir am wichtigsten?


                Solange Du diese Fragen nicht ohne Probleme, sicher und schnell beantworten kannst, wirst Du auch keine Entscheidung selbst treffen, sondern irgendwelche sogenannten Zufälle werden dann irgendwann Bewegung in Dein Leben bringen, da die Sache auffliegt oder sonst was passiert.


                Dein eigentliches Problem sind nicht die beiden Männer, sondern ausschließlich Du. Du weisst offensichtlich noch nicht genau was DU willst in DEINEM Leben.


                Wenn das geklärt ist, kannst Du Dich irgendwann ohne Probleme entscheiden.


                Ein falsch gibt es dann nicht!!!


                Wenn bspw. 50 Menschen sagen, der Alte wäre richtig, findest Du auch 50 Menschen, die sagen, nimm den Neuen - und auch 50 Menschen sagen Dir, behalte doch beide.


                Einzig die Konsequenz für Dein Verhalten musst Du tragen und die sind auch gleich - der Alte hat seine Stärken und Schwächen, der Neue hat seine Stärken und Schwäche - das Doppelpaket hat Vor- und Nachteile.


                Ich habe eine Freundin, die stand nach langjähriger Ehe irgendwo gerade mal in der Gegend rum und es lief ein Mann vorbei, der einen besonders guten Duft hatte. Sie hat sich in dem Augenblick in ihn verliebt, als sie ihn gerochen hatte ;-)


                Bei ihr war es die Sexualität, die sie wohl in den Jahren der Ehe unbewusst zurückgenommen hatte und die dann wie ein BLitz auftauchte. Sie ist im übrigen in der gleichen Situation wie Du - Problem auch noch nicht gelöst (seit einem Jahr grübelt sie!!).


                Ich hoffe, Du verstehst, was ich Dir damit sagen möchte.


                LG BW

                • Schuld?! Wenn Du es wirklich wolltest - würdest Du einfach tun!
                  Hallo benelux1,


                  meine Erfahrung bezüglich Ehemann und neuer Mann innerhalb der Ehe war so, dass ich, als ich meinte, mein Mann widmet sich nicht mehr den ursprünglich vereinbarten gemeinsamen Zielen (Erwartungen), mich irgendwann wie zufällig in einen Bekannten verliebt habe und der sich auch in mich - die wahre Liebe pur! Es war unglaublich, zumal ich immer zu denjenigen gehörte, die sagten: sowas gibt es nicht - man lernt halt nie aus ;-)


                  Heute weiß ich, auch wenn ich rein vom Herzen den anderen immer noch liebe, er nicht ein geeigneter Lebenspartner wäre. Ich habe mir damals einen Ausgleich für einen Bereich meiner Ehe gesucht und der war zu extrem in die andere Richtung. So, wie ich mit meinem Mann nicht mehr leben wollte, weil er sich zu extrem in die eine Richtung entwickelt hatte, so könnte ich nach heutiger Sicht mit dem anderen nicht leben, da er zu extrem die andere Richtung verkörperte. Also wäre nur eine Beziehung zu dritt gegangen - und alles nur, weil es im Grunde genommen nur in einem Bereich der Beziehung nicht mehr funktionierte.
                  Zu einer Ehe gehören aber mehrere Bereiche wie Du schon erwähnt hast - er trinkt nicht, er ist fleißig, er kümmert sich. Deiner lässt derzeit in der Aufmerksamkeit zu wünschen übrig und genau diesen Teil hast Du Dir vom anderen geholt. Nicht mehr, nicht weniger.


                  Ich bin bei meinem Mann geblieben (anfangs gezwungermaßen, mittlerweile wieder freiwillig) und habe letztlich 4 Jahre gebraucht zu verstehen, warum das alles so gekommen ist, wie es gekommen ist.


                  Fazit: Es ist immer leichter unter bestimmten Voraussetzungen, einen neuen Weg einzuschlagen, als sich erst mal durch den alten durchzubeißen.


                  Deine Fragen, die Du hast, zeigen das auch - wenn Du wirklich zu dem Neuen wolltest, würdest Du das auch tun - solange Du das aber hinterfragst, bist Du Dir nicht sicher, aus welchen Gründen auch immer. Und diese Gründe gilt es zu erkennen.


                  Nach meiner Meinung ist Deine letzte Frage die entscheidende: Du erwartest derzeit zu viel von ihm. Du erwartest neben den Dingen wie Heim usw. eine übermäßige Befriedigung Deiner Bedürfnisse (aus einem derzeitigen Mangel heraus), für die (Erwartung) in erster Linie Du verantwortlich bist. Dadurch übst Du unbewusst Druck auf ihn aus und diesem Druck entzieht er sich.
                  Ich habe bei mir festgestellt, dass als ich den Pseudo-Druck der eigenen Unzufriedenheit von meinem Mann genommen habe, der sich wieder mir in der Form zugewendet hat, wie ich es auch in meinem Alltag genießen kann. Die Zuwendung des anderen, wäre mir - bis auf kurze Phasen mal, im Alltag einfach zu viel. Und letztlich hast Du Dir aus verschiedenen Gründen Deinen Mann mal ausgesucht - nicht nur aus einem einzigen.


                  Das klingt jetzt bestimmt ein bisschen durcheinander - aber es ist nicht leicht, das zu beschreiben - ich hoffe trotzdem es hilft Dir was:-)


                  Viel Glück bei Deiner Entscheidung


                  LG BW

                  • Was zum Nachdenken:-)
                    Hallo Tess!


                    Warum hast Du denn immer Deinem Mann gesagt, dass Du Dich trennst, wenn er Dich betrügt, wenn Du es jetzt doch nicht machst?


                    Was ist Dir denn wichtig an diesem Mann, trotz des Fehltrittes?


                    Das soll nur ein kleiner Gedankenanstoß sein - keine Kritik oder Wertung.:-)


                    LG BW

                    • Sind wir im Mittelalter?
                      Jeder Mensch hat das Recht auf ein Leben, dass er selbst so gut es geht sinnvoll füllen soll.


                      "Nachtschicht" hat Bedürfnisse, welcher Art auch immer, die weder ihr Mann derzeit erkennt und somit nicht erfüllen kann noch sie selbst. Ich finde, dass zu einer guten Partnerschaft auch gehört, wenn ein Partner aus welchen Gründen auch immer, halt mal mehr Aufmerksamkeit braucht, ihm diese über einen bestimmten Zeitraum auch zu geben.


                      Nachtschicht unternimmt was (ist nicht frustiert zu Hause rumgesessen) - damit geht sie aber das Risiko ein, dass ihr Mann sie verlässt, wenn es rauskommt. Aber ... ihm können dadurch auch die Augen geöffnet werden und er widmet ihr wieder mehr Aufmerksamkeit und hilft ihr, die Defizite zu definieren und womöglich sogar zu decken.


                      Ich finde es schade, dass so häufig dem "Betrogenen" eher die Stange gehalten wird, als demjenigen, der ein Problem hat und - wenn auch sicherlich nicht immer der Norm gerecht - sich aber zumindest in Bewegung setzt und dadurch neue Erkenntnisse erlangt.


                      Ich war vor ein paar Jahren in einer ähnlichen Situation, bin zwar nicht fremdgegangen, aber ich hatte auch das Gefühl, irgendwas fehlt und irgendwas musste geändert werden.


                      Mein Mann hat bis heute nicht verstanden (50% verstehen es, 50% nicht :-)), was eigentlich in mir vorging, aber das ist heute auch nicht mehr so wichtig.
                      Ich habe halt mithilfe des anderen erst erkannt, wo meine Defizite liegen und dass ich mir eigentlich nur selbst helfen kann und das nicht von anderen erwarten kann. Diese Erfahrung war wichtig und ich möchte sie nicht missen, auch wenn sie sehr schmerzlich war.


                      LG BW

                    • Er muss es wollen
                      und Du kannst ihn nicht zwingen.


                      Jede Aktivität, die Du startest, die ihm nicht passt, ob Du es ihm verbietest oder ihn bittest usw. gibt ihm für sich eine Rechtfertigung erneut zu trinken. Er ist in einer Opferrolle und aus der muss er raus!


                      So leid mir das für Dich tut, aber Du darfst, wenn Deine Diskussionen bisher nichts gebracht haben, wirklich nichts mehr in dieser Hinsicht machen. Du meinst es gut und er nimmt es als Anlass aus welchen Gefühlen und Gründen auch immer, wieder zu trinken.


                      Er selbst muss ein Problembewusstsein entwickeln, er selbst muss an den Punkt kommen, dass er so nicht mehr weiterleben will und das er Hilfe braucht.
                      Sag ihm noch einmal ganz deutlich, dass er ein Problem mit dem Alkohol hat und bitte ihn, in eine Klinik zu gehen. Wenn er das macht, ist es gut, wenn nicht musst Du ihn diesbezüglich in Ruhe lassen.


                      Setze ihm insofern Grenzen, dass Du nicht mehr alles gefallen lässt und konzentriere Dich auf Dich selbst. Dir muss es gut gehen, Du darfst nicht leiden. Er hat das Problem, nicht Du!!!


                      Versuche, Dich emotional ein bisschen zu distanzieren, zeig ihm, dass Du als Freund für ihn da bist, wenn er wirklich Hilfe (alkoholunabhängige Probleme) braucht, aber lass Dich nicht versklaven und Dich vor allem nicht emotional erpressen.


                      Wenn er trinken will bzw. er muss es als Kranker, kannst und darfst Du es ihm nicht verbieten. Du hättest dann zwar für einen Abend die Symptome verhindert, aber das Hauptproblem nicht gelöst. Je größer Dein Druck ist, umso mehr wird er mit dem Lügen anfangen usw.


                      Also, wenn Du ihn liebst, lasse ihn los, lasse ihn so tief fallen, wie es menschlich verkraftbar ist, denn nur dann wird er einsehen, dass er ein Problem mit dem Alkohol hat und selbst um Hilfe bitten. Dann kann man erst wirklich helfen.


                      Man kann einem Menschen nur dann helfen, wenn er sich helfen lässt. So ist das leider ;-)


                      Ich wünsche Dir viel Kraft dafür.
                      LG BW

                    • Wie wäre es mit der Antwort:
                      "Er ist im Facility-Bereich oder Facility-Management tätig".


                      So wird das "Neudeutsch" heute genannt.


                      Klingt gut, ist die Wahrheit und das Umfeld ist zufrieden.:-)


                      LG BW

                    • Du setzt Deine unerfüllten Bedürfnisse
                      in diesen Mann - und da er verheiratet ist, dient das ausschließlich dem Stillen Deiner Bedürfnisse, als dem gegenseitigen Geben und Nehmen einer "normalen" Partnerschaft bzw. funktionierenden Liebe.
                      Ist schön erkennbar an Deinem Satz: "Ich wünsche mir, dass er mich ganz fest in den Arm nimmt".


                      Du hast die Realität bzw. Dein Gehirn ausgeblendet bzw. ausgeschaltet, sonst hätte sich Deine Einstellung nicht auf einmal geändert und Du siehst in ihm nur noch das, was Du im Moment gerne hättest.


                      Das ist ein schlechtes Geschäft, bei dem er außer womöglich Sex nicht das bekommt bzw. auch bekommen will, was er beziehungsmäßig braucht. Aus diesem Grund, egal wie verliebt er in Dich sein wird oder mag, wird er seine Frau letztlich nicht verlassen.


                      Das Verhältnis funktioniert womöglich eine Weile, aber dann hast Du, wenn Du Dich richtig verliebt hast, ein gebrochenes Herz, eine miese Stimmung im Büro - also außer Spesen nichts gewesen.


                      Mein erfahrungsgeprägter Tipp: Probiere es dann aus, wenn Du stark genug bist, mit dem ungünstigsten Fall zurecht zukommen oder einen netten Psychologen für die Aufarbeitung im Nachinhein kennst ;-)


                      Oder genieße halt das Verhältnis, aber ohne tiefe emotionale Bindung.


                      Viel Glück - aber wie gesagt, pass auf!