Das passierte, als eine verschleierte Muslima eine Sparkasse betrat
Ein Vorfall in Neuss sorgt für Aufregung: Eine Muslimin ist einer Sparkassen-Filiale verwiesen worden - angeblich weil sie einen Schleier trug. Das berichtet die "Neuss-Grevenbroicher Zeitung.
Laut dem Bericht betrat die Frau das Geldinstitut, um eine Überweisung zu tätigen. Ein Mitarbeiter stellte sich ihr in den Weg und forderte sie auf, die Filiale zu verlassen. Die junge Frau habe angeboten, den Schleier abzunehmen und ihren Ausweis zu zeigen. Daraufhin sei es zu einem Streit gekommen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Polizeiangaben.
Ein Angestellter habe sie anschließend aus dem Haus geschoben, sagte die 20-Jährige der Zeitung. Dabei sei sie leicht verletzt worden. Eine schwere Einkaufstasche, die sie über der Schulter trug, habe ihr bei dem körperlichen Übergriff des Mannes Schürfwunden zugefügt.
"Es ist uns unglaublich wichtig, dass es nicht um das Thema Religion, sondern um Sicherheit geht
In dem Bericht heißt es weiter, die Frau habe die Sparkasse bereits verlassen, als die Polizei eintraf. Sie erstattete Anzeige wegen Körperverletzung.
Die Leitung der Sparkassen-Filiale bestreitet den Vorwurf allerdings. "Es ist uns unglaublich wichtig, dass es nicht um das Thema Religion, sondern um Sicherheit geht, zitiert die "Neuss-Grevenbroicher-Zeitung Stephan Meiser, den Sprecher der Sparkasse Neuss.
Die Frau sei lediglich "freundlich auf das "Vermummungsverbot hingewiesen worden, welches durch ein Schild mit einem durchgestrichenen Motorradhelm neben dem Eingang gekennzeichnet sei. Die Frau habe vorgeschlagen, gemeinsam in einen Nebenraum zu gehen, wo sie den Gesichtsschleier ablegen wollte. Das jedoch habe das Personal abgelehnt. "Kein Mensch hat ein gutes Gefühl, mit einer unkenntlichen Person Flure entlang oder in einen Raum zu gehen, sagte der Sprecher laut der Zeitung.
"Wer sich verschleiert in eine Bank begibt, muss damit rechnen, dass man ihm skeptisch gegenübersteht."
Reiner Breuer, Neusser Bürgermeister und Vorsitzender des Sparkassen-Verwaltungsrats, hat laut der Zeitung "volles Verständnis" für die Reaktion des Mitarbeiters: "Wer sich verschleiert in eine Bank begibt, muss damit rechnen, dass man ihm skeptisch gegenübersteht."