Probleme mit unseriösen Providern
Im Esoterikgeschäft sind speziell die Telefonberatungen kaum noch rentabel. Der Grund hierfür liegt hauptsächlich in der hohen Stornoquote. Nicht selten werden 30 - 40 % der Gespräche von den Kunden einfach nicht bezahlt. Da aber auch dann die Kosten für die Technik beim Provider bezahlt werden müssen, wenn die Kunden nicht zahlen, bleiben diese Kosten am Esoterikberater / Kartenleger hängen. An Gewinn bleibt kaum noch etwas übrig. Der Kartenleger hat faktisch für den Provider gearbeitet.
Provider haben diesen Trend längst erkannt und versuchen mit verschiedenen Verschleierungstaktiken ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen. So werden Kosten zunächst einfach "vergessen". Nach 1 - 2 Jahren laufen sich diese Kosten zu einer enormen Summe auf und der Kartenleger wird mit Nachforderungen in Höhe von 10 000 Euro, manchmal auch bis zu 30 000 Euro konfrontiert.
Für Fehler in der Rechung hat der Kunde 14 Tage Zeit zur Reklamation. Für sich selbst beansprucht der Provider aber das Recht auch noch nach einem Jahr oder mehr eine Korrektur vor zu nehmen.
Um den Kartenleger unter Druck setzen zu können werden zudem in den bewusst unübersichtlich gehaltenen Abrechnungen noch weitere Kosten "vergessen". So wird z. B. die MWSt nicht korrekt ausgewiesen. Bei jeder korrekten Rechnung ist normalerweise der MWSt Betrag genau ausgewiesen. Nicht so manche Provider! Bei denen erhält man die korrekte MWSt Ausweisung erst auf Antrag. Es versteht sich von selbst, dass Briefe in denen die MWSt Ausweisung verlangt wird zunächst
einfach verschwinden. Erst nach mehrfacher Anmahnung kann mit einer ordentlichen Berechnung der MWSt gerechnet werden.
Wenn sich nun so ein kleiner Kartenleger im Dschungel von kruden AGB,s sowie unübersichtlichen Abrechnungen verlaufen hat, dann wird er noch mit dem sanften Hinweis konfrontiert, dass man ja auch in steuerlicher Hinsicht einiges zu korrigieren habe.
Überrascht es da noch, dass Provider in Nacht- und Nebelaktionen Abbuchungen in enormer Höhe vornehmen?
Es überrascht auch nicht, dass sie sich vorsorglich schon mal das Recht zur Abbuchung eingeräumt hatten, obwohl der Charakter des Geschäfts eine Auszahlung in Richtung des Kartenlegers suggeriert und nicht eine satte Abbuchung zugunsten des Providers.
Unterm Strich gilt wohl: außer Spesen nichts gewesen und wer ganz dumm reintappt hat auch noch Schulden und Ärger mit der Steuer am Hals.
l G Esther