Hallo zusammen :cry:
Ich war bis vor kurzem noch extrem glücklich, was meine Beziehung anbelangt. So glücklich wie mit Abstand noch nie vorher in meinem Leben. Ich hatte den Mann den ich wollte. Liebevoll, intelligent, gutausehend, guter Job, nette Familie.... mein Herz hat gebebt... und es wurde immer mehr und mehr. Wir sind nach 2 Monaten zusammen gezogen ( Kennen tun wir uns schon über 5 Jahren..mit langen Kontakt Pausen ). Ein Paar sind ( waren, oder wie auch immer ) wir jetzt seit einem Jahr.
Es war alles so toll. Er hat immer wieder gesagt wie sehr er mich liebt und wie toll er uns findet. Die ganze Palette rauf und runter. Mir laufen schon wieder die Tränen, alleine vom schreiben.
Klar ist nichts auf dieser Erde 100%. Doch für meine begriffe und meine wertvorstellungen war es für mich perfekt. Kleine Streitereien im alltag zutrotz.
Und dann kam der Tag.
Ich werde das warscheinlich nie wieder aus meinem Kopf raus bekommen.
Wir hatten den Abend zuvor eine kleine auseinandersetzung, wegen Pipifax. Doch so klein der Anlass war, war seine Stimmung um so dunkler und schlechter.
Am nächsten Tag, sollte ein Familenmitglied von mir beerdigt werden. Das tat an diesem Tag schon weh genug. Mein Freund ging vorher noch Arbeiten. Er war komisch, wollte nicht mit mir reden. Ich hab gespürt dass da was nicht stimmt und noch etwas schreckliches folgen würde. Intuition.
Ich wartete ab. Er kam heim. Wir zogen uns für die beerdigung um und fuhren hin. Es war schrecklich. Nicht nur das jemand gestorben war, nein, ich wusste auch noch das was schreckliches auf mich zukommen würde danach.
Ich verzichtete auf den Kaffee nach der Beerdigung und erzählte meiner Familie ich müsste heim weil es mir nicht gut ging.
Dann fuhren wir nachhause.
Ich saß auf dem Sofa, er setzte sich neben mich und dann traf mich der schlag, obwohl ich ja schon ahnte was kommt.
"es tut mir leid. Ich kann nicht mehr. Wir müssen uns trennen"
... noch nie in meinem Leben hab ich sowas gefühlt. Noch nie in meinem Leben, war ich so hilflos. Noch nie im meinem Leben traf mich so ein Schmerz den man mit worten nicht erklären kann.
Ich habe bis zum heutigen Tag noch nicht das genaue "warum" herausbekommen. Das einzige: "Ich kann nicht mit ansehen wie es bei dir immer mehr wird, doch bei mir immer weniger"
damit meint er gefühle... Noch am selben Tag nach unserem Streit sagte er mir das er mich liebt und das ich doch seine traumfrau sei.
Das warf ich ihm die folgenden Tage immer wieder vor die Füße. Und ich bekam antworten, die niemand versteht. " ich liebe dich ja auch, ich finde dich ja auch toll, du bist ja auch meine traumfrau... aber es reicht nicht"
Was soll man zu sowas sagen? Ich begreife es einfach nicht.
Danach rutschte ich in verschiedene Phasen.
Ich bettelte und flehte um eine Chance. Ich redete auf ihn ein. Ich lief verzweifelt, Nachts durch die Straßen und überlegte mir wie ich mich am besten umbringen sollte, denn so konnte und wollte ich nicht mehr weiter leben. Ich hatte ja alles verloren. Er war mein Leben. Niemals würde ich wieder so einen gefühlvollen, tollen Mann bekommen. Ende, aus. Ich lebte zwar noch... aber ich fühlte mich sowas von tot.
Die ersten 2 wochen waren die hölle. Wir wohnen zusammen. Er konnte nicht irgendwohin ausweichen (bzw hätte er gekonnt, hat es aber nicht getan ) und ich konnte nicht, aufgrund verschiedener verpflichtungen. Naja, er versuchte mich zu trösten. Nahm mich in den Arm, drückte mich usw. Aber ich kann gar nicht sagen wie weh das tat.
Es brannte wie Feuer. Auf der einen Seite willst du es, weil du ihn willst, auf der anderen Seite willst du es nicht, weil du weist das es vorbei ist.
Wir gehen die ganze woche über arbeiten und dümpelten so vor uns hin. Irgendwann resignierte ich, weil ich wusste das ich mit betteln und weinen nicht weiter komme. Ich hab mich damit auch nur selbst gedemütigt.
Jetzt sind ein paar Wochen vergangen und wir verstehen uns gut. Er hat keine andere oder dergleichen. Ich denke das ihm alles nur über den kopf gewachsen ist. Es ging alles zu schnell. Das zusammen ziehen nach 8 kurzen wochen. Usw.
wenn uns jemand beobachten könnte, der nichts über unsere Situation weiß, müsste er denken wir wären ein Paar.
Er küsst mich, er drückt mich, wir kochen und essen gemeinsam, wir gehen abends zusammen ins bett... wir schlafen miteinander.
Meine Freundin sagt ich stranguliere mich damit selbst.
Aber was ich im Moment noch habe ist die Hoffnung. Obs richtig oder falsch ist, obs sich lohnt... keine Ahnung. Ich muss nur wissen, das ich alles versucht habe. Manche würden sich nicht mehr umarmen lassen und das alles. Nur noch das nötigste reden..wenn überhaupt und versuchen so schnell wie möglich weg zu kommen.
Die Situation wie es grade ist heißt aber nicht das alles wieder gut ist.
Er ist immer noch auf dem Stand, das es nicht reicht für eine beziehung.
Er wollte sich eine Wohnung suchen und ist wohl auch noch dabei zu suchen. Ich habe Momente in denen ich denke, das ich das akzeptieren muss und mir keine traum wolken vom himmel holen darf. Aus ist aus. Aber es überwiegen die Momente in denen ich alles zusammenfasse und mir sage, so kann man doch nicht leben und handeln wenn man für den anderen nichts bzw nicht genug empfindet. Und dann kommen wieder die Momente der Hoffnung. In denen ich alles in Kauf nehmen würde nur um wieder zu wissen, dass wir zusammen sind. Selbst wenn er sagen würde " ich brauche getrennte wohnungen" selbst dann. Er ist ein guter mensch. Kein player oder ähnliches, wie man den eindruck haben könnte nach allem was passiert ist. Er ist eigenbrödler. Das ist seine einzig schlimme eigenschaft. Er macht alles mit sich alleine aus und irgendwann wenn es zuviel wird platzt die bombe. Und dann aber leider richtig.
Ich hätte nie für möglich gehalten dass sowas, so weh tun kann. Und jemanden bzw mich in solche Tiefen reißen kann. Klar ist jeder Mensch anders und geht auch anders mit verschiedenen Dingen und Situationen im Leben um.
Ich für meinen Teil muss sagen das ich ohne meine Familie und Freunde nach diesem Schlag, ziemlich alt ausgesehen hätte. Ebenso denkt man, ich bin allein damit auf dieser Welt. Stimmt auch nicht.... es gibt soviele Schicksale die meinem gleich sind. Ich habe auch viel dazu gelernt. Man muss anfangen sich selbst auffangen zu können. Im Grunde genommen sind wir unser eigener Herr und dürfen uns nicht von anderen, eigenständigen Menschen abhängig machen. Sonst fallen wir tiefer, als wir uns das vorstellen können.
Kleiner Auszug aus einem Buch was mir sehr geholfen hat:
"Du musst erkennen, dass die Aufmerksamkeit die du deinen Ungeheuern schenkst, ob du sie nun bekämpfst oder vor ihnen flüchtest, dich noch stärker in Ihren Bann ziehen.
Das es bei einer Kriese oder einer Herrausforderung am besten ist, still zu werden, nach innen zu gehen und seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken? Ich weiß es ist das genaue Gegenteil von dem was dir dein gesunder menschenverstand sagt.
Einfach? Nein!
Lebensrettend? Ja!
Wie? Üben!"
Ich hoffe für mich und allen denen es ähnlich geht... stark zu bleiben und sich selbst soviel wertschätzung entgegenzubringen und zu wissen.... es kommen bestimmt wieder gute Zeiten voll mit Liebe und positiven Gefühlen auf uns zu. Ob nun mit oder ohne "ihn"....