Mit der leiblichen Mutter reden!
Hallo,
vielleicht solltest Du mal versuchen, mit der leiblichen Mutter zu reden? Es könnte den Kindern Deines Freundes helfen, wenn sie sehen, dass Mama und die "Neue" sich verstehen.
Bei uns ist es ähnlich. Mein Mann hat 2 kleine Kinder aus seiner Ehe, ich eines. Seine Kinder kommen jedes WE, mal übernachten sie, mal wollen sie Heim. Das wird stets individuell entschieden. Mein Kind lebt bei uns, er akzeptiert auch meinen Mann.
Zu Beginn habe ich mich bei den Kindern meines Mannes bewusst zurückgehalten. Sie mussten mich ja auch erst kennenlernen. Ausserdem können auch Kinder schon entscheiden, ob sie jemanden mögen oder nicht. In erster Linie kommen sie ja, um den Papa zu sehen. Ich bin da Nebensache und das ist ok. Im Gegenzug war und bin ich immer für sie da, wenn sie von alleine auf mich zukommen. Bei uns funktioniert das. Es gibt manchmal schon auch Dinge, die seitens der Kids mir gegenüber nicht ok sind. Ich überlege mir dann, wie ich damit umgehe, bespreche es mit meinem Mann falls nötig, und handle dann. Sage ihnen, z.B. dass war nicht ok und warum. Oder wenn mit Absicht was schmutzig gemacht wird, hole ich das Putzzeug und sie müssen es saubermachen. Grenzen sind wichtig! Diese werden bei mir natürlich auch ausgetestet. Ich habe aber von Anfang an auch einen Kontakt zur Mutter aufgebaut! Auch wenn ich sie nicht unbedingt als Freundin haben möchte, war es mir wichtig, dass sie weiss, bei wem die Kinder sind. Bei uns funktioniert das prima. Aus der Erziehung halte ich mich raus, dafür sind die Eltern zuständig. Und da muss ich beide loben! Trotz Scheidung und neuer Partner auf beiden Seiten, das klappt gut! Ausserdem lassen wir den Kinder immer die Wahl, ob sie bei uns schlafen oder Heim wollen. Dieses Modell "alle 14 Tage, mit schlafen" ist zwar ok, aber viele Kinder kommen damit nicht zurecht. Dann lieber z.B. jedes WE nur einen Tag. Wir hatten die Kids auch erst alle 14 Tage. Die Grosse hatte aber ein riesen Problem mit dem Schlafen. Dann wollte sie gar nicht mehr und so weiter. Wir haben dann, gemeinsam mit der Mutter, versucht eine Lösung zu finden. Also ist bei uns alles offen. Wenn die Grosse kommen will, ist das ok, ebenso mit dem Schlafen. Wir lassen die Kinder entscheiden. So haben wir es geschafft, dass die Grosse wieder gerne bei uns schläft. Darüber freuen wir uns natürlich! Die Kleine hatten wir auch schon alleine. Wenn sie zum Papa will, muss das unabhängig von der Grossen laufen. Und auch das hat immer geklappt. Und wie gesagt, Kommunikation ist hier einfach alles!! Sowohl zwischen Dir und Deinem Freund, als auch zwischen den richtigen Eltern und es sollte ebenfalls eine zwischen Dir und der Exfrau geben! Einen Versuch ist es wert. Solange Du übrigens negative Gefühle gegenüber seiner Kinder hast, wirst Du keine Beziehung zu ihnen aufbauen. Kinder spüren das. Mit Deinem Freund solltest Du aber doch mal reden, was die Erziehung seiner Kinder angeht! Da kann und darf er sich nicht raushalten. In Eurem Haushalt gibt es genauso Grenzen, wie bei der Mutter. Das muss er den Kindern klar machen, in Ruhe! Deinem Freund muss klar werden, dass das Verhalten seiner Kinder einen Grund hat. Agressivität bei Kindern hat etwas mit Ängsten zu tun. Die darf man nicht ignorieren. Die Kids sind also nicht mit Absicht böswillig, sondern sie leiden. Ausserdem spüren sie, dass sie bei Euch nicht willkommen sind und werden dann noch gezwungen, zu übernachten. Versucht Euch doch mal beide, in die Lage der Kids zu versetzen.
Es ist zwar eine schwierige Situation und es wird auch noch ein weiter Weg, bis alles so sein wird, wie Du es Dir wünschst. Aber alle Schwierigkeiten, Tränen und Diskussionen werden vergessen sein, wenn die Kids irgendwann sagen, dieses WE war schön!
Lieben Gruss,
Kina