Hallo, ich würde gern eine Diskussion anstoße um die Rollenverteilung in einer Beziehung oder Ehe zu betrachten.
Ganz bewusst versuche ich dies neutral zu beginnen um die Diskussion nicht bereits zu Anfang in eine Richtung zu schieben oder zu werten.


Gibt es bei euch eine Rollenverteilung, seid ihr völlig gleichberechtigt oder lebt ihr mehr oder weniger die früher übliche klassische Variante zwischen Mann und Frau. Oder sieht es bei euch ganz anders aus, und wie ??


Wie steht ihr dazu ?


Gibt es Unterschiede in den verschiedenen ethnischen Gruppen ?
Dabei freue ich mich über Antworten der weiblichen, als auch der männlichen Mitleser.


Gruß

    Bei uns gab es keine Rollenverteilung, wir sind ja nicht im Theater oder beim Film. ;) Jeder hat das gemacht, was er am besten konnte und am liebsten gemacht hat. Mit dem biologischen Geschlecht hatte das wenig zu tun.


    Zum Beispiel war meine Frau leidenschaftliche Gärtnerin, weshalb sie alles im Garten alleine gemacht hat. Wenn ein Baum zu fällen war oder irgendwelche Wurzelstöcke auszugraben, haben wir jemanden dafür bezahlt. Ebenfalls hat keiner irgendwelche Reparaturen selbst gemacht, auch dafür wurden Fachleute geholt.


    Für den Haushalt gibt es ja mittlerweile jede Menge Geräte, die einem viel Arbeit abnehmen. Die haben wir beide bedient, wer gerade daheim war und Zeit hatte. Gekocht haben wir abwechselnd, je nachdem, wer gerade Lust dazu hatte. Hatte keiner Lust, wurde eben was bestellt.


    Bei uns lief das alles ganz locker ab, das Leben sollte ja nicht nur aus Arbeit und Pflichten bestehen, sondern hauptsächlich Spaß machen.

    Das ist ein Thema das mir schon länger durch den Kopf geht.
    Bei uns gibt es die klassische Rollenverteilung, allerdings nicht so starr. Ich liebe es aber meinen Mann zu verwöhnen und es uns gemütlich zu machen.
    Bei der jüngeren Generation beobachte ich zunehmend dass es da einen Wandel gibt.

      emoke_21696115

      Das hat nicht unbedingt was mit der jüngeren Generation zu tun. Ich bin auch nicht mehr jung, sondern in den 1970ern geboren. Trotzdem kam eine Rollenverteilung irgendeiner Art nie für uns infrage.


      Auch bei meinen Eltern gibt es die nicht und die sind in den 1940ern und früher geboren.

      Ich mache das meiste im Haushalt weil er es mir nicht Recht machen könnte. Und bevor durch so Kleinigkeiten dicke Luft entsteht mache ichs selber. Hat auch für mich was meditatives wenn ich in Ruhe putzen kann :D


      Aber auch die handwerklichen Kleinstarbeiten erledige ich bei uns zu Hause. Er hat dafür überhaupt kein Talent und auch keine Geduld.

        Rollenverteilung - Ein blödes Wort.


        Wie soll will ich als FRAU in das Thema einsteigen...
        Ab einen gewissen Alter war mit schon klar, das meine Rolle "feststeht" wenn ich gewisse Dinge in meinen Leben möchte - Wie Ehe + Kind(er)
        Rolle 1 - Mutter - seit gut einen Jahr - sicherlich sehe ich mich nicht ein Lebenlang so, habe einen Beruf und kehre in diesen auch zurück.


        Männer liegen schon länger nicht mehr nur oben beim Sex, oder Frauen unten :-D
        War doch mal eine Rollenverteilung oder?

          Wir leben gleichberechtigt, die klassiche bzw altmodische Rolle ist nichts für mich. Wir leben zusammen, wie verdienen gemeinsam das Haushaltsbudget, deswegen sehen ich keine Notwendigkeit, alleine für den restlichen Haushalt zuständig zu sein und ich hab auch keine Lust drauf 😁. Ich hab auch ein Problem mit der Formulierung "mein Mann hilft mir ja so toll" - es ist doch auch seiner. Natürlich rechnen wir nicht alles genauestens auf, jeder macht das, was anliegt und vieles auch zusammen und gemeinsam
          Auch mit dem Vater meines Kindes hatte ich eine ähnliche Aufteilung.

            Die klassische Rollenverteilung der Mann verdient das Geld und die Frau bleibt zuhause und kümmert sich um die Erziehung der Kinder & macht den Haushalt gibt es bei uns nicht und das wäre für mich ehrlich gesagt auch nichts. War nach der Geburt von unserem Sohn 1 Jahr zuhause ( Mutterschutz & Elternzeit). Danach fast Vollzeit arbeiten ( mein Mann ebenfalls). Und die Erziehung und den Haushalt teilen wir uns.

            Wir teilen uns alles und unterstützen uns gegenseitig, Haushalt, Einkommen, etc - wobei ich etwas mehr verdiene als er. Mit dem Vater meienr Tochter habe ich das ebenfalls praktiziert und wir teilen uns die Erziehung heute noch

            Wir haben auch keine klassische "Rollenverteilung", sondern eher Aufgabenteilung, bei der jeder von uns das tut, was er am besten kann. Ich fühle mich weder gegängelt, noch benachteiligt oder sonst was. Passt tatsächlich alles ganz gut :-D

            Lustiges Thema. Als der erste Lockdown kam, war das ganze recht labil, weil wir nicht zusammen wohnen. Auf einmal waren wir 24/7 zusammen und mussten erstmal reinfinden. Wir sind recht ähnlich und können die meisten Aufgaben nahtlos übernehmen.


            Wenn ich bei ihm bin, rühre ich keinen Finger. Wenn er bei mir ist, üben wir weiterhin die Aufteilung der Aufgaben.


            Im Endeffekt macht er mehr als ich und versucht mich zu entlasten. Wenn ich alleine bin, muss ich sowieso alles machen und organisieren.


            Dafür bin ich beruflich frei gespielt für meine Projekte und meine Karriere.


            Es wird sich weisen, ob das ein gutes Modell ist.

            Wir sind beide berufstätig. Absprachen haben wer was übernimmt haben wir keine. Wir wissen beide was zu tun ist. Und das wird auch getan. Ich denke wir machen in etwa gleich viel, wobei von der klassischen Rollenverteilung auch etwas da ist.Die handwerklichen Arbeiten übernimmt mein Freund, da stelle ich mich einfach ungeschickt an und dafür übernehme ich lieber die Putz und auch Näharbeiten das kann ich eben besser.

            Rollenverteilung? Hm.. wir kamen jung zusammen, beide noch in der Lehre, zogen mit Anfang 20 in die erste gemeinsame Wohnung, arbeiteten beide Vollzeit. Das ging 17 Jahre so, bis das erste von 3 Kindern kam und ich 8 Jahre komplett zu Hause blieb.
            Seit 3 Jahren arbeite ich wieder etwas mehr als 50% von vor den Kindern.


            Ich machte und mache schon mehr im Haushalt, weil seine Schmerzgrenze deutlich höher ist. Hinterherräumen muss ich ihm nichts, soll es ja geben, käme er eh nicht bei mir durch.


            Finanziell getrennte Konten, nichts anderes käme für mich infrage, trotzdem zahlte jeder die Hälfte des gemeinsam gekauften Hauses, er zahlte 10 Jahre die Raten und ich anschließend die restliche Auslöse auf einen Schlag ab. Die letzten 3 Autos ich, den Trecker ich zu 2/3, er 1/3, diese 2/3 muss er mir zurück zahlen, da ich sie von einem Konto nahm, das ich 13 Jahre nie anrührte.


            Er macht handwerklich alles, ob im Garten oder drin, ich fass mit an, wenn er Hilfe braucht. Wie vor kurzem, als wir einen Baum vorm Haus fällten. Alleine könnte ich dies nicht aber er brauchte ebenfalls Hilfe.


            So Sachen, wie das Dach erneuern, da holt er seine Brüder und Freunde zu Hilfe. Während die das Wochenende auf dem Dach rumturnten, war es selbstverständlich, dass ich für ein ordentliches (Mittag)essen für 10 Mann sorgte.


            Insofern teilen wir uns viele Arbeiten daheim, jeder macht halt da mehr, was er besser kann. Es gibt Arbeiten, die man weniger mag, dann spricht man darüber, unterstützt sich oder wechselt sich ab oder macht es einfach, weil es gemacht werden muss.
            Ich hasse die meisten Haushaltsarbeiten aber mag es gern aufgeräumt und sauber, nicht wirklich möglich bei drei jungen Kindern und Mann, die es nicht stört, wenn Krümel, Fussel, Staub rumliegen.. dann bleibt es bei eben durchsaugen, 1-2x die Woche wischen und hier und da liegt halt was rum. Was von den Kindern kommt. Die selbstverständlich auch im Haushalt altersentsprechend involviert werden.

            sirja1986

            Super Trick, muss ich mir merken. ;) In meiner nächsten Beziehung stelle ich mich einfach bei allem total blöd an und hoffe, dass ich es dann nicht mehr machen muss. :rigole:


            Es ist schon spaßig zu beobachten, wie leicht manche Menschen zu manipulieren sind und das gar nicht bemerken.

            • sirja1986 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
              annika9219

              Das ist eigentlich ziemlich traurig, dass du das denkst, aber ich fürchte, du bist kein Einzelfall.


              Was haben deine Wünsche (Ehe und Kinder) mit einer Rolle zu tun? Auch Männer können Kinder wickeln und füttern. Das einzige, das sie nicht können: Kinder austragen, gebären und stillen. Das heißt aber nicht, dass sie sich danach nicht um ihre Kinder genauso gut kümmern könnten wie die Mutter.


              Und Hausarbeit hat mit dem biologischen Geschlecht sowieso nichts zu tun, warum sollte die Frau die alleine oder vorwiegend machen?

              astarte

              Das stimmt, das finde ich auch immer bescheuert. Wenn der Mann alleine leben würde, müsste er den Haushalt ja auch machen und nicht nur "helfen".

              eisbrecher

              Ich bin absolut nicht manipuliert, aber danke für deine Sorge :D


              Aber ich habe einfach keine Lust mich darüber zu ärgern, dass er die Wäsche falsch aufhängt oder aus der Ecke nicht richtig den Staub wischt. Das macht er nicht mit Absicht, er ist einfach nicht so penibel wie ich. Könnte ich da etwas gelassener sein, "dürfte" er auch mehr im Haushalt machen.

                sirja1986

                Ich sehe, dass du das anders empfindest und das ist auch in Ordnung so. Jeder Mensch soll seine Beziehung so leben, wie er glücklich damit ist.


                Aber in meinen Augen, aus meinem Blickwinkel der Distanz heraus ist das sehr wohl Manipulation. Dein Mann ist ganz froh, dass er nichts machen muss und gibt sich wohl auch keine besonders große Mühe, penibler zu werden. Warum auch? Wenn er weiter schlampig arbeitet, machst du alles und er hat seine Ruhe. ;)

                Bis vor 2 Monaten waren wir beide voll berufstätig und haben uns alle anstehenden Arbeiten geteilt.


                Jetzt mit einem Säugling, bin ich Zuhause und habe auch drei Jahre Elternzeit eingereicht.


                Eine feste Verteilung gibt es bei uns nicht, nur dass ich mich um die Hunde und das Baby kümmere, wenn mein Mann arbeitet.


                Kommt er nach Hause, macht er das, was liegen geblieben ist. Mal die Wäsche, mal kocht er, saugt etc.


                Wenn mein Mann frei hat, machen wir alles gemeinsam.

                  Ich finde es ja immer lustig, wie schnell Frauen da aufgeben und die Arbeit selbst machen. Wäre ich eine Frau und hätte einen bockigen Mann, würde ich ihn die Arbeit so lange wiederholen lassen, bis sie ordentlich erledigt ist. :twisted: Macht man bei Mitarbeitern ja auch so, da geht auch nicht der Chef hin und macht die Arbeit dann selbst, weil der Mitarbeiter zu blöd dazu ist. Nein, der Mitarbeiter muss seine Fehler korrigieren und zwar so lange, bis das Resultat das Gewünschte ist.


                  Ich habe zwar nicht das Recht, einzufordern, dass mein Partner alles genauso macht wie ich und genau dieselben Methoden anwendet. Das Resultat sollte dann aber schon zufriedenstellend sein, sonst bringt es ja nichts.


                  Auf die Hausarbeit übertragen wäre es mir also egal, ob mein Partner den Besen oder den Staubsauger benutzt und von links nach rechts oder von vorne nach hinten kehrt/saugt aber am Ende muss der Boden sauber sein. Wie er das macht und welche Zeit er dafür wählt, ist egal. Wenn er das nicht ordentlich macht und der Boden nach dem Saugen/Kehren immer noch dreckig ist, muss er eben nochmal ran. :rigole:

                  • skadirux hat auf diesen Beitrag geantwortet.