Hallo spanishgirl,
ich kann dich sehr gut verstehen, denn ich habe genau das Gleiche miterleben müssen mit meiner Mutter. Ich bin 28 und meine Mutter ist vor eineinhalb Jahren mit 56 Jahren an Leberkrebs gestorben. Es war schon bei der Diagnose klar, dass es nicht heilbar ist und ich es hat mir den Boden unter den Füssen weggerissen, denn auch ich hatte, genau wie du, eine sehr enge Bindung zu ihr. Wir haben die restliche Zeit genutzt, um noch viele schöne Dinge zu tun und zu erleben und auch, um einfach nur miteinander zu sein. Sie ist nach der Diagnose zu mir gezogen und 11 Monate später bei mir verstorben, ganz friedlich.
Während ihrer Krankheit fühlte icn mich ein ums andere Mal wie betäubt und manchmal bekam ich Panik, bei dem Gedanken sie zu verlieren. Ich habe mir immer vorgestellt, wie sie irgendwann als Oma mit ihren Enkeln spielt und ich weiß, dass sie eine tolle Oma gewesen wäre. Ich kenne den Schmerz, der kommt, wenn man weiß, dass es nie so sein wird und dass sie nie erleben wird, wenn ich irgendwann heiraten sollte. Aber es ist wichtig, den Schmerz zuzulassen, sonst zerfrisst er dich. Hast du guten Kontakt zu anderen Familienmitgliedern? Es ist viel wert, wenn man Rückhalt hat, sowohl während der Zeit der Krankheit, als auch hinterher. Und wenn du es alleine gar nicht mehr bewältigen kannst, scheue nie davor professionelle Hilfe zu suchen.
Ich bin nun, nach eineinhalb Jahren in eine psychosomatische Klinik gegangen, um mir Hilfe zu holen und es tut mir gut. Es ist schlimm die Mutter zu verlieren, noch schlimmer, wenn sie viel zu früh gehen muss. Das darf man ruhig sagen. Trotzdem geht das Leben irgendwie weiter, ob man will oder nicht.
Du hast noch Zeit mit deiner Mutter, habt euch lieb, schweigt miteinander, weint zusammen, lacht zusammen... tut, was gut für euch ist. Und auch alleine sein muss man vielleicht mal, wenn es zu viel wird.
Ich drücke dich und wünsche dir ganz viel Kraft und Unterstützung.
Ganz herzliche Grüße