tahnee_12117418

na wer sagt es denn, in dem Punkt sind wir völlig einer Meinung.
Also SO exotisch ist es wohl nicht, dass man bei einem Arzt oder einem Kunden GAR NICHT über dessen biologisches Geschlecht nachdenkt.

ja, und genau das ist aber der Grund, warum Kinder bei "Arzt" einen Mann malen. Ihnen fehlt das persönliche Erleben, was die Assoziationen herstellt, nicht das "*in" in der Sprache!

ja, wie der Nerd mit Hornbrille, Steckdosen-Frisur und Karohemd als Informatiker.
Und was macht eine Frau zum Stereotypen für Doctor? FRAUEN, DIE DIESEN BERUF AUSÜBEN.
Programmierer beispielsweise war früher (wobei "früher" glaube ich so in den späten 60ern und 70ern meint) ein sehr frauendominierter Beruf. Hat sich dann grundlegend gewandelt und jetzt ist es sehr gemischt, eigentlich schon fast 50:50. Auch wenn es jetzt "AnwendungsentwicklerIn" heißt (oder FachinformatikerIn für Anwendungsentwicklung in der Version als Lehrberuf)

Da gibt's diese Geschichte, die ich ganz gut finde:


Vater und Sohn werden in einen Autounfall verwickelt. Der Vater stirbt, der Sohn wird so schwer am Kopf verletzt, dass er nur durch eine komplizierte Operation gerettet werden kann. Zum Glück findet in der Stadt gerade ein Chirurgenkongress statt, an der auch eine Kapazität für Kopfverletzungen teilnimmt und die sich bereit erklärt den schwierigen Eingriff durchzuführen.


Alles ist bereit, da sieht die Kapazität das Unfallopfer am OP-Tisch liegen, prallt zurück und sagt "Ich kann nicht operieren, das ist mein Sohn!"


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Erklärung?

    Na da frage ich mich, wie meine Mutter Ärztin geworden ist und meine KollegInnen und ich InformatikerInnen?!?

    wie ich schon sagte, im Moment fast 50:50. Also ok, könnte 55:45 sein, schlimmstenfalls 60:40.

    eleyna_11897496

    :-)
    Ich hab die Geschichte so um die 30 Leuten erzählt.
    Nur ein einziger hat die Lösung gefunden.
    Arg.
    :shock:

    na wenn die auf englisch super funktioniert, liegt es ja mal ganz sicher nicht daran, dass nicht die Rede von einer ChirurgIN ist, oder? ^^

    Aber selbst wenn man die Geschichte mit Umschreibungen wie "die Koryphäe" oder "die Kapazität" erzählt, also weiblichstämmigen Umschreibungen, kommen die Leute nicht drauf, dass sich dahinter eine Frau/Mutter verbergen könnte.


    Nur kann man dieses Bewusstsein eben gerade nicht durch Gendern in der Sprache heben. Denn sonst müssten heute mehr Leute auf die Lösung kommen als vor 10 Jahren - was aber nicht der Fall ist.


    Das Bewusstsein kann man nur dadurch heben, dass es tatsächlich mehr Chirurginnen gibt. In meinem beruflichen Umfeld ist es zum Beispiel so, dass es mittlerweile in erster Instanz mehr Richterinnen als Richter gibt. Das wird natürlich von Leuten, die oft vor Gericht sind auch so wahrgenommen. Die würden bei einer parallelen Geschichte (statt Chirurgin mit Richterin) eher auf die Lösung kommen, dass sich hinter der Koryphäe eine Richterin verbirgt. Da ist das mentale Bild im Kopf, dass der Standardrichter ein Mann ist, schon aufgelöst.

    da er sein Leben lang weiß, dass ein Arzt ein Mann oder eine Frau sein kann - na klar.
    Und meine Mutter wird ziemlich kratzbürstig, wenn sie Fremde ansprechen und dabei das "Dr." vergessen. Aber nie, wenn man sie als Arzt bezeichnet statt als Ärztin. Also warum bitte sollte unser Sohn dann nicht sagen "Meine Oma ist Arzt"? Er sagt auch "meine Mutter ist Informatiker".
    Und glaube mir, den Unterschied zwischen Männlein und Weiblein kennt er sehr wohl. Er ist jetzt 13, die Unterschiede gewinnen gerade an Relevanz. :D Aber in anderen Kategorien. In Berufen macht er keinen Unterschied zwischen Männlein und Weiblein. Und wenn Du mich fragst, ist genau DAS nämlich "Gleichberechtigung". Das es einfach keinen Unterschied macht, ob es ein Mann oder eine Frau ist.


    @evaeden denkt doch auch geschlechtsneutral bei Berufbezeichnungen, puzze augenscheinlich auch. Also SO exotisch bin ich ja wohl in dieser Hinsicht nicht. ^^


    Glaub es oder nicht *schulterzuck*

    Du willst mir erzählen dass der große Unterschied in der Berufswahl zwischen den Geschlechtern darauf zurückzuführen ist, dass Frauen nicht in der Sprache wiederzufinden sind?
    Absurd.
    Das kommt durch unterschiedliche Interessen und frühere, wirkliche Diskriminierung von Frauen.
    Aber dieser Berufunterschied ist doch auch gar nichts schlechtes, wenn Frauen sich eben eher für etwas Soziales interessieren, dann sollen sie doch auch einen sozialen Beruf ausüben

    Ja und warum sollte sie sich zurückhalten?
    Aber so ist das eben, man kann einem Kind eben nicht alles hinterhertragen, wer sich nicht traut, gewinnt eben nicht.
    Und es gibt auch keinen Grund, das zu ändern, wenn diese Mädchen ihre Zurückhaltung nicht aufgeben im Konkurrenzkampf, dann sind diese Mädchen die einzigen, die man für ihr Scheitern verantwortlich machen kann

    sandie_12061351

    oh, Du hast auch so ein komisches Kind, was einfach keinen Unterschied macht, ob ein Beruf von einem Mann oder einer Frau ausgeübt wird? :non:

      immer noch: in unserer Sprache hat das GRAMMATIKALISCHE Geschlecht nicht unbedingt etwas mit dem BIOLOGISCHEN Geschelcht zu tun.


      DIE Amsel gilt für Männlein und Weiblein. Obwohl es grammatikalisch weiblich ist. Kämst Du da JE auf die Idee, eine männliche Amsel sei nicht gemeint?!?
      Dass DER weibliche Fuchs eine Fähe ist, interessiert nur die Jäger für alle anderen bezeichnet Fuch Männlein und Weiblein. Wie das Männchen heiß, weiß ich noch nicht mal - würde auf Rüde tippen, da Füchse Hunde sind. Kämst Du je auf die Idee, dass die Fähe nicht gemeint sein kan, wenn jemand "einEN Fuchs gesehen hat"?
      Dass es männliche und weibliche Igel gibt, wissen wir auch. Würdest Du jetzt Kinder die Igel zeichnen lassen, um herauszufinden, ob sie unter dem grammatikalischen männlichen Wort auch einen weiblichen Igel verstehen? Oder es wichtig finden, dass jemand immer IgelInnen schreibt?
      Was ist mit DER Taube?


      DIE Hose ist ein weibliches Wort, DER Rock hingegen männlich. Eigentlich lustig...
      Machst Du Dir bei allen anderen tollen Substantiven, die unsere Sprache hat, solche Gedanken um ihr grammatikalisches Geschlecht? Willst Du nur noch Röcke tragen, wenn es dafür ein weibliches Wort gibt?
      Nein? Weil es keine Rolle spielt! Und genauso ist es bei mir mit solchen Wörtern wie Berufsbezeichnungen auch.

      eleyna_11897496

      Erstens, nein, ich habe keine Kinder, ich bin 19.
      Und nein, einen Unterschied darf mein Kind sehr wohl machen, aber ich werde meinem Kind beibringen, dass sowohl das einfache als auch das generische Maskulinum eine Frau in der Sprache nicht ausschließt, sondern dass man auch bei der Bezeichnung "Arzt" eine Frau erwarten und sich vorstellen kann, die diesen Beruf ausübt.

      Genau das sollte sich allerdings niemals ändern, denn wenn etwas kategorisch vom Geschlecht der Betroffenen unabhängig ist, dann das generische Maskulinum.
      Auch das einfache Maskulinum muss sich nicht auf das Geschlecht des Betroffenen beziehen.