Genderitis - next Level

Da bist du ein bisschen sehr sensibel.
Eigentlich sollte es ja logisch klar sein, dass sich das nicht nur auf die Männer bezieht, schließlich sind auch gerade sehr viele Kunden bei einigen Shops weiblich.
Da will niemand auf dein Geschlecht hinaus, weil es in einer Geschäftsbeziehung nunmal niemanden interessiert, was du zwischen den Beinen hast.
Es geht nicht einmal im geringsten um dein Geschlecht, sondern nur um deinen Status in einer Geschäftsbeziehung eben als "Kunde".

Und warum genau soll "jedermann" indiskutabel sein?
Und man kann natürlich darüber debattieren, dass es einige Sätze gibt, für die das Femininum besser geeignet ist, nämlich die, bei denen die geschlechtsspezifischen sexuellen Merkmale angesprochen werden.
Das ist aber bei der Bezeichnung "Kunde" oder jeder anderen Berufsbezeichnung eben nicht so, dass es sich ums Geschlecht dreht. Hier handelt es sich um geschlechtsunspezifische Bezeichnungen für Berufe oder um eben den Status innerhalb einer Beziehung.

Sehe ich auch so.

Ausserdem, wenn von Informatiker, Arzt, Anwalt usw. die Rede ist stelle ich mir weder Frau noch Mann vor. Ich stelle mir ueberhaupt keine konkrete Person vor.

Damit haben sehr viele Frauen Probleme, nicht nur wenn sie Pilot werden wollen.

Ich hoffe, dass es in der freien Wirtschaft da noch keine Quote gibt. Im Militär (USA) gab es das schon vor Jahren. Nicht nur fuer Frauen, auch aufgrund von Hautfarbe und anderer Herkunft. Weiß aber nicht, ob das noch immer so ist.

Da gibt's diese Geschichte, die ich ganz gut finde:

Vater und Sohn werden in einen Autounfall verwickelt. Der Vater stirbt, der Sohn wird so schwer am Kopf verletzt, dass er nur durch eine komplizierte Operation gerettet werden kann. Zum Glück findet in der Stadt gerade ein Chirurgenkongress statt, an der auch eine Kapazität für Kopfverletzungen teilnimmt und die sich bereit erklärt den schwierigen Eingriff durchzuführen.

Alles ist bereit, da sieht die Kapazität das Unfallopfer am OP-Tisch liegen, prallt zurück und sagt "Ich kann nicht operieren, das ist mein Sohn!"

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Erklärung?

:-)
Ich hab die Geschichte so um die 30 Leuten erzählt.
Nur ein einziger hat die Lösung gefunden.
Arg.
:shock:

Aber selbst wenn man die Geschichte mit Umschreibungen wie "die Koryphäe" oder "die Kapazität" erzählt, also weiblichstämmigen Umschreibungen, kommen die Leute nicht drauf, dass sich dahinter eine Frau/Mutter verbergen könnte.

Nur kann man dieses Bewusstsein eben gerade nicht durch Gendern in der Sprache heben. Denn sonst müssten heute mehr Leute auf die Lösung kommen als vor 10 Jahren - was aber nicht der Fall ist.

Das Bewusstsein kann man nur dadurch heben, dass es tatsächlich mehr Chirurginnen gibt. In meinem beruflichen Umfeld ist es zum Beispiel so, dass es mittlerweile in erster Instanz mehr Richterinnen als Richter gibt. Das wird natürlich von Leuten, die oft vor Gericht sind auch so wahrgenommen. Die würden bei einer parallelen Geschichte (statt Chirurgin mit Richterin) eher auf die Lösung kommen, dass sich hinter der Koryphäe eine Richterin verbirgt. Da ist das mentale Bild im Kopf, dass der Standardrichter ein Mann ist, schon aufgelöst.

Das ist bei mir auch so. Ich sage auch immer "ich muss zum Arzt" obwohl es fast immer Ärztinnen sind.

Du willst mir erzählen dass der große Unterschied in der Berufswahl zwischen den Geschlechtern darauf zurückzuführen ist, dass Frauen nicht in der Sprache wiederzufinden sind?
Absurd.
Das kommt durch unterschiedliche Interessen und frühere, wirkliche Diskriminierung von Frauen.
Aber dieser Berufunterschied ist doch auch gar nichts schlechtes, wenn Frauen sich eben eher für etwas Soziales interessieren, dann sollen sie doch auch einen sozialen Beruf ausüben