na wenn die auf englisch super funktioniert, liegt es ja mal ganz sicher nicht daran, dass nicht die Rede von einer ChirurgIN ist, oder? ^^

Aber selbst wenn man die Geschichte mit Umschreibungen wie "die Koryphäe" oder "die Kapazität" erzählt, also weiblichstämmigen Umschreibungen, kommen die Leute nicht drauf, dass sich dahinter eine Frau/Mutter verbergen könnte.


Nur kann man dieses Bewusstsein eben gerade nicht durch Gendern in der Sprache heben. Denn sonst müssten heute mehr Leute auf die Lösung kommen als vor 10 Jahren - was aber nicht der Fall ist.


Das Bewusstsein kann man nur dadurch heben, dass es tatsächlich mehr Chirurginnen gibt. In meinem beruflichen Umfeld ist es zum Beispiel so, dass es mittlerweile in erster Instanz mehr Richterinnen als Richter gibt. Das wird natürlich von Leuten, die oft vor Gericht sind auch so wahrgenommen. Die würden bei einer parallelen Geschichte (statt Chirurgin mit Richterin) eher auf die Lösung kommen, dass sich hinter der Koryphäe eine Richterin verbirgt. Da ist das mentale Bild im Kopf, dass der Standardrichter ein Mann ist, schon aufgelöst.

da er sein Leben lang weiß, dass ein Arzt ein Mann oder eine Frau sein kann - na klar.
Und meine Mutter wird ziemlich kratzbürstig, wenn sie Fremde ansprechen und dabei das "Dr." vergessen. Aber nie, wenn man sie als Arzt bezeichnet statt als Ärztin. Also warum bitte sollte unser Sohn dann nicht sagen "Meine Oma ist Arzt"? Er sagt auch "meine Mutter ist Informatiker".
Und glaube mir, den Unterschied zwischen Männlein und Weiblein kennt er sehr wohl. Er ist jetzt 13, die Unterschiede gewinnen gerade an Relevanz. :D Aber in anderen Kategorien. In Berufen macht er keinen Unterschied zwischen Männlein und Weiblein. Und wenn Du mich fragst, ist genau DAS nämlich "Gleichberechtigung". Das es einfach keinen Unterschied macht, ob es ein Mann oder eine Frau ist.


@evaeden denkt doch auch geschlechtsneutral bei Berufbezeichnungen, puzze augenscheinlich auch. Also SO exotisch bin ich ja wohl in dieser Hinsicht nicht. ^^


Glaub es oder nicht *schulterzuck*

Du willst mir erzählen dass der große Unterschied in der Berufswahl zwischen den Geschlechtern darauf zurückzuführen ist, dass Frauen nicht in der Sprache wiederzufinden sind?
Absurd.
Das kommt durch unterschiedliche Interessen und frühere, wirkliche Diskriminierung von Frauen.
Aber dieser Berufunterschied ist doch auch gar nichts schlechtes, wenn Frauen sich eben eher für etwas Soziales interessieren, dann sollen sie doch auch einen sozialen Beruf ausüben

Ja und warum sollte sie sich zurückhalten?
Aber so ist das eben, man kann einem Kind eben nicht alles hinterhertragen, wer sich nicht traut, gewinnt eben nicht.
Und es gibt auch keinen Grund, das zu ändern, wenn diese Mädchen ihre Zurückhaltung nicht aufgeben im Konkurrenzkampf, dann sind diese Mädchen die einzigen, die man für ihr Scheitern verantwortlich machen kann

sandie_12061351

oh, Du hast auch so ein komisches Kind, was einfach keinen Unterschied macht, ob ein Beruf von einem Mann oder einer Frau ausgeübt wird? :non:

    immer noch: in unserer Sprache hat das GRAMMATIKALISCHE Geschlecht nicht unbedingt etwas mit dem BIOLOGISCHEN Geschelcht zu tun.


    DIE Amsel gilt für Männlein und Weiblein. Obwohl es grammatikalisch weiblich ist. Kämst Du da JE auf die Idee, eine männliche Amsel sei nicht gemeint?!?
    Dass DER weibliche Fuchs eine Fähe ist, interessiert nur die Jäger für alle anderen bezeichnet Fuch Männlein und Weiblein. Wie das Männchen heiß, weiß ich noch nicht mal - würde auf Rüde tippen, da Füchse Hunde sind. Kämst Du je auf die Idee, dass die Fähe nicht gemeint sein kan, wenn jemand "einEN Fuchs gesehen hat"?
    Dass es männliche und weibliche Igel gibt, wissen wir auch. Würdest Du jetzt Kinder die Igel zeichnen lassen, um herauszufinden, ob sie unter dem grammatikalischen männlichen Wort auch einen weiblichen Igel verstehen? Oder es wichtig finden, dass jemand immer IgelInnen schreibt?
    Was ist mit DER Taube?


    DIE Hose ist ein weibliches Wort, DER Rock hingegen männlich. Eigentlich lustig...
    Machst Du Dir bei allen anderen tollen Substantiven, die unsere Sprache hat, solche Gedanken um ihr grammatikalisches Geschlecht? Willst Du nur noch Röcke tragen, wenn es dafür ein weibliches Wort gibt?
    Nein? Weil es keine Rolle spielt! Und genauso ist es bei mir mit solchen Wörtern wie Berufsbezeichnungen auch.

    eleyna_11897496

    Erstens, nein, ich habe keine Kinder, ich bin 19.
    Und nein, einen Unterschied darf mein Kind sehr wohl machen, aber ich werde meinem Kind beibringen, dass sowohl das einfache als auch das generische Maskulinum eine Frau in der Sprache nicht ausschließt, sondern dass man auch bei der Bezeichnung "Arzt" eine Frau erwarten und sich vorstellen kann, die diesen Beruf ausübt.

    Genau das sollte sich allerdings niemals ändern, denn wenn etwas kategorisch vom Geschlecht der Betroffenen unabhängig ist, dann das generische Maskulinum.
    Auch das einfache Maskulinum muss sich nicht auf das Geschlecht des Betroffenen beziehen.

    Die Person kann nur ein Mann sein? Nein, dass das absolut falsch ist, muss dir doch auffallen.
    Das wäre so, als würdest du sagen, dass die Bezeichnung "Mensch" nur auf Frauen zutreffen würde.
    "Die Person" ist so ziemlich das neutralste, was es gibt.

    Und? Das "Vaterland" ist doch auch kein Land, in dem nur unsere Väter wohnen?
    Nein, aber du verstehst es eh nicht, ich bringe meinem Kind bei, dass es in der Sprache vertreten ist obwohl man es nicht direkt sieht und dass Frauen nicht unbedingt eigene Wörter brauchen.

    In Anbetracht der Tatsache, dass ich mein Abitur erarbeitet habe und nun studiere, kann ich mich doch sehr gut an die umfassende Bildung im Fach Deutsch erinnern, die ich erhalten habe.

    ich hab über das Ganze heute noch mal bißchen nachgegrübelt...


    Ich schätze, der Punkt ist, dass ich in dieser Hinsicht vielleicht zu sehr DDR-Kind bin.
    Da wurde die Gleichberechtigung mit vollster Selbstverständlichkeit gelebt. Es hieß trotzdem ARZT, CHIRURG, ANWALT, RICHTER, FRISÖR.
    Aber kein Mädchen hätte auch nur für eine Zehntel Sekunde darüber nachgedacht, ob es deswegen lieber nicht Medizin oder Recht studieren sollte. NIE. Auf gar keinen Fall. Oder sich als "Untergruppe des anderen Geschlechts" gesehen oder "nicht sichtbar". Unter keinen Umständen.


    Weswegen ich auch in der Geschichte mit dem Chirurgenkongress auch dan keine Sekunde gegrübelt hätte, wenn es "und der CHIRURG prallte zurück - 'Das ist mein Sohn' " geheißen hätte.


    Aber dieses SELBSTverständinis war und ist völlig unabhängig von dem grammatikalischen Geschlecht der Berufsbezeicchnung. Und genau so werde ich meinen Sohn auch (weiter) erziehen. Auch wenn er sagt "meine Oma ist ARZT" kommt er nicht für einen Moment auf den Gedanken, dass Frauen da eine "Untergruuppe" wären :bete: - weil es für ihn einfach selbstverständlich ist, dass der Doc Männlein oder Weiblein sein kann - und es einfach KEINE ROLLE SPIELT.

      eleyna_11897496

      Ich habe auch sofort gewusst, dass die Mutter der Chirurg ist. Um ehrlich zu sein....ich habe das zweimal gelesen und versucht rauszufinden, was an der Geschichte nicht verstehen wuerde.


      Ich habe es gelesen und es war klar, dass es die Mutter ist.


      Ich finde weder mit dem Wort Vaterland nicht mit dem Wort Muttersprache Probleme. Ich weiß was die Woerter bedeuten und dass sie auf alle (Mann und Frau) zutreffen.


      Ich glaube Sprache kann man nicht so kuenstlich und per Verordnung aendern. Sprachen veraendern sich staendig, aber das ist ein natuerlicher Prozess, kein verordneter.

        Und wo, auf Seiten die mir von Radikalfeministen empfohlen werden oder auf Seiten, die tatsächliche Bedeutung tragen?
        Das generische Maskulinum ist absolut losgelöst von dem Geschlecht der Angesprochenen, auch eine Gruppe reiner Ärzte weiblichen Geschlechtes heißt "Ärzte".
        Das ist Deutsch und das ist das generische Maskulinum.


        Und ein paar Radikale, die versuchen, unser sprachliches Konzept umzuwerfen weil ihr Selbstvertrauen in Scherben liegt und sie sich aus irrationalen Gründen in einer funktionstüchtigen Sprache unterrepräsentiert fühlen, werden nichts an der Sprache ändern.
        An der Uni gibt es ja auch teilweise Punkte für "geschlechtergerechte Sprache" -also auf Deutsch die Vergewaltigung von regelkonformer Grammatik- und wenn ich Punktabzüge bekomme, weil ich nicht "Informatiker und Informatikerinnen" ausschreibe, werde ich auch gerichtlich dagegen vorgehen, gegen sowas fahre ich eine Nulltoleranzpolitik.
        Das generische Maskulinum ist immer noch ein legitimes Mittel, und Menschen, die nicht verstehen, dass sich das nicht auf das Geschlecht bezieht, denen rate ich, selber nochmal einen Deutschkurs zu besuchen.