Aber selbst wenn man die Geschichte mit Umschreibungen wie "die Koryphäe" oder "die Kapazität" erzählt, also weiblichstämmigen Umschreibungen, kommen die Leute nicht drauf, dass sich dahinter eine Frau/Mutter verbergen könnte.
Nur kann man dieses Bewusstsein eben gerade nicht durch Gendern in der Sprache heben. Denn sonst müssten heute mehr Leute auf die Lösung kommen als vor 10 Jahren - was aber nicht der Fall ist.
Das Bewusstsein kann man nur dadurch heben, dass es tatsächlich mehr Chirurginnen gibt. In meinem beruflichen Umfeld ist es zum Beispiel so, dass es mittlerweile in erster Instanz mehr Richterinnen als Richter gibt. Das wird natürlich von Leuten, die oft vor Gericht sind auch so wahrgenommen. Die würden bei einer parallelen Geschichte (statt Chirurgin mit Richterin) eher auf die Lösung kommen, dass sich hinter der Koryphäe eine Richterin verbirgt. Da ist das mentale Bild im Kopf, dass der Standardrichter ein Mann ist, schon aufgelöst.