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  • OT: Privatinsolvenz....Erfahrungen ?

Wollte mich auch nochmal rückmelden.


Beruflich hat sich für mich eine Aushilfsstelle für 20 Stunden die Woche als Lehrerin in der Mittelschule ergeben. Allerdings ist noch nicht klar, wann ich dort anfange.
Der Plan ist, dieses Jahr in dieser befristeten Stellung zu arbeiten und nächstes Jahr im Herbst mit dem Referendariat zu starten. Hab mich schlau gemacht und das Referendariat darf ich auch während der Insolvenz machen.:bravo:


Allerdings ist seit gestern klar, dass ich um die Insolvenz nicht mehr rum komme. Die Schuldnerberaterin hat selbst mit dem Gläubiger nochmal telefoniert, allerdings lassen sie sich auf keine weitere Stundung mehr ein und Miniraten lehnten sie auch an. Minimum wären 150 Euro, die ich direkt zahlen müsste, auch rückwirkend für September. Auch der Bildungskredit ist fällig. Ich wäre gerne bereit Raten in Höhe bis 50 Euro zu bezahlen, das wäre für mich möglich, aber sie lassen mich nicht. Die Schuldnerberaterin sagte auch, dass ich dann in Insolvenz gehen muss, worauf der Gläubiger antwortete:"Dann ist das so."
Es wurde noch mitgeteilt, dass nun das Mahn- und Vollstreckungsverfahren eingeleitet wird. Selbst die Aussicht, dass ich in drei Jahren nach dem geplanten Referendariat regulär zahlen könnte, spielt keine Rolle mehr, weil sie nicht bereit sind zu warten und diese Zeit Miniraten zu gewähren. Daher bleibt mir jetzt nur noch der Weg der Insolvenz.


Was mich allerdings schon ärgert ist, wenn ich hier als asozial bezeichnet werde. Ja, ich hab Fehler gemacht, war blauäugig und naiv...dachte zum Zeitpunkt der Unterschrift, dass ich keine Probleme mit der Rückzahlung haben werde....Ich habe es nicht mit der Absicht gemacht nicht zu zahlen, ich würde auch jetzt im Rahmen meiner Möglichkeiten zahlen....und auch während der Insolvenz werde ich versuchen, soviel zu verdienen, dass zumindest ein Teil im Rahmen der Pfändung abgegolten wird. Mein Ziel ist es mit Sicherheit nicht, die Jahre der Insolvenz absichtlich unter der Pfändungsgrenze zu bleiben, um bloß nichts abgeben zu müssen.....
Wir brauchen nicht reden, es ist alles andere als schön oder gut, dass es so läuft und mir wäre es anders auch lieber. Ich sehe mich aber deshalb nicht als gänzlich asozial oder als Bodensatz der Menschheit an....und möchte auch hier nicht so bezeichnet werden....

    sl`ine_12046728

    Nein, nachdem er versprochen hat eine Therapie zu machen und auch beim Hausarzt und der Suchtberatungsstelle war, das ganze jetzt angeleiert wird, gebe ich ihm noch die Chance....
    Allerdings bin ich schon etwas kritisch, zweifle daran, dass er es packt, ernst nimmt etc...die momentane Lage und sein Verhalten stoßen mir derzeit auch ziemlich auf.....
    Mein Handeln ist derzeit auch etwas darauf ausgerichtet, dass ich unabhängiger von ihm werde, so dass ich niemals mehr in der Situation stecke wie vor einem Monat....Es hat mir gezeigt wie schnell alles vorbei sein kann und da stand ich wirklich mit nichts da.....Ich will mir selbst eine Basis schaffen, dass ich allein klarkomme, sollte es erforderlich sein.....


    Bevor es jetzt jemand falsch versteht....Nein, ich bleibe nicht bei ihm bis ich meine Schäfchen ins Trockene gebracht habe und haue dann ab.....Ich liebe ihn und hoffe, dass wir es hinkriegen, allerdings fände ich es naiv, wenn ich mich drauf verlasse...Zudem hat das Ganze seine Spuren hinterlassen und es ist Arbeit, die Beziehung wieder aufzubauen....Arbeit für beide....und daran haperts momentan, weil ich die Einzige bin, die was tut. Er vegetiert phlegmatisch auf der Couch vor sich hin, macht rein gar nichts....also was ich nicht erledigen kann, weil es nur er persönlich regeln kann, bleibt alles liegen....er liegt da und wartet, worauf keine Ahnung.....


    Ich guck mir das jetzt ne Zeit an, vielleicht braucht er das momentan in seiner Selbstfindungsphase....aber dauerhaft werde ich es nicht akzeptieren....genauso wenig wie sein derzeitiges Verhalten gegenüber mir und teilweise auch dem Kind....da werden noch klare Worte fallen....


    Unbestritten ist aber auch, dass ich nichts über das Knie breche....
    Die Hoffnung ist noch da.....Gefühle auch....der Rest wird sich zeigen....meinen Weg gehe ich jetzt....entweder mit oder ohne ihn

    nelda_12289400

    Ich finde
    Es ehrlich gesagt super wie du es angehst und drücke dir die Daumen. Ich kann deine Situation auch sehr gut verstehen, da ich selbst bereits mehrmals mitbekommen habe, dass sich sehr viele Gläubiger eben nicht auf niedrigere Raten einlassen und eine Insolvenz durchaus dann eben in Kauf nehmen. Es ist also ganz und garnicht so wie es hier einige darlegen. Ohne eine Verhandlung und ein Angebot an die Gläubiger kann man nämlich garnicht in die Insolvenz. Es wird immer zuerst verhandelt, aber es gibt genügend Gläubiger die sich null und nicht darauf einlassen.

    nelda_12289400

    Ich finde
    Es ehrlich gesagt super wie du es angehst und drücke dir die Daumen. Ich kann deine Situation auch sehr gut verstehen, da ich selbst bereits mehrmals mitbekommen habe, dass sich sehr viele Gläubiger eben nicht auf niedrigere Raten einlassen und eine Insolvenz durchaus dann eben in Kauf nehmen. Es ist also ganz und garnicht so wie es hier einige darlegen. Ohne eine Verhandlung und ein Angebot an die Gläubiger kann man nämlich garnicht in die Insolvenz. Es wird immer zuerst verhandelt, aber es gibt genügend Gläubiger die sich null und nicht darauf einlassen.

    verena_12338979

    Wer sagt denn, dass ich keine bescheidene Lebensführung habe? ;-)


    Mir ist es ehrlich gesagt wumpe ob der Insolvenzverwalter oder ein Gerichtsvollzieher hier steht und pfänden will, denn es gibt bei mir einfach absolut gar nix was man pfäden kann an Wertgegenständen.
    Ich besitze kein Auto, der Fernseher ist vier Jahre alt und war damals schon ein günstiges Modell, welches zudem reduziert war. Laptop ist ebenfalls schon 4 Jahre alt, ebenfalls nicht teuer und wird zudem für meinen neu anstehenden Job benötigt, genauso wie der all in one Drucker, der neu 120 Euro gekostet hat und auch schon 5 Jahre alt ist. Für all diese Gegenstände bekommt man nichts mehr....die haben keinen Wert mehr....ach ja...ich hab auch kein neues Handy, sondern ebenfalls eines, das vier Jahre alt ist, also auch hier nix. Schmuck besitze ich außer meinem Ehering nur Modeschmuck. Vermögen in Form von Geld hab ich nicht. Von daher brauche ich bei keinem Besuch Angst haben....Ich lebe bescheiden....


    Was die verschiedenen Jobs angeht....Mein Sohn ist zwei Jahre alt....Soll ich ihn in den Wandschrank sperren, außerhalb der Betreuungszeiten der Tagesmutter? Der Vater als Betreuungsperson fällt weg, denn auch wenn ich ihm noch eine Chance gebe....in selber derzeitigen labilen Verfassung bin ich nicht bereit, ihm die Verantwortung für das Kind anzuvertrauen....denke in der Beziehung wird mich so ziemlich jede Mama verstehen.


    Mich ausruhen und den Rest meines Lebens nicht zahlen wollen....Stimmt auch nicht. Sobald ich zahlen kann, zahle ich, nur wird das frühestens in drei Jahren so weit sein. Eine Rate von 50 Euro wäre auch jetzt möglich, habe ich auch angeboten. Die KfW hat abgelehnt. Mindestrate liegt bei 150....drei Jahre bekomme ich auch nicht mehr Zeit, sie verlangen die Zahlung JETZT.....Stundung wurde abgelehnt, ebenso wie die Ratenreduzierung, die mir möglich wäre. Die Schuldnerberaterin hat mit der KfW selbst telefoniert, um noch etwas auszuhandeln. Sie sind nicht mehr bereit mir entgegen zu kommen. Auf die Mitteilung der Schuldnerberaterin, dass ich sonst Insolvenz anmelden muss, folgte ein "Dann ist das so."....und die Information, dass sie jetzt das Mahnverfahren einleiten werden.


    Ja, ich hab den Fehler gemacht diese Kredite aufzunehmen und ja, ich dachte damals, dass ich diese auf jeden Fall zurückzahlen kann und ich bin ehrlich und sage immer noch, dass ich sicher bin, meine Schulden im Laufe meines Lebens abzahlen zu können, nur eben jetzt noch nicht. Aber wie du sagst liegt noch ein langes Arbeitsleben vor mir. Meine Hoffnung war, mit Hilfe der Schuldnerberatung eine Lösung außerhalb der Insolvenz zu finden, mit der KfW zu verhandeln und Kleinstraten zu vereinbaren bis ich richtig zahlen kann. Auch wenn die Forderung damit weiter steigt, weil ich nicht mal die Zinsen bedienen kann. Es wird mir aber nicht genehmigt. Abgelehnt. Also muss ich jetzt handeln und die Situation irgendwie in den Griff kriegen und da ist eben die Insolvenz jetzt die einzige Lösung....


    Deswegen bin ich aber nicht asozial oder habe keine Moral....und ich finde es nicht schön in eine Schiene gepresst zu werden und Ansichten unterstellt zu bekommen, die ich gar nicht vertrete....

      nelda_12289400

      Natürlich kommst Du um eine Insolvenz herum, wenn Du das willst!
      Du beantragst eine solche eben nicht! GANZ EINFACH!


      Es zwingt Dich niemand dazu, diese zu beantragen - und es kann Dich dazu niemand zwingen. Wenn Du jetzt schreibst, Dir bliebe nur der Weg in die Insolvenz, dann ist das nicht richtig. Sondern schlicht und einfach falsch!
      Du gehst nicht in die Insolvenz, weil Du das MUSS und Du keinen anderen Weg und keine andere Möglichkeitd hättest, sondern einfach weil Du in Insolvenz gehen WILLST!


      Wenn die KfW bzw. das BA eine Insolvenz Deinerseits wollen, und damit einen kompletten, 100 prozentigen Forderungsausfall, dann sollen eben sie das Insolvenzverfahren gegen Dich eröffnen. Solange sie das nicht tun - besteht für Dich überhaupt kein Grund in Insolvenz zu gehen - es sei denn, Du willst Dir die Schulden oder einen Großteil der Schulden mal eben ersparen.



      Und auch wenn der Gläubiger sagt, sie würden derzeitig Miniraten nicht akzeptieren, was denkst Du denn, was passiert, wenn Du jetzt Miniraten zahlen würdest und in zwei, drei Jahren höhere Raten?


      Dass die Dir das Geld zurücküberweisen???
      Die Annahme des Geldes verweigern???
      Du einen aufgebrachten bösen Brief von denen kriegst, in dem drinsteht: "Was für eine Frechtheit, was für eine Unverschämtheit! Was fällt Ihnen ein, uns Geld zu überweisen, Teilzahlung zu leisten. Wir wollen ihre Tilgungsleistung nicht, wir lehnen es ab, Geld entgegen zu nehmen. Wir haben ein Recht auf einen 100 prozentigen Forderungsausfall und bestehen darauf, dass unsere Forderung in vollem Umfang ungetilgt bleibt und untergeht!"???


      Nichts dergleichen wird passieren, gar nichts.
      Die werden die Rate auf das Forderungskonto verbuchen. Genau so wie die Rate einen Monat später, wenn Du eine solche zahlen würdest.


      Warum versuchst Du es also nicht einfach mal - Mini-Raten zu zahlen, und eben nicht in Insolvenz zu rennen? Was genau hast Du zu verlieren, wenn Du das mal probierst? Und KEINEN Insoantrag stellst?
      Wenn Du selbst davon ausgehst, in ein paar Jahren die Raten bedienen zu können, dann kannst Du doch genau so gut, jetzt Minirätchen zahlen und dann in zwei, drei Jahren richtig loslegen - und Deine Schulden eben durch Tilgung abtragen und nicht durch Insolvenz.
      Wenn es Dir mit Deinem Schreiben ernst ist, mit den Miniraten von 50 Euro, die Du jetzt zahlen wollen würdest - dann mach das einfach!
      Wenn die KfW bzw. das BA tatsächlich so scharf darauf sind, ihre Forderung nicht mal teilweise zu realisieren - dann lass doch denen den Zug, Dich in die Inso zu schicken.
      Das willst Du aber offenbar nicht - Du versuchst ja nicht mal, ob die bei tatsächlich erfolgten Zahlungen den Aufstand proben würden - Du betonst nur immer wieder, dass Du keine andere Wahl hast, obwohl die gegen ist. Und das macht das Ganze für mich nicht wirklich glaubhaft - tut mir leid.


      Im übrigen - ich habe Dich nicht als asozial bezeichnet.
      Sondern lediglich Dein Vorhaben, Deinen Drang, unbedingt - ohne momentanen akuten Zwang der Gläubiger in diese Richtung - ins Insolvenzverfahren zu wollen.
      Und ja, das finde ich asozial.
      Eben aus den Gründen, die ich gerade nochmal aufgeschrieben hat - weil Dich NIEMAND dazu zwingt, sondern Du das wirklich freiwillig machen WILLST.
      Und dazu gibt es eben nur den einen Grund - das man sich einiges an Schulden ersparen möchte.
      Und das finde ich - wenn man noch nicht eine Rate gezahlt hat, sich extra noch mal ein Jahr lang den Kredit stunden ließ, die Tilgungsdauer (bei Kreditaufnahme wird ja wohl vereinbart worden sein, dass dieser in 5, 7, 10, xy Jahren zu zahlen sein wird) nicht erreicht ist und man sich eben nicht 5, 7, 10 oder xy Jahre wirklich mit Tilungsbemühungen den @rsch aufgerissen hat (ohne dass als Belohnung fürs @rschaufreissen der Wegfall der Schulden winkt) - tatsächlich in extremstem Maße daneben.

      Irgendwie denke ich nicht, dass man nochmal auf einen grünen Zweig kommt :???:


      Ich gebs auf.... :FOU:


      Aber eins noch, ganz kann ich es ja doch nicht lassen :rigole:


      Was passiert wohl, wenn ich einfach Miniraten zahle ohne Vereinbarung? Genau diese Frage hab ich mir auch schon gestellt ;-)
      Natürlich werden diese Miniraten verbucht. Da sie aber nur einen Bruchteil der geforderten Rate ausmachen, wird trotzdem der Restbetrag gemahnt und vollstreckt. Ist ja nicht so, dass sie sich freuen und sagen: "Ach sieh an, da kommen monatlich 50 Euro statt den mindestens 150, die wir fordern. Da wird die Frau momentan nicht mehr haben, also belassen wir es dabei, bis mal mehr kommt." :FOU:


      Würden sie so reagieren, hätten sie den Miniraten direkt zugestimmt :roll:


      Ich gebe auch ehrlich zu, dass ich der Schuldnerberatung und dem was sie mir erzählen Glauben schenke und deren Rat der Richtige sein wird. Zum Anwalt muss ich ja sowieso noch, dafür bekomme ich ja einen Beratungsschein. Allerdings kann ich nicht mehrere aufsuchen und deren unterschiedliche Meinungen einholen, weil ich das Geld dazu nicht habe. Hätte ich es, wäre Insolvenz mit Sicherheit kein Thema, da ich dann genügend finanzielle Mittel hätte :cool:


      Muss man vielleicht auch sehen, dass ich natürlich den Beratungsstellen, die sämtliche Unterlagen von mir haben und informiert sind, vertraue, dass sie mir gut raten. Denke auch nicht, dass die bei jedem direkt Insolvenz schreien. Gehe also durchaus davon aus, dass sich die Dame was dabei denkt, wenn sie mir diesen Schritt ans Herz legt.


      Wenn du mein Handeln als asozial bezeichnen möchtest...bitte...sehe ich nicht so.


      Damit habe ich, denke ich alles gesagt, was es zum Thema Moral etc zu sagen gibt und werde auf weitere "Sticheleien" einfach nicht mehr eingehen....eventuell kommt dann Ruhe in den Thread ;-)

        nelda_12289400

        Sicherlich würden die mit der Vollstreckung fortfahren, na und?


        Weiter oben hast Du noch geschrieben - >>>Mir ist es ehrlich gesagt wumpe ob der Insolvenzverwalter oder ein Gerichtsvollzieher hier steht und pfänden will, denn es gibt bei mir einfach absolut gar nix was man pfäden kann an Wertgegenständen.<<<
        Und plötzlich wäre es dann doch ein Problem?


        Der GV, der vorbei käme, würde einfach unverrichteter Dinge wieder gehen. Mehr würde da nicht passieren.

        Irgendwann sperren sie einen ein. So ist es einem Bekannten meiner Mutter gegangen, weil er nicht in Insolvenz ging, obwohl er zahlungsunfähig war. Da kam einige Male der GV, konnte nichts pfänden und nach etwa zwei Jahren musste er ins Gefängnis. Ihm wurde dann auch gesagt, dass er in Insolvenz hätte gehen müssen.


        Wäre alles kein Problem, gäbe es doch so etwas wie ein Insolvenzverfahren gar nicht.:???:
        Wäre ja sinnlos, sonst....auf Gefängnis und solche Geschichten habe ich keine Lust. Die Entscheidung für die Insolvenz habe ich auch schon gefällt am Freitag. Habe ja lange überlegt, aber nach dem Termin und dem Gespräch, bin ich mir mittlerweile sicher, dass ich es mache, auch wenn es manche asozial finden.
        Der Vorteil hier ist jetzt, dass im realen Leben niemand davon erfährt, der nicht involviert ist und dem ich nichts davon erzähle. Aus dem Forum kenne ich niemanden live ;-) Daher brauche ich zumindest keine Vorhaltungen und Moralpredigten befürchten. Die Menschen mit denen ich darüber gesprochen habe, befürworten die Insolvenz und stehen bei der Entscheidung hinter mir.

          Doch kann sie.


          Insolvenzverschleppung bei Privatpersonen gibt es so direkt nicht.
          Es besteht rechtlich keine Verpflichtung für diese, ins Inso-Verfahren zu gehen. Weshalb die Nicht-Beantragung im Unterschied zu Firmen/Unternehmen auch keine Straftat ist.


          Das einzige wäre, theoretisch, Par 290 Abs. 1 Nr. 4 Inso.


          (1) Die Restschuldbefreiung ist durch Beschluss zu versagen, wenn dies von einem Insolvenzgläubiger, der seine Forderung angemeldet hat, beantragt worden ist und wenn
          ...
          4.der Schuldner in den letzten drei Jahren vor dem Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens oder nach diesem Antrag vorsätzlich oder grob fahrlässig die Befriedigung der Insolvenzgläubiger dadurch beeinträchtigt hat, daß er ... ohne Aussicht auf eine Besserung seiner wirtschaftlichen Lage die Eröffnung des Insolvenzverfahrens verzögert hat,


          Theoretisch deshalb, weil die Norm nicht einschlägig wäre.
          Bei der jetzigen Situation der TE, kein Abschluss, kein Job, kein Einkommen, ein Kleinkind, führt nämlich alles, was sie jetzt beruflich macht, ja selbst der bloße Zeitablauf, zu einer Verbesserung. Der Zeitablauf deshalb, weil das Kind mit zunehmendem Alter stelbständiger wird und sie damit immer die berechtigte Aussicht hat, dass das Kind und dessen Betreuungssituation ihr auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr "im Weg" steht.
          Außerdem sagt sie doch, sie hätte jetzt eine Stelle, nächstes Jahr ein Ref, und könnte dann auch entsprechende Raten zahlen.
          Was sie auch dem Gläubiger schon mitgeteilt hat.


          Außerdem erklärt sie hier doch auch, sie wolle sich ja nicht aus den Schulden stehlen, sondern würde ja tilgen wollen.
          Wäre es da so ein Problem, wenn die Restschuldbefreiung dann, übrigens nach frühestens 7 Jahren, versagt werden würde?
          Dann wäre sie doch nach eigenem Bekunden in der Lage zu zahlen - was ihr ja ein Bedürfnis ist - dann könnte sie das doch dann einfach weiter machen.

          nelda_12289400

          Das ist Blödsinn.


          Man wird nicht eingesperrt, weil man keinen Insolvenz-Antrag stellt, nicht als Privatperson.
          Denn den Straftatbestand einer Inso-Verschleppung gibt es bei diesen NICHT.


          Keine Ahnung, warum der Bekannte Deiner Mutter ins Gefängnis musste. Aber nicht deswegen.
          Wenn er Euch das SO erzählt hat, hat er einfach gelogen.

          nelda_12289400

          >>>Ich gebe auch ehrlich zu, dass ich der Schuldnerberatung und dem was sie mir erzählen Glauben schenke und deren Rat der Richtige sein wird.<<<


          >>>Muss man vielleicht auch sehen, dass ich natürlich den Beratungsstellen, die sämtliche Unterlagen von mir haben und informiert sind, vertraue, dass sie mir gut raten.<<<


          Genau, DIE Beratung, die Dir einen vom Pferd erzählt hat, als sie Dir erklärte, Du dürftest während des Refs keine Inso machen.


          Ein richtig guter Rat - nur leider komplett FALSCH.

          ein Monat später

          Und wie ist es bei euch? hasst du eine Lösung gefunden mit der Insolvenz oder sind sie dir noch entgegengekommen? Die könnten doch echt auf dich zugehen wenn du deinen Willen gezeigt hast!
          Wie geht es dir mit deiner Familie, habt ihr euch wieder angenähert?