@Harter Kern & Bärli
Dass das "Stück Papier" nicht viel ändert kann ich nur bedingt bestätigen. Betrachten wir mal die rechtliche Situation (auch in Hinblick auf mögliche Kinder, ist zwar total unromantisch aber trotzdem):
1. Erbrecht: Stibt er und existiert kein Testament geht Bärli leer aus. Die Ehefrau nicht.
2. Lebensversicherung: Hat er eine? Wer ist die begünstigte Person?
3. Rente: Stichwort Witwenrente. Leider Pech gehabt, kann dann Bärli nur sagen.
4. Kinder: Wenn Bärli und ihr "Freund" gemeinsame Kinder haben sollten und die Beziehung dann doch auseinander geht, wird Unterhalt für die Kinder bezahlt, Bärli geht leer aus.
5. Nochmals Kinder: Für die Zeit die Bärli nicht arbeiten geht, hat eine verheiratete Bärli Anrecht auf Rentenzahlungen solange sie "Hausfrau" ist (also mind. für die Zeit des Erziehungsurlaubs). Höhe des Rentenanspruchs berechnet sich aus seinem Einkommen. Die Rentenansprüche gelten auch wenn Bärli wieder von ihrem Mann geschieden ist.
Auch wenn gefühlsmäßig sich vielleicht nichts ändern mag. Bei mir hat sich nach dem Standesamt im Kopf schon etwas verändert. Ich fühle mich noch stärker "verantwortlich" meiner Frau gegenüber und dieses Blatt Papier gibt doch ein Stück "Sicherheit". Ich kann mir jedoch vorstellen, dass die Illusion von Sicherheit nach einer "gescheiterten" Ehe nicht mehr vorhanden ist. Andererseits kenne ich auch Frauen, die auch ganz bewusst gesagt haben erst Traualtar, dann Kinder und das aus "Sichheitsgründen". << ... Wenn ein Mann noch nicht einmal die Bereitsschaft vorweisen kann sich mit einer Frau gemeinsam durch die Höhen und Tiefen des Lebens zu schlagen, wie kann er dann die mit Kindern verbundenen noch viel höheren Anforderungen erfüllen ... >>, so eine der Argumentationen.
Noch ein Wort zum Thema Zunkunftsplanung: Jeder Mensch hat seine Vorstellungen vom Leben. Einen Menschen ändern kann man nicht. Man lernt jemanden kennen und muß dann abwägen ob seine Vorstellungen und sein Lebenswandel zu den eigenen Vorstellungen und Lebenswandel passt. Sind es nur kleine Abweichungen, kann man diese tolerieren. Grundlegende Lebensauffassungen müssen aber gleich sein. Sonst muss sich ein Partner "verbiegen" und das geht auf die Jahr(zehnte) gesehen nicht gut (hab das bei früheren Beziehungen mehrfach gehabt, ging nie lange gut).
Dass sich etwas mit einer Scheidung zwischen Euch ändert kann ich mir allerdings auch nicht vorstellen. Wie Harter Kern schon richtig bemerkt, solltet ihr euch den aktuellen Problemen widmen und Du solltest Dir im Klaren sein, was Dir in Deinem Leben wichtig ist, was Du im Privaten alles "erreichen" möchtest. Welche Priorität haben diese Zunkunftsvorstellungen und welche Priorität werden diese in ca. 5-10 Jahren haben (Jetzt speziell mal an Familie gedacht)? Decken sich diese Ziele mit den Wünschen, Vorstellungen und Zielen Deines Partners. Wenn es keine (oder nur wenig) Übereinstimmung gibt, solltest Du Dir ernsthaft die Frage stellen welche feste Basis Eure Beziehung besitzt (dazu zählt nicht sein Charme). Ich finde gut, dass Du auch in dieser schwierigen Phase um den Erhalt der Beziehung kämpfst, kämpft er mit oder ist es ihm gleichgülig?
Gruß
Stefan