Ritalin
Hallo Igelbaby,
Ich bin NUR EINE BETROFFENE Mutter dreier Jungs, mein juengster leidet unter anderem an ADS (Encopresis, Dyspraxia etc) Er ist im Mai 2003 diagnostiziert worden und nimmt seit dem Ritalin (respektiv nun Equasym, auch ein Methylphenidat). Ich moechte nun gern auf den Teil Deines Beitrags eingehen:
Zitat:
""" Frag mal einen Kokainabhängigen, ob es ihm nach der Einnahme von Kokain besser geht und du bekommst ganz sicher eine sehr bejahende Antwort. Ritalin ist ein Kokainderivat. Würdest du wirklich dein Kind unter Drogen setzen, nur damit es so funktioniert, wie sich eine meiner Meinung nach relativ kinderfeindliche Gesellschaft wünscht? Du tötest damit nur die letzte Möglichkeit des Kindes, die es hat, um auszudrücken, wie es in seiner Seele aussieht, wenn du einem Kind das Zeug längerfristig gibst. Und die Spätschäden sind noch gar nicht erforscht!
Und ich kenne ein Kind, das Ritalin bekommen hat. Es benahm sich im gegensatz zu vorher wie ein Zombie: tote, leere Augen und hat wenig eigenen Geist nach aussen getragen, aber das scheint unsere Gesellschaft zu wollen: Kinder, die nicht aufmucken und sich alle gleich "brav" benehmen.Irgendwie will ich etwas anderes für meine Kinder!igelbaby"""""
Zuerst denke ich mal, das Du Deine Aussage korrigieren musst, Ritalin ist ein Methylphenidat und nicht ein Kokainderivat auch nachzulesen unter diesem Link http://www.sgipt.org/gipt/hypak/ritalin/rit\_inf0.h-tm
Ich denke ich kann einige Deiner Aussagen verstehen, aber Du solltest nicht alle Kinder ueber den beruehmten Kamm scheren. Ich weiss, durch meine Nachforschungen, dass Ritalin seit 40 Jahren verschrieben wird....keine Ritalinabhaengigkeit besteht. Die meisten Kinder, die wirklich an ADS/ADHS leiden, koennen wie Du so schoen sagst erst ausdruecken, wie es in ihrer Seele aussieht, wenn sie Ritalin, sprich Methylphenidate einnehmen, denn ihre wirkliche Seele ist versteckt dadurch dass deren Neurotransmitter in derem Gehirn nicht funktionieren, welche mit Methylphenidaten erst stimuliert werden.(Nachzulesen auch in diversen ADS Buechern, geschrieben von Aerzten)
Als mein Sohn diagnostiziert wurde (nicht in Deutschland und nach jede Menge von Tests ueber 6 Monate) befand ich mich auch in einer Art von Denialphase...ich wollte nicht, dass er Medikamente nehmen muss, aber welche Mutter will das schon. Als er anfing Methylphenidate zu bekommen veraenderte er sich zunehmend, zum positiven wohlgemerkt.Ploetzlich konnte er sich besser konzentrieren, verstand Regeln die man ihm gab und befolgte diese und vor allem seine Leistungen in der Schule verbesserten sich. Er steht unter regelmaessiger aerztlicher Kontrolle. Nach ein paar Monaten, hat mich mein Sohn gefragt wen ich lieber mag, "sein altes Ich oder sein neues...", denn er selber hat die Veraenderungen mitbekommen, die in ihm vorgingen.
Ich meine Dein Sohn hat offensichtlich kein ADS, wie Du ja auch selber schreibst hat er nur aehnliche Symptome gezeigt, Du solltest froh darueber sein und bitte NICHT andere Eltern aburteilen, was Du indirekt tust. Ich bin in Kontakt mit einem der weltbesten ADS Experten, selber Arzt und Vater von Kindern mit ADS/ADHS, dem ich viele Fragen habe stellen koennen...er arbeitet seit 28 Jahren mit Kindern die an ADS/ADHS leiden und hat selber einige Studien verfasst und forscht immer noch.
Wenn dieses Kind, was Du kennst sich wie ein "Zombie" verhalten hat unter der Einnahme von Ritalin hat es entweder nicht an ADS/ADHS gelitten,oder die falsche Dosis von Ritalin genommen. Weil das spielt naemlich auch noch eine Rolle. Ich weiss auch nicht, wie die Diagnose Methoden in Deutschland sind, nur vom "hoeren sagen" von anderen betroffenen Eltern, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass es uns nicht leicht gemacht wurde unseren Jungen diagnostiziert zu bekommen, ich denke Aerzte sind wohl sehr aufmerksam auf so genannte Eltern die ihren Kindern nur einen "Lable" verpassen wollen. Denn Kinder die wirklich leiden werden oft tyrannisiert in den Schulen und haben es nicht leicht im Leben. Undiagnostizierte Kinder sind spaeter Erwachsenen mit ADS/ASHS (was vererbt wird), ich spreche hier auch von eigenen Erfahrungen.
Ich will und wollte Dich mit meinem Beitrag nicht beleidigen nur bitten vorher nachzudenken was Du schreibst, es gibt immer wieder Fehldiagnosen, das ist bekannt, aber Betroffene werden bestimmt sehr ungehalten auf Deine Aussagen reagieren, was verstaendlich ist, meiner Meinung nach.
Ich hoffe, dass es Deinem Sohn gut geht und bin froh, dass er nicht unter ADS/ADHS leidet.
Eine betroffenen Mutter