GrasblaettleNun
ich bin ja nur sowas wie ein "Wossi" und in meinem Umfeld bemerke ich keine Mauer in den Köpfen. Vielleicht ist auch ein bißchen eine Frage des eigenen Horizonts.
Als ich 1993 zum studieren in den Westen ging bin ich noch mehr solchen Leuten begegnet.
Mir wurde damals öfters gesagt, daß es ein Unding ist, daß ich mit meinem Ostabi im Westen studieren darf. Als ich ein Stipendium bekam (so schlecht war mein Ostabi wohl doch nicht), bekam ich den Kommentar zu hören, daß es ein Unding sei, daß die Ossis den westdeutschen Studenten die Stipendien wegschnappen. Inzwischen wohne ich schon seit 11Jahren hier, wenn jemand erfährt, daß ich ursprünglich aus dem Osten komme, kommt meistens der Satz "Das merkt man Dir gar nicht an" Ich frage mich immer wieder, ob das ein Kompliment oder eine Beleidigung sein soll.
Eins habe ich inzwischen gelernt, von Leuten, die eine Mauer im Kopf oder besser gesagt ein Brett vorm Kopf haben, halte ich mich fern. Idioten gibt es überall.
Meine bessere Hälfte (übrigends "Wessi") reagiert auf blödeSprüche weitaus allergischer als ich. Den mußte ich zeitweise fast davon abhalten, sich meinetwegen zu duellieren.
Es wurden viele Fehler beim Aufbau Ost gemacht
Es bringt allerdings nichts, darüber zu philosophieren, was falschgemacht wurde, wichtiger ist darüber nachzudenken, was man richtig machen könnte.
Momenten scheint es so, als sei es vollkommen egal, wieviel man noch hineinsteckt, spätere Generationen werden es erst leisten, das unbekümmerte Aufbauen um der Menschen willen. Die aktuellen Generationen reden von Gerechtigkeit, wo Sie ihre eigene Bequemlichkeit meinen. Solange selbst das Nötigste in Gesamtdeutschland blockiert wird (eine entscheidungsfähige politische Kultur, eine Regelung des Rentenproblems, Steuerrefoerm etc.), muss sich niemand wundern, wenn Stillstand für einen gehobenen politischen Status gehalten wird.
Statt gemeinsam endlich etwas dagegen zu unternehmen wird hüben wie drüben die Schuld der anderen Seite gegeben.
wolkenschaf