Eigentlich habt ihr das so besprochen
und eigentlich hat er ein bisschen AIDS, der Gedanke mag sich aufdrängen, hat aber mit deiner Frage nichts zu tun.
Fakt ist: ob ich einen HIV-Antikörper Test (vulgo Aidstest) machen lasse oder nicht, ist zutiefst meine persönliche Entscheidung. Nun gibt es verschiedene Szenarien, warum ich das nicht tun möchte: entweder, ich weiß bereits, dass ich infiziert bin und kann mir die Mühe sparen, oder ich kack mir vor Angst, ich KÖNNTE vielleicht AIDS haben, dermaßen in die Hose, dass auch nur der Gedanke an einen Test denkunmöglich wird. Pure Gedankenlosigkeit wird es wohl kaum sein, ich kann es mir zumindest nicht vorstellen. Also Angst oder Gewissheit.
Da du deinen Partner nicht zwingen kannst, sich testen zu lassen, bleibt die nur die Alternative, auch weiterhin geschützten Verkehr zu betreiben und in der Verlängerung des Gedankens einfach davon auszugehen, dass er AIDS tatsächlich HAT. Damit bist du auf der sicheren Seite. Die andere Variante (und ich wage die Annahme, dass 99% aller braven Bürgerskinder so denken) ist nämlich die VORAUSSETZUNG eines nicht infizierten Partners für eine Partnerschaft, womit jeder Aidstest auch nur ein Ergebnis bringen darf, nämlich ein negatives.
Und solange die Leute sich nicht mit einem positiven Testergebnis auseinandersetzen wollen, darf man sich auch nicht wundern, dass eben viele Menschen eine panische Angst vor dem Test an sich haben.
Also: sag ihm, dass eine Infektion, so er sie denn haben sollte, nichts an deiner Liebe zu ihm ändern würde, und es wird ihm leichter fallen, sich testen zu lassen. Oder er ist es bereits (und weiß schon, dass er posithiv ist) und kann es dir dann endlich offen sagen. Und solltest du das nicht können, wird es Zeit für eine Runde Ehrlichkeit auf deiner Seite und du sagst ihm halt, dass für dich nur ein gesunder Partner in Frage kommt und du trennst dich.
Hat zwar was von Rassenhygiene, so eine Denkweise, aber sie ist wenigstens ehrlich.
Freundliche Grüße,
Christoph