Ich bin seit fast 10 Monaten mit einem Moslem zusammen, wie ihr vielleicht aus einem anderen Thread herauslesen konntet...
Von Anfang an wusste er, dass ich nicht religiös bin (auf dem Papier jedoch orthodox) und von der Existenz Gottes nicht "so sehr" überzeugt bin und es störte ihn gar nicht. Ebenso störte es mich nicht, dass er Moslem ist, obwohl ich sehr viel negatives vom islam gehört habe, jedoch schreckte es mich nicht ab.
Mit der Zeit begann er aber, mir von Gott zu erzählen. Er wollte, dass ich gläubig werde. "Du musst nicht gleich zum Islam konvertieren, es reicht, wenn du an "deinen" Gott glaubst", meinte er einmal. So begann ich mich zu fragen, ob es Gott nun wirklich gibt und habe mich mit dem Thema sehr auseinandergesetzt, und kam zum Entschluss, dass es sehr wohl Gott gibt. Er "freute" sich, dass ich endlich "gläubig" wurde. So würde ich nicht in die Hölle kommen, sagte er...Haha..
Einmal in der Nacht hatte ich panische Angst, da ich seltsame Geräusche in meinem Zimmer gehört hatte und ich dachte sofort an Geister. "Bete zu Gott, dann verschwinden sie", meinte er und so tat ich es, weil ich furchtbare Angst hatte (jaja, ich bin ein Angsthase *gg*) und die Geräusche waren weg. Keine Ahnung ob es Einbildung war oder ob Gott mir wirklich geholfen hatte...Ich weiß es nicht. Das tat ich jedesmal, wenn ich wieder Angst bekam und nicht schlafen konnte. Da meinte er, ich soll nicht nur zu Gott beten, wenn ich seine Hilfe bräuchte, sondern am besten 5 Mal am Tag wie er. Inklusive Gebetswaschung und allem drum und dran. Da dachte ich mir nur: "Moment, ich möchte ja nicht gleich zum Islam konventieren, nur weil ich gläubig bin!". Ich habe ihm das nicht gesagt, sondern für mich behalten...
"Ein Gebet zu verpassen ist das schlimmste! Denk mal darüber nach...", sagte er noch.
Aber er sagte dann noch, dass er NICHT will, dass ich wegen ihm zum Islam konventiere. Es sei meine alleinige Entscheidung, sagte er.
Paar Tage später redeten wir wieder über dieses Thema und er meinte, dass alle ungläubigen Menschen (sowohl Atheisten als auch "Andersgläubige" wie Christen, Juden etc.) in die Hölle kommen würden, wenn sie nicht den Islam als Religion haben oder zum Islam konvertieren. Auch ich, sagte er, weil ich keine Muslima bin.
Moment mal, was will er von mir? Es reicht ihm nicht, dass ich "gläubig" bin, jetzt soll ich auch noch zum Islam konventieren oder was?! Er hat es nie ausgesprochen, dass er das will, aber ich spüre es.
Ich verstehe das nicht! Zu Beginn störte es ihn nicht, dass ich nicht gläubig war, dann "wurde" ich gläubig, doch es reichte ihm nicht, jetzt will er bestimmt, dass ich den Islam annehme! Wozu?
Wir haben sehr oft über Hochzeit geredet und er sagte auch, dass seine Eltern sicher nicht einverstanden wären damit, da ich keine Muslima bin, doch mein Freund würde sich ihnen widersetzen und mich trotzdem heiraten, ganz egal ob ich Jüdin, Christin oder sonst was bin.
Will er, dass ich zum Islam konventiere nur wegen seiner Eltern oder was?!
Ich muss dazu sagen, dass mein Freund für mich kein "richtiger" Moslem ist. Er raucht, trinkt regelmäßig Alkohol, wir haben Geschöechtsverkehr, in die Moschee geht er auch nur alle paar Wochen oder eben zu islamischen Feiertagen. Er hält sich nicht an die Gebetszeiten, sondern holt alle Gebete irgendwann in der Nacht nach...Es gibt noch mehr Beispiele...Er kommt nicht in die Hölle, will mir aber erklären, dass ICH in die Hölle komme?
Was sagt ihr dazu? Ich habe oft schon überlegt ihn zu verlassen, weil ich kann mir das Geschwafel über Hölle und Paradies nicht mehr anhören...Aber andererseits liebe ich ihn sehr...Was soll ich tun?