Hi Maxi2
Bin beeindruckt von dem, was Du schreibst.
Das Weggehen und Erleben von Neuem, das Nicht-Mehr-Wissen wie man sich fühlen und wie man leben soll. Schwierig, aber ich finde das gut und mutig, diesen Weg zu wählen und sich so mit sich auseinanderzusetzen.


Darum: Don't worry! Das Gefühl, nicht zu passen, kenne ich auch (kennt wohl wehr viele Leute). Lass Dich davon nicht verrückt machen, bleib Dich selber.


Sich selber zu bleiben schliesst natürlich Veränderungen/Entwicklungen mit ein. Aber kein simples Sich-Anpassen an irgendwas, das Dir nicht entspricht.


Es werden sich irgendwann und irgendwo Leute finden, zu denen Du passt, die Dich akzeptieren und gern haben. Was anderes kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Denn ich glaube, dass Du eine interessante und tolle Person bist.


Na ja, tönt vielleicht ein wenig hohl, aber ich hoffe, dass ich Dich ein wenig ermutigen konnte!

    wendy_12509292

    Hi Maxi2 zum 2.
    Noch ein Nachtrag: Wenn Du in einer Kleinstadt lebst (oder hab ich das falsch verstanden?) kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass da alles nur Kleingeister leben und sich niemand findet, der/die auf der gleichen Wellenlänge ist wie Du. Wie lange bist Du denn schon zurück?

      Ich weiss nicht, ob ihr wisst, was ich meine.
      Liebe Maxi,


      oh ja, das weiß ich!


      Nach der Schule bin ich in den 80ern für 18 Monate nach Toronto gegangen, als Haushaltsangestellte. Es hat mir dort zwar nicht besonders gut gefallen, hatte auch Heimweh vom ersten bis zum letzten Tag, aber dennoch: Bei meiner Rückkehr stellte sich die große Entfremdung ein!


      Erstens hatten die meisten Menschen, die ich bei meinem Weggang anderthalb Jahre zuvor zurückgelassen hatte, die Lücke inzwischen aufgefüllt. Es war erschreckend zu sehen, wie gut das Leben auch ohne mich weitergegangen war, offenbar hatte mich niemand so schmerzlich vermißt, wie ich umgekehrt sie!


      Und dann drehte ich den Fernseher auf, war überglücklich, mir endlich wieder deutsche Sendungen anschauen zu können: Tagesschau, Sportschau, Dalli-Dalli, was weiß ich. Und was war? Oh Graus... die eigene Sprache klang dermaßen metallisch, daß ich sie kaum noch ertragen konnte! Ich habe ein halbes Jahr lang nur noch BFBS gehört, und bis heute schaue ich mir englischsprachige Filme bevorzugt im Original an, oder zumindest mit Untertiteln, auf jeden Fall nicht mehr in synchronisierter Form.


      Was das Kleinstädtische betrifft: Auch das habe ich gespürt, aber das ist kein nationales, sondern ein Milieuproblem.


      Du bist jetzt sozusagen eine Weltbürgerin, hast Deinen Horizont jedenfalls kräftig erweitert. Und das ist gut so!


      Weißt, bei mir war es früher zuhause oft so, daß Diskussionen seitens meiner Eltern mit dem Satz beendet wurden: "Das ist eben so." oder "Es gibt nichts anderes." "Glaub mir, wir sind älter als Du, und wir wissen das."


      Und dann kam ich ins Ausland, in andere Familien, und siehe: Es war eben nicht so, und es ging auch anders! Und auch wenn ich nicht der Typ Mensch bin, der alles toll findet, nur weil es anders ist, Hauptsache "trendy": Jetzt konnte ich ganz anders argumentieren, wenn daheim Diskussionen aufkamen!


      Ich gebe mal ein Beispiel:
      Meine Eltern sind stockkonservative Katholiken. Daß eine Frau mit vier Kindern berufstätig sein kann, steht für sie völlig außer Frage.


      Aber die letzte Familie, für die ich in Kanada gearbeitet habe, hatte auch vier Kinder, und beide Eltern gingen arbeiten, es gab dort Ganztagsschulen, es gab mich (hab mich tagsüber um alles gekümmert), und der Mann hat natürlich auch mitgeholfen, das war für den SELBSTVERSTÄNDLICH! Und die Kinder waren eben nicht automatisch "verkorkst" - das waren ganz normale, liebe Jungs, und von Seelenkrüppeln weit entfernt, auch keine Spur von Verwahrlosung, ganz im Gegenteil!


      Zuvor kannte ich solche Lebensweisen nicht, was Wunder, in einer Kleinstadt würde das ja auch sofort diskriminiert, Frauen, die von sowas träumen, werden als widerliche Emanzen hingestellt oder schlicht als spinnert miesgemacht und die allermeisten Männer auf dem Land bzw. in der Kleinstadt würden eher nach Polen fahren und sich dort ein einfaches Bauernmädchen suchen, als ihre Bequemlichkeit aufzugeben.


      Doch auch in Deutschland geht es anders: In den Großstädten. Und da wiederum erst ab einem gewissen sozialen Niveau.


      Wenn es Dich so in die Ferne zieht, rate ich Dir, Dich nach dem Studium beim Auswärtigen Amt zu bewerben, oder auch bei internationalen Organisationen: EU, UNO, etc. Die sitzen an attraktiven Standorten, bieten die letzten wirklich sicheren Arbeitsplätze bei guter bis hervorragender Bezahlung, aber vor allem sind sie bis über die Ohren besetzt mit weltoffenen Menschen! Menschen, deren Eltern schon multinationale Ehen hatten, lange bevor man in Deutschland anfing drüber nachzudenken, ob wir nun ein Einwanderungsland sein wollen oder nicht. Menschen, die so mobil und flexibel sind, daß es sie nicht interessiert, ob ihr Brötchengeber sie heute nach New York, oder morgen nach Warschau entsendet. Menschen, die sensibel und anpassungsfähig genug sind, im Ausland zurechtzukommen, ohne daß es in Anbiederung ausartet und vor allem ohne zu vergessen, wo sie herkommen.


      Ich selbst bin damals übrigens in eine deutsche Großstadt gezogen, und nie wieder hat es mich in die Kleinstadt zurückgezogen, aus der ich stamme. Inzwischen lebe ich seit zwei Jahren im Ausland und fahre bzw. fliege eigentlich nur noch hin, um meine alten Eltern zu besuchen.


      <<Und ich weiss auch nicht, was ich hoeren will.


      Ja, das kann ich mir gut vorstellen!


      Ein guter Rat - nachdem Du selbst drum gebeten hast, bitte ich Dich, ihn nicht als Schlag zu betrachten:


      Laß Dir um Himmels willen niemals einreden, mit Dir "stimme was nicht", oder daß Du ein "Alien" seist!


      Du bist total normal, und ich denke, wenn Menschen so auf Dich reagieren, dann hat das auch viel mit unterschwelligem Neid zu tun! Du hast Dich sehr viel getraut und noch mehr erreicht, und da kannst Du völlig zu Recht sehr stolz drauf sein!


      Sicher mußt Du Dein Mehrwissen jetzt nicht bei jeder Gelegenheit raushängen lassen, aber bitte geh Deinen Weg weiter, laß Dich nicht aufhalten - wenn Du Dich jetzt auch beruflich entsprechend weiterentwickelst und man Dich erneut ins Ausland entsendet, wirst Du irgendwann ganz von selbst in Kreise kommen, wo Mobilität als selbstverständlich gilt!


      Natürlich tut es weh, sich von gewohnten Dingen zu verabschieden. Erkennen zu müssen, daß das Leben, das man bisher kannte (und durchaus schätzte!) noch längst nicht alles ist. Auch die Einsicht, daß die Eltern eben nicht mit allen Dingen recht haben, kann schwer sein, wenn man sie sehr liebt.


      Und noch was:
      Wenn Du jahrelang im Ausland lebst, womöglich auch noch mehrfach die Länder wechselst, dann kann es Dir tatsächlich widerfahren, daß Du irgendwann, wenn Du in der Pension heimkehrst, feststellst, daß die Heimat Dir fremder geworden ist als die Fremde selbst.


      Sei Dir dessen immer bewußt, und achte darauf, daß Du weder die Heimat, noch die Fremde zu sehr idealisierst! Ich kenne einige Auslandsdeutsche, die bilden regelrechte Kolonien und grenzen sich gegenüber den Einheimischen total ab, träumen davon, irgendwann heimzukehren - dabei hat ihre deutsche Heimat sich gerade in den letzten 20 Jahren dermaßen verändert, daß es mich nicht wundern würde, wenn es sie geradewegs in die Fremde zurückziehen wird, wenn sie erst mal wieder dort leben werden!


      Aber noch schlimmer finde ich jene Auslandsdeutsche, die ständig nur über ihre Heimat herziehen und alles andere schon allein deshalb besser finden, weil es anders ist; sind sie aber erst mal alt und krank, dann ist ihnen die deutsche Sozialversicherung doch wieder gut genug, und sie erwarten mit aller Selbstverständlichkeit, daß die Heimat sie wieder mit Begeisterung aufnimmt!


      Hüte Dich davor, in eines dieser beiden Extreme zu verfallen, denn beides tut Dir auf Dauer nicht gut; bewahre Dir eine gewisse Heimatverbundenheit, lass zuhause nicht zu sehr raushängen, daß Du im Ausland deutlich mehr verdienst, mit weitaus weltoffeneren Menschen verkehrst und daß Du vielleicht viel mehr reist, siehst und erlebst als sie - für Überheblichkeit besteht auch gar kein Grund, denn die Menschen daheim leben zwar anders, aber auch ihr Leben ist durchaus sinnerfüllt, sie haben eben ihr Häusle, ihre Kinder, ihre Verwandten, ihren Schützenverein, ihren Kirchenchor, ihren Karnevalszug... was soll's?


      Jeder nach seiner Facon.


      Bewahre Dir Toleranz und Respekt gegenüber diesen Menschen, aber forder ihn auch dahingehend für Dich selbst ein, daß Du Deinen Weg weitergehen darfst, ohne Dir ständig blöde Sprüche und unangemessene Kritik anhören zu müssen.


      Glaub mir, es wird schon.


      Murmel

      wendy_12509292

      Liebe Sinizora,
      Danke fuer deinen Beitrag. Es klingt nicht HOHL, was du sagst. Bin fuer jede Aufmunterung dankbar. Also, ich bin Ende Juni wieder in Deutschland angekommen. Die ersten 2 Monate fuehlte ich mich, als waere ich falsch hier - als gehoere ich nicht mehr in dieses Land. Mittlerweile habe ich mich wieder soweit gefangen, dass ich sagen kann, ich kanns hier bis naechsten Sommer aushalten. Dann habe ich meinen Abschluss in der Tasche und bin wieder abflugbereit. Meine Kleinstadt ist ein echter Witz. 20.000 Seelen, der Dialekt, die Geruechte, der Neid - es kommt mir oft vor, als gaebe es nichts Wichtigeres, als sich mit anderen und deren Besitz zu vergleichen - als ob das alles waere. Bis jetzt habe ich leider niemanden gefunden, der auch so denkt, wie ich. Meine Freunde finden meine stories zwar abenteuerlich, aber sie selber moechten nicht weg. Ich habe Glueck, dass ich in meine Kleinstadt nur alle 2 Wochen komme, denn sonst bin ich in meiner Uni-Stadt. Da sind die Menschen schon ein bisschen aufgeschlossener. Ich habe dann auch nicht das Gefuehl, als "nicht komplett" verstanden zu werden. Aber immer, wenn ich zurueck komme, schleicht sich der Gedanke/Beweis wieder ein, dass ich SO, wie ich bin, eher als schraeger Vogel, als als unabhaengige, junge Frau angesehen werde...Das Hauptziel ist es hier wohl leider immer noch einen Mann zu finden, zu heiraten und Kinder zu kriegen. Schon krass, bevor ich weg bin, habe ich das hier als nie so schlimm empfunden...
      LG, Maxi2

        @ Catherine und Temptress
        Hallo ihr zwei,
        Ich bin so froh, dass ich nicht die Einzige bin, der es so geht. Toronto in den 60ern muss ja auch ein Erlebnis gewesen sein. Und Temptress wegen der Liebe bleiben - glaube mir, ich haette den gleichen "Fehler" gemacht, haette es gehalten. ;-) Ihr sprecht mir beide aus der Seele. Wieder kommen und da weitermachen, wo man aufgehoert hat, ist nicht. Je laenger ich hier bin, umso mehr merke ich, dass ich mit meiner radikalen persoenlichen (und fuer mich positiven) Aenderung nicht mehr hierher passe. Natuerlich versuche ich, nicht grosskotzerisch rueberzukommen. Das will ich vermeiden, weil ich weiss, dass es auch durchaus Menschen gibt,die auch mehr wollen, als nur das heimatliche Dorf o.ae., es aber durch bestimmte Hindernisse nicht koennen. Ich bin sehr froh, dass ich dieses Auslandsjahr gemacht habe, denn ich weiss jetzt, was in mir steckt. Und ich haette mich nie so entwickelt, wenn ich hier geblieben waere. In Deutschland zu bleiben steht momentan ehrlich gesagt ausserhalb jeder Diskussion. Im naechsten Sommer moechte ich meinen Wurzeln endlich wieder Fluegeln verleihen und wieder weg von hier. Ich schaetze die Umgebung hier. Ich bin hier aufgewachsen, habe meine Kindheit hier verlebt, habe praktisch die basics meines ICHs hier bekommen. Meine Eltern und Geschwister sind hier und meine Freunde. Aber sie sind alle "bodenstaendiger" als ich. Viele meiner Freunde waren sogar schon im Ausland, sind genauso hyper gewesen, nachdem sie zurueckkamen. Auch sie wollten ein anderes Leben leben, als ihre Eltern. Auch sie hatten Traeume, die sie in Verbindung mit dem Ausland idealisiert haben. Aber dann haben sie sich verliebt und aus war die Maus. Ich bin inzwischen wieder 4 Monate hier und glaube nicht mehr, dass mir das so wiederfahren kann, weil ich es gar nicht (mehr) will. Wenn ich guter Dinge bin, sehe ich dieses eine Jahr Deutschland als eine Art "Pause" vom Ausland, bereite mich aber schon innerlich total auf mein 2.grosses Abenteuer vor, waehrend ich mich hier auf meinen Abschluss konzentriere. Aber manchmal habe ich eben Panik, eventuell zu gut zu wissen, was ich in meinem Leben erreichen moechte, welche Art von Beziehung ich eingehen moechte und wie ich leben moechte. Ich moechte andere nicht abschrecken. Es mag sich komiscn anhoeren, aber vielleicht bin ich ja zu emanzipiert fuer eine Frau ;-)
        Liebe Gruesse,
        maxi2

        Hallo Maxi,
        auch kann Dich sehr gut verstehen. Ich war eine Zeit lang in Australien und habe neben der Weite des Landes die Aufgeschlossenheit der Menschen dort mehr als genossen. Bei meiner Rückkehr war mir das deutsche Geld und alles andere fremd.
        Ich denke, dass grundsätzlich in Deutschland die Bereitschaft zur Bewußtseinserweiterung bei vielen Menschen fehlt und Menschen wie Du als "schräge Vögel" angesehen werden. Des weiteren spielt mit Sicherheit Neid auf Deinen aus deren Sicht Mut das Land zu verlassen mit. Auch wenn sie das nie zugeben würden. Die alten deutschen Prädikate wie Pünktlichkeit, Sauberkeit, blabla mögen vielleicht wertvoll sein, aber eine gewisse Unflexibilität steckt auch mit drin.


        Die Deutschen jammern eben lieber las etwas zu verändern oder berufen sich auf "das war schon immer so", aus Angst vor dem Unbekannten.
        Lass Dich nicht beirren, geh Deinen Weg. Es ist der richtige!

          shevon_12633359

          Ciao Maxi2
          Also ich sag jetzt mal was Gemeines: Wenn Du in 10 Jahren wieder mal vorbeischaust in dem Städtele, wird die Hälfte der so jung Verheirateten wieder geschieden sein. Vielleicht ziehen sie es ja dann in Betracht, mal noch was von der Welt anzuschaun...


          Ich habe übrigens nichts gegen das Heiraten. War aber, als ich selber knapp über 20 war, schon ein wenig verblüfft darüber, dass dass so ein Thema ist in einem solchen Alter. Wobei ich in einem 3000-Seelen-Kaff aufgewachsen bin. Aber was solls. Wenn sich jemand entschliesst, so zu leben, finde ich das völlig ok. Muss ja jeder selber wissen.


          Hoffe, dass es Dir bald einigermassen egal ist, wenn Du als "schräger Vogel" angesehen wirst (und in gewissen Augen halt eben wohl auch bist). Ist ja vor allem wichtig, wie Du Dich selber siehst. Und: Es ist positiv, nicht einfach vorgespurte Wege zu betreten und da weiterzugehen, sondern vielmehr seinen Weg zu suchen und unter die Füsse zu nehmen. Auch zum Preis, dass das mit Schmerzen, Abschieden, Rückweisungen usw. verbunden ist. In dem Sinne: Go on!


          Was mich aber mal noch interessieren würde: Stehen wenigstens Deine Eltern zu Dir oder kommt von der Seite Kritik?

            mirja_11943760

            Australien?
            Hi bluekoala (na, der passt dann ja wohl auch),


            Australien - wow, toll. Wann war das? Und was hast du getan, um dich wieder einzuleben oder an Deutschland zu gewoehnen?
            Denkst du also generell, dass es ausschliesslich in Deutschland so schwer ist, wieder mit seinen Mitmenschen klar zu kommen, gerade, weil wir so eine Mentalitaet haben?
            LG, maxi2

              shevon_12633359

              Es
              war nicht einfach sich mit Deutschland wieder anzufreunden, aber ich habe letztendlich auch meine Familie und gute Freunde sehr vermisst.


              Da schlugen eine ganze Weile twei Herzen in meiner Brust und ich habe mich auch ernsthaft mit dem Thema Auswandern beschäftigt. Ganz besonders schwer ist dies jedoch nach AUS. Es gibt tausend Auflagen und Punkte, die man erfüllen muss. Das hat mich dann entmutigt, aber ich war auch schon Mitte 30, also nicht mehr ganz so jung.
              Es gibt jedoch die Möglichkeit als Rentner ersteinmal für 4 Jahre dort einzuwandern, aber man braucht eine ganze Menge Eigenkapital, weil nicht wie in Germany niemand dem Staat, schon gar nicht eingewandert, auf der Tasche liegen soll. Krankenversicherung muss man selber tragen und arbeiten darf man auch nicht, also als Rentner. Aber es wäre für mich eine denkbare Variante in ca. 20 Jahren.


              Tja, wie habe ich mich wieder an Deutschland gewöhnt? Eine ganze Weile habe ich in einer Art Traumwelt gelebt, hier war ich zwar physisch anesend, aber nicht wirklich. Mit der Zeit ging es dann immer besser, zwangsläufig. Aber die Sehnsucht ist geblieben.


              Ich weiß natürlich nicht wie es Menschen anderer Nationalitäten geht, wie diese Menschen ihre Landsleute empfinden, aber ich empfinde "die Deutschen" größtenteils als schlimm. Schau Dir nur einmal das ewige Gemecker über das Wetter an oder das Gejammer über den Euro. Andere Nationen gehen auf die Straße und demonstrieren oder boykottieren solche Sachen.


              Oder wie vielöe Gerichte sich mit Nachbarschaftsstreitereien befassen müssen, ob der Gartenzwerg des Nachbarn so oder so stehen darf, oder die unsinnigen, kleinkarierten Regeln in Kleingartenvereinen usw. Die Liste ließe sich noch endlos fortsetzen. Solchen gutbürgerlichen Mief findet man halt nicht in anderen Ländern.


              Liebe Grüsse
              Blue

                mirja_11943760

                Jaja...
                *lol*lol*lol*


                Muss gerade heftig an den Maschendrahtzaun denken, weil dus von den Kleingeistern hattest...


                :-)

                wendy_12509292

                Hallo,
                Sorry, dass ich mich erst jetzt melde. Und selbst jetzt bin ich auf dem Sprung. Melde mich später ausführlicher, aber im gorßen und ganzen habe ich meine Eltern jetzt soweit, dass sie meinen SPLEEN akzeptieren und mich unterstützen.


                Liebe Grüße und sorry, Maxi2

                Hm!
                Ja, versteh dich sehr gut, wobei sich bei mir das ganze jetzt weniger um das "Freund-haben" dreht, als vielmehr darum, dass ich das Gefühl habe, irgendwie läuft die Welt im alten Zuhause jetzt völlig anders.
                War grad auch ein Jahr weg (in Rom) und bin jetzt seit ca. 3 Monaten wieder da. Mein Problem ist, dass ich mich in diesem Jahr so dermaßen weiterentwickelt hab, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich hierwieder in meine alte Rolle / altes Leben zurückgedrängt werden soll. Und das klappt nicht.
                Das andere Problem, was mir und Freunden, die ebenfalls im Ausland waren aufgefallen ist, dass du eigentlich niemanden hast, mit dem du über diese Erfahrungen sprechen kannst. Bei den Daheebliebenen ist es nämlich so, dass ihr Leben ja auch weitergegangen ist. Aber trotzdem hab ich immer wieder den Eindruck, als hätten die sich kaum weiterentwickelt. Als hätte sich hier "daheim" irgendwie gar nix verändert. Abgesehen davon, dass ich halt nicht mehr so bin, wie ich davor war!
                Hm, blöde Situation, aber es wird hoffentlich bald besser! Sonst muss ich halt irgendeine Möglichkeit finden, nachRom zurückzukehren!
                Wo warst du denn in den USA?
                Lg
                dette

                Warum nimmst Du Dir das so sehr zu Herzen
                was bindet Dich denn noch an Deine Kleinstadt? Du hast dort keinen Partner und mit den leuten kommst du auch nicht klar. Fahr doch einfach nicht mehr so oft dahin.


                Ich habe eine ähnliche Geschichte wie Du hinter mehr. ich habe zum studieren meine 15000-Seelen Kleinstadt verlassen und war während des Studiums 2mal im ausland (1Jahr England, 1/2 Jahr Brasilien).


                Schon vor den Auslandsaufenthalt merkte ich, daß ich nicht mehr dahin passte. Mein Lebensschwerpunkt hat sich dann immer mehr in meine Uni-Stadt verlagert, wo ich neue Freunde und einen Partner gefunden habe.


                Heute schaue ich vielleicht noch alle 1-2Monate in meiner Kleinstadt vorbei, um meine Eltern zu besuchen, die allerdings eher weltoffene Menschen sind.


                LG

                  lita_11889024

                  Nochwas
                  nach beiden Auslandsaufenthalten hatte ich jedesmal große Schwierigkeiten, mich wieder anzupassen.
                  Der Hauptgrund war, daß für alle anderen der Alltag weitergelaufen ist.
                  Man selber hat in dieser Zeit sehr intensiv gelebt, hat sich verändert und hat das Gefühl, etwas besonderes getan zu haben.
                  Die Daheebliebenen können das nicht nachvollziehen, da kommt oft nur ein: "Ach auch wieder da"


                  Es dauert eine Weile bis man sich wieder an den Alltag gewöhnt. allerdings wäre auch wenn Du dageblieben wärst das Leben irgendwann alltäglich geworden.


                  LG