Affenzirkus, das halte ich davon!


Ich kann noch nachvollziehen, wenn man sagt, die Forschenden oder die Arbeitenden aber dieser Hickhack mit *innen, da bekomm ich Brechreiz und werde es garantiert nicht übernehmen oder meinen Kindern lehren.
Auch fühle ich mich nicht diskriminiert, wenn auf der Fußgängerampel ein männlicher Meggo abgebildet ist oder es der Autofahrer heißt.


Da finde ich es eher befremdlich, wie es in Frankreich geregelt ist, dass der Plural ils und elles so angewendet wird, dass es ils heißt, wenn 1000 Frauen auf einem Haufen sind und 1 Mann anwesend ist.... und es nur elles heißt, wenn es 1001 Frauen wären, lächerlich sowas.

  • adraste hat auf diesen Beitrag geantwortet.

    Sehr ammbivalent


    Wir haben weltweit riesige Problem, was die Gleichberechtigung von Menschen, unterschiedlichen Geschlechts und sexueller Identität, angeht.
    Aber anstatt hier tatsächlich zu handeln, Ursachen zu gekämpfen, betreibt man nach meiner Ansicht bloße Schönfärberei und tut so, als wäre zu Gendern jetzt DER Meilenstein überhaupt, auf dem Weg zu einer gleichberechtigten Gesellschaft.
    Als wäre es wahnsinnig wichtig, wenigstens in Sprache/Schrift allen gerecht zu werden.


    Ich finde andere Punkte sinnvoller, als verbissen auf "richtige" Sprache zu achten.
    Denn was nützt es, wenn man sprachlich "Gleichstellung/-berechtigung" herstellt, die Realität aber trotzdem hinterherhinkt?


    Davon verschwinden ungleiche Chancen im Bildungswesen (vieler Länder), in bestimmten Berufen/Ämtern, im Einkommen... nicht.
    Statt hier direkt anzusetzen und bspw. Regeln/Gesetze zu erlassen, gendert man lieber - und hofft, dass sich dadurch mal irgendwann von selbst bestimmte Probleme lösen.



    Besondern absurd finde ich teilweise aufkommende Bestrebungen, Behördensprache zu ändern.
    KANN man ja für die Zukunft machen, aber doch nicht auf Krampf.


    Wenn ich da an den Versuch von Lambrecht, als sie noch Justizministerin war, denke, das neue Insolvenzrecht umzuformulieren und komplett vom generischen Maskulinum auf das generische Femininum zu schwenken - als hätten wir keine anderen Problem, mit denen sich Ministeriums- und Behördenmitarbeiter befassen könnten, und vor allem SOLLTEN und MÜSSTEN.
    Aber nein, da verschwendet man für so einen Schwachsinn halt mal Arbeitszeit und damit Steuergelder. Nur um anschließend das umformulierte Gesetz dann ein weiteres Mal umzuformulieren, und doch überwiegend zum generischen Maskulinum zurückzukehren.


    Oder Städte, Behörden, die sich Vorschriften für die Verwendung gendergerechter Sprache im Behördenbetrieb gegeben haben. An dem Punkt, wo alte Formulare/Vordrucke deshalb dann nicht mehr zum Einsatz kommen dürfen - absolut fail! Was soll so eine Scheiße?


    Davon, dass man Menschen insofern quasi zum Gendern zwingt und nebenbei noch fröhlich Steuergelder im Klo versenkt, überzeugt man Menschen mit Sicherheit nicht.

    skadiru3.0

    es sind auch Scheingefechte.Sollen tolerant u ddivers wirken, ist aber nur heisseLuft.


    Lenken nurdavon ab, dass in vielenDingen den meist erziehenden Frauen Nachteile erwachsen.
    Rente Zahlungsausgleich usw.

    Ich finde es gut sich Sprache bewusst zu machen und auch klarzustellen, dass die Welt nicht nur aus einem Geschlecht besteht. Darüber zu stolpern ist dabei ganz nützlich und schafft Reflexion.

    finde das ist nur eine wichtigmacherei von unserer "obrigkeit"....und völlig unnötig!!!
    gibt soviel leid und elend-auch in unserer super westlichen welt-aber dagegen wird nichts getan-
    aber dafür kann man jetzt am meldezettel bei geschlecht schon aus 5 möglichkeiten wählen :-(

    kompletter Schwachsinn !! ein Großteil der Bevölkerung lehnt diese Art der Sprache und Verballhornung, Verstümelung und verschandeln der deutschen Sprache ab!! es sind nicht mal 2% der Personen, die sich weder männlich noch weiblich definieren ... es ist eine Frechheit, wegen dieser Minderheit die Sprache derart zu verkorksen. Bis vor wenigen Jahren hat immer noch die Mehrheit entschieden und nicht eine extremistische Minderheit.

      Sprache abschaffen und Begriffe/Begriffinnen/Sachverhalte/Sachverhaltinnen/Zusammenhänge/Zusammenhänginnen mittels der Symbolik einer Quantorenlogik höherer Ordnung darstellen! Für den Einstieg/die Einstiegin könnte man sich zB die Begriffsschrift von Frege zu Gemüte führen. Da würde sich sehr schnell zeigen, wer mit dem, worüber sie/er kommuniziert, überfordert ist. Auch könnten nicht bestehende Zusammenhänge/Zusammenhänginnen nicht mehr so leicht suggeriert werden. Es käme auf Sorgfalt in der Darlegung an.
      Gendern wäre obsolet, weil die Eigenschaften der Betrachtungsgegenstände in der Darstellung formal spezifiziert wären.


      Mir begegnen immer wieder Leute, die mich zum Gendern und so zu einer Variante Orwell'schen Neusprechs zwingen wollen. Vorschriften darüber, wie ich meine Gedanken und Gedankinnen politisch korrekt zu formulieren habe, sind Zensur, Meinungs- und Gedankenpolizei.


      Der Zwang/die Zwängin zum Gendern hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun, sondern mit Sprach- und Gedankengängelung. Das führt nicht zu Gerechtigkeit, sodern dazu, dass die Leute sich daran gewöhnen, sich von der Gedankenpolizei alles mögliche aufzwingen zu lassen.


      Es ist ein Thema, mit dem sich auch Leute wichtigmachen können, die nicht wirklich zu hohem Reflexionsniveau in der Lage sind. Gender-Studies als Teil der sogenannten soziologischen Wissenschaften bieten hochdotierte Versorgungsposten für Nichtskönner/innen in Zeiten, in denen es höchste Eisenhahn ist, Ressourcen sinnvoll zur Lösung dringenderer Probleme einzusetzen.


      Wenn der Euro tot, die Energiekrise da und der Weltkrieg richtig angelaufen ist und das Kippen des Ökosystems noch spürbarer tödlich wird, wird sich diese Gendering-Geruchswolke wieder legen weil die Leute mit anderen Problemen beschäftigt sind.

      • scania hat auf diesen Beitrag geantwortet.
        scania

        Zum Meldezettel mit den fünf Geschlechtern: Da wird eine begrenzte und somit fürchterlich einschränkende Anzahl an Schubladen angeboten und man soll wählen, in welche davon man gesteckt wird. Auswählen, in welche dieser lächerlichen wenigen zur Auswahl erlaubten Geschlechterrollen man dauerhaft gezwängt wird? Der Zwang zum Schubladendenken wird zementiert! Die Menschen werden gemäß "Teile und Herrsche" auseinanderdividiert und sollen Schubladen-Konflikte miteinander austragen, um beschäftigt zu sein. Heutzutage könnte man Geschlechtsangaben weglassen und Ausweisinhabende mittels biometrischer Merkmale identifizieren und in der Social-Ranking-Datenbank ihren Wert/ihre Daseinsberechtigung festlegen. Die Schubladen sind nur ein weiteres Mittel zur Einteilung der menschlichen Verfügungsmasse. ZB ist in Deutschland Wehrpflicht aka die Pflicht, abzumurksen und sich zur Schlachtbank führen zu lassen, geschlechtsspezifisch - und das, obwohl die gewählten Parteien es schick finden, biologische Fakten zu bestreiten und alles auf Sozialisierung zu schieben. [Ironie aus.]

          Es stimmt schon dass wir bestimmt drastischere Probleme haben und noch viel mehr tun müssten. Für mich spricht aber trotzdem alles dafür, diesen scheinbar kleinen Schritt zu tun und zu Gendern, weil es mir nicht wehtut, mich nichts kostet aber einen Beitrag dazu leistet, die Ungleichstellung der Geschlechter aufzuzeigen. Wie hier schon jemand geschrieben hatte, es schadet nicht, dass man manchmal darüberstolpert. Und es gibt ja ganz unterschiedliche Arten, das anzuwenden. Eine Freundin von mir verwendet zum Beispiel das generische Femininum.

            lailala

            Zu deiner Freundin - warum genau macht sie das?


            Wenn die Argumentation ist, dass das generische Maskulinum weitere Geschlechter ausschließt, nicht sichtbar macht, was genau ist dann der Vorteil am generischen Femininum?
            Das schließt ja auch aus. Oder macht sie das rein als Protest?


            Wenn schon gendern, dann finde ich tätigkeitsbeschreibende Formulierungen, wie hier schon jemand schrieb: die Forschenden, die Arbeitenden, noch am sinnvollsten.
            Das ist komplett geschlechts eutral, da kann sich wirklich jeder angesprochen fühlen.

            Gendern ist wichtig, weil es nervt! Viele Leute erkennen zum ersten Mal in ihrem Leben, dass bis jetzt nur CIS-Männer genannt werden, wenn von einer Gruppe Menschen die Rede ist. Bei dem generischen Maskulinum sind ja angeblich alle anderen "mit-gemeint". Was natürlich nicht stimmt. Beispiel: "Die Ärzte stehen am Bett des Patienten." Jetzt schaut man sich mal die Gruppe der Ärzte an. Was sieht man vor seinem inneren Auge? Hauptsächlich Männer. Die ein oder andere Ärztin mag mit dabei sein, aber die Mehrzahl sind Männer. Deshalb liebe ich das generische Femininum. Es sorgt für Aufmerksamkeit und zwingt zum Umdenken. Ist aber trotzdem lästig und ich muss zugeben, dass ich meistens den bequemen Weg wähle. Die ganzen komplizierten Bezeichnungen werden sich eh nicht durchsetzen! :FOU:

              greenthumb

              >>>Bei dem generischen Maskulinum sind ja angeblich alle anderen "mit-gemeint". Was natürlich nicht stimmt.<<<


              Warum stimmt das natürlich nicht?


              Das generische Maskulinum ist ja, wie das generische Femininum und das generische Neutrum, zuerst einmal ein rein sprachliches Element, was eben nicht am biologischen Geschlecht anknüpft.


              Oder darf man dann auch DAS Kind nicht mehr sagen?
              Was ist mit Tieren? Haben die dann eben - biologisch gesehen - kein Geschlecht mehr? Oder ist das Geschlecht bei denen egal, weil die eh weniger zählen?
              Darf man dann DAS Rind, DAS Schwein nicht mehr sagen? Oder DER Wolf, DIE Antilope?

                greenthumb

                Das einzige, was in Deutschland ausgesetzt aber übrigens auch nie abgeschafft wurde, ist der Grundwehrdienst. Eine einzige von vielen im Wehrpflichtgesetz aufgelisteten Arten des militärischen Wehrdienstes, die übrigens jederzeit ohne nenneswerte rechtliche Probleme wieder eingeführt werden kann.


                Die Wehrpflicht an sich wurde nie abgeschafft. Wehrpflichtige können nach wie vor zB zum unbefristeten Wehrdienst im Spannungs- oder Verteidugungsfall einberufen werden. Viele glauben, Antrag auf Anerkennung des Rechtes auf Kriegsdienstverweigerung sei obsolet und wissen nicht, dass sie als Ungediente Wehrpflichtige automatisch der allgemeinen Reserve angehören und zB im Verteidigungsfall als Ersatz für Ausfälle jederzeit kurzfristig einberufen und nach einer Grundausbildung im Schnellaufwasch an der Front verheizt werden können.

                dickunddoof

                Das hast du natürlich recht. Das generische Maskulinum ist neutral gedacht! Aber wie sieht es in der Realität damit aus? Im Englischen ist es viel einfacher! Alles und alle sind einfach "the" ob nur eine(r) oder mehrere - egal. Wenn man sich das generische Femininum im Deutschen anschaut (was ja im Grunde nicht existiert), wird klar, was ich meine. Nur mal angenommen, man würde grundsätzlich sagen: die Lehrerinnen, die Politikerinnen, die Ärztinnen, die Fahrerinnen usw. Und nun behaupten wir, dass mit diesen Begriffen die Männer natürlich mit-gemeint sind. Würde das klappen und wären die Männer und all die anderen damit einverstanden? Ich denke nein. Dieses "mit-gemeint" funktioniert "natürlich" nicht, denn das generische Maskulinum meint vor allem und zuerst immer die Männer. Sie gelten als die vorherrschende Norm, als die Richtschnur und als diejenigen, die gemeint sind. Mit-gemeint ist dann der Rest. Die Diskussion darüber hat den Vorteil, dass viele Menschen, die sich eben nicht als mit-gemeint definieren, plötzlich sichtbar werden. Ob sich das durchsetzt, ist allerdings die Frage! Die Diskussion hat ihre Berechtigung, aber in der Praxis wird es dann sehr unpraktisch!

                totaler Quatsch, als gäbe es keine anderen Probleme in Deutschland....