newspiritGerne beziehe ich die netten Worte auf mich persönlich.
A.) Ich bin durch und durch westdeutsch sozialisiert und habe schon in jungen Jahren jede Form von Sozialismus/Kommunismus etc. für eine Katastrophe gehalten.
B.) Ich halte Putin für einen ungeheuerlichen Verbrecher. Es ist eine Frechheit, jemand wie mich mit Putinverstehern (die es zweifellos in der Linkspartei gibt) in einen Topf zu werfen.
C.) "Die Dame" könnte auch "der Herr" sein und wäre dann für mich genauso wenig respektabel. Man kann eine miserable Außenpolitik sowohl als Mann als auch als Frau machen. Ich halte die Außenpolitik dieser Person (hier als Neutrum und nicht als Beschimpfung gedacht) weniger für Außenpolitik als für Ideologie. Im übrigen ist angesichts der Gefahr für unser aller Existenz jede dämliche Genderei - egal ob männlich, weiblich oder sonstwie - albern, wobei einem dabei zugleich das Lachen über solche Torheiten im Hals steckenbleibt.
D.) Wer hier wohl eine merkwürdige Sehnsucht nach dem Weltuntergang hat, genau die Frage gilt es zu beantworten.
Das scheint nicht nur Putin zu sein, sondern auch alle Hurraschreier und strategischen Kurzdenker hier im Westen.
E.) Es existiert keine kohärente Strategie des Westens.
Es ist selbstverständlich so, dass weitere Eskalationsschritte folgen werden - unabänderlich. Soeben einen Osteuropa-Professor im ZDF gesehen, der erklärt, mehr Waffen sei der logische Weg zum Frieden, denn irgendwann müsse Russland einlenken.
Ich halte das für eine bloße Tagträumerei.
Das kann kein gutes Ende nehmen. Die Alternative darf aber - als völlig unpopulär - nicht mehr gedacht werden: Sie heißt Wehrhaftigkeit mit glaubwürdiger roter Linie diesmal für Putin einerseits, aber Aufgabe ukrainischer territorialer Vorstellungen andererseits. - Offen gestanden bin ich da sogar so radikal, dass ich eigene Atomwaffen fordere (wobei ich die Machbarkeit zugegebenermaßen in Zweifel ziehen muss). Wir sind ja sogar so verdummt in diesem Land, dass wir die große Lippe riskieren, Kampfpanzer hergeben, aber selbst bisher nur wenig unternehmen, um die Rüstungsindustrie und die Bundeswehr so zu ertüchtigen, dass wir diese große Lippe überhaupt riskieren können.
F.) Kritische Stimmen kommen in diesen Medien natürlich nicht vor, da sie (die kritischen Stimmen) als Putinversteher und Russenfreunde gelten.
Es gibt keine Zensuranstalt. Ich brauche keine Verschwörungstheorie. Viele Journalisten operieren da ganz einfach nach ihren Mainstream-Instinkten. Das ist schlichte Selbstzensur durch unreifes, durch korrumpiertes Denken.
Daher werden auch kaum mehr kritische Geister zu Debatten eingeladen. Z.B. wer diskutiert die vor ein paar Tagen von Fabio de Masi, einem ehemaligen Verfassungsrichter, veröffentlichte Kritik an "Deuschlands Hobbygenerälen" in der Berliner Zeitung? Wer erörtert öffentlich die zum Mainstream völlig konträre Position von Oberst a.D. Ralph D. Thiele vom Institut für Strategie-, Politik-, Sicherheits- und Wirtschaftsberatung (ISPSW), der außer Eskalation bis zum Äußersten hinter all diesen Waffenlieferungen keine Strategie mit einem möglichen Exit aus dem Krieg erkennen kann?
Auch wenn diese Positionen falsch sein mögen, sie sind es sicher nicht, weil diese Leute fälschlicherweise als Putinversteher angeprangert werden.
Solche Beschimpfungen sind einfach nur unverschämte Behauptungen von Leuten, deren Amygdala den Reigen von Tod und Verhängnis tanzt.