mascha11Mascha11: "Ich möchte, dass die Ukraine so bestehen bleibt wie sie war. Russland muss dafür seine Truppen abziehen."
Die Wünsche kann ich zwar ohne weiteres teilen, nur haben sie leider mit der Realität nichts zu tun.
Erste Frage: Wie war denn die Ukraine zu welchem Zeitpunkt? Also Abzug auch von der Krim und aus den Separatistengebieten? Oder nur Abzug aus Gebieten, die vor dem Tag des russischen Angriffs nicht von den Russen besetzt waren?
Zweite Frage: Muss Russland ohne Niederlage überhaupt etwas außer "weiter Kriegführen"? Ich spreche nicht von der Moral: Da ist dieser Krieg ohne jeden Zweifel absolut verwerflich. Ich spreche von der Realität.
Es ist doch sehr wahrscheinlich, dass die russische Führung und sogar diejenigen, welche Putin stürzen könnten, überhaupt kein Interesse an einem Rückzug haben können, da zumindest ihre Position in Frage gestellt werden könnte. Politisch undenkbar für diese Leute: Ob aber und wieviele Russen fallen, ist denen völlig egal, wie man tagtäglich im konkreten Frontgeschehen (bei Soledar, in der Nähe von Bachmut, bei der Kleinstadt Wuhledar) erkennen kann.
Drittens: Was ist die tatsächliche Lage für die Ukraine?
Sie ist sehr bescheiden. Zwar veröffentlichen die Briten tagtäglich Dossiers, wonach die Ukraine siegen werde. Das soll die Zweifler im Westen an die Kandarre nehmen.
Andere Fachleute, bestimmt keine Putinversteher, gehen aber vom puren Gegenteil aus. Z.B. veröffentlichte heute der sicher nicht russlandfreundliche Welt-Autor Schiltz seine Meinung: "Warum es fast ausgeschlossen ist, dass die Ukraine noch siegt".
Jedenfalls siegt in dem Sinne, dass die verlorenen Gebiete incl. Krim zurückerobert würden.
Dabei findet in der Ukraine bereits die 8te Rekrutierungswelle statt, die sogar 60jährige einschließt. Putin ist nicht einmal bei seiner Dritten. Warum wohl? In der deutschen Tagesschau wird eher über russische Verluste berichtet.
Außerdem sind Leoparden ohne hinreichende Luftunterstützung einfach nur eine symbolische Gabe. Das Gleiche gilt auch für die Lieferungen der Amerikaner und der Briten. Die Stückzahlen sind zu klein. Der Kampf der verbundenen Systeme bedingt völlig andere logistische und taktische Systemkomponenten, die nicht einmal bei uns selbst, den abgerüsteten Deutschen, verfügbar wären.
Ich enthalte mich aber in dieser nur von Stimmungen aufgeputschten Situation einer endgültigen Meinung (die ich längst habe) und mache nur Andeutungen. Mir ist ziemlich klar, was wir tun müssten, aber ohnehin nicht tun werden. Jedenfalls nicht länger die Ukraine unterstützen, sondern uns selbst retten.