Hallo liebe Community,


das ist mein erster Post.


Ich bin schwanger und derzeit sehr unglücklich in der Beziehung.
Nun geht es nächste Woche um die Anmeldung der Vaterschaft und eigentlich wollten wir da auch das gemeinsame Sorgerecht regeln.


Ich habe irgendwie kein gutes Gefühl bei der Sache und würde gern das alleinige Sorgerecht haben.


Ich habe mit meinem Partner drüber gesprochen und er möchte natürlich geteiltes Sorgerecht.


Wie steht ihr dazu?
Ich habe Angst, dass wir uns noch trennen werden.


Denkt ihr es wäre besser es aufzuteilen?
Aber hat man dadurch nicht mehr Nachteile?



Pro und contra wäre hilfreich, wenn ihr da Erfahrung habt?

  • lining_12437617, bjoern_12526302, misti_15004301, und 3 weiteren haben auf diesen Beitrag geantwortet.
  • Zum Thema die bösen bösen Mütter:
    was sagt ihr denn, wenn es andersrum ist? Mein Ex ist seinerzeit, als unser Sohn 5/6 war, einfach mal 800km weggezogen, um sich selbst zu verwirklichen. Da lag es an mir, ihm zu erklären, dass Papa nun woanders wohnt und sie sich weniger sehen (von jedem Wochenende hat sich das schlagartig auf 1-2x im Jahr geändert). Dem Verhältnis tat das natürlich nicht gut... dass sich die Väter es auch oft genug einfach machen, wird gerne unter den Tisch fallen gelassen. Lieber Alleinerziehende bashen. Ich verstehe diesen Hass auch nicht, aber er zeigt sich immer wiedef. Sind Alleinerziehende die natürlichen Fressfeinde von liierten Müttern oder warum dieses böse Blut?

    Hi also ich würde dir empfehlen, dass alleinige Sorgerecht zu behalten. Denn ich sag dir auch wieso. Ich war in einer ähnlichen Situation wie du. Habe mich aber zum Glück entschlossen, dass Sorgerecht allein zu behalten. Denk mal dran, wenn ihr euch trennt dann muss er immer dabei sein bei Unterschriften usw. Du darfst nix allein entscheiden. Das fängt ja schon im Kindergarten an. Ne, sei nicht so blauäugig! Wenn es eh anscheinend nicht so gut läuft, wozu dann ein gemeinsames Sorgerecht?


    Pro : du kannst alles allein entscheiden, er kann dir in nix rein reden. Selbst Urlaube musst du nicht mit ihm ansprechen.


    Kontra : er muss für Unterschriften mit hinzugezogen werden. Einfach in Urlaub fahren ist nicht. Er würde darauf bestehen über alles bescheid zu wissen. Also eigentlich nur Nachteile!!

    Ich kann mich Paprikaschote nur anschliessen.


    Behalt das alleinige Sorgerecht.
    Ich kenne wirklich nur sehr sehr wenige getrennte Eltern, bei denen das geteilte Sorgerecht tatsächlich klappt.
    Die meisten Mütter rennen jeder Unterschrift hinterher, Kita/Schulanmeldung/Impfen beim Arzt, Operationen/Umzug/ Urlaub. Einige haben echt Probleme, weil er ihr noch eine "reinwürgen" will und verweigern zb die Unterschrift für die Kita. Und was machst du dann? Du willst wieder arbeiten gehen, hättest einen Kitaplatz und er unterschreibt die Anmeldung nicht. Dann kannst du klagen, aber der Platz ist weg bis das Gericht seine Unterschrift ersetzt hat.
    Nee, wirklich. Behalt das alleinige Sorgerecht.


    Für den Vater gibt es KEINE Nachteile, denn Umgangsrecht und Unterhaltszahlungspflicht hat er auch unabhängig vom Sorgerecht.

    Wenn es in eurer Beziehung sowieso kriselt und es auch absehbar ist, dass ihr euch trennen könneg und er sich dann evtl nicht gut kümmern wird, dann auf jeden Fall das alleinige. Ansonsten hast du nur Rennerei und Stress. Solltet Ihr euch versöhnen und er zum Superpapa mutieren, kann es nachträglich immer noch geregelt werden.

    zula_13689542

    Hallo,


    meine Eltern haben sich damals auch geschieden :(
    Sie hatten beide damals geteiltes Sorgerecht.
    Sie haben es so geregelt, dass mein Vater die Vollmacht für die Unterschriften abgibt.
    Sprich geteiltes Sorgerecht für beide und meine Mutter hatte die Vollmacht für die Unterschriften (wurde damals übers Jugendamt schriftlich hinterlegt)


    Vielleicht wäre das für euch auch eine Option?


    Viel Glück euch dreien!!

    zula_13689542

    Ich selber würde niemals auf mein Sorgerecht verzichten wollen - du?
    Daher finde ich es mehr als unfair das dem Partner verwehren zu wollen. Wollte er freiwillig verzichten, ok! Aber das will er nicht und das mit gutem Recht.

      Ich hab mich damals in einer ähnlichen Situation für das alleinige Sorgerecht entschieden und bereue es nicht, denn besser wurde es nicht und nach ein paar Monaten mit Baby wurde es ihm dann auch "zu viel" und er war weg 🤷

      Du sagst es, mit den GLEICHEN Rechten UND Pflichten. Und genau da liegt der Haken, meist ist es ja die Mutter, die den Alltag managen muss.

        salome_986861

        Genau an diesem Haken sollte man sich einigen und zusammen arbeiten. Ein Kind verbindet einen ein Leben lang. Mit oder ohne Beziehung. Und soviel Aufwand sollte beiden Eltern das Kind wert sein.

        Wie sollte es denn fairerweise geregelt werden, wenn er es nicht tut? Wenn er aus verletzter Eitelkeit die Zustimmung zu wichtigen Themen wie Schulwahl als Joker ausspielt?

          Ja, in der Theorie soll er das sogar.
          Aber machen tun es aber viele nicht.
          Wie würdest du denn zb. eine verweigerte Unterschrift zur Kitaanmeldung umgehen? Also schnell, legal und unkompliziert.


          Im realen Leben zieht die Mutter vor Gericht und lässt die Unterschrift ersetzen. Das dauert und ist müsehlig.


          Alleiniges Sorgerecht funktioniert bei Eltern, die sich kümmern wollen auch. Denn in der Regel würde frau ja trotzdem wichtige Belange des Kindes mit dem Vater, der sich tatsächlich regelmäßig kümmert besprechen.
          Wie gesagt, dazu muss man das Sorgerecht nicht teilen.

          Wenn ich die Situation richtig verstanden habe, ist die TE aber nicht vom Kindesvater getrennt. Daher kann man gar nciht davon reden, dass derjenige das alleinige Sorgerecht haben soll, bei dem das Kind lebt.
          Nach dem jetzigen Stand der Dinge würde das Kind ja bei Vater UND Mutter leben, wenn es auf die Welt kommt.

          Das stimmt doch gar nicht.
          Erstmal muss er dazu erstmal den Weg vors Familiengericht gehen, und zweitens ist nicht gesagt, dass sie dem Zustimmen, denn dort muss er sagen warum er es haben will und sie sagt warum sie es ihm nicht geben will. Und dann entscheidet das Gericht.
          (mein damaliger Freund (der jetzt mein Ehemann) ist, hat es damals ähnlich wie ich gesehen und aufs gemeinsame Sorgerecht eben bis zur Hochzeit gewartet.
          Man redet ja in der Regel auch über solche Sachen mit dem Partner.

          Wenn die Mutter das alleinige Sorgerecht erstmal hat, kann er das geteilte Sorgerecht immernoch einklagen. Zu einer verbesserten Beziehung führt das sicher nicht. Die ist dann eventuell völlig vergiftet.


          Nachteile gibt es für den Vater ohne Sorgerecht auf jeden Fall: die Mutter könnte nach Australien auswandern und der Vater hätte keine Handhabe. Oder wie oben im Beispiel, 400 km zu den Eltern ziehen. Da hätten Vater und Kind wohl kaum mehr gemeinsame Zeit und würden sich stark entfremden.
          Väter sind nicht automatisch die schlechteren Elternteile. Und als Erwachsene sollte man es schaffen, sich zu arrangieren. Zur Not kann man das Jugendamt mit ins Boot holen, um miteinander zu kommunizieren. Im Interesse des gemeinsamen (!!!) Kindes.

            orchideenblatt

            Also wenn man als paar in einer, wohlgemerkt, intakten Beziehung Eltern wird , kann ich das nicht nachvollziehen. Wie gesagt - vorausgesetzt - intakte Beziehung. Denn Beziehung setzt zumindest für mich Gleichstellung der Partner vorraus was Pflichten aber eben auch rechte betrifft. Wir haben vor der Geburt der kleinen in wilder Ehe zusammen gelebt, Beziehung war intakt insofern war für mich überhaupt nicht diskutabel das Sorgerecht nicht zu teilen. Hier aber scheint die Beziehung ja nicht intakt und da würde ich auch erstmal das alleinige Sorgerecht anstreben. Denn viel zu schwer ist es wie ich aus eigener Erfahrung mit der großen Tochter weiß, bei Vätern von denen man getrennt lebt aber das gemeinsame Sorgerecht hat, Zustimmungen, Unterschriften etc zu erhalten. Manche, nicht alle, verhalten sich nunmal total Banane. Kann natürlich auch in ner intakten Beziehung passieren. Lg

            Wobei dieses 50/50 Modell gar nicht gut für die Kinder ist wie ich grad im Job beobachte. Je kleiner sie sind wissen die gar nicht wohin sie gehören. Das Modell ist null zu favorisieren. Ansonsten wäre ein Elternteil der mich in einer intakten Beziehung nicht unterstützt nicht mehr lange bei mir. Man(n) und Frau haben nunmal auch Pflichten. Hier organisieren beide das was jeweils anfällt da gibt es gar keine Diskussion. Lg

            Was ich ja bei diesem ganzen Sorgerechtssachen so unsinnig finde.
            Bei getrennten Eltern, und geteiltem Sorgerecht muss der andere immer mit unteschreiben.
            Ich bin ja nun verheiratet und musste grade die Jüngste in der Schule anmelden. Da wurde ich gefragt ob ich verheiratet bin oder geteiltes Sorgerecht hätte. Ich bin mit dem Vater verheiratet.
            Ich fragte auch nach warum sie das so komisch gefragt haben.
            Antwort ist, bei geteiltem Sorgerecht müssen immer beide unterschreiben oder soagr mit in die Schule kommen. Weil ich aber verheiratet bin darf ich das Kind ALLEINE anmelden. Da wird dann eben vorrausgesetzt, das ich so erwachsen bin und mit dem Vater darüber gesprochen habe und wir uns einig sind.


            Ich hätte es zb bei meiner ersten Tochter, die voneinem anderen Mann ist auch elendig kompliziert gefunden wenn ich dem Vater, der sich nie gekümmert hat auch noch wegen jedem Pups hinterherrennen hätte müssen.

            So dachte ich früher auch. Dann las ich aber gehäuft von Fällen wie z.B. einer Mitschreiberin hier, getrennt vom Vater, gemeinsames Sorgerecht, und der Papa beschloss in seiner Midlifecrisis eine Weltreise zu machen. Meldeadresse pro Forma bei seinen Eltern, de facto aber unerreichbar als Backpacker. Und die Mutter versuchte verzweifelt ihn in Asien & Co ausfindig zu machen für sein Einverständnis zu Impfungen und Kitaanmeldung.

              Ja, in der Praxis ist es dann genauso.
              Der VAter darf weiter machen was immmer ihm in den Kram passt. Darf nach Timbuktu ziehen oder eine Weltreise machen, aber die Mutter muss wenn sie umzieht eine Erlaubnis des Vaters beibringen, sonst kann sie das Kind auch nicht an der neuen Adresse anmelden.