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>>Du also allenfalls an den Feiertagen gewisse Konventionen erfüllen müsstest, würde ich das um des lieben Frieden willens machen. Was Du wirklich glaubst oder nicht, dazu kann Dich ja eh' niemand zwingen.<<
Findest du diese Ansicht nicht ein bisschen naiv? Auf "gewisse Konventionen" bliebe sein Schritt spätestens beim ersten Kind mit Sicherheit nicht beschränkt. Je nach Umfeld würde dieses Kind erhebliche Problemen begegnen, sollte es sich später gegen den muslimischen Glauben und / oder für einen anderen / oder generell gegen jeden Glauben entscheiden wollen würde. "Um des leiben Frieden willens" würde spätestens dann zu einem unberechenbaren Bumerang werden.
>>Der Säkularismus, der aber von weltanschaulicher Säkularität zu trennen ist, bildet eine Grundvoraussetzung für Toleranz in religiösen Fragen<<
Du solltest unterscheiden zwischen den Vorgängen in Frankreich - auf die du wohl anspielst - und den Vorgängen in Resteuropa, insbesondere in Deutschland. Frankreichs radikalere Säkularisierung wurde maßgeblich durch die damalige politische Situation beeinflußt. Wie du sicherlich weißt führte die terrorähnliche Herrschaft von Ludwig des 16. ( die nach damaligem Verständnis von Gott legitimiert war) direkt zu den Ereignissen von 1789. Hier mischten sich also aufklärerische Beweggründe mit politischen, wobei die politischen Eindeutig überwiegten, und der damalige Säkularismus die notwendige ideologische Unterfütterung für die Revolution lieferte.
Anders war es z.B. in Deutschland. Hier gab es bis nach dem ersten Weltkrieg diese Abwendung von der Monarchie nicht, obwohl die Säkularisierung bereits mit Kant und Lessing frühzeitig ihren Lauf nahm. Allerdings war diese Säkularisierung eben nicht dadurch geprägt, dass man ein politisches System abschaffen wollte, sondern sie diente ausschließlich dazu, die bis dahin gängige religiöse Praxis auf Rationalität abzuklopfen, und das wesentliche zu extrahieren (etwas, was der Islam bis heute nicht kennen gelernt hat).
Es war nie die Intention vorhanden, grundsätzlich die Religion zu verbannen, ganz im Gegenteil.
Das Ziel war es, ein "Christentum der Vernunft" (Lessing) zu schaffen; was ja dann auch gelang. :lol:
Und auf diesem Hintergrund empfiehlst du jetzt, er solle zum Islam "des Friedens willens" konvertieren?
Zu einer Religion, die bis heute nicht nur nicht eine Säkularisierung durchgemacht hat, sondern eine solche bis heute in der großen Mehrheit sogar aktiv bekämpft?
Solche Aussagen finde ich schrecklich.