Hallo Biotite
he, wo bist du? Warte auf eine Antwort! Denn ich bin gespannt, um welche Nuss s sich handelte und inwieweit du sie geknackt hast.
Alles Liebe
Teuna
Liebhaber trotz Ehe
Du bekommst Deine Antwort !!
Hallo teuna,
ich habe Dir versprochen Du bekommst Deine Antwort. Sie ist zwar schon im Kopf fertig, aber z. Z. muss ich leider viele Dinge hier im B. erledigen. Unser Geschäft ist sehr sehr sehr saisonlastig und mein Kollege ist im Urlaub. Meine Kollegin und ich arbeiten deshalb für zwei. Und ausserdem beginnt mein Urlaub am 28.10. Da habe ich zusätzlich Druck. Aber versprochen Du bekommst Deine Antwort.
Danke für Dein interesse !!!!
Liebe Grüße Biotite
Natürlich ist das Egoismus,
so wie jeder Mensch ein Egoist ist. Ich bin in meiner Ehe glücklich und zufrieden UND mit meiner Geliebten glücklich und zufrieden!...so einfach ist das. Warum sollte ich mich da entscheiden....für was? Glaubst du wirklich, das man ein Leben lang nur einen Menschen "lieben" kann, oder überhaupt nur EINEN "lieben" kann? Man kann,....sicher......, man kann aber auch zwei Menschen "lieben", jeden auf seine Art. So sehe ich das, es sind meine Erfahrungen. LG Paul
Hier meine Antwort !!!!
Hallo teuna,
Du kennst meine Beiträge zu diesem Thema und erst einmal möchte ich Dir meinen Respekt zollen, denn Du gibst Deinem Mann die Chance zu jeder Zeit aus diesem Deal auszusteigen. Er weis bescheid und es ist allein seine Entscheidung Deine Handlung zu tolerieren und zu akzeptieren. Du gibst ihm also die volle Freiheit. Habe ich dies richtig Verstanden ??
Und jetzt möchte ich über Verletzungen sprechen. Das Empfinden von Verletzungen ist so individuell wie das Vermissen unerfüllter Bedürfnisse. Du hast recht, für den einen ist es schon die offene Zahnpastatube, weil er vielleicht täglich dafür sorgt, dass diese immer wieder verschlossen wird. Deshalb möchte ich hier meine Aussage einfach präzisieren. Aus meiner Sicht und das ist nur meine persönliche Empfindung und hat grundsätzlich keine Allgemeingültigkeit stellt sich eine Verletzung dann ein, wenn sich für mich eine Grundvoraussetzung der Beziehung durch den Partner nicht eingehalten wird. Für mich ist Treue in einer Beziehung das absolute Muss, also eine Grundvoraussetzung. Mit anderen Worten es ist für mich ein Grundbedürfnis um mit dem Partner leben zu wollen. Ich persönlich stehe jetzt genau an diesem Punkt. Will ich mit dieser Frau noch weiter Leben, die ihre eigenen definierten Grundvoraussetzungen, die sich vollkommen mit den meinen deckten, bevor wir heirateten, brach ?? Ich bin bis jetzt noch zu keinem Ergebnis gekommen, aber ich weis ich werde zu einem Ergebnis kommen. Ich persönlich bin sehr konsequent, erwarte zwar von keinem Mensch das er meine Maßstäbe die ich an mich selbst lege, erfüllt, erwarte aber, dass er die in eigener Verantwortung für sich definierten Maßstäbe und die Erwartungen die dieser Mensch an andere stellt, erfüllt. Beides konnte meine Frau nicht gewährleisten. Und jetzt fängt die Verletzung an.
An anderer Stelle schrieb ich im Forum, dass man vielleicht eine Beziehung einfach mal auf einen normalen Vertrag runter brechen sollte. Ein Vertrag regelt alle Rechte und Pflichten und definiert die Gegenstand des Vertrages. Warum soll man dies nicht auch für seine Beziehung tun ??? Wird ein Vertrag gebrochen also nicht im Sinne des ursprünglichen Antriebes der Vertragsparteien erfüllt, muss dieser gekündigt oder neu verhandelt werden. Und genau dies meine ich. Du tust es. Dein Mann hat die Wahl. Aber wenn ich an anderer Stelle in diesem Forum zum Beispiel lese, man hätte sich im Laufe des Lebens gewisse Sachzwängen (Haus, Kinder, Auto, Dollars etc.) auferlegt und nur aus diesem Grund käme eine Trennung von der Frau/Mann nicht in Betracht, kann ich wirklich nur mit Unverständnis reagieren. Noch einmal; eine heimliche Außenbeziehung nimmt dem Betrogenem die Möglichkeit sein Leben nach seiner Art und Weise leben zu dürfen. Für mich stellt diese Art der Außenbeziehung sogar eine Entwürdigung des Partners dar. Zum Kochen, Waschen, Putzen, Kinder erziehen, die Schaffung eines trauten Heimes, im Falle der betrogenen Ehefrau, sind diese Menschen gut. Dies ist zu wenig ! Es sei denn, diese Menschen geben sich mit dieser Rolle zufrieden. Das zu bedarf es Offenheit. Wenn nein fängt hier die Verletzung an. An anderer Stelle im Forum lass ich, das Fremdgänger die ihre Außenbeziehung in Heimlichkeit leben, kein Rückrad hätten. Vielleicht ist dies so ? Sind diese Menschen so in ihrem Alltagsleben gefangen (Haus, Auto, Dollars, PutzFrau, Mutter, Versorger etc.), dass sie noch nicht einmal in der Lage sind ihrer großen Liebe (der Geliebten/dem Geliebten) zu folgen ?
Viele Fremdgänger berichten, sie würden ihren Partner lieben. Nur was ist Liebe ? Das muss doch jeder für sich selbst definieren. Das ein anderes mal, wenn Du magst ?
Jetzt vielleicht noch einen kurzen Satz. Ich wünsche Dir, dass niemals der Tag kommt, an dem Dein Mann Dich endgültig vor eine Entscheidung stellt. Du sprichst sehr liebevoll von ihm. Sei aber auf der Hut, ich kenn ihn zwar nicht, aber ihr befindet Euch in einer Extremsituation, und Menschen haben leider häufig dann die Eigenschaft sehr eigenmächtig zu handeln. Beobachte ihn gut, denn bevor der Leidensdruck zu groß wird, der Kessel überkocht, musst Du Dich entscheiden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mensch über einen längeren Zeit diesem seelischen Druck standhalten kann. Meine Empfindung; denn ich handele genauso wie an einer anderen Stelle im Forum geschrieben........., wenn die Liebe zu Qual wird, muss ich mich von dieser Liebe verabschieden.
Liebe Grüße biotite10.
P.S. Habe versucht nicht die rationale Gesprächsebene zu verlassen. Ich hoffe es ist mir gelungen.
Gedanken eines Mannes
Hallo Teuna,
habe jetzt mal alles gelesen. Ich versuche mal ganz kurz zusammenzufassen. Also: Du bist fremdgegangen obwohl dein Partner davon ausging das du das nicht tust bzw. es ihm anfangs sogar verheimlicht hast. Das ist schlicht Betrug. Du hast deinen Partner nun mal hintergangen. Wenn du die Moralvorstellung dahingehend hinterfragen willst, was Betrug ist, so denke ich es ist unbestreitbar, das wenn man einem Menschen das Gefühl gibt hey bei mir bist du sicher, obwohl man weiß das er das nicht ist dann ist das Betrug. Und ich glaube diese Moralvorstellung wird sich auch bei noch so heftigem hinterfragen nicht ändern. Anders sieht es aus, wenn du eine neue/andere Form der Partnerschaft haben willst. Das ist eine andere Geschichte. Hier einigst du dich schlicht mit deinem Partner auf eine andere Form des Zusammenlebens und keiner in diesem Forum hat das Recht dich dahingehend zu kritisieren. Nur das neue Zusammenleben als Zukunftsmodell zusehen, diese Aussage ist wohl mehr als gewagt.
Ich finde es sehr positiv von dir, das du deinem Partner alles gesagt hast. Das zeugt von einem nicht zu unterschätzenden Mut.
Du sagst irgendwo, das dein Partner dadurch das er eine fröhliche und ausgeglichene Partnerin habe ja letztlich auch deinen außerehelichen Aktivitäten profitiert. Ist das nicht etwas zu kurz gedacht. Bezahlt dein Partner denn nicht auch dafür mit dem Verlust an Vertrauen oder Nähe (du hast mal gesagt, das diese Nähe dies früher gegeben habe, langsam verwischt). Oder ist diese Aussage nicht doch eine Rechtfertigung für dich selbst, dass dein Partner bei dieser Form der Partnerschaft doch auch seinen Schnitt macht. Oder hat er, wenn du von einem harten Tag ziemlich geschafft oder vielleicht deprimiert warst, was ja immer mal vorkommen kann, gesagt: Hey- geh doch mal zu deinem Freund, vielleicht kann der dich mal wieder aufrichten, damit ich wieder ne ausgeglichene Frau zu hause habe. Wenn nein: Dann würde ich mir mal die Frage stellen, ob er wirklich so gut mit der Situation klar kommt. Denn es wäre doch für ihn die einfachste Lösung dich wieder glücklich zu machen. Aber wahrscheinlich versucht er dich dann aufzurichten und mit dir zu reden, nur um zu erfahren das das was du brauchst er dir nicht geben kann. Wenn Ja: Würde ich mir überlegen, wieso bleibt er noch bei mir, wegen der Kinder dem Haus oder was auch immer. Wirst du dann noch als Mensch gesehen fraglich oder?
Aber wie du beschrieben hast, ist die Situation ja noch in der Entwicklung. Nur das oben beschriebene wäre das Ziel der Entwicklung.
Zum Thema Egoismus ist gesund. Wir Menschen sind antrophologisch gesehen dazu bestimmt in Gemeinschaften zu leben. Das ist ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen. Genauso wie es ein Grundbedürfnis nach freier Entfaltung der eigenen Persönlichkeit gibt. Entscheidend ist schlicht, wie man diese beiden Grundbedürfnisse im Sinne eines Kompromisses miteinander verbindet. Den Egoismus den du an den Tag legst mag für dich gesund sein und du kannst absolut nicht beurteilen ob er für andere auch gesund ist. Das muß ganz alleine dein Partner entscheiden.
Ich kenne beide Seiten, ich habe betrogen und bin betrogen worden. Die Beweggründe kann ich von beiden Seiten aus betrachten. Ich meine Zielsetzung jeder Partnerschaft sollte Treue sein, wenn einer der beiden Partner diese Treue nicht mehr geben kann oder nur glaubt nicht mehr geben zu können, sollte er den Partner sofort und ich meine in dem Moment wenn er/sie spürt hier könnte sich was entwickeln, entsprechend informieren. Ansonsten betrügt er und das ist in jedem Falle unmoralisch. Es kann alles passieren, davor ist kein Mensch wirklich sicher, aber man sollte es sofort sagen. Dazu gehört Mut (ganz nebenbei, den Mut hatte ich auch nicht), den Mut haben wenige (was keine Rechtfertigung dafür ist das ich ihn nicht hatte), aber wenn man Untreu ist, dann wenigstens klar sagen. Die Konsequenzen ergeben sich dann i.d.R. von alleine. Wenn meine Partnerin mir so einen Vorschlag machen würde, wie du deinem Partner, dann würde ich für mich sagen und zwar rein rational: Ich liebe meine Partnerin als Mensch und möchte das sie glücklich wird, also würde ich auf den Deal einsteigen. Aber jedes Mal wenn ich weiss oder vermute meine Partnerin ist bei dem anderen würde ich verletzt sein. Und dann geht erst die Vertrautheit weg, dann die Nähe und dann die Liebe und dann kann ich und werde gehen. Ich denke mal nicht das Männer/Frauen so großartig anders ticken als ich. Wir wollen alle das wir das besondere für den Partner sind, der für uns das besondere ist. So gut ich dich und deine Beweggründe verstehe, so sicher glaube ich das wird nicht gut gehen. Aber vielleicht belehrst du mich eines besseren, ich bin gerne bereit dazu zulernen.
Lg
Stefan
Hallo Biotite
vielen Dank zunächst für deine lange Antwort.Freue mich sehr darüber.
Ich bin ein Mensch der sich mit der ersten Antwort niemals zufrieden gibt. Und stelle immer noch 5X die Warum Frage. Dass, du die Treue als absolutes Muß formulierst kann ich akzeptieren, aber aus deinen Worten heraus nicht verstehen.Du hast es sehr gut geschafft die sachliche Ebene zu halten, aber ich denke, dass man diese Frage nur auf der Gefühlsebene beantworten kann. Welches Gefühl möchte ich durch den Treueschwur geben bzw. erhalten. Ich denke eines ist das Gefühl von Sicherheit, ein anderes ist das Gefühl von Einmaligkeit (Selbstwert). Aber so sehr wir auch glauben diese Gefühle durch die Treue zu erhalten so unsicher ist dieser Glaube auch. Denn der Partner kann mich jederzeit verlassen ohne untreu zu werden, hin ist sie meine Sicherheit und Einmaligkeit.
Mich würde sehr interessieren wie deine Gefühle derzeit aussehen, kannst du sie beschreiben?
(Eines der schwierigsten Dinge im Leben, Gefühle eindeutig zu erkennen als das was sie sind)
Ein weiterer Punkt ist deine Beschreibung zum Putzen, Kochen, Kinder etc. sind sie genug. Ich muß dir ganz ehrlich sagen, wenn es nur diese Dinge sind, die die Partnerschaft am Laufen halten, dann möchte ich sie auch nicht wenn der andere treu ist. Dies ist mir zu wenig.
Und zum Thema Vertragsabschluß zu Beginn der Ehe. Die Menschen entwickeln sich und Dinge verändern sich auch wenn man es nicht bewußt darauf anlegt. Und gerade solch eine Situation, wo ein Dritter ins Spiel kommt, Gefühle einen überrennen die man nicht steuern und auch nicht gewollt hat, wird es ganz schwierig. Es gibt keine allgemein gültigen Verhaltensregeln auf die man sich berufen kann und dann auf der sicheren Seite ist. Frauen in solchen Situationen stehen in einem sehr großen Konflikt und leiden auch immens darunter. Denn sie wissen in der Regel, dass ihr Partner sich verletzt fühlen wird. Und dennoch sagt ein Teil in ihnen, dass es für ihre persönliche Entwicklung notwendig ist. Und jetzt diesen Punkt in dem Vertrag verändern zu wollen benötigt sehr viel Kraft, Angstüberwindung und Einfühlungsvermögen. Das geht nicht von heute auf morgen. Die Frau muß sich selbst erst verstehen lernen, bevor sie an den MAnn heran tritt und ihm die Veränderungen mitteilen kann.
Was meinen Mann anbetrifft, ja er leidet zeitweise, aber auch mit ihm führe ich Gespräche was ihn da leiden läßt, damit er vielleicht irgendwann erkennt, dass es eigentlich keinen wirklichen Grund gibt. Denn unsere Beziehung hat sich seither verbessert. Bedingt durch die positiven Gefühle die ich habe kann ich die Zeit mit ihm viel näher, intensiver und entspannter verbringen. Er möchte nicht zum Zeitpunkt davor zurückkehren. Er liebt mich als Mensch und nicht nur als seine Frau. Und dieses Gefühl ist sehr schön, da ich weiß ich werde ihn nicht verlieren, vielleicht als Partner aber niemals als Menschen.
Es tut mir sehr leid, dass du so leidest, dass die Liebe von dir als Qual empfunden wird. Ich hoffe es hilft dir ein wenig dich mit Frauen wie mir auseinanderzusetzen, um deine Eigene besser verstehen zu können. Wünsche dir ganz viel Kraft und Ausdauer, ich weiß wie schwer es ist negative Gedanken/Gefühle ins positive umzulenken. (Kann ich ein Lied von singen)
Alles Alles Liebe
Teuna
PS: Hoffe unser Austausch geht weiter
Der Austausch wird weiter gehen !
Teuna,
der Austausch wird weitergehen, Du bist nicht leichtfertig, Du hinterfragst.Das macht den Austausch einfach interessant und spannend. Ich bin in diesem Forum weil ich lernen möchte, gerade auch von Frauen wie Dir.
Danke dafür.
Biotite10.
P.S. Verzeih heute keine längere Meldung mehr, ich möchte mich meinem Hobby ergeben, Kochen.
Hallo Stefan
schön, dass du einsteigst.
Zunächst einmal, kann ich dir sagen, dass ich auch beide Seiten kenne. Und ich weiß, beide Seiten sind nicht einfach. Ich für meinen Teil würde gern in einer Partnerschaft leben in der man alles sofort und bedingunglos ehrlich anspricht. Aber leider kommt vor dem Genuß ein langer Weg der Arbeit. Ich bin dabei. Es wird hart werden und noch viele Tränen kosten, aber ich weiß jetzt durch meine Affäre wo mein Weg hinführen soll, wie er aussehen wird weiß ich allerdings nicht.Aber ich bin dennoch bereit auch den zweiten Schritt zu tun. Ich habe durch den Dritten sehr viel über mich gelernt. Diese Erkenntnisse möchte ich nicht missen.
Hast du dich mal gefragt warum die Scheidungsrate in Deutschland so hoch ist, wenn es doch ein von der Natur gewolltes Bedürfniss ist ein Leben lang zusammen zu bleiben? Ist das die Lösungen sich alle paar Jahre einen neuen Partner zu suchen?
Nein, für mich nicht. Kann man sich nicht innerhalb einer Partnerschaft frei leben bzw. fühlen? Seine eigenen Verlustängste überwinden und gesellschaftlich nicht konforme Wege ausprobieren.
Zum Thema verletzt fühlen: Entspringt dieses Gefühl der Verletzung nicht eher aus der Angst verlassen zu werden, bzw. nicht gut genug zusein? Ist es nicht für Beide sinnvoller diese Angst in den Griff zu bekommen ohne sich einzuschränken??? Und am Selbstwertgefühl zu arbeiten???
Ich habe keine Patentrezepte, ich weiß nicht was richtig oder falsch ist, wie eine allgemeingültige gute Beziehung aussieht bzw. aussehen sollte. Ich weiß nur, dass es unzufrieden Momente in meinem Leben gibt, die ich klären und abstellen muß. Und es ist unfair die Schuld oder Verantwortung dafür dem Partner zu übertragen. Er tut im Rahmen seiner Möglichkeiten alles für mich. Wenn es für mich aber nicht reicht, muß ich dann mehr von ihm fordern??? Immerhin sind die Dinge die wir teilen so wichtig, dass ich über 20 JAhre mit ihm zusammen bin. Ich weiß sie sehr zu schätzen und möchte sie nicht missen.
Ich hoffe bis demnächst
Teuna
Spannend
Hallo Teuna,
die Diskussion wird richtig spannend, denn wo sie hinführt weiß ich noch nicht. Aber ein paar Gedanken.
Zunächst einmal ein Patentrezept habe ich auch nicht und es wäre vermessen und arrogant von mir zu sagen du solltest dies oder jenes machen und dann klappts schon. Deshalb hier ein paar Gedanken.
1) Warum ist die Scheidungsrate so hoch? So hoch heißt, höher als früher, denn im internationalen Vergleich liegt die deutsche Scheidungsrate im Mittelfeld. Aber zu früher ist sie drastisch angestiegen. Ich glaube einfach, dass jeder Mensch schlicht alles haben will. Jeder Mensch braucht für sich Sicherheit, Vertrauen und Stabilität, der Mensch braucht aber auch Interessantes und neues im Leben, damit er sich entwickeln kann und seine Persönlichkeit ausprägen kann. Das sind allerdings zwei Pole die nicht zeitgleich miteinander zu vereinbaren sind. Dein Weg ist nun die Stabilität erhälst du bei deinem Mann, die Persönlichkeit entwickelst du mit deinem Freund. So würde ich das zumindest erstmal sehen, wobei du das bitte nicht als abschließendes Urteil sehen solltest, dazu fehlt mir schlicht das Recht.
2) Verlustängste oder diese Ängste in den Griff zu kriegen.
Wenn ich oder jeder Mensch was hat, was ihm unglaublich wertvoll ist, sei es ein Auto oder wie bei mir meine Kinder, dann ergibt sich alleine dadurch das etwas für mich persönlich enorm wichtig ist, das ich Angst habe genau das zu verlieren. In der Philosophie gibt es denn Ansatz des Dualismus, das heißt alles hat eine positive und eine negative Seite. Habe ich beispielsweise viel Geld, habe ich gleichzeitig mehr Angst es zu verlieren. Mein Sohn lag vor ca. 2 Jahren mal im Krankenhaus, eine OP stand an, obwohl ich wußte das es ein Routineeingriff ist, hatte ich eine panische irrationale Angst. Und keiner hat mir gesagt: Hey Junge das sind nur Verlustängste krieg sie in den Griff. Angst ist nunmal ein Gefühl das man nicht abstellen kann. Angst ist sogar positiv, weil die Angst schützt dich vor körperlichen und seelischen Schmerzen. Ich denke nicht das wenn man jemanden liebt die Verlustängste in den Griff bekommen kann und überhaupt in den Griff bekommen sollte. Die Ängste sind ein Signal, das mit der Partnerschaft etwas nicht so ist wie ich es mir vorstlle. Und aus Sicht deines Mannes ist es doch auch so die Ängste sind aus seiner Sicht doch real. Er will dich nicht verlieren, aber er sieht die Tatsache das du einen Freund hast und damit die Gefahr das du ihn verläßt. Also wird er diese Verlustängste nicht in der Griff kriegen können. Wenn er keine Ängste mehr hat, dann liebt er dich nicht mehr, ich glaube so einfach ist das. Liebe und Verlustängste sind zwei Seiten ein und der selben Münze.
3) Zitat:"Wenn es für mich aber nicht reicht, muß ich dann mehr von ihm fordern???" Du forderst doch mehr von ihm. Alleine dadurch das du einen Freund hast, zeigst du ihm doch das er dir nicht reicht. Er allerdings möchte dir genügen, also forderst du mehr von ihm. D.h. du setzt ihn unter Druck. Aber was sollst du anderes tun, weil du für dich brauchst deinen Freund.
Ich persönlich habe für mich akzeptiert, das es keinen Partner geben kann der alle meine Bedürfnisse zu jeder Zeit befriedigen kann. Denn dummerweise ändern sich diese Bedürfnisse auch noch, man sagt dann immer ich entwickle meine Persönlichkeit. Kann man nennen wie man will, meine Bedürfnisse ändern sich. Und genau in dem Moment muß ich Kompromisse eingehen, wenn ich die Partnerschaft retten will. Eine Partnerschaft besteht aus zwei unabhängigen Individuen mit nicht immer den gleichen Bedürfnissen und wenn beide zusammenbleiben wollen muss man Kompromisse eingehen, bis zudem Zeitpunkt wo man das Gefühl hat, jetzt wird von mir ein Kompromis erwartet den ich nicht bereit bin einzugehen. Dann versucht man es und wenn man es wirklich nicht kann erfolgt die Trennung. Ich meine das es natürlich viele Scheidungen gibt, aber ich sehe auch Paare die glücklich miteinander sind. Selbst dann wenn man hinter die Fassade blickt. Und dieser Hoffnung, vielleicht Utopie jage ich nach. Das ist letztlich mein Wunsch, weil ich für mich glaube das dies der einzige Weg ist. Aber das ist meine Auffassung. Ich denke nicht das dein Weg nicht richtig wäre oder ist, er ist dann richtig wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind und das auch wirklich so empfinden und in keiner Weise unter Druck stehen. Wobei ich denke dein Mann hat oder wird sich deshalb auf den Weg einlassen, nicht weil er das von sich aus will, sondern weil er weiß er muß es machen um dich nicht zu verlieren. Und du kannst auch nicht anders, weil du für dich beide brauchst. Ich wünsche dir das dein Versuch klappt deinen Mann zu einem Umdenken zu bewegen, er muß nicht nur umdenken er muß es auch fühlen und das wird verdammt schwer. Bei mir hat sowas noch nie funktioniert.
Wenn du daran Interesse wie ich Deine Situation oder die deines Mannes einschätze, melde dich, denn ich möchte dir nicht zu nahe treten indem ich was interpretiere was Quatsch ist.
LG
Stefan
Vorsicht
Hallo Biotite,
deine Antwort war sachlich, rational ja sogar gefühlvoll. Für mich eine der besten Ausführungen zu diesem Thema.
Hallo Teuna,
biotite hat einen sehr sachlichen Vortrag gehalten, was du auch treffend so von dir gesehen wurde. Und jetzt argumentierst du das diese Situation nur auf der Gefühlsebene zu erklären ist und Gefühle seinen schwer zu erklären. Aber genau das hat Biotite gemacht, er hat Gefühle sachlich erklärt. Weiterhin sagst du, die Beziehung habe sich verbessert, aber gleichzeitig sagst du zu deinem Mann ja er leidet sehr. Fakt ist doch du und nur du alleine hast doch die Beziehung die du willst. Dein Mann doch nicht. Also kann die Beziehung doch nicht gut verlaufen. Definition wann eine Beziehung gut läuft: Wenn beide Partner für sich fühlen das sie in der Beziehung glücklich sind und wenn beide Partner fühlen das der jeweils andere auch glücklich ist. Das kann man von euch ja wohl definitiv nicht sagen.
Thema Vertragsabschluß vor der Ehe. Du argumentierst man könne das doch nicht vorher wissen, weil sich ein Mensch ja entwickelt (stimmt hast du auch vollkommen recht). Zum Schluß sagst du du würdest wissen das du deinen Mann als Mensch nie verlieren würdest. Wie kannst du das denn jetzt wissen. Oder gehst du davon aus dein Mann entwickelt sich nicht.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, bis du der Meinung wenn ein Partner den Vertrag bricht, müsse man sich erst darüber im Klaren werden, wohin man letztlich will, bevor man an den Partner herantritt und es ihm sagt. Also erst bricht man mal vorsichtshalber die Vereinbarung und danach überlegt man sich was man eigentlich will. Ich denke du weißt das das definitiv falsch ist (unabhängig von irgendeiner Moralvorstellung). Richtig wäre gewesen, vor dem Vertragsbruch zu reden, nicht nachher. Natürlich überrollen einen die Gefühle, das versteht jeder und ist auch jedem schon mal passiert, dadurch wirds aber nicht richtig. Wenn man Fehler macht muss man dazu stehen.
Biotite sagt sehr richtig das Dein Mann sich in einer Extremsituation befindet, aber du auch und einen wirklich gutgemeinten Rat. Viele Menschen neigen in Extremsituation dazu, die Realitäten nicht mehr zu sehen bzw. diese zu beschönigen oder emotional zu verklären. Sei bitte vorsichtig, denn die Realität holt euch ein und das Erwachen kann schlimm werden. Deine Ehe läuft im Moment beschissen, ändern könnt ihr zur Zeit beide nichts weder du noch dein Mann. Aber dein Mann leidet d.h. er steht unter Druck. Was ihr da zur Zeit habt ist ein sehr fragiles Gebilde als so es bitte so wies ist.
Wie gesagt ich wünsche euch das ihrs schafft, kanns mir aber nicht vorstellen, aber mein Horizont ist halt eben begrenzt.
LG
Stefan
Guten Morgen STefan
empfinde den Austausch auch als spannend und lehrreich. Hoffe für mich Antworten zu finden, die ich in Ruhe akzeptieren und leben kann.
Zu deiner Aussage Sicherheit, Vertrauen und Stabilität, ich denke, dass diese drei Punkte ein jeder eigentlich aus sich selber ziehen sollte, Sich selber sicher fühlt mit den Dingen die er tut, denkt oder fühlt, darauf vertraut das er richtig ist und dabei seine Mitte (Stabilität) beibehält.(Schwierig zu formulieren, hoffe du verstehst mich). Denn ich glaube, dass nur dann eine Partnrschaft frei von Ängsten und falschen Kompromissen möglich ist. Und beide sich gleichzeitig frei und verbunden fühlen. Verbunden ist für mich etwas anderes als gebunden. Mit gebunden verbinde ich ein Gefühl von Unfreiheit. Diese widerum ist ein negatives Gefühl, mein Ziel ist es alle negativen Gefühle soweit mir möglich im Laufe des Lebens auszuschalten. Ein weiterer Aspekt warum ich meine, dass jeder es aus sich selbst holen sollte ist der Punkt der Abhängigkeit, wenn diese Punkte nur von meinem Partner oder einer außenstehenden Person erfüllt werden, was tue ich dann wenn dieser Mensch im Härtefall z.B. stirbt. DAnn breche ich doch auseinander. Dies gilt es zu vermeiden. Oder?? Außerdem entstehen durch Abhängigkeit Erwartungen, die oftmals nicht erfüllt werden können. Ich denke nur jemand der sich frei und unabhängig fühlt kann die Dinge die er hat oder bekommt angstfrei geniessen.
Und das Angst ein Zeichen ist, dass in der Partnerschaft etwas nicht stimmt kann ich so auch nicht stehen lassen. Denke aufgrund meiner Beziehungserfahrung, dass in mir etwas nicht stimmt wenn diese Angst mich anspringt. Meine Kindheit hat in mir den Knopf der Verlustangst so groß angelegt, dass minimale Signale ausreichen ihn auszulösen. Die Menschen die mich liebhaben reagieren jedesmal völlig irritiert wenn ich sie dann mit dieser Angst konfrontiere und fühlen sich völlig überfordert mir diese zu nehmen. Können sie auch nicht, dieser Knopf ist so sensibel, dass er nicht umschiffbar ist. Einzige Lösung,ICH muß an der Deaktivierung arbeiten und versuchen die Angst mittels der Realität zu überprüfen/zuzuordnen und sie in den Griff bekommen. Sprich: Liebe und Angst sind nicht zwei Seiten ein und der selben Münze. Liebe ist frei von Ängsten und Besitzansprüchen.
Mein oberstes Ziel ist nicht, dass meine Partnerschaft "funktioniert" sondern, dass ich in mir "funktioniere". Denn dann bekommt man die Partnerschaft, wenn beide in sich rund sind geschenkt. Blöd ausgedrückt, aber die Sprache und dann auch noch schriftlich empfinde ich oft als eingeschränktes Mittel sich zu transportieren. Hoffe du verstehst es dennoch. Letztendlich sind wir doch alle nur Suchende, sind auf der Suche nach uns selbst und nur wenn ich mich gefunden habe kann ich mich doch jemandem hingeben. Frei von Rollen, die ich im Laufe des Lebens gelernt habe zu spielen. Oder wie siehst du das???
Freue mich auf Antwort
Teuna
Stefanowitsch
sitze jetzt schon eine Stunde am Pc und setze mich mit dir auseinander. Mein Alltag schreit mich von hinten an, aber er muß warten. Ist halt so. Muß Prioritäten setzen. Freue mich sehr über deine Beteiligung und hoffe viel zu lernen.
Ich lese aus diesem Statement heraus, dass du für dich in einigen Punkten ganz klar definiert hast was richtig oder falsch ist. Wenn du mit dieser Positionierung emotional im reinen bist und es nicht begleitet wird von Zweifel oder negativen Empfindungen, dann beneide ich dich. Genau dieses möchte ich für mich auch erreichen. Aber da bin ich (noch) nicht. Ich bin ständig am prüfen was ist anerzogen, gesellschaftlich aufgedrückt und was sind meine Werte an denen ich mich orientieren will bzw. muß um glücklich bzw. zufrieden leben zu können. Ein langer und auch schmerzhafter Weg.
Thema Vertrag brechen: Auch hier habe ich keine Meinung was richtig oder falsch ist. Ich versuche nur Verständnis zu haben für die Vorgehensweise anderer, dass sie in diesen Momenten einfach noch nicht wissen wie es für sie richtig ist und versuchen mit ihrer Verwirrung klar zu kommen. Das Leben und Gefühle sind leider nicht in einfache Formel zu pressen. Fände ich toll wenn es so wäre, denn dann hätte ich eine Orientierung und hätte nicht ständig das Gefühl das Rad neu erfinden zu müssen.
Und was sind Fehler, wer definiert sie zu diesen??? Ein vermeintlicher Fehler aus dem als Ergebniss etwas Positives entstanden ist,ist er dann immer noch Fehler zu bezeichnen??
Viele Fragen, ich hoffe auf Antwort
Teuna
Abhängigkeiten
Hallo Teuna,
deine Argumentation dreht sich sehr stark um das Theam Abhängigkeiten. Aber unser aller Leben ist geprägt von Abhängigkeiten, wir sind abhängig von dem Arbeitgeber bzw. das wir die Möglichkeit erhalten die Grundbedürfnisse zu befriedigen oder vom sozialen Umfeld. Nur diese Abhängigkeiten können wir für uns akzeptieren bzw. müssen es. In dem Moment wo ich jemanden wirklich liebe, möchte ich von ihm ebenfalls geliebt werden. Und dann habe ich natürlich Angst das genau diese Liebe aufhört oder mir genommen oder entzogen wird. Diese Angst ist natürlich nicht immer da. Und jeder Mensch sehnt sich danach sich geborgen zu fühlen. Aber dadurch das du liebst und damit auf die Gegenliebe hoffst begibst du dich doch in eine Abhängigkeit. Du trennst dich nicht von deinem Mann, weil du bei ihm bleiben willst - eine Form der Abhängigkeit. Du trennst dich nicht von deinem Freund, weil du ihn behalten willst - eine Form von Abhängigkeit. Ich weiß das das Wort "Abhängigkeit" bei dir anders besetzt ist, aber versuche mal wie du bei der Angst beschrieben hast das Wort zu verrationalisieren. Du akzeptierst doch für dich selbst beide Abhängigkeiten. Was du doch einfach erwartest das dein Mann das genauso sieht. Er ist gefühslmäßig abhängig von dir, das weißt du und genau das nutzt du aus um ihm klar zumachen das das Leben das du führen willst, das richtige ist. Für dich ist es das richtige, aber für deinen Mann zum jetzigem Zeitpunkt offensichtlich nicht. Und das ist ne wirkliche Aufgabe bei der du viel Einfühlungsvermögen, Verständnis und Geduld brauchst. Ne richtig harte Arbeit. Dein oberstes Ziel ist das du in dir funktionierst. Ok - akzeptiert. Heißt aber das eine Partnerschaft dann wohl nicht funktionieren wird. Denn in der Partnerschaft ist das oberste Ziel das beide Parteien in sich funktionieren. Ist ein kleiner aber doch entscheidender Unterschied. Ich verstehe im Moment nicht warum du dich nicht konsequent von deinem Mann trennst, das eigene Leben lebst, frei und unabhängig. Doch hoffentlich nicht wegen der Kinder und dem ganzen Umfeld. Dein Mann könnte dich doch besuchen, dein Freund könnte dich besuchen und du wärst frei und unabhängig.
Lg
Stefan
Richtig/Falsch
Hallo Teuna,
schade du hast mich falsch verstanden. Ich habe absolut keine Ahnung was richtig und was falsch ist. Und da ich davon keine Ahnung habe, habe ich mich in einer Lebenskrise stark mit Philosophie auseinandergesetzt - die suche nach der objektiven Wahrheit. Habe einen Haufen gelesen und selten mal was wirklich verstanden. Aber irgendwann habe ich Rousseau gelesen: Kernaussage: Die Wahrheit liegt in uns selbst und ist bei jedem anders.
Ich habe zwar klare Positionen die ich auch klar vertreten kann, das heißt aber nicht, dass ich diese Positionen auch in Zukunft vertreten kann. Was andere mir sagen nehme ich als Information auf, aber handele selten danach, was sich oft als Fehler erwiesen hat. Aber ich kann halt nicht unterscheiden welcher Rat für mich gut ist und welcher nicht.
Das einzige was ich mache ich nehme mir oft/regelmäßig Zeit mal über mich und alles nachzudenken, hat mir zumindest mal gutgetan. Aber keiner kann dich verurteilen oder beurteilen und vor allem kann dir keiner irgendeinen Rat geben. Nur Denkanstöße, andere Gedanken, mal die Dinge aus einer anderen Sicht zu sehen. Und wenn du das dann so auch sehen kannst ich denke dann gehts vielleicht schneller deinen Weg zu finden. Denn du wirst in finden, nur manchmal dauert es halt länger und manchmal gehts schneller.
Lg
Stefan
Hallo steve165,.....
ja dieser alte Franzose hatte wirklich eine Menge begriffen. Die Suche nach der Wahrheit hat schon sehr viele schlaue Menschen verschlungen, und diese Kernaussage trifft den Nagel aug den Kopf. Ich möchte nur ergänzen, dass vielleicht noch eine zeitliche Komponente mit in Betracht gezogen werden sollte. Dies vergessen wir leider häufig. Mit zeitlicher Komponente meine ich, dass sich auch unsere Wahrheit ändert, minütlich, stündlich, täglich etc. Unsere Wahrheit hängt vom jetzigen (momentanen), schlechtes Wort, aber mir fällt einfach nichts besseres ein, Befinden ab. Fühlen wir uns gut, fühlen wir uns schlecht, sind wir euphorisch etc. Die Folge ist doch, sobald sich das eigene Befinden ändert, verändert sich auch unsere ganz persönliche Wahrheit. Konkret bedeutet dies, etwas das heute und zwar genau jetzt unserer Wahrheit entspricht, vielleicht auch dann ein Defizit in den Gefühlen wieder spiegelt, schon morgen, sofern sich die Situation geändert hat, sich als Unwahr oder Falsch darstellt. Diese Wandlung ist dann aber unabhängig von einer dritten Person und nur durch unser eigenes Befinden entstanden. Verdammt kompliziert, tut mir leid. Aber gerade Deinen Denkanstoß zu versuchen aus der eigenen Person, aus den eigenen Gefühlen, herauszuschlüpfen, sich gedanklich neben sich zu stellen und die Situation einfach mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten, verdammt schwierig, notwendig und es lohnt sich. Es eröffnet ganz neue Dimensionen. Es macht Spass und erfüllt wahnsinnig mit Zufriedenheit. Eines der tollsten Gefühle die ich kenne. Möchte dies auch um nichts in der Welt eintauschen.
Steve Du hast mir aus dem Herzen gesprochen !!!
Danke biotite
Hallo Steve und Biotite
ich den Statements lese ich die Verknüpfungen:
Liebe = Vertragsabschluß
Liebe = Qual
Liebe = Verlustangst
Liebe = Abhängigkeit
Liebe = Erwartungen
Liebe = Forderungen
Liebe = Nehmen
Liebe = Verpflichtung
Liebe = Egobefriedigung
Liebe = Unfreiheit
etc.
eigentlich alles Dinge, die ich nicht unter Liebe verstehen möchte. Und ich möchte meinen Partner und die Menschen, die sich in meinem Umfeld bewegen, lieben ohne, dass diese Begriffe einen Stellenwert haben.
Und ich möchte auch nicht, dass mein Partner mit mir zusammen ist, weil er abhängigkeit ist. Wie grausam, ich möchte, dass er jeden Tag auf grund seiner Liebe zu mir mit mir verbringt. Gleiches gilt für mich. Und nur weil ich in anderen Bereichen vielleicht einen negativen Sachverhalt (Abhängigkeit im Job akzeptieren muß) muß ich es doch nicht auch in der Partnerschaft. Ich möchte mich frei fühlen und möchte, dass dieses Gefühl auch mein Partner empfindet. Und warum sollte man diesen Zustand nur in der räumlichen Trennung leben können? Verstehe ich nicht. Warum kann Partnerschaft nicht funktionieren wenn ich funktioniere. Anders rum wird ein Schuh daraus. Partnerschaft kann nur funktionieren wenn ich funktioniere. Ansonsten mißbrauche ich mein Gegenüber nur dafür meine Defizite aufzufüllen. Und das ist keine Liebe.
Liebe ist sich am Glück des anderen zu erfreuen und ihm zu überlassen womit er glücklich wird.
Ich weiß, diese Sichtweise zu verstehen und sie zu leben ist schwer, da wir soviel Sozialisationsmüll bedingt durch Erziehung und negative Erfahrung am Schuh kleben haben, dass es schwer ist sich davon zu befreien. Aber ich denke der Versuch lohnt sich.
Hoffe mich verständlich gemacht zu haben.
Bin gespannt auf die ANtwort.
Freiheit ist doch .....
Hallo teuna,
Freiheit ist doch eigentlich das Thema über daas diskutiert werden sollte.
Werde mir dazu Gedanken machen !
Es ist wahnsinnig spannend mit Dir zu kommunizieren.
Biotite
Hallo Biotite
Freiheit und Liebe. Ich glaube, nur die Liebe und zunächt die Selbstliebe führt zu wahrer Freiheit und dann zur Liebe zu anderen.
Werde auch weiter darüber nachdenken und mich gerne mit dir austauschen.
Bis denne
Teuna
Hallo Steve
vielleicht sollten wir mal aufhören zu denken, einfach nur fühlen, uns spüren. Vielleicht werden wir uns dann der Wahrheit bewußt von der Rousseau spricht. Vielleicht ist der Denker ins uns das größte Hindernis, welches es zu überwinden gilt, um zu uns und unserer eigenen Wahrheit zu finden.
Alles Liebe
Teuna
Freiheit/Partnerschaft
Hallo Teuna,
als erstes nehme ich mal Stellung zu den Verknüpfungen. Ja genau, jede einzelne dieser Verknüpfungen bedeutet auch Liebe. Bsp.: Liebe bedeutet auch Egobefriedigung. Daran ist auch nichts negatives. Jeder Mensch hat ein Selbstwertgefühl, dass auch mal poliert werden möchte, und das dadurch poliert wird dann man sich geliebt weiß. Dein Freund gibt dir das doch, also was soll daran negativ sein. So kannst du das mit jeder dieser Verknüpfung durchziehen. Wenn man doch mal den Bergriff Liebe versucht zu definieren. Kann man doch von folgendem Ausgehen: Jeder Mensch hat die gleichen Bedürfnisse nur bei jedem Menschen ist die Rangfolge der Bedürfnisse unterschiedlich und zudem ändert sich diese Rangfolge je nach Situation, je nach Lebensabschnitt. Das heißt manchmal ist das Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit wichtig, dann wieder das Bedürfnis nach Abenteuer. Da der Mensch ein soziales Wesen ist, sucht er sich einen Partner, der in der Lage ist seine Bedürfnisse zu erfüllen. Wenn er diesen Partner gefunden hat, nennt er das Liebe. Allerdings ist es so das dieser Mensch dann auch erwartet das er auch geliebt wird (Erwartung; Forderung). Und er wird nur dann geliebt, wenn auch er die Bedürfnisse des Partners erfüllen kann. Das heißt jeder Partner missbraucht (um das negativ auszudrücken) den anderen Partner um seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Nur beide sehen das nicht so, weil beide sich gern missbrauchen lassen. Also wenns mans negativ betrachteten will ist Partnerschaft nichts anderes als gegenseitiger Missbrauch. Du siehst hier an dieser Darstellung was man mit Worten machen. Es hängt immer damit zusammen wie diese Worte belegt sind.
Zitat: Partnerschaft kann nur funktionieren wenn ich funktioniere. Dies ist objektiv falsch. Partnerschaft kann nur funktionieren, wenn beide funktionieren, also beide glücklich sind. D.h. natürlich auch das du glücklich sein musst, aber dein Partner muss es auch sein. Sonst habt ihr keine Partnerschaft, oder nur eine auf dem Papier.
Zitat: Liebe ist sich am Glück des Partners zu erfreuen. Ist absolut richtig. Dein Mann ist zurzeit unglücklich wegen dir. Also kannst du ihn nicht lieben. Deine Definition der Liebe. Du siehst wie schwierig die Materie ist. Um die Geschichte mal auf den Punkt zu bringen. Deine Bedürfnisse werden teilweise von deinem Mann und teilweise von deinem Freund befriedigt. Du kannst die Bedürfnisse deines Mannes nur teilweise befriedigen. Das ist halt so, hier gibt es keine Schuldzuweisungen, das sind die reinen Fakten. Dein Mann, wie wir letztlich alle, suchen genau den Partner, der alle unsere Bedürfnisse befriedigen kann und wollen dann auch alle seine Bedürfnisse befriedigen. Liebe ist Besitzdenken und man hat solange kein Problem damit, solange man selber liebt und geliebt wird. Erst wenn die Liebe nicht mehr so stark ist dann wird das Besitzdenken negativ ausgelegt.
Zitat: Vielleicht sollten wir mal aufhören zu denken, einfach nur fühlen. Du hast mal irgendwann gesagt, das wenn du Angst hättest würdest du diese Angst rational betrachten und dann ginge es besser. Angst ist genauso ein Gefühl wie Liebe. Nur da willst du nicht verrationalisieren.
Was persönliches, ich entschuldige mich im voraus wenn ich dir zu nahe treten sollte. Ich glaube du fühlst du musst dich entscheiden. Du kannst aber nicht entscheiden, deshalb versucht du einen Weg beides zu halten. Du hast allerdings bei dem Weg den du gehen willst zwei Mitspieler dein Mann und dein Freund. D.h. du musst beide Parteien unter einen Hut bringen. Letztlich liebe Teuna, bist du alleine, weil du genau diesen Weg ganz alleine gehen musst. Und wenn du mal genau an dir beobachtest was dieses Alleine sein mit dir macht. Du suchst nach Antworten, aber alleine und keiner will alleine sein. Der positive Begriff von Alleinesein heisst Freiheit. Freiheit ist genau das zu machen was man selbst will. Es heisst aber auch Alleine sein. Ich glaube niemand will wirklich gerne Alleinssein, aber alle wollen frei sein. Würde mich freuen wenn du dazu mal was sagst.
LG
Stefan