Hallo zusammen!
(Etwas lang)
Eine langjährige und gute Freundin von mir ist gerade im Begriff Hartz 4 für sich, ihren Freund und den gemeinsamen Sohn zu beantragen. Sie wird dieses Jahr noch 30, hat vor 4 Jahren ihr Studium erfolgreich beendet und eine Zeit lang auch in einem Beruf gearbeitet, bevor sie sich entschied, ihre Zelte abzureißen und als "digitale Nommadin" auf Reisen zu gehen.
Sie und ihr Freund führen seit ca. 3 Jahren ein- lasst es mich so ausdrücken- Hippieleben. Ihr Motto lautet irgendwas in der Art wie "unabhängig und frei leben, verbunden mit der Natur..." Letztes Jahr, kurz nach der Geburt des Kindes haben sie sich ein altes Wohnmobil geholt. Dazu muss ich sagen: beide haben kein Geld gehabt, um sich das WoMo zu kaufen, weshalb sie mithilfe einer Crowdfunding- Seite eine gewisse Summe zusammenkriegen wollten, um "JETZT, SOFORT" ihren Traum leben zu können und "in Bächen und Flüssen baden" zu können. Für mich war das die erste Situation, in der ich den beiden eine scheppern würde. :pcbreak:
Sie wollen MEIN Geld, für welches ICH ARBEITEN gehe, damit SIE sich ein schönes Leben ohne Verpflichtungen machen können? Nein, ohne mich. Und diese Gedanken hatten viele Leute scheinbar, denn es sind von den erhofften 10.000 Euro lediglich 50 Euro zusammengekommen.
Trotzdem haben sie sich auf irgendeine Weise dieses WoMo gekauft und sind einige Monate damit unterwegs gewesen. Auf ihrer Reise schrieb meine Freundin in ihrem Blog und an ihrem E-Book, von dem sie sich erhoffte, Geld zu verdienen. Ein paar E-Books hat sie tatsächlich verkaufen können, jedoch reichte es nicht, wie sich später herausstellte. Auf ihrem Blog hat sie einen Artikel geschrieben, wie sie die Zeit gemeistert haben, als kein Geld mehr zur Verfügung stand. Und zwar haben sie sich teilweise von Löwenzahn und Gras ernährt oder haben im Süden vor Supermärkten gestanden und gesungen, um Geld zu "erbetteln". Natürlich sehen sie es nicht so, dass sie gebettelt haben, aber anders kann ich es nicht ausdrücken. Als dies auch nicht mehr funktionierte, der Kleine größer wurde und Kleidung brauchte, da der Herbst nahte, sind sie wieder nach Deutschland gekommen und wohnen in ihrem mittlerweile defekten WoMo auf einer Wiese in der Nähe ihrer Mutter. Anfang August habe ich sie dort mit einer anderen Freundin besucht und ich habe den Mund nicht mehr zubekommen:shock:. Hätte ich nicht gewusst, dass sie da wohnen, hätte ich gedacht, dass es ein verlassenes "Pennerlager" ist. So dreckig und unordentlich und mir steckte ein Kloß im Hals, als ich realisierte, dass ein sechzehn Monate altes Kind dort lebt.:neutral: Abgesehen davon war dieses Treffen das Erste seit fast 2 JAhren und ich musste feststellen, dass sie und ich kein gemeinsames Thema mehr haben. Das hat mich zum Nachdenken gebracht...:neutral:
Jetzt ist Oktober und seitdem habe ich nur wenig richtigen Kontakt zu ihr gehabt, da sie fragte, ob ich Kleidung für sie hätte, die ich nicht mehr trage...
Neulich erzählte mir unsere gemeinsame Freundin, dass sie, diese "Hippie"-Freundin, nach einer Wohnung sucht und Hartz 4 beantragen möchte. Okay, dachte ich mir. Ihre einzige Möglichkeit momentan, zur Überbrückung ist es ja nicht schlimm. Aber nein... sie will scheinbar gar nicht mehr da raus. Sie will nicht einmal versuchen, einen Job zu finden. Sie will weiterhin an irgendeinem E-Book schreiben. Wenn ich finden würde, dass sie ein Schreibtalent hat und ihre Themen interessant sind, okay. Aber so ist es nicht. Ihr Freund, der ist jünger als wir, hat sich in "seinem" Land für ein Studium eingeschrieben. Er hat aber keine Absichten zu studieren, soviel ich weiß; er will bloß das "Bafög" kriegen, damit sie davon reisen können oder Ähnliches.


Ich weiß nun nicht, was ich machen soll. Klar, es ist ihr Leben und da habe ich mich nicht einzumischen. Habe ich nie. Ich bin im Moment auch selber in einer nicht so einfachen Situation und die Letzte, die jemandem eine Standpauke halten sollte, könnte, dürfte...
Ich mag meine Freundin aber. Ich verbinde viele schöne Momente mit ihr. Sie gehört zu meinem Leben dazu. Und ich mach mir Sorgen um sie. Sie war schon immer dazu geneigt, Depressionen zu entwickeln und Dinge zu tun, die unüberlegt sind. Ich denke, dass sie in etwas hineingerutscht ist und nicht weiß, wie sie da wieder herauskommen kann. Ihr Freund ist ihr auch keine Hilfe, denn so wie es für uns scheint, hat SIE die Hosen an.
Nur weiß ich nicht, was ich ihr sagen könnte oder ob ich mich da einmischen soll?
Wie würdet ihr denn da reagieren?

    Ersteinmal rieche ich hier eine Menge Neid raus, auch wenn du dies nicht zugeben wirst.


    Du gönnst dir nicht, dass sie sich vom 0815 leben loslöst und ihren Traum leben möchte.


    Weshalb hast du diesen Thread gefragt? Sie hat dich nicht um Hilfe gebeten, also mische dich bitte nicht in ihr Leben ein.


    Und so abschätzig wie du schreibst, ist sie sicherlich nicht deine Freundin. Oder besser gesagt, du bist nicht ihre.

      donato_12438604

      Stimmt. Ich kann nicht zugeben, dass ich neidisch bin. Denn ich bin es nicht. Auch wenn es natürlich reizvoll ist, mit seinem "geregelten" Leben zu brechen, Job und Haus aufgeben und von jetzt auf gleich nichts mehr zu tun, als Däumchen zu drehen und zu reisen und zu hoffen oder besser gesagt davon ausgehen, dass es Leute gibt, die einem finanziell helfen, wenn man wieder mal nur noch Gras und Löwenzahn um sich herum hat!
      Schau dir mal die Sundancefamily an, falls du sie noch nicht kennst. Die haben einige Videos bei youtube. Und jetzt sag ich dir was, wo du von Neid schreibst: auf DIESE Familie bin ich schon etwas neidisch. Auch, wenn ich nicht alles zu 100 Prozent befürworte, was sie tun und ich auch einfach nicht der Typ Mensch bin, der so ein Leben für sich selber wählen würde. Und schon gar nicht für immer! Aber diese Familie hat ein Konzept, welches funktioniert und arbeitet tatsächlich, um sich das Leben, welches sie leben, SELBER zu finanzieren. Und leider tut es meine Freundin nicht...wirklich.


      Mag sein, dass mein Beitrag harsch klingt. Und wenn ich so etwas über mich lesen würde, wäre ich sicherlich sauer auf meine Freundin. Aber ich mache mir wirklich Sorgen, auch wenn du mir nicht glaubst. Wäre sie mir egal und ich würde sie verabscheuen, weil sie so ein Leben führt, hätte ich ihr schon Anfang letzten Jahres meine Meinung gesagt und wäre mit Sicherheit nicht mehr mit ihr befreundet.


      Vielleicht lesen den Beitrag noch andere Leute und können mir echte Ratschläge geben und mich nicht direkt angreifen und mich des Neides beschuldigen! Mir geht es darum, die richtigen Worte zu finden bzw. Argumente zu bekommen, weshalb ich mich da einmischen sollte oder halt nicht. Ich will ihr Leben nicht zerstören...im Gegenteil.

        freesie100

        Du sollst dich nicht einmischen, weil es nicht dein Leben ist.


        Sie scheint glücklich zu sein, so wie sie ist und darum solltest du sie in Ruhe lassen. So einfach.

          donato_12438604

          Für mich scheint sie nicht glücklich. Okay, das kannst du nicht wissen, du kennst sie nicht.
          Dass ich diesen Thread erst jetzt aufmache, fast 2 Jahre, nachdem ich angefangen habe, mir Sorgen zu machen, heißt doch, dass ich mich noch nie eingemischt habe. Das hat sie auch nicht zugelassen. Beispiel: Jedes Mal, wenn sie sich über ihre Beziehung ausgelassen hat, dass ihr Freund schwierig ist, hat sie dicht gemacht, als ich ihre meine Meinung (die nicht ihre war) gesagt habe. Und hat schnell das Thema gewechselt. Ich habe da auch nicht weiter nachgehakt, weil mir das zu dumm war. So viel zum Einmischen!


          Und so (!!!), wie du mich in deinem Feedback angreifst, hast du es scheinbar nicht verstanden. Hättest du mir das so auf die Weise auch ehrlich ins Gesicht gesagt, wenn ich vor dir stehen würde? Oder bist du nur virtuell so, weil dich dein Bildschirm schützt...?

            freesie100

            Ich sehe in meiner Antwort nirgends, dass ich dich angegriffen habe.


            Ich bin - sowohl virtuell als auch real - ein ehrlicher Mensch, der seine Meinung unverpackt ausspricht. Damit muss man rechnen, wenn man in einem Forum eine Frage stellt.

              donato_12438604

              vielleicht war "Angriff" das falsche Wort. Tut mir leid. Aber es ist einfach das Typische, was einem immer vorgeworfen wird: Neid. Nur, weil man das Leben eines anderen nicht gut findet, weil es anders ist. Du kennst mich nicht. Ich bin auch ein ehrlicher Mensch und würde es zugeben, wenn ich neidisch wäre. Aber auf meine Freundin bzw. auf ihr Leben bin ich es nicht.
              Sie ist ein junges Mädel mit gesunden Knochen. Hat(te) einen großen Freundeskreis, hat einen super Uni-Abschluss, Auslanderfahrungen, Fremdsprachenkenntnisse usw. Und das alles wirft sie weg für ein Leben im Hartz 4. Und Hartz 4 bedeutet alles andere als "frei sein". Und das wollte sie ja sein, bevor sie alles aufgegeben hat...


              Jeder, der das normal findet und findet, ich solle mir darüber keine Gedanken machen, der muss mir nicht antworten. Es ist meine Freundin und ich möchte nicht, dass sie noch tiefer in eine Depression rutscht, als sie jetzt schon ist. Sie ist außerdem Mutter eines kleinen Sohnes, der sein Leben noch vor sich hat. Sie hat eine Verpflichtung ihm gegenüber.
              Alles, was ich wollte ist einfach einen Rat und vielleicht ein paar Worte von jemanden, der Ähnliches durchgemacht hat und weiß, wie man da vorgeht.

                freesie100

                naja, könnte auch daran liegen, dass der "super Uni-Abschluss, Auslanderfahrungen, Fremdsprachenkenntnisse und große Freundeskreis" etc. nicht das ist, was SIE sich für IHR Leben wünscht. Daran, dass SIE das weder so toll noch so wichtig findet wie Du.


                Du hast uns nach unserer Meinung gefragt - und jetzt kommt, wer findet, dass sie ihre Entscheidungen selbst treffen soll und Du Dich nicht einmischen sollst, soll Dir nicht antworten? Ähm... ^^


                Davon, dass sie in eine Depression rutscht, sehe ich in Deinen Beiträgen nichts, außer Deiner Einschätzung, dass sie einen Hang dazu hat. Du sagst selbst, sie macht keine Anstalten, sich um einen Job zu bewerben - woraus die naheliegstenste Schlußfolgerung ist, dass sie das nicht MÖCHTE.
                Mal abgesehen davon bist Du beim ersten Treffen nach 2 Jahren sicherlich geschockt - aber wohl auch "zu weit weg", um ihre Situation noch nach IHREN Kriterien zu beurteilen - und das sind nun einmal die einzigen, die für sie zählen sollten. Klar, das ist nicht Deine Welt, nicht das, was Du im Leben schön und wichtig findest - muss es auch nicht sein.

                hey hey freesie


                als erstes: menschen wollen die wahrheit nicht hören!


                verschwende deine energie nicht. wenn sie zu dir kommt und heult, kannst du ihr deine meinung sagen. wenn sie ihr nicht gefällt dann leb dein leben weiter! was deine kumpeline macht ist schlichtweg gold gegen scheiße tauschen!
                freiwillig hartzen? ernsthaft?:bete:
                ich weiß was dir sorgen macht und ich kapier nicht, dass viele die hier antworten nicht auf das thema über das du geschrieben hast, eingehen. du kennst die frau sonst keiner hier. wenn du sagst, dass sie vielleicht depressiv ist dann müssen wir das glauben. ich glaube dass du dich nicht einmischen willst, weil du streit willst. du bist besorgt sonst wärst du nicht hier.
                lass dir sagen: wenn deine kumpeline irgendwann in der scheiße schwimmt und ihre hand raushält kannst du ihr immer noch helfen.:super:

                  Danke! Ja, das finde ich auch.
                  Ich glaube, ich werde hier missverstanden. Es geht mir nicht darum, unbedingt in ihr Leben einzugreifen, nein! Und wahrscheinlich ist das auch kein Thema, welches in so ein Forum passt. Denn es gibt noch so viel zu sagen, aber das wäre auf jeden Fall auch Energieverschwendung!

                  aurore_12318606

                  Hi!
                  Danke für deine Antwort.


                  Ich weiß, die Erfahrung habe ich bei ihr schon einmal gehabt. Da ging es darum, dass sie sich auskotzen wollte. Sie hat geredet und geredet und sich alles schön geredet. Ich bin halt kein Mensch, der ja und Amen zu allem sagt. Dann habe ich versucht, ihr behutsam zu erklären, wie ich dazu stehe und sie unterbricht mich und sagt: "Ja, ich rufe eigentlich nur an, um mich von meinen Problemen zu "befreien". Ich will keine Lösung, ich will nur meine Wut über Tom (ihren Freund) loswerden. Ich sagte ihr (wieder behutsam), dass ich finde, dass eine Lösung schon wichtig sei... aber sie wechselte das Thema und plötzlich war die Verbindung unterbrochen. Akku leer, schrieb sie mir paar Sekunden später... Das kam mir spanisch vor, denn diese Situation beschrieb mir schon einmal eine Freundin.


                  Ich werde immer für sie da sein. Ich bin mittlerweile fast die Einzige, die für sie da ist. Trotz allem oder besser gesagt, weil ich ein Mensch bin, der nicht nur zum Feiern da ist, sondern auch, wenn Menschen "Gold gegen Scheiße" getauscht haben. Deswegen rege ich mich nicht auf, wenn mir jemand vorwirft, ich solle meine Nase da nicht reinstecken.

                    freesie100

                    dann schreibst Du zumindest für mich ehrlich zu verwirrend.


                    "...Nur weiß ich nicht, was ich ihr sagen könnte oder ob ich mich da einmischen soll?" + die ganze schon recht abwertende Beschreibung ihres aktuellen Lebens
                    vs.
                    "Es geht mir nicht darum, unbedingt in ihr Leben einzugreifen, nein!"


                    Ja, was möchtest Du denn dann?


                    Auch zu dem was Du zum "Auskotzen" sagst - es gibt nun einmal Menschen, denen es hilft, das ganze "auszukotzen" - ohne alles andere. Anderen helfen an der Stelle Lösungsverschläge, anderen hilft an der Stelle Mitgefühl, anderen... Ganz normal. Und nicht jeder kann alles gleich gut geben und noch empfindlicher reagiert man auf das "falsche" Feedback. Ich beispielsweise gehe bei Mitgefühl zumindest innerlich die Wände hoch, das fühlt sich so... *bäks* an, dass ist unbeschreiblich - aber ich weiß, dass es anderen Menschen an der Stelle wichtig ist und ihnen echt hilft.

                      freesie100

                      Hallo!


                      Ich denke ich würde erstmal versuchen zu ergründen, was genau sie umtreibt. Was sucht sie? Abenteuer? Ein einfaches leben ohne gesellschaftliche Zwänge? Was stört sie an unserer Gesellschaft? Wie passt das für sie damit zusammen, dass sie nun Hartz 4 bezieht? Was wünscht sie sich für ihre Zukunft? Was für ihr Kind?


                      Ich würde versuchen diese Fragen möglichst vorwurfsfrei zu stellen. Vielleicht helfen dir die Antworten sie besser zu verstehen. Vielleicht machen sie diese Fragen nachdenklich. Zumindest merkt sie, dass du sie ernst nimmst und dich für ihr Leben interessierst.


                      Sage ihr ruhig ehrlich, dass du ihren Weg nicht gut findest und sie darin nicht unterstützen möchtest. Wenn du kannst, dann sage ihr, dass du ihre Lebensweise respektierst und gerne für sie da sein möchtest. Wenn du ihre Lebensweise nicht ertragen kannst, solltest du besser auf Distanz gehen.

                        casey_11887674

                        Hallo! Danke, für deine ausführliche Antwort.


                        Ich merke gerade wirklich, dass ich diesen Thread nicht hätte eröffnen sollen. Denn ich merke, dass es verzwickter ist, als ich es dargestellt habe. Der Text wäre wahrscheinlich ellenlang geworden. Aber nun ist es zu spät.


                        Die Fragen, die du aufgelistet hast, die stellen sich wirklich alle um sie herum und so wie ich es mitbekommen habe, geht sie diesen und anderen Fragen, die sie und ihre Zukunft betreffen, aus dem Weg.
                        Ich meine nicht damit, dass wir sie ausfragen oder ins Kreuzverhör nehmen, das nicht. Sie war so lange weg, hat ein komplett anderes Leben begonnen und wir sind ihre Freundinnen und sind neugierig. Es ist ja das Normalste auf der Welt, dass man sich austauscht, wenn man sich länger nicht gesehen oder gehört hat. Leider kriegen wir keine Antworten. Das meiste weiß ich tatsächlich aus ihrem Blog.


                        Das Klügste wird sein, dass ich abwarte, bis sie auf mich zukommt, wenn sie mich braucht. Und auf keinen Fall werde ich ihr vorwurfsvoll gegenübertreten.

                        Hallo ladike!


                        Ich weiß. Manchmal braucht man einfach ein Ohr und keine Ratschläge. Das ist mein Fehler gewesen.
                        Ich werde sie nicht mit meiner Meinung nerven, indem ich irgendwann auf ihrer Matte stehe und aufzähle, was sie in meinen Augen richtig und was falsch macht. So bin ich nicht. Aber ich bin auch auf gar keinen Fall jemand, der das sagt, was der andere hören möchte. Das bringt nichts, auch wenn es gut tut...


                        Das mit dem Jugendamt ist nämlich auch eine Sache, die mir Kopfzerbrechen bereitet. Niemals würde ich ihr das JA auf den Hals hetzen. Soweit kommt es noch... Aber meine Freundinnen und ich haben schon einmal darüber geredet, dass so etwas passieren kann; dass sich ein Mensch findet, dem diese Erziehungsmethode bzw. die Verhältnisse, in denen das Kind lebt, ein Dorn im Auge sind. Wahrscheinlich beschäftigt mich das Thema deshalb so...


                        Ich hoffe, dass sie irgendwann aufwacht oder auf eine von uns zukommt und unsere Hilfe annimmt, wenn sie sie braucht.

                        eleyna_11897496

                        1. es geht mir tatsächlich nicht darum, in ihr Leben einzugreifen. Dazu habe ich kein Recht und vor allem würde mir das kaum gelingen.


                        2. als "abwertend" würde ich die Beschreibung, die ich über ihr aktuelles Leben gemacht habe, nicht bezeichnen. Es klingt harsch, ja, aber es ist alles Fakt. Ich kann kein vermülltes und dreckiges WoMo (in dem ein Kind haust) schön reden oder die Tatsache, dass sie anstatt arbeiten zu gehen, die Hände anderen gegenüber rausstreckt, damit arbeitende Menschen ihr ihren Traum erfüllen.


                        3. Hartz 4 kann jedem passieren. Es kann ein Schicksalsschlag dem nächten folgen im Leben und ehe man sich versieht, ist man darauf angewiesen. Meine Tante ist seit Ewigkeiten "abhängig" vom Staat und kommt da nicht raus. Sie würde alles tun, um da rauszukommen und ein junger Mensch entscheidet sich freiwillig dafür? Auch hier kann ich nur fragen, wie soll ich denn so etwas schön reden?


                        Zum Auskotzen: ja, da hast du recht. Jeder ist da anders. Ich bin auch ein Mensch, der und manchmal das Bedürfnis hat, nur angehört und in den Arm genommen zu werden. Meistens tu ich das auch bei anderen, wenn ich merke, dass Ratschläge gerade kontraproduktiv wären. In dem besagten Fall war es jedoch so, dass sie im Nachhinein gesagt hat, dass sie sich "nur auskotzen" möchte. Da hatte ich meinen Senf bereits dazu gegeben. Und ich habe mich wirklich vorsichtig ausgedrückt ;-)


                        Ich merke gerade, dass ich für heute genug habe. Auch, wenn es nicht so scheint, mir haben alle Feedbacks geholfen und ich kann was damit anfangen.


                        Vielen Dank

                          freesie100

                          1. das beantwortet dennoch nicht die Frage, was Du denn dann möchtest?


                          2. ich kann mir nicht mehr "schön reden", dass Kindeswohl von Ordnung und Sauberkeit abhängt. Dazu kenne ich zu viele Menschen, die an ihrer Kindheit in einer schicken und sauberen Umgebung noch 20+ Jahre später hochkant kauen. Von daher kann ich das nicht mehr davon abhängig machen. Sehen viele, JA inklusive, anders, weiß ich. Mit meinen Lebenserfahrungen ist das leider trotzdem nicht mehr drin.


                          3. man redet sich nichts schön, wenn man die Welt aus einer anderen Perspektive sieht. Ich habe das Glück, in meinem Traumjob zu arbeiten und mir ist mein Beruf auch wichtiger, als das Geld, was ich damit verdiene. Aber aus einer anderen Perspektive betrachtet sieht es ganz sicher so aus, als würde ich mir die Tatsache, ein Rädchen im System zu sein, mich jeden Tag abzurackern (zugegeben, wenn ich abends nach Hause komme, BIN ich verdammt platt) für die Kohle nur "schön reden". Beauty is in the eye of the beholder... Bei Ansichten und Einstellungen gibt es per se keine Objektivität, sie sind immer subjektiv.


                          Wenn Du mit ihren Einstellungen nicht mehr klar kommst (und sie mit Deinen nicht), dann hast Du eine Ex-Freundin. Kommt vor im Leben. Nach dem, was ich bisher gelesen habe, ist es schon seit 2 Jahren oder so eine Ex-Freundin, denn die Nähe, das Vertrauen, der Respekt, ... die eine Freundschaft ausmachen, gibt es bei Euch schon lange nicht mehr, oder?

                            eleyna_11897496

                            verstehst du gar nichts?
                            sie möchte doch nichts, außer vielleicht helfen!!!! wieso stellst DUUU dich so quer. sie kennt die besagte person, du, ich und der rest der leute hier nicht. sie ist einfach besorgt, deswegen ist das mit der ex-freundinsache wohl schwachsinn. auch wenn es schn derbe ist wie sie über das leben ihrer hippietussi schreibt. sorry:mrgreen:
                            so wie du von deinem job redest glaub ich, dass du ziemlich unzufrieden bist und deswegen partei ergreifst für die freundin um die es hier geht.

                            eleyna_11897496

                            Glaubst du, dass meine Freundin kein Rädchen mehr im Sytem ist, wenn sie von Hartz 4 lebt? Dein Ernst?


                            Und noch eine LETZTE Sache an dich.
                            Freunde sind nicht nur zum Saufen und Feiern da! Oder um sich die Fußnägel bei einem abendlichen Sektchen zu lackieren! Freunde sind auch dafür da, um hin und wieder mal einen wach zu rütteln, auch wenn es weh tut! Freunde sind dafür da, um jemandem die Augen zu öffnen, es zumindest zu versuchen!
                            JA, die Wahrheit tut weh. ich habe es selber oft erlebt! Und es hat mir geholfen!


                            Deswegen bezeichne mich nicht als eine - ihre- Ex-Freundin! Denn das bin ich nicht, sonst würde ich mir nicht jeden Abend den Kopf über sie zerbrechen!

                            eleyna_11897496

                            Welche Mitwirkungspflichten bestehen für Hartz IV-Empfänger? (Quelle: www.advopedia.de)


                            Wer in Deutschland Hartz IV bezieht, nimmt in einer Notsituation Hilfe in Anspruch. Der Staat als Mittler verpflichtet ihn zugleich dazu, aktiv gegen seine missliche Lage anzukämpfen. Das bedeutet zunächst, dass Hartz-IV-Empfänger die Pflicht haben, sich aktiv nach einem Job umzusehen. Vermittelt die Bundesagentur eine „zumutbare“ Arbeit oder Weiterbildung, muss der Betroffene sie annehmen und gewissenhaft ausführen. Verstöße führen zu Leistungskürzungen von 30 oder 60 Prozent des ermittelten Regelbedarfs. Auch die Streichung des Bezugs ist möglich, unabhängig von der damit verbundenen Unterschreitung des Existenzminimums.
                            Grundsätzlich dürfen sich Hartz-IV-Empfänger einer gewissen Kontrolle nicht entziehen. Sie müssen werktags persönlich erreichbar sein, auch in postalischer Form. Hausbesuche von Mitarbeitern des Jobcenters sind unter bestimmten Umständen zu dulden. Die Prüfer haben zwar kein gesetzliches Anrecht auf Einlass, können jedoch die Leistungen kürzen, wenn keine Kontrolle möglich ist.
                            Reisen von ALGII-Beziehern setzen eine Abmeldung beim Jobcenter voraus. Ein Urlaubsanspruch besteht nicht, kann aber dennoch für eine Dauer von drei Wochen (unter bestimmten Voraussetzungen bis 17 Wochen) gewährt werden. Liegt diese Genehmigung vor, wird die Meldepflicht für den Reisezeitraum ausgesetzt. Eine Meldung nach Rückkehr ist obligatorisch.


                            So viel zum Rädchen im System und zur "Unabhängigkeit" und "frei sein"!
                            Kontrolle von vorn bis hinten vom Staat und nichts mehr mit Reisen und seine Persönlichkeit entfalten! Und das will sie freiwillig mitmachen. Okay, mit Kind ist es noch was anderes, aber das wird auch früher oder später auf sie zukommen. Würdest du eine Freundin von dir da drin sehen wollen? Obwohl du weißt, dass sie das nicht verdient, weil sie so viel mehr drauf hat?