dagmar_12271594

Ganz einfach: Ich habe dann Gewissheit und kann mich - je nach Einstellung - trennen. Ich muss mich nicht mehr belügen, betrügen und für dumm verkaufen lassen. Ich kann dann selbst entscheiden, wie ich mit dem Lug und Betrug umgehe, ob ich darüber reden will, ob ich das verzeihe oder ob ich gleich meine Sachen packe und gehe.


Gewissheit ist der erste Schritt, um überhaupt in irgendeine Richtung handeln zu können. Und zwar nicht nur auf Vermutung, Glaube oder Angst, sondern auf realen und greifbaren Fakten.


Natürlich kann man dem Partner auch weiter blind vertrauen, dich belügen und für dumm verkaufen lassen, weil man meint nicht in ein Handy gucken zu dürfen. Ich steh da aber nicht drauf.

    ramsey_12520590

    Richtig, Offenheit ist das Zauberwort. Jemand, der sich völlig zuknöpft und sich sichert wie in einem Hochsicherheitsgefängnis, der wirkt nicht sehr vertrauensselig!

    Dann kann man sich recht zügig neue Passwörter zulegen, das ist nicht schwer ;-)

    shunya80

    Hä? Rama schrieb rein gar nichts über Kontrolle. Es geht um Offenheit! Und wer seine Passwörter miteinander teilt, offen ist und vertraut, der geht ja grade davon aus, dass dieses Vertrauen nicht missbraucht wird. Und wenn ich alle Passwörter hätte, dann gehe ich auch davon aus, dass mein Partner keine krummen Dinge dreht, da ich davon sonst mithilfe der Passwörter ja Wind bekäme. Da ist dann gar keine Kontrolle mehr nötig.

    shunya80

    Also ich glaube, du wetterst hier gegen den Falschen. Ich hab bei rama noch nie was von Kontrollsucht gelesen und auch nicht, dass er alles über seine Partnerin wissen muss - im Gegenteil schrieb er doch vorhin, dass er keine Ahnung davon hat, was oder mir wem sie mailt.

    Genau. Womit wir wieder bei der Partnerwahl wären. Ich habe nur 3 Beziehungen vor meinem jetzigen Partner gehabt. Und in keiner hatte ich es nötig, zu schnüffeln.

    hooda_12167180

    Das passwort für mail- bank und sonstige accounts ist, um mich vor fremden Eingriffen zu schützen, nicht vor meinem Partner. Also jedenfalls bei mir.

    an0N_1276586899z

    Na ja, mag ja sein, dass ein gewisses Maß an Sicherheit auch in einer Beziehung nicht verkehrt ist. Ich persönlich lege aber mehr Wert auf Vertrauen und (freiwillige) Ehrlichkeit!

    an0N_1276586899z

    Sorry, aber was genau macht den Betrug an sich besser, wenn du es selbst, anstatt durch andere (oder wie auch immer) erfährst?
    Handeln sollte man, sobald man davon erfährt, sowieso!

    shunya80

    Du verstehst leider nicht, was ich gesagt habe. Schade. Aber ich versuche es nocheinmal: Vertrauen setzt Offenheit voraus. Nicht nur in der Beziehung, sondern auch im restlichen Leben. Dass Du Deinem Partner nicht vertrauen kannst, tut mir leid. Ich kann meienr Frau seit weit über 20 Jahren vertrauen und deshalb könnte sie überall reinschauen, wenn sie wollte. Aber das sie mir vertraut, macht sie das natürlich nicht. Wie Du darauf kommst, dass diese Art von Vertrauen Unsicherheit widerspiegelt, ist ein etwas wirrer Gefankengang von Dir.


    Nochmal für Dich: Eure Heimlichtuerei hat nichts mit Vertrauen zu tun. Vertrauen entsteht durch Offenheit. Es bleibt Di ja unbenommen, Deine Passwörter zu schützen, um zu verhindern, dass Dein Partner geheimes sieht, aber merkst Du nicht selbst, wie unnatürlich allein der Gedanke daran ist, dass man seine Geheimnisse vor einem Partner schützen muss? Was für eine halbseidene Partnerschaft muss das sein? Jedenfalls keine, die ich haben möchte.

      venus, es gibt einen großen Unterschied zwischen können und tun. Ich könnte alle Nachrichten meiner Fraus lesen, aber tue es nicht. Genauso umgekehrt. So sieht Partnerschaft aus. Nicht explizite Verbiote ("Du darfst mein Handy nicht anfassen") oder implizite Verbote ("ätsch, Du kennst mein PW nicht"). Sondern das Vertrauen in den Partner, das er so etwas nicht tut.


      Warum habt ihr, vor allem hier shunya und Du, so wenig Vertrauen in Eure Partner, dass ihr ihnen ganz bewusst Zugriff verwehren müsst?

      Warum sollen wir als Familie zwei oder gar vier Amazon Prime Accounts haben? Ich zahle doch nicht 4 x 69€ im Jahr, nur damit jeder bei uns auf Amazon seine Privatsphäre hat? Das ist ja schon pathologisches Privatsphären-Verhalten.

      ramsey_12520590

      Shunya fährt einfach munter weiter auf der Kontrollschiene.


      Ich glaube, ihr entgeht der Unterschied zwischen der MÖGLICHKEIT ZU KÖNNEN und dem WIRKLICHEN TUN völlig.


      Das ist Vertrauen: Wenn mein Partner ein Messer hat und mich damit erstechen KÖNNTE, aber ich im vertraue, dass er es nicht tut. WEIL ich einen PARTNER GEWÄHLT HABE, der sowas einfach nie tun WÜRDE.



      Ich glaube, der Stolperstein für einige hier sind ihre negativen Erfahrungen mit dem Thema oder allgemeine Unsicherheit.


      Ich könnte mit keiner/m von den Proschnüffel-Argumentatoren eine Beziehung führen.

      • shunya80 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
        ramsey_12520590

        Ich sehe schon, meine Worte gehen komplett an Dir vorbei und Du kannst oder willst sie nicht verstehen. Aber wie dem auch sei. Wie schon in einem meiner vorherigen Posts angedeutet, finde ich es recht speziell von Heimlichtuerei zu sprechen nur weil man nicht automatisch sein komplettes Leben transparent werden lässt, wenn man eine Beziehung eingeht. Ich persönlich werde es weiterhin als befremdlich empfinden, wenn ich gezwungen bin, mein komplettes Leben offen zu legen, weil ich sonst meinen Partner suggerieren würde, ich würde ihm nicht trauen oder hätte etwas zu verbergen. Das hat nämlich nicht im Geringsten etwas mit Offenheit oder Vertrauen zu tun. Aber jemand der das wohl täglich lebt und als normal empfindet, wird auch nicht verstehen, was daran verkehrt ist.


        Das Schöne ist aber, dass es dennoch immer noch genügend Menschen gibt, die freiwillig eine Beziehung eingehen und den Partner als Individuum mit seinen Grenzen und Wünschen wahrnehmen und nicht als jemanden der sich komplett auf einen selbst einzustellen hat. Und der dann gleichzeitig unter dem eigenen Ballast aus Unsicherheiten leiden muss, die man aus früheren Beziehungen mit sich herum schleppt.


        Wohl im Gegensatz zu Dir habe ich so viel Grundvertrauen in meinen Beziehungen, egal ob Freundschaft, Liebe oder Familie, dass ich jedem die ureigensten Grenzen lasse und dennoch weiss, dass ich deren Zuneigung, Respekt und Verbundenheit habe. Ohne etwas zu erzwingen, einfach weil sie es von alleine geben möchten. Und wenn sich das dann irgendwann ändern sollte, dann ist das so, auch wenns weh tut.


        Um noch einmal auf den eigentlichen Sinn von Passwörter zurückzukommen: Diese haben doch tatsächlich einen Alltagsnutzen. So überraschend es scheint, aber nicht alles im Leben hat mit dem Partner zu tun, aber nach der Logik von so einigen Leuten müsste man ja dann auch die arbeitsnotwendigen Passwörter mit dem Partner teilen. Fände zumindest der Arbeitgeber von so manchem eher weniger prickelnd... Aber der Partner darf sowas ja einfordern, nicht dass sich da auch wieder eine Heimlichtuerei verbirgt und "Machenschaften" verschleiert werden, die sich selbstverständlich gegen den Partner richten... :roll:

        suahelischnurrbarthaar

        Nö mir entgeht gar nix - aber hier werden ja von einigen permanent die Definitionen von Offenheit und Überwachung kreuz und quer durcheinander geworfen. Alles was ich bisher geschrieben habe ist, dass es nichts mit Offenheit zu tun hat, wenn ich von meinem Partner EINFORDERE, dass er mir gefälligst seine Daten zu geben hat. Denn sonst macht er sich VERDÄCHTIG. Steht hier mehrfach.


        Wo kommen wir denn hin, wenn man sich nicht permanent überwachen KÖNNTE? Natürlich tut man es aber nicht, weil man VERTRAUT sich ja selbstverständlich gegenseitig.. ähm ja... genau..... Warum dann nachfragen, wenn ich vertraue? Warum dann nicht einfach demjenigen tun lassen und ihm damit echtes Vertrauen entgegen bringen? Aber die Passwörter will man in jedem Fall, weil die sind ja ein Garant für Sicherheit oder so ähnlich. Also irgendwie alles sehr spezielle Sichtweisen...


        Es wird dann direkt mal vermutet, ich habe kein Vertrauen, weil ich es als ganz natürlich empfinde, dass mein Partner auch noch ein anderes Leben neben mir leben darf. Die Logik erschliesst sich mir leider überhaupt nicht. Aber gut, muss es auch nicht.


        Vielleicht ist es entgangen, aber ich habe auch deutlich gemacht, dass mein Partner meine Passwörter durchaus haben kann, wenn er danach fragen würde. Auch wenn ich sehr verwundert wäre und nachfragen würde, warum er denn so unsicher ist. Aber da mir dies bisher noch nie passiert ist, habe ich wohl ein glückliches Händchen bei meinen Partnern gehabt. Beruhigender Gedanke... :mrgreen:

          Ich finde es gibt einen riesengroßen Unterschied zwischen "Man teilt nach mehreren Jahren Ehe die Passwörter weil es einfacher ist" und "Partner verlangt Passwörter".
          Ich habe nämlich schön öfter von Freundinnen zweiteres erlebt. Ging noch nie gut aus und war auch immer absoluter Schwachsinn.


          Mein Partner würde niemals meine Passwörter abfragen. Wofür auch? Wofür muss ER in MEINE Emails gucken? Wofür muss er sich über MEINEN Account bei diversen Seiten einloggen, wenn er doch seine eigenen Konten hat. Wofür braucht er Passwörter zu MEINEN Bankkonten, wenn er sein eigenes Konto und sein eigenes Geld hat.
          Sorry, aber ich sehe absolut KEINEN plausiblen Grund, warum man auf biegen und brechen seine Passwörter teilen muss. Das ist für mich kein Vertrauensbeweis.

            sohail_11909695

            ich glaube das sind wir uns absolut einig. Mir geht es um den Fall, wo ich auf unnatürliche und übertrieben Weise meine Privatsphäre gegenüber meinem Partner abgrenzen muss. Das zeugt von Angst oder Misstrauen, dass er/sie diese Grenze nicht respektiert.


            Ich würde nie von meinem Partner fordern, dass er Passwörter freigibt. Selbstverständlich bekäme er (wenn das Vertrauensverhältnis gefestigt ist) meine. Ich erinnere mich an eine Situation im Gebirge, als ich meinen Knöchel bei einem Sturz gebrochen hatte. Meine Frau konnte den Heli mit ihrem Fon nicht anrufen, weil sie mit e-plus keine Verbindung hatte. Also mussten wir mein Handy nehmen. Nur mal angenommen, ich wäre auf 2800m bewusstlos gewesen und meine Frau hätte meinen PIN nicht gehabt? Ähnliche Situationen gibt es immer wieder.

            shunya80

            Liene shunya, niemand macht Dir einen Vorwurf, wenn Du Deine Privatsphären-Grenze sehr deutlich bei Deinem Partner ziehst. Daher brauchst Du mir gegenüber auch nicht so vorwurfsvoll argumentieren.


            Nirgendwo habe ich gesagt, dass ich Passwörter je eingefordert habe. Ich weiß nicht, wie Du darauf kommst. Und warum kommmst Du zu dem Schluss, dass Dein Partner kein eigenes Leben hat, wenn Du seine Zugangsdaten kennst. Ist das nicht eine sehr verquere Sichtweise? Ändert sich sein oder Dein Leben dadurch? Traust Du Dir selbst nicht und würdest anfangen zu spionieren, wenn Du es könntest? Ist das der Grund, warum Du diese Grenzen so dringend brauchst? Oder würdest Du Dich unwohl fühlen, bei dem Gedanken, dass der Partner spionieren könnte?


            Ich finde suahelis Beispiel mit dem Messer perfekt. Es liegt eine gewisse Auslieferung an den Partner in dem Messer-Beispiel vor (wie auch im PW Beispiel). Und das verursacht bei vielen (stellvetretend hier bei Dir) Unbehagen. Das ist jetzt nicht schlimm, aber es isst nicht der allein glücklichmachende udn einzig richtige Weg. Beide Wege und alle Grauzonen dazwishcen sind möglich, solange die Partner einig sind.