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shunya80

  • 17. Apr 2022
  • Beitritt 8. Okt 2008
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  • sunflower360

    Selbstverständlich ist sein Verhalten übergriffig - ich wundere mich nur, dass Du das in dem Moment nicht so wahrgenommen, sondern Dich dann auch noch in ihn verliebt hast. Wie kommt das zustande? Weil Dir die "Komplimente" geschmeichelt haben? Was hat Dich in diesen Situationen (Du warst offenbar mehrmals in der Praxis) so angesprochen, dass Du jetzt sogar von Verliebtheit sprichst?


    Ich finde sein Verhalten respektlos und absolut unangemessen für ein Arzt-Patienten-Verhältnis. Und es spielt auch eigentlich keine Rolle, warum er solche Fragen stellt. Die Frage ist, was Du Dir von ihm erhoffst?

    • sunflower360

      Muss leider dabei bleiben. Ich sehe hier keine Anhaltspunkte für tieferes Interesse und schon gar nicht für romantische Verknüpfungen. "Heisser Feger" ist dann eher noch umgangssprachlich, als wenn er "ich finde Ihren/Deinen Body heiss" gesagt hätte. Um es überhaupt näher eingrenzen zu können, müsste man wissen wie er sich anderen Patienten gegenüber verhält. Aber ich vermute stark, dass seine Ausdrucksweise nicht allein Dir vorbehalten ist, sondern das einfach seine Art ist.


      Was wäre denn beispielsweise für Dich "angemessen darauf reagieren"? Und was wäre Deiner Meinung nach passiert, wenn Du "angemessen reagiert" hättest?


      Wie schon angemerkt, ich bin absolut der Meinung dass ein Arzt mit ernsten Absichten gegenüber einer Patientin dies nicht so plump preis geben würde, sondern erst für klare Fronten sorgt und dann handelt. Und es gibt immer Mittel und Wege. Sobald Du nicht mehr seine Patientin wärst, wäre es weniger ein Problem sich mit Dir zu verabreden. Ansonsten würde er sich auf richtig dünnem Eis bewegen und seine Existenz gefährden.

      • Findet es hier niemand seltsam, dass ein Arzt einer zu behandelnden Patientin einen "heissen" Körper bescheinigt? Allein das schon macht ihn extrem angreifbar und könnte zu einer Meldung bei der Ärztekammer führen. Hat er wirklich genau diese Worte gewählt?


        Aus dem Alltag kann ich Dir sagen, dass ein auch nur halbwegs gut aussehender Arzt, der dann auch noch freundlich mit seinen Patientinnen und Patienten umgeht, sich vor Avancen kaum retten kann. Sowas wird am laufenden Meter missverstanden. Ein seriöser Arzt weiss sich hier abzugrenzen und falls sich tatsächlich sowas wie "Gefühle" entwickelt haben, wird er auch darauf hinweisen, dass das Arzt-Patientenverhältnis in diesem Masse nicht fortgeführt werden kann. Für den Mann steht sein Ruf auf dem Spiel!


        Ich finde nichts ungewöhnliches daran, dass er Dich abends angerufen hat. Das ist sogar die Regel - tagsüber haben die meisten ja Sprechstunde - und dann plaudert man auch ggf. über Privates. Das ist also wirklich nicht bemerkenswert.


        Was hat er denn noch zu Dir gesagt, weshalb Du Dir so sicher bist? Ich bin leider sehr skeptisch und vermute, dass Du Dich da in etwas verrennst und es ziemlich peinlich für Dich wird.

        • fleur-31

          Es freut mich, wenn ich Dir etwas helfen kann. Nein, ich bin keine Therapeutin, aber mir hat es immer sehr geholfen, wenn ich mich mit meinen Gefühlen auseinandersetzen und sie ergründen konnte.


          Sich versetzen zu lassen, würde evtl. kurzfristig zu einer Beruhigung führen - aber die Probleme, die offenbar bestehen nicht verschwinden lassen. Am Ende kommt alles doch wieder hoch und Du projizierst es dann evtl. nur auf eine andere Person.


          Das was Du schreibst ist doch schon einmal ein Anfang. Ich an Deiner Stelle würde jetzt die nächste Zeit einmal darauf achten, was genau in Dir drin sich von Deinem Chef so angesprochen fühlt. Erst wenn Du genau weisst, was Dir fehlt, kannst Du daran arbeiten. Ich nehme an, Dein Mann weiss nichts von Deinen Gefühlen und ich kann auch verstehen, dass Du ihm lieber erstmal nichts davon erzählen möchtest. Allerdings solltest Du - nachdem Du weisst, was Dir fehlt - mit ihm über Deine Sehnsüchte sprechen damit ihr gemeinsam nach Lösungen suchen könnt.


          Es ist ganz normal, dass der stressige Alltag seinen Tribut fordert und man auch immer wieder mal "auseinander driftet". Als Paar kann man aber auch etwas dafür tun um die Zweisamkeit zu fördern und sich nah zu bleiben. Vielleicht durch regelmässige geplante Unternehmungen nur zu zweit? Wenn man nur lang genug darüber nachdenkt, gibt es bestimmt vieles, was die Romantik wieder anfeuern könnte.


          Was Du über Wertschätzung in der Partnerschaft schreibst, ist vielleicht doch ein grösserer Punkt. Es klingt bestimmt banal, aber wie oft gerät es im Alltag in Vergessenheit dem anderen einmal zu sagen, wie froh man darüber ist, ihn zu haben? Vieles wird schnell zur Selbstverständlichkeit. Wie oft denkst Du z.B. darüber nach, was Du an Deinem Partner hast? Es ist nur menschlich, das was man hat, erst wertzuschätzen wenn Gefahr droht es zu verlieren. Wenn etwas einem selbst schon fehlt oder nicht genügt, geht es dem Partner womöglich ähnlich?


          Du kannst dieses Fremdverlieben als Chance sehen - als Zeichen, dass sich etwas ändern muss in Deinem Leben. Und damit meine ich nicht einen neuen Partner ;) , sondern evtl. den Trott der sich in Deine Beziehung geschlichen hat.

        • fleur-31

          Zum einen kommt es ja auch auf Deinen Umgang mit diesem Gefühl der Verliebtheit an. Hast Du Dich gefragt, warum genau Dir das so unangenehm ist? An sich ist es ja nicht schlimm oder verwerflich, wenn man sich verliebt - es gehört sogar zu den schönsten Gefühlen, die es geben kann. Um dies zu einem Problem zu machen, musst Du es als solches empfinden. Und man kann im Grunde alles auch negativ betrachten: Z.B. wenn Gefühle nicht erwidert werden und somit "verschwendet" sind. Meiner Meinung nach ist das aber nur eine Art der Sichtweise und eine eher destruktive. Warum nicht stattdessen dieses Gefühl geniessen und sich an den positiven Aspekten erfreuen?


          Hast Du einmal probiert, Dich nur auf Dich zu konzentrieren und nicht auf ihn? Also das Gefühl in Dir drin und seine Auslöser einmal zu ergründen. Warum gerade er? Welche unverüllten Sehnsüchte haben Dich womöglich in seine Richtung "getrieben"? Was gibt Dir seine Nähe? Was ist an den Gesprächen mit ihm anders, als bei denen mit Deinem Mann? Was genau fehlt Dir, wovon Du denkst, er könnte es Dir geben?


          Zum anderen kommt es auf die Situation an und die Ausgangslage bei Dir ist ja grundsätzlich relativ günstig. Die Karten liegen auf dem Tisch, Dein Chef weiss von Deinen Gefühlen und hat verständnisvoll reagiert. Du weisst, dass Deine Gefühle nicht erwidert werden und kannst Dich daher eigentlich nicht weiter "verrennen". Die professionelle Arbeitsumgebung sollte eigentlich dafür sorgen, dass Du mit Deiner Arbeit beschäftigt bist und Dich darauf konzentrieren kannst. Aber irgendwas scheint ja dennoch weiter "im Argen" zu liegen. Was genau ist das?

        • wind123

          Leider gibt es nicht DIE pauschale Empfehlung, weil jeder Mensch anders ist und manchmal schafft man es auch nicht allein, sondern holt sich am besten professionelle Hilfe dabei.


          Der entscheidende Schritt ist schonmal, etwas ändern zu wollen. Zu hinterfragen, warum manche Dinge Dich so fertig machen und "es Dich beinahe umbringt", wie Du geschrieben hast. Was ist der Hintergrund? Warum genau tut es Dir so weh? Was sind Deine Ängste dahinter?


          Du fragst "Wo lügt er mich noch an?". Wozu aber soll das gut sein, als dass Dich das noch unglücklicher, misstrauischer und unzufriedener macht? Du selbst entscheidest, wie Du mit einer Situation umgehst. Möchtest Du immer das schlimmste annehmen oder nicht doch lieber versuchen, positiv an die Sache heranzugehen. In jedem Unglück steckt meiner Erfahrung nach auch immer das Potential etwas daraus zu lernen, sich weiterzuentwickeln und daran zu wachsen. Ob nun als Paar oder allein.


          Und ob die Menschen und die Situation es Dir wert sind zu vergeben und weiterzumachen, entscheidest Du selbst. Wenn Du ihm verzeihen möchtest, dann fang damit an. Erwarte keine Wunder und lass Dir alle Zeit die Du benötigst. Aber wenn Du ihm vergibst, dann solltest Du das auch mit allen Konsequenzen tun.

          • wind123 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
          • wind123

            Ist Dir nicht klar, dass Du Dich an einem Detail hochziehst und das auf eine völlig überdimensionierte Grösse aufbläst?


            Du befindest Dich gerade in einer destruktiven Spirale und entweder durchbrichst Du sie indem Du an Deiner Einstellung zum Thema arbeitest oder Du trennst Dich und lässt den armen Mann sein Leben leben. Du kannst weder ihn noch die Vergangenheit ändern! Nur.Dich.selbst!

            • wind123 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
            • wind123

              Ganz genau... so wie Du es schreibst: Für Dich war das klar. Eventuell solltest Du einmal die Art und Weise Euerer Kommunikation miteinander überprüfen.


              Der Rest meines vorherigen Postings war ja offenbar nicht relevant genug für Dich..

              • wind123 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
              • Deine Eingangsfrage ist ja eigentlich "Was kann ich nur tun, um über diese Enttäuschung hinweg zu kommen?": In aller erster Linie, muss man darüber hinweg kommen wollen und davon kann ich in Deinen bisherigen Beiträgen leider nichts herauslesen. Vielmehr ergeben folgende Ausagen ein bestimmtes Bild:


                - ich weiß nicht mehr, was für ein Mensch er jetzt ist
                - Natürlich ist er noch der selbe, nur meine Liebe zu ihm hat auf anderen Annahmen basiert.
                - ein wichtiger Faktor, mich in ihn zu verlieben war seine Einstellung zu diesem Thema


                Deine "Liebe" basierte auf einer Annahme/Vorstellung eines Menschen, die mit der Realität offenbar nicht übereinstimmt. Das kommt vor. Entweder Du versuchst damit umzugehen, indem Du an Deiner Einstellung und Toleranz zu diesem Thema arbeitest oder - weil Dir dafür jegliche Grundlage fehlt, da Eure Basis ja offenbar so nicht mehr existiert - Du lässt es. Die Wichtigkeit dieser Thematik legst schliesslich Du selbst fest. Für Dich sind das keine Details sondern "Eckpfeiler". Du definierst das so und somit auch die Konsequenzen dazu.


                Ich persönlich frage mich nur, wie es sein kann, dass Du solche für Dich offenbar fundamental wichtigen "Eckpfeiler" nicht eingehend vor Beginn der Beziehung/Ehe besprochen hast? So wie Du schreibst, hast Du immer impliziert, dass dieses Thema ihm genauso wichtig wäre wie Dir, aber nie kategorisch und gezielt seine Ansichten hinterfragt. So wie Du schreibst, habt ihr in meinen Augen lediglich das Thema angerissen und er hat Dir vage etwas von "das ist nichts für ihn" erzählt. Du schreibst, er hätte Dich darüber getäuscht? Aber wie konkret hast Du denn gefragt? Zu einer Täuschung gehören immer zwei. Und derjenige, der lieber nicht gezielt nachfragt, weil die Antworten ihm nicht gefallen könnten, hat dann auch seinen Anteil am Endergebnis.

                • wind123 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
                • Viel interessanter für Dich sollte doch sein, warum genau Du Sehnsucht nach ihm hast? Was hat er Dir gegeben, was für Dich als Bereicherung Deines Lebens angesehen werden könnte? Mal abgesehen von seiner kurzfristigen Aufmerksamkeit, die aber offenbar rein auf Dein Äusseres beschränkt war.


                  Anhand Deiner Erzählung wirkt es auf mich so, dass er Dich ohnehin nur in ein Bild hineinpressen wollte, dass er von seiner Idealvorstellung von einer Frau hat. Optisch hast Du ja scheinbar dazu ganz wunderbar hineingepasst, nur der Rest hat offenbar nicht mit seinen Idealen übereingestimmt - auch wenn er da etwas von Kompromissbereitschaft gefaselt hat. Die wünscht er sich ja eher von Deiner Seite und nicht von seiner.


                  Ob er sich wirklich für Dich als Menschen interessiert hat und bereit war Dich mit all dem was Dich ausmacht in sein Leben zu integrieren, kannst aber nur Du selbst wirklich beantworten. Aber versuche da ehrlich zu Dir zu sein. Dazu gehört natürlich auch Dich selbst zu fragen warum genau Du es jetzt als Verlust empfindest, dass nichts aus Euch wird.

                • Das mit den unbeantworteten Fragen kann ich auch bestätigen. Ich habe gefragt ob es Deine Mutter - die ja auch eine betrogene Ehefrau war - es weiss und was sie dazu sagt. Darauf kam nur, sie wüsste es. Ja und weiter? Sie gab Dir ihren Segen und hat Dich beglückwünscht oder wie darf man das verstehen? Es scheint in Deinem näheren Umfeld ja keinerlei krititischen Stimmen gegeben zu haben, was ich recht erstaunlich finde. Aber die Leute hier denken ja auch nur in schwarz und weiss, nicht wahr?


                  Und ehrlich, ich versteh diese Rechtfertigungsweise nicht, dass "ihr es euch ja nicht ausgesucht hättet". Ja natürlich nicht! Man sucht sich bestimmt nicht aus, in wen man sich verliebt. Aber was man daraus macht - das ist die eigene Entscheidung! Und das hat man sich ausgesucht. Wie heisst es doch so schön: Wie man sich bettet, so liegt man.


                  Und woher wisst ihr denn, dass die kritischen Stimmen hier von "moralisch überlegenen" Leuten kommen? Es ist durchaus möglich, dass hier auch einige vor der Wahl standen - Betrug ja oder nein - und sich bewusst dagegen entschieden haben. Das ist heutzutage womöglich nicht mehr gang und gäbe, aber auch diese Leute gibts. Aber es wäre mir auch neu, dass es nur erlaubt ist ein moralisches Empfinden zu haben, wenn man Dinge selbst so durchgemacht hätte..


                  Ich persönlich denke, dass sich das Thema hier durchaus auch konstruktiv und sachlich hätte diskutieren lassen - aber die TE war da absolut keine Hilfe und hat durch trotzige Antworten ihr übriges beigetragen. Schade für das verschenkte Potential.

                • Hm, irgendwie scheinst Du im Grunde keine Ratschläge und realistischen Einschätzungen Deiner Situation zu wollen. Es ist verständlich, denn die ganze Situation lässt Dich und Deine Entscheidungen nicht gut dastehen. Aber es ist wie es ist und Du hast Deinen Teil dazu beigetragen.


                  Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was Du damit meinst "ihr hättet Euch das nicht freiwillig angetan"? Keiner hat Euch gezwungen etwas miteinander anzufangen. Es gibt so etwas wie Selbstbeherrschung und Entscheidungsfähigkeit und ihr hattet beide die Wahl - und ihr habt sie getroffen, mit all ihren Konsequenzen.


                  Ich gehe auch davon aus, dass in einer stabilen Beziehung so ein Betrug eher nicht möglich wäre und dass es vorher schon genug Probleme darin gegeben haben muss - also bevor Du überhaupt auf der Bildfläche erschienen bist. Aber dennoch hast Du Dich sehenden Auges - sogar trotz persönlicher Vorerfahrung durch Deine Eltern - in diese Affäre begeben. Mitleid kannst Du daher nicht erwarten - die hat am ehesten noch seine Frau verdient, über den tatsächlichen Stand ihrer Ehe im Ungewissen gelassen wird.


                  Was ich noch interessant fände: Weiss Deine Mutter von Deiner Affäre mit ihrem Nachbarn? Was sagt sie dazu bzw. würde sie dazu sagen? Hast Du Dich das mal gefragt? Immerhin befand sie sich ja in der Situation der betrogenen Ehefrau und stand auf der anderen Seite. Evtl. ist es interessant für Dich, wie sie sich damit gefühlt hat. Auch wenn es am Ende "gut ausgegangen" ist, wie Du schreibst.

                  • godela_22440405

                    Es geht nicht darum, ob er ein schlechter Mensch ist. Das kann hier keiner beurteilen - aber auch gute Menschen tun schlechte Dinge. So wie Du es hier beschreibst - und natürlich ist das Deine Sichtweise und ich kann aufgrunddessen nur dadurch kommentieren - habt ihr keine Basis für eine gesunde Beziehung. Ihr tut Euch absolut nicht gut.


                    Ich bin immer dafür erst zu versuchen, eine Beziehung zu erhalten und eine gemeinsame Lösung zu finden. In den meisten Fällen ist das möglich - aber das müssen beide wollen und beide Energie dafür aufbringen. In Deinem Fall fehlen mir leider komplett die Anhaltspunkte, die das zeigen würden. Dazu müsste er in der Lage sein mit Dir Gespräche zu führen, sich selbst zu reflektieren und vor allem zu wollen, dass sich etwas ändert. Das lese ich hier überhaupt nicht aus Deinen Schilderungen heraus. Im Gegenteil: Er behandelt Dich absolut respektlos, macht komplett dicht und wird aggressiv. Um sich vorzustellen, wozu das irgendwann führt, muss man nicht viel Phantasie aufbringen.


                    Mit Sicherheit hast Du auch dazu beigetragen, wie die Situation sich jetzt darstellt. Aber das zeigt meiner Meinung nur deutlich, dass ihr Euch einfach nicht gut tut und auch nicht (mehr?) zusammenpasst.


                    Letzten Endes musst Du entscheiden, was Du Dir wert bist und was Du mitmachen möchtest. Ob Du ganz allein imstande bist, diese Beziehung wieder auf eine lebenswerte Ebene zu bringen - das weisst nur Du allein. Auf jeden Fall würde Euch Abstand sehr gut tun. Für Dich um zur Ruhe zu kommen und über alles nachzudenken und für ihn um zu sehen, ob und wie er alleine zurechtkommt.


                    Eins sollte klar sein, wenn ihr alles so lasst wie es ist, wird es nur noch schlimmer werden.

                  • skadirux

                    Nunja, auf die gleiche Idee wie Du sind natürlich und offensichtlich auch viele andere gekommen. Ist für mich einfach Teil des Problems - man hält sich ja vermeintlich an die Regeln und schafft sich dennoch eine Ausnahme und weil das so viele machen, wirds dann wieder zur Regel. Aber man hat ja schon "genug verzichten müssen"...


                    Selbst wenn es noch nie Verletzte gab - ein erstes Mal kann es dennoch immer geben. Für mich ist der "Spass für die Kinder" ehrlich gesagt keine Rechtfertigung. Es gibt z.B. auch Tischfeuerwerk und wenn man kreativ ist genügend Alternativen, um an Silvester dennoch Spass zu haben. Womöglich wäre man dann sogar auf Ideen gekommen, die so toll gewesen wären, dass man neue Familientraditionen an Silvester erschafft hätte. Aber so ist es natürlich bequemer gewesen.


                    Ich bin da ganz offen - man kann es drehen und wenden, aber für mich ist das schlichter Egoismus und Kurzsichtigkeit. "Ist ja noch nie was passiert" und "Wir wollten ja nur etwas Spass haben" sind unter Garantie mit die häufigsten Aussagen auf einer Notaufnahme. Und ich bin mir sicher, dass dem Krankenhauspersonal solche Aussagen inzwischen zu den Ohren raushängen.

                  • Jemand der verliebt ist, tut sich naturgemäss oft schwerer so eine F+ Geschichte zu beenden. Zum einen weil man ja dennoch noch Nähe zu der geliebten Person hat und zum anderen, weil immer noch die Hoffnung besteht, dass sich beim anderen doch noch etwas entwickelt. Du als gute Freundin hättest in dem Moment als er Dir seine Gefühle gestanden hat, vernünftig reagieren können und die Geschichte erst einmal auf Eis legen. Denn Du hattest - im Gegensatz zu ihm - noch alle Sinne beisammen und konntest rational entscheiden. Hast Du nicht getan, sondern die Entscheidung ihm überlassen. Das ist kein Vorwurf, sondern eine Feststellung.


                    Das nur zu Deinem Hinweis, dass Du ihm "die Möglichkeit gelassen hast". Du warst in einer viel stabileren Position um eine Entscheidung zu treffen. Was Deine Gründe waren, das Ganze weiterlaufen zu lassen, weisst nur Du allein.


                    Rein von der Vernunft her ist es sonnenklar, dass sobald einer der beiden Personen in einer F+ Situation Gefühle entwickelt, das Ganze nicht mehr unkompliziert laufen kann. Für die Zukunft weisst Du das jetzt. Dass dies eine Freundschaft belastet ist auch offensichtlich und ob und wie sich das Ganze jetzt entwickeln wird, steht erstmal in den Sternen.

                  • Ich kann hier beautifulmind nur beipflichten - Dein Partner hat null Respekt oder gar Achtung vor Dir. Du bist eher so etwas wie sein Fussabtreter, jemand bei dem er seine schlechte Laune auslassen kann und der sich dagegen nicht wehrt. Bei dem was Du hier beschrieben hast, wundert es mich eigentlich, dass sein Verhalten Dir gegenüber nicht auch schon in körperliche Attacken übergegangen ist.


                    Du schreibst, wie Du versuchst ihn zu verstehen und sein Verhalten zu entschuldigen. Hat er selbst schon jemals solche Empathie in Deine Richtung gezeigt?


                    Wenn ich lese, dass Du sogar anfangs panisch warst, er könne Dich verlassen, dann frage ich mich, was denn genau so schlimm daran wäre wenn Dich so jemand verlassen würde? Was würde Dir denn fehlen, wenn er weg wäre? Was gibt er Dir denn genau, um Dein Leben zu bereichern - materielles einmal aussen vor?

                  • In meine Augen hat er jetzt einfach dicht gemacht - was ich völlig verständlich finde. Habe ich es überlesen oder hat er auch einmal von Dir erfahren, wie Deine Gefühle aussehen. Von dem was Du hier schreibst, kommt von Dir in der Richtung ja überhaupt nix - ausser dass Du ihm vorgemacht hast, Du hättest jetzt jemand anderen. Was nebenbei bemerkt völlig kindisch war. Wie alt seid ihr beide?


                    Mal ehrlich, nach Deinem Text bist Du an dem ganzen Hin und Hin sicher nicht unschuldig. Von ihm aus kommen eindeutig mehr Emotionen als von Dir. Werde Dir einfach erst einmal klar, was genau Du von ihm willst. Ich habe nämlich eher den Eindruck, dass er für Dich erst interessant wird, wenn er sich zurückzieht.


                    Wenn Du nur Freundschaft von ihm willst, dann lass ihn jetzt bitte weiter in Ruhe und hole Dir Deine Bestätigung woanders. Es kann Dir dann völlig egal sein, ob er noch Gefühle für Dich hat oder nicht. Jeder verarbeitet Liebeskummer anders und wenn er sich jetzt von Dir abwendet, dann aus reinem Selbstschutz.


                    Eventuell lässt sich Euere Freundschaft ja noch retten. Wobei ich persönlich bei Deinem Verhalten leider nicht viel von Freundschaft entdecken kann.

                  • tete_12246831

                    So wie Du es beschreibst, macht sie natürlich Fortschritte. Es ist ganz normal, dass sie sich langsam öffnet - das ist ein Vorgang der meist unbewusst geschieht und einem selbst oft gar nicht einmal so direkt auffällt. Wachsendes Vertrauen kann man ja nicht wie ein Akkustand am Handy ablesen. ;) Das sind vielleicht nur kleine Schritte, aber 6 Wochen sind einfach noch kein aussagekräftiger Zeitraum.


                    Deine Freundin scheint sich aber generell recht wenig selbst zu reflektieren und das eigene Verhalten zu hinterfragen. Das an sich ist schon ein gewisses Hindernis um sich weiterentwickeln zu können. Immerhin hat sie aber schon bemerkt, dass ihre Vergangenheit sie immer noch beeinflusst. Bisher besteht aber bei ihr offenbar noch kein besonderer Leidensdruck um das angehen zu wollen.


                    Jetzt aber zu Dir. ;) Ich kann Deine Verunsicherung sehr gut verstehen und auch Deinen Wunsch nach Zuneigung. Ich bin aber der Ansicht, dass Dein niedriges Selbstwertgefühl genauso ein Problem ist wie ihr Verhalten, denn es beeinflusst natürlich auch Deine Wahrnehmung und Erwartungshaltung. Du erhoffst Dir von ihr die Erfüllung bestimmter emotionaler Bedürfnisse und erzeugst dadurch ganz von alleine einen Druck, den sie selbst dann natürlich durch ihre ohnehin vorhandene Schutzmauer erst einmal instinktiv abwehrt. Gewissermassen dreht ihr Euch damit im Kreis. Könnte bedeuten: Je stärker Dein Bedürfnis nach Zuneigung werden wird, desto mehr wird sie sich Dir (wieder) verschliessen.


                    Erstmal vorweg: Du musst nicht nur passiv "Geduld haben", sondern kannst aktiv an Dir selbst arbeiten und damit auch einen positiven Effekt auf Eure Beziehung erzielen. In Deinen Worten lese ich schon einmal heraus, dass Du gerne an Dir arbeiten möchtest und schon einmal begonnen hast, bestimmte Dinge zu hinterfragen. Also Dein Gedankenkarussell und Dein zu niedriges Selbstwertgefühl - beides hat natürlich miteinander zu tun. Es gibt jetzt nicht DIE eine Lektüre, die ich Dir empfehlen kann, aber stöber mal was es online an Tipps gibt, das eigene Selbstwertgefühl und die Eigenliebe zu steigern.


                    Natürlich ist das Gefühl vom Partner geliebt zu werden wunderschön. Vor allem wenn derjenige das einem auch offen zeigen kann. Wenn dieses Zeigen weniger wird oder wie in Deinem Fall am Anfang gar nicht so sichtbar, dann fängt es an problematisch zu werden. Man unterstellt dann dem Partner, dass er einen nicht (mehr) liebt und stellt oft alles in Frage. Manche Menschen sind bereit für nur ein bisschen Liebe vom Partner alles Mögliche zu erdulden. Wenn man aber einmal angefangen hat sich selbst genug zu schätzen, zu lieben und für sich zu sorgen, dann erkennt man, dass eine Partnerschaft zwar das i-Tüpfelchen eines erfüllten Lebens ist, aber nicht der Lebensinhalt und die einzige Möglichkeit glücklich zu werden. Und dann erkennt man von ganz allein, wenn eine Beziehung einem nicht gut tut und man nicht geschätzt wird und hat auch die Kraft sich davon zu entfernen. Weil man nicht mehr davon abhängig ist, was der andere einem gibt.


                    Eins ist klar - den eigenen Selbstwert kann und sollte man nicht über den Partner definieren. Genausowenig sollte man erwarten, dass man alles was man gefühlsmässig gibt, auch quasi "mit gleicher Münze" zurück erhält. Ich weiss, dass mir einige widersprechen würden - aber ich finde dieses ständige vergleichen, auf- und abwiegen gänzlich falsch. Damit möchte ich nicht sagen, dass es in Ordnung ist, wenn immer nur einer gibt und der andere nimmt. In einer gesunden Beziehung gibt es immer Bereiche bei denen einer mehr beisteuern kann als der andere. Vielleicht bist Du in dieser Beziehung derjenige, der mehr Gefühle zeigen kann und ihr bewusst macht wie schön das sein kann. Nur weil Du der Mann bist, sehe ich daran nichts falsches. :)


                    Für mich haben Beziehungen immer das Potential die eigenen Eigenschaften und die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln und voneinander zu lernen. Oft wird uns ein Partner vor die Nase gesetzt der uns hilft genau die Eigenschaften die bei einem noch "unterentwickelt" sind zu fördern. Oder einen die eigenen Schwachpunkte vor Augen zu führen und den Anstoss zu geben, an diesen zu arbeiten.


                    Vielleicht ist es jetzt an der Zeit Deine Sichtweise ein klein wenig zu ändern. Ich würde davon abraten, Deine bisherigen Beziehungen und das Verhalten Deiner Ex-Freundinnen in Gefühlsdingen mit Deiner jetzigen Freundin zu vergleichen. Das ist kontraproduktiv. Menschen verhalten sich nicht alle gleich. Es bedeutet nicht, dass die Liebe Deiner Ex-Freundinnen grösser war, weil sie Dir das besser zeigen konnten. Liebe kann sich unterschiedlich ausdrücken. Wichtig ist nur, das annehmen zu können, was einem gegeben wird und selbst zu geben, ohne in erster Linie direkt wieder etwas dafür bekommen zu wollen.


                    Weisst Du, ich denke es gibt genug Anzeichen, dass Deine Freundin Gefühle für Dich hat. Die könntest Du auch sehen, aber im Moment ist Dir das zu wenig, weil Du mit anderen vergleichst und Dir die Zuneigung erhoffst, nach der Du Dich in Deiner Singlezeit gesehnt hast und auch was Du Dir bisher nicht selbst geben konntest.


                    Ich gehe davon aus, dass Du indem Du Dein Selbstwertgefühl steigerst und ihr Deine Zuneigung ohne die Erwartung von Gegenleistung zeigen kannst, sie sich immer mehr öffnen wird und Dir auch auf ihre eigenen Art und Weise ihre Gefühle zeigen wird. Hier ist für mich aber der Weg das Ziel und das gemeinsame Zusammenwachsen und weiterentwickeln. Die Hoffnung ist, dass sie dann auch den Antrieb findet, weiter an sich zu arbeiten - Dein Beispiel hätte sie ja dann vor Augen.


                    Es ist mit Sicherheit nicht leicht sich den eigenen Schwächen zu stellen, ich weiss das aus eigener Erfahrung und ich wünsche Dir dafür ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen. Aber es lohnt sich absolut - ob es denn letztlich Eurer Beziehung hilft oder nur Dir selbst. Alles Gute von mir!