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Mutter übertreibt...
Thema: Mutter übertreibt...
Stichworte: -


Miru87:
Heute 23:10
Standard Mutter übertreibt...
Hallo ihr Lieben,


ich bin Mama einer fast einjährigen Tochter und bin Ende 20.


Nun habe ich seit der Geburt meiner Tochter ein Problem mit meiner eigenen Mutter...


Unser Verhältnis ist nicht sonderlich innig, was daher kommt, dass sie grundsätzlich keine typische Mama, guter Zuhörer oder jemand ist mit dem man über Probleme/Sorgen sprechen kann. Generell ist sie eher zurückgezogen, hat ihre Arbeit, keine Freundinnen, Beziehung zu meinem Vater eher schwierig und sie ist eben ein spezieller Mensch...Sie ist zwar meine Mutter, aber ich bin wegen ihrer Arbeit und "ungewollt" zu 90% bei meinen Großeltern aufgewachsen. Sehe sie also auch nicht soo sehr als Mutter an...


Jetzt ist es so, dass meine Tochter scheinbar ihr neuer Lebensmittelpunkt ist, der ihr wieder Leben eingehaucht hat und sich für sie alles um sie dreht.


(Da wurde zB extra ein Smartphone mit Whatsapp angeschafft, nur damit sie ja immer Bilder oder Videos ihrer Enkelin von mir erhalten kann.)


Wir sehen uns Mo, Mi und Fr bei meiner Oma zum Mittag, da ich dann immer dort zu Besuch bin mit meiner Tochter (wohnen 2 Straßen weiter), und meine Mutter dort ihre Mittagspause verbringt.


Und ihr Verhalten macht mich einfach immer aggressiv. Weil sie dann unbedingt meine Tochter haben möchte, teilweise zu nervös im Umgang ist, da sie kein Feingefühl besitzt, mir tausend Ratschläge gibt oder unangebrachte Kommentare los lässt... zB "Hat deine Mama dir heute nur eine Strumpfhose als Hose angezogen, du armes Kind?!"


Generell halt immer irgendwelche Kommentare, die einen wahnsinnig machen...und das Verhalten...
Sie ist halt wie gesagt speziell...


Das ist auch der Grund, weswegen sie ihre Enkelin zu 90% nur dort Mo, Mi und Fr in ihrer Mittagspause sieht - Es tut mir wirklich leid für sie, aber ich ertrage sie nicht bei uns zu Hause, mal zu Besuch oder so...


Aber sie hat im Prinzip niemanden...
Und meine Tochter ist ihr neuer Lebensinhalt...
Aber ich ertrage diesen permanenten Kontakt nicht...es kommen ja auch täglich Whatsapp Nachrichten (Guten Morgen, wie habt ihr geschlafen? / Was macht ihr? / wie geht's euch? / Schick mir doch bitte mal ein Bild/Video!) - diesen täglichen Kontakt hatten wir davor nie... und das war von beiden Seiten aus, von meiner eh, völlig ok.


Aber ich schaffs auch nicht ihr konsequent Grenzen zu setzen oder "auf den Tisch zu hauen", weil ich weiß dass das alles ist was sie hat und ich mich iwie verantwortlich/zuständig fühle...
Was mir aber zu viel ist und mir auch nicht gut tut...


Sorry für den langen Text...

Deine
Tochter wird mal froh sein, wenn sie eine Oma hat, die sich für sie interessiert. Sie will es jetzt gestimmt einfach besser machen als früher. Versuch einfach deinen Frust wegen früher zu minimieren.
Und wer weiß, vielleicht brauchst du später auch mal arbeitsbedingt die Hilfe von ihr als Oma. Sie musste wahrscheinlich einfach arbeiten und es nicht anders als das deine Oma bei der Betreuung mit einspringt?! Das ist heute noch so bei vielen Familien.
Und so "tolle" Tipps geben echt viele Leute. Einfach mal auf Durchzug stellen.

Vielleicht hat sie sich tatsächlich geändert
Und vielleicht möchte sie das, was sie bei dir verpasst hat nun wieder gutmachen!
Solche Kommentare wie mit der Strumpfhose gehen allerdings echt nicht, aber könnte das nicht die weit verbreitete 'harte Schale' sein unter dem doch ein weicher Kern steckt?
Was sagt deine Oma dazu? Ich würde an deiner Stelle erst mit ihr und später, zu einem passenden Zeitpunkt, mit deiner Mutter reden.
Liebe Grüße

Hallo
Ich kann schon verstehen das sich da eine Abneigung entwickelt.. vorher gab es nur sporadisch bis selten Kontakt.. die TE hat sich damit vergangenheits bedingt gut arangiert.. Was blieb ihr auch übrig.. noch dazu sei ihre Mutter im allgemein nicht sonderlich vertraut..Sich jetzt auf zu drängen ..aus welchem Grund auch immer.. würde bei mir auch ablehnungsgefühl auslösen.. mir geht es ähnlich mir mit meiner Mutter.. nur weil die TE ein Baby bekommen hat, macht es nicht alles weg.. und die Oma plötzlich zur vertrauten. Hin und wieder der Oma das Kind auf den schoss geben.. mal ein Bild wäre bestimmt kein Problem .. dieses Extreme von Quasi Null auf 100 schon. Da hilft nur Grenzen setzen.. und wenn gewollt eine Beziehung aufbauen.. die ist nämlich bisher garnicht vorhanden.

Ich ertrage
meine Mutter leider auch kaum.
Ich hege ihr gegenüber eine starke Wut in mir. Ich weiß dass sie kein schlechter Mensch ist und sie liebt meine Tochter über alles.
Ich würde zwar nicht sagen, dass ich sie liebe, aber irgendwie fühle ich mich mit ihr verbunden. Und ich glaube da liegt das Problem.
Man ist hin und hergerissen.
Du kannst ja eindeutig benennen, dass sie dir nicht gut tut.
Deswegen empfehle ich dir den Kontakt so gering wie möglich zu halten. Deine Tochter wird sie ja weiterhin beim Mittagessen sehen. Ab einem gewissen Alter kann sie dann selbst entscheiden was sie von ihr hält. Meine Tochter ist 4 und hat z.b. Freitags ihren Oma Tag. Da holt oma sie vom Kindergarten ab und bringt sie nachm Spielplatz nach hause. Beide lieben das. Ich bin aber mit Absicht nicht dabei, weil mich ihre Anwesenheit leider sehr aggressiv innerlich macht. Abstellen oder ändern geht leider nicht, da diese Gefühle fundamental in mir sind.


Du solltest ihr aber entweder klipp und klar deine Grenzen aufzeigen. Z.b. nicht ständig mit whats app schreiben. Wenn du es ihr nicht sagen kannst, dann zeige es. Ich z.b. schicke keine Fotos. Denn die werden nur rumgezeigt und das möchte ich nicht.


Du brauchst für dich eine klare Linie! Damit du besser mit der ganzen Situation umgehen kannst.

Ich würde das mal psychologisch
aufarbeiten diese Aggressivität ihr gegenüber.
Dann geht es dir auch besser, es scheint ja bei dir tiefer zu sitzen, das würde ich dir und deiner Tochter zu Liebe aufarbeiten.
Was deine Mutter angeht, jeder Mensch verdient eine zweite Chance. Wenn sie einmal nicht mehr ist, tut es dir am Ende doch nur leid.
Vielleicht wusste sie es einfach nicht besser. Ich würde den Kontakt erstmal auf diese Mittagstermine beschränken, aber an deinem Groll arbeiten.

Sei
Froh darüber und werde etwas lockerer. Dein Kind wird sich freuen eine Oma zu haben und du kannst genauso froh sein Unterstützung zu haben.

Hmmm...
So ähnlich wie es dir mit deiner Mama geht, geht es mir mit meinem Papa. Unser Großer ist auch dessen Lebensmittelpunkt. Nur hab ich eine ganz andere Ansicht dazu als du. Bei mir ist es eher so, dass mein Papa jetzt vieles "wieder gut macht", was er in meiner Kindheit verbockt hat. Er war kein guter Papa, aber er ist jetzt ein super Opa für meine Kinder. Vielleicht kannst du es ja mal von dieser Seite sehen.


Den Tipp mit der psychologischen Aufarbeitung finde ich übrigens auch gut!

Abgrenzen
musst du einfach üben. Sei mutig und lass die kein schlechtes Gewissen machen. Jahrelang gegen dein Gefühl zu handeln kann dich krank machen. Und sei dir sicher, dass dein Kind deine zwiespältigen Gefühle deiner Mutter gegenüber spürt .
Ich denke , du solltest dich nicht verbiegen. Ist meine Meinung und ich kann dir auch Erfahrung sagen, dass es leichter wird und sehr gut tut.
Lass nur so viel Nähe zu, wie DU verträgst. Du bist erwachsen und es ist dein Kind!