Hallo zusammen,
mich beschäftigt schon seit längerer Zeit das o.g. Thema. Ich muss dazu sagen, ich bin nicht religiös, mein Mann evangelisch. Wir beide sind der Meinung, dass 2 Wochenstunden Religionsunterricht von der 1. Klasse an zu viel ist. Bei uns ist es so, dass Reli Pflicht ist, es also keine Wahl zu Ethik oder Philosophie oder ähnlichem gibt. Ich persönlich finde, Religion gehört als fortlaufendes Thema in Gesellschaftskunde, weil ich denke, es ist wichtig, aber eben nicht in DER Breite und Tiefe, die 2 Wochenstunden rechtfertigen würde. Auch fände ich eine Wahlmöglichkeit sollte Pflicht für jede Schule sein.
Wie seht ihr das bzw. wie ist das an Eurer Schule geregelt?
PS ich möchte keine inhaltliczhe Dskussion oder Diskussion über die Religionen ansich auslösen - auch in Anbetracht der derzeitigen Vorfälle. Wir kamen nur gestern abend wieder auf dieses Thema, weil Kunst gestrichen wurde, wegen fehlender ressourcen.

Hmm
Warum Wahlmöglichkeit? Entweder ist man RK/EV oder nicht.


Zwei Stunden find ich auch ok. Gebe Mo Recht.


LG

    Ich bin völlig bei Dir
    aber 2 Wochenstunden in JEDER Klassenstufe? Zumal, derzeit wird in der Klassenstunde über dieses Thema gesprochen, in Religion nicht, dort wird der aktuelle "Lehrplan" (heisst ja jetzt nicht mehr so) nicht durchbrochen, sondern wird am aktuellen Thema weitergearbeitet.
    Wenn ich mir anschaue, dass es die Naturwissenschaften bspw. erst ab der 5. 6. oder gar 7. Klasse gibt, teilweise sogar mit weniger Wochenstunden, dann stellt sich mir die Frage der Wertigkeit.

    An
    Unserer Schule wird es erst ab der 3. klasse unterrichtet.
    LG

    .
    An sich finde ich es nicht zuviel. Als ich in die Grundschule ging, war der Religionsunterricht meist ein Erzählen von biblischen Geschichten, das fanden alle spannend und da ist 2x pro Woche praktisch, um sich an das Vorhergehende noch zu erinnern.
    Dass Kunst vollkommen gestrichen wurde find ich blöd, aber war das im Zusammenhang mit dem Religionsunterricht, oder unabhängig davon, etwa aufgrund von Kunstlehrerressourcen?


    Physik etc. hat in einer 1. Klasse noch nix zu suchen ;-) Stattdessen hatten wir Sachkunde, das war ein Kombipaket aus Geschichte, Natur- und Geowissenschaften.

      Ich unterrichte
      selbst ev. Religion an einer GS. Ich halte 2h für absolut gut, nicht zuletzt, weil Grundschüler noch mehr Zeit benötigen, um in ein Thema einzusteigen. Bei uns wird es grundsätzlich in einer Doppelstunde unterrichtet. Wenn ich in der ersten Stunde eine anständige Begrüßungsrunde machen möchte, mit den Kids unser Ritual (Lied singen) mache und dann einen guten Einstieg in das Thema und die Stunde, sind 30 Minuten schon vorbei. Nicht zu vergessen, dass die kinder meist einen Raum-und Lehrerwechsel haben. Wenn ich dann mit dem Thema erst in der nächsten Woche weitermache, haben die Kids es schon nicht mehr parat. Das zum organisatorischen.
      Religionsunterricht ist in vielerlei Hinsicht ja auch Gesellschaftskunde, Ethik etc. Ich habe die Erfahrung, dass die Kinder den Unterricht genießen. Da ist Zeit zum Reden, austauschen, für Gemeinschaft. ...alles was in den Regelfächern oft kurz gehalten wird. Jetzt in der dritten Klasse kann ich das Thema "andere Religionen z.b. Islam" vorziehen, weil die Kinder von zuhause aktuelle Themen mitbekommen. In einer ersten Klasse halte ich das allerdings für zu früh und finde es absolut richtig am laufenden Thema zu bleiben. Wenn Kinder später mitdenken und mitdiskutieren wollen, halte ich die nötigen Grundlagen für absolut notwendig. Das beginnt in einer ersten Klasse. Viele denken, es wird lediglich über unser christliches Gottesbild und Jesus gesprochen, gebetet etc. Das ist ja so nicht richtig und auch der Bildungsplan hat sich dahingehend deutlich geöffnet. Themen wie:Verantwortung, Angst, Tod und Trauer usw. finden im Religionsunterricht einen Platz. Das sind Themen, die alle Menschen betreffen und für die Kinder bietet sich hier ein Rahmen darüber nachzudenken, zu sprechen und Erfahrungen zu machen. Ich halte 2 Stunden für diese wichtigen Themen und Erfahrungen für absolut gerechtfertigt.
      Lg manguuu

        gerda_12732665

        Nee
        also ich bin zum beispiel weder das eine noch das andere. Außerdem meine ich gehört zu haben, dass es neben RK und EV noch diverse andere geben soll :-).Ja, wenn man nicht religiös (EV) ist, sollte man doch die Wahl haben NICHT am Reliunterricht (EV) teilzunehmen.
        Also in Anbetracht der Tatsache, dass es für Naturwissenschaften deutlich weniger Wochenstunden gibt, finde ich die Stundentafel für Relogion nicht OK. Wie gesagt eine bessere Einbindung ALLER Religionen und weniger Zeitverschwendung fände ich OK.

        sl`ine_12046728

        Nein
        ich erwähnte das mit dem Kunstunterricht nur, weil DAS das ausschlaggebende Gespräch für unsere gestrige Diskussion war (nicht etwa die derzeitigen Vorfälle). Es wurde halt ein "unwichtiges" Fach gestrichen, die Lehrer unterrichten sowieso meist Fachfremd :-(
        Das mit dem Physik war auch nur ein Beispiel, weil die Naturwissenschaften (beipielsweise) in der Wertigkeit gegenüber Religion so dermaßen hinten anstehen, obwohl diese um uns herum viel präsenter sind. Wie man das dann nennt soll völlig gleichgültig sein.

        Das ist
        aber in jedem Fach ähnlich. Also da hat Reli nicht die alleinigen rechte :-) und wenn ich mir überlege, dass Physik und Chemie wo teilweise recht viele Experimente gemacht werden, jeweils nur eine Stunde in der Woche zur Verfügung steht, erschließt sich mir der Sinn erst recht nicht.
        Ob gläubig oder nicht, finde ich, hat jeder das recht über jede Religion aufgeklärt zu werden und nicht nur eine.

        So sehe ich das auch
        und ich weiss nicht, wieso das nicht an jeder Schule so ist.

        Das ist auch
        völlig in Ordnung so. Fände ich total gut.

        sarita_12325271

        Natürlich
        das würde der Musiklehrer, die Kunstlehrerin, der Schwimmlehrer, die Spotlehrerin auch gerne so haben. Und diese zählte ich nur auf, weil die in etwa die gleiche Wochenstundenzahl haben, wie Reli. teilweise sogar weniger.
        Alles was Du schreibst, gilt genauso auch für andere Fächer. Insofern hat Religion für mich keine Sonderstellung. Auch über die Inhalte möchte ich nicht diskutieren. Natürlich sind die für einen evangelisch geprägten Menschen wichtig. Es gibt aber eben auch endere bzw. gar keine Religionen. Deswegen fände ich es sinnvoller diese Themen nicht evangelisch angehaucht zu durchleuchten und DAS wird aber gemacht. eine evangelisch oder katholisch oder wie auch immer angehauchte Ethik oder Moral ist nunmal eben nicht NEUTRAL.

          Wie schon gesagt
          die Wertigkeit anderer Dinge wird für das erkunden EINER Religion sehr zurück gestellt. Bei uns heisst Gesellschaftskunde Gesellschaftskunde und DORT gehört meines Erachtens ein Überblick (oder auch mehrere Überblicke) über ALLE Religionen (zumindest die wichtigsten) hinein. Das würde ich unter ALLGEMEINbildung verstehen.

            Bei
            Uns gab es immer die Wahl zwischen Religion und Ethik. Ich wusste garnicht, das es Ethik nicht überall gibt. Generell find ich es absolut daneben, das es kein einheitliches Schulsystem in Deutschland gibt. Warum eigentlich?! Versteh ich nicht!

              addy_12365214

              Auch das ist ein Punkt
              den ich nicht verstehe. Und diese Unstetigkeit. Jedes Jahr wird eine neue Kuh durchs Dorf getrieben.

              nero_12138021

              Na, du lebst aber nunmal in einem Land, indem EINE
              Religion vorherrschend ist und die unsere Werte prägt.
              Wir in Deutschland haben uns christlichen Werten verschrieben, warum sollten Kinder die Geschichte des Christentums nicht kennenlernen?
              Ich kann nicht nachvollziehen, dass einen 2 Stunden Reli pro Woche stören können.


              Ich sehe das grundsätzlich wie cacacois79.

                nero_12138021

                Genau
                aus diesem Grund steht es jedem frei sein Kind in den Religionsunterricht zu schicken oder eben nicht. Ab Klasse 7 ist ein Ethikunterricht verpflichtend. Ich unterrichte ja auch andere Fächer und nur alleine um Themen geht es ja nicht sondern um Kompetenzen. In den Sachunterricht wurde ja in den letzten Jahren schon alles reingepackt: Naturwissenschaften, Musik, Gestalten.... Religion würde in meinen Augen da viel zu kurz kommen. Denn in ein Kompetenzraster jetzt noch die religiöse Dimension aufzunehmen finde ich tatsächlich schwierig. RReligionsunterricht sollte man dann für sein Kind wählen, wenn einem an religiöser Erziehung gelegen ist. Ansonsten kommt die ethische Komponente eben später dazu. Grundsätzlich habe ich jedoch die Erfahrung gemacht, dass Jugendliche die Religionsunterricht hatten bereits in der 7. Klasse dazu in der Lage sind viel kontrovetser zu diskutieren. Ein reiner Ethikunterricht für die GS wäre evtl eine Option, ja da stimme ich zu.

                  tekla_12860740


                  ich glaube sämtliche Bayern würden auf die barrikaden gehen, wenn dort NUR evangelische religion in der Schule angeboten würde. :roule:
                  Außerdem habe ich ja nichts gegen ein KENNENLERNEN. aber 2 Stunden pro Woche über wahlweise 10, 12 oder 13 Jahre halte ich für schwerst übertrieben, zumal in jedem Fach genörgelt wird, es gibt zu wenig Stunden für die Themen. Und DAS merkt man auch. In religion wird larifari gemalt, gequasselt, diskutiert, Geschichtchen gelesen. Alle anderen Fächern knabbern an den ressourcen, man sitzt ewig zu Hause um sich den Stoff, der nur unzureichend vermittelt wird, zu Hause aufzuarbeiten. Fällt ein Mathelehrer aus, wird irgendwas gemacht, nur kein mathe. Fällt Deutsch aus, gleichfalls. Fällt Religion aus, dann wird in dieser Stunde über -im wahrsten Sinne des Wortes- Gott und die Welt gequatscht. Und ehrlich, die Pisa Studie, andere vergleichbare Studien, der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften... Das wundert mich nicht, wenn man 2 Wochenstunden für soetwas verschleudert hat.

                  sarita_12325271

                  Eben nicht
                  bei uns gibt es eben KEINE Wahl (auch nicht nach der 7. Klasse). Gut zwischen mitmachen und nicht mitmachen kann man -mit viel Anstrengungen-wählen. aber nicht mitmachen heisst in einer anderen Klasse dem dortigen Unterricht beizuwohnen oder in seiner Klasse zu bleiben und "etwas anderes" machen (lesen oder Kreuzworträtsel oder Hausaufgaben). Aber DAS ist doch dann auch nicht das Gelbe vom Ei.