gytha_12650464Patentrezept
Ja als Ex-Suechtiger weiss ich leider auch kein Patentrezept, faellt es mir doch immer noch schwer zu verstehen weshalb man durch sowas durch muss. Vermutlich ist es doch so wie bei anderen Suchterkrankungen, dass man ganz unten ankommen muss und das war ich.
Es kann tatsaechlich "helfen" wenn man von Beratern mal abgewiesen oder gesperrt wird in so einem Fall. Das ist praktisch die Hammermethode, die am meisten weh tut und am effektivsten ist.
Bei mir hat das leider dazu gefuehrt, dass mein Vertrauen in die Menschheit im allgemeinen doch starkt geschaedigt wurde, keine Ahnung ob ich das jemals wieder reparieren kann aber ich wachte auf.
Dann gilt es natuerlich zu aktezptieren dass der Ex definitiv weg ist und hoechstwahrscheinlich nicht mehr wieder kommt, zumindest nicht in absehbarer Zeit. Darauf zu warten waere Bloedsinn.
Also womit haette mir ein Berater bei der Sucht helfen koennen? Hmmm....wie gesagt glaube ich dass die Sucht auch verschiedene Stadien durchlaeuft zeitgleich mit dem Trennungsschmerz und was man gerade zu verarbeiten hat. Am Anfang ist man einfach auf der Suche nach Mitgefuehl, Verstaendnis, Zuspruch, Hoffnung, Trost usw. Da wird keine Hammermethode nuetzen, man ruft solange an bis man sich gut fuehlt. Vielleicht kann man als Berater darauf hinweisen sich anderswo Trost zu suchen. Ich habe damals erfahren....na ja auch nicht gleich zu Anfangs aber etwas spaeter dass mich Yoga sehr ausgeglichen macht und troestet. Es gibt doch soviele Moeglichkeiten wo man nicht zuviel Geld investieren muss.
Spaeter wenn man dann einen Punkt der Leere und Hoffnungslosigkeit nicht mehr vorbei kommt und langsam einsieht, dass der andere sein Leben scheinbar super gluecklich mit Mona oder Lisa oder sonstwem lebt da ist die Chance aufzuwachen. Aber das hoert man doch als Berater heraus wenn man angerufen wird. Da kommen definitiv Hinweise von dem Kunden. Zum Beispiel "Lohnt es sich noch...." "Ich weiss nicht ob das alles Sinn hat...." usw. Also erste Zweifel ob man auf den richtigen Weg ist. Da macht sich der Kunde durchaus auf fuer andere Loesungsvorschlaege. Da waere es definitiv die Aufgabe des Beraters einzusteigen und Klartext zu reden...dem Kunden das Zepter in die Hand zu geben, ein kleiner Tritt in den Hintern. Loesungsvorschlaege, Therapiemoeglichkeiten, Moeglichkeiten zur Selbsterkennung zb Familienaufstellung etc. Kommt ihr Berater schreibt doch selbst staendig in euren Profilen welche Schicksalsschlaege euch auf euren spirituellen Weg gebracht haben, da muss euch doch was einfallen was ihr den Kunden weiter geben koennt????
Wird dieser Zeitpunkt verpasst und weiterhin vertroestet, so war es definitiv bei mir, bei mir wurden Saetze ausgespuckt wie "Er ist noch nicht soweit" und das nach mehr als einem Jahr spaeter (!) ich soll abwarten, nicht verzagen ...blabla...tja dann ist der totale Absturtz vorprogrammiert. Der Dealer ueberredet praktisch den Suechtigen weiterhin dabei zu bleiben, ja keine Therapie zu machen um gesund zu werden sondern schenkt ihn vielleicht sogar noch einen kleinen Vorschuss als Trost und zur "Aufheiterung". Wahrscheinlich sehen die absolut schlechten Berater hier bereits ihre Stammkunden schwinden und versuchen sie noch auszupressen wie eine Zitrone bevor der totale Zusammenbruch kommt.
Dann kommen Hinweise wie "Ja ruf doch nicht soviele Berater an, konzentriere dich auf 1-2 Stammberater. Komm ich schicke dir alle 2 Wochen 10 Gratisminuten dann koennen wir regelmaessig telefonieren" Jaaaaaaaaa alles natuerlich ganz uneigennuetzig nicht wahr? Das heisst das verbleibende Geld des Kunden wird nicht mehr auf zig Berater aufgeteilt sondern nur noch auf 2 Personen.
Irgendwann nervt der Kunde dann so sehr, dass der Berater dann kommentarlos sperrt. Der Berater beschliesst dass er nun gut genug verdient hat und will sich die Probleme des Kunden nicht mehr laenger anhoeren und schreibt ihn praktisch ab. Das ist so aehnlich wie wenn man den Junkee dann in der Gosse liegen laesst wo dieser sich eventuell aus letzter Kraft noch einmal aufrappelt und dann hoffentlich und endlich bereit ist clean zu werden da er keine "Hilfe" mehr von seinen Dealer bekommt.
Tja so sieht der Suchtverlauf aus, auch in etwas der eines Telefonjunkees.
Die Aufgabe eines guten Beraters ist es in Phase II richtig aktiv einzusteigen naemlich dann wenn der Kunde offen ist fuer Loesungsvorschlaege. Die meisten Berater wollen dies nicht oder verpassen den Zeitpunkt.