knute_12834141Tod
Ich denke, dass es den Tod gibt, weil wir nur so im Leben wirklich glücklich werden.
Stelle dir mal vor, du wüsstest, du würdest unendlich lang leben. Würdest du dann ernsthaft abwägen, was du am kommenden Tag machst? Würdest du nicht einfach 1001 "Fehler" im Leben machen, so nach dem Motto: Ich kann das eh noch ausbügeln?
Ich finde, der Tod ist etwas ganz wichtiges. Er ist die Voraussetzung dafür, dass wir glücklich sind. Denn er zwingt uns, unser Handeln zu überdenken (vielleicht haben wir deshalb einen Verstand?). Ich denke, wir alle haben im Leben die Option glücklich zu werden. Und der Tod hilft uns dazu.
Hier ein Beispiel: Ich liebe meine Mutter sehr. Sie ist bereits Ende 50 und ich habe natürlich Angst davor, dass sie eines Tages stirbt. Es gibt so viele Menschen, die zeigen kurz vor ihrem Tod Reue und sagen, oh, dass und das hätte ich anders machen sollen. Ok... Nur das Problem: Dann ist es dafür zu spät. Die Chancen sind vertan.
Deshalb lebe ich nach dem Motto Carpe Diem. Ich versuche, alle Träume, die ich habe, zu verwirklichen. Weil ich weiß, was auf dem Spiel steht: Dieses eine, kostbare Leben :-).
Ich sage meiner Mutter dauernd, wie sehr ich sie liebe, ich nehme sie in den Arm, weil ich weiß, dass sie das liebt und weil ich es selbst auch liebe. Ich möchte den Menschen, die ich liebe, nur gutes tun. Weil ich sie liebe. Und weil ich meine Liebe leben möchte - zu 100%.
Wir schreiben uns gegenseitig E-Mails, die wir mit "Tausend Küssen" unterschreiben. Und wir beide haben sehr großes Verständnis füreinander. Wir helfen uns gegenseitig. Meine Mutter und ich haben in den letzten Jahren beide große Fehler gemacht. Ich hatte selbst riesige Probleme mit mir selbst und meine Mum kam damit natürlich nicht so gut zurecht. Ich weiß, dass sie ihr bestes gegeben hat. Auch, in der schwierigen Zeit. Natürlich könnte man immer und immer wieder sagen: aber das hätte sie doch anders machen können. Die Vergangenheit zeigt uns aber, dass sie es wohl damals nicht besser konnte.
Ich bin dann auf sie zugegangen und habe ihr einfach gesagt, was mich verletzt. seitdem hat sie sich geändert (und ich mich auch). und wenn es irgend etwas gibt, was mich nervt (oder was sie nervt ;-)), sprechen wir uns gegenseitig an. weil wir beide denken, dass dieses leben zu kostbar ist, als dass man es verschwendet.
kennst du zufällig bollywood-filme? viele schreien immer wieder auf: oh, wie kitschig (das sind sie natürlich auch). aber in diesen filmen werden wunderbare werte vermitteln, die so viel liebe ausstrahlen, verständnis, menschlichkeit, respekt.
ich denke, wenn ich selbst ein superglückliches leben haben will, muss ich zuerst menschen diese dinge geben. es heißt nicht umsonst: wie es in den wald schallt, schallt es auch zurück. wenn du geliebt werden willst, musst du zuerst liebe geben.
weißt du, wenn ich jetzt wüsste, dass meine mum in den nächsten jahren irgendwann sterben wird, würde ich nicht sagen: oh gott, ich hätte so vieles anders machen müssen. nein, ich wäre natürlich super traurig. aber ich würde/werde zufrieden auf die wunderschöne gemeinsame zeit zurückblicken. dies ist mir sehr wichtig. dass wir unsere zeit nutzen.
es hört sich so einfach an. ich schaffe das auch nicht immer. aber vielleicht sollten wir es jedenfalls versuchen. lassen wir mehr liebe in unser leben :-).
p.s. obwohl ich diese carpe diem einstellung habe, glaube ich nicht an dieses himmel/hölle prinzip. das kann ich mir einfach nicht vorstellen. eher könnte ich mir vorstellen, dass wir wiedergeboren werden ;-).