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hollis_12548298

  • 17. Jan 2006
  • Beitritt 15. Okt 2005
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  • siniad_12478748

    Super!
    das klingt sehr gut! also, bei mir handelt es sich dann um ausdünnung der haare.
    sicherlich liegt es bei mir u.a. an der ernährung...


    gibt es denn eine pflegespülung, die man dazu verwenden sollte?


    herzliche grüße
    clueless

  • hollis_12548298

    Lustige Geschichte am Rande ;-)
    Ich arbeite als Nachhilfelehrerin in einer Moschee (ich bin keine Muslima!). Na, es regnete heute und ich bin schnell rausgegangen. Da standen ein paar Männer, haben gebabbelt und ich bin an denen vorbei. Da meinte einer von denen "Mashallah" (tsts... ;-)). Na, ich bin weitergegangen, da lief der mir tatsächlich hinterher und hat mich angequatscht (aber sehr freundlich). Er dachte, dass ich Muslima sei und wollte halt wissen, was ich in der Moschee mache und und und. Ich habe ihm dann erklärt, dass ich voll konservativ bin und niemanden kennenlernen will ;-). Und das war's dann schon :-).


    Zum Thema anmache, was hier schon besprochen wurde: Deppen gibt es doch in jeder Kultur/Religion. Mir ist aber in der Türkei und auch in Marokko aufgefallen, dass die Kerle dort einfach gerne viele Frauen anmachen(nicht nur Ausländerinnen, besonders gerne auch einheimische Frauen, auch die, die ein Kopftuch tragen, das ist total egal, hauptsache jung und kein Ehering ;-)).
    Mir ging das in Istanbul total auf die Nerven, so dass ich jetzt von einer türkischen Freundin (die wirklich pretty ist und Kopftuch trägt und auch angemacht wird) eine Art Gebrauchsansweisung habe ;-), wie ich denen mit ein paar Worten meine Meinung verdeutlichen kann. Schließlich kann ich ja immer noch auf meine Ehre als Frau pochen ;-).
    Das ist in den türkischen Überlandbussen so lustig. Falls sich trotz allem ein Mann neben dich setzen will, kannst du ganz laut protestieren (meine Ehre!!!), dann wird er weggesetzt.
    Ich glaube, wir nehmen das hier in Deutschland zu eng. Deppen gibt es doch überall. Und Südländer flirten eben gerne, egal, ob Italiener, Spanier, Iraner oder Türken (ich stehe auch auf dunkelhaarige und ist es nicht auch so dieses gewisse etwas, was uns zum träumen bringt ;-)?


    Ciaoi

    • peta_12513772

      Hi Szoda,
      also, ich glaube, dass diese Strukturen, die du hier beschreibst, gerade aufbrechen. So viele Muslime/Migranten sind an Unis und wollen etwas aus ihrem Leben machen.
      Und wir wissen doch alle: Wenn Frauen einen Beruf ausüben, ändert sich auch die Stellung in der Familie.
      Ich habe den Eindruck, dass du der Ansicht bist, dass man entweder tolerant sein sollte oder sich für Frauenrechte einsetzt. Denkst du nicht, dass man dies verbinden kann (und sollte)?
      Toleranz hat ja auch Grenzen und so wie Muslime uns ihre Meinung sagen, können wir sie ihnen doch auch sagen ;-). Ich glaube, gegenseitige Offenheit hat noch niemandem geschadet...
      Ich habe irgendwie den Eindruck, dass viele in diesem Land ins Schwanken geraten, wenn es um Toleranz geht. Denn Toleranz heißt 1. dass wir den anderen so respektieren wie er ist und 2. dass er uns so respektiert, wie wir sind. Dafür ist es aber notwendig, dass wir bei unserem Standpunkt bleiben (eine Wischiwaschi-Anpassung ist destruktiv!). Außerdem steht für mich Toleranz auf der Basis der Menschlichkeit. Wenn mir jmd. was erzählen will, was ich absolut nicht damit vereinbaren kann, sage ich das ziemlich deutlich (aber höflich).


      Cheers

      • hind_11917913

        ;-)
        weil das kopftuch ja etwas sein soll, dass dich die ganze zeit sozusagen vor bösen blicken beschützt. und nicht nur während der arbeitspause.

      • callie_12703337

        Das ist nicht richtig
        ich denke, nathan ist schon auf dem richtigen dampfer mit dem, was er/sie (?) sagt.


        Was soll deutschland denn noch mehr für sie tun??? Nem türken gehts mittlerweile besser als uns,lieber nathan! Die besitzen mehr, als sie brauchen. Ich denke mal, die reagieren so, weil es ihnen zu gut geht!
        -------
        wie kommst du auf so etwas? mit wie vielen türken bist du befreundet? mit wie vielen migranten bist du befreundet?
        ich habe gesehen, dass in diesem thread übrigens auch muslime und türken verwechselt wurden. das ist nicht gut!
        es gibt übrigens auch einheimische randalierer.


        was deutschland tun sollte?
        vielleicht sollte der spiegel zum beispiel mal überlegen, was er da schreibt. vielleicht sollten im fernsehen mal muslime sitzen, die erzählen, wie stark sie seit jahren (und besonders seit september 2001) diskriminiert werden. vielleicht würdest du dann eher verstehen, wie es ihnen hier geht.
        es gibt dinge, die ich an vielen muslimen, die ich kennengelernt habe, kritisiere. es gibt tatsächlich loyalitätsprobleme, wenn es um solche attentate geht. ich denke, ein dachverband, der vorbildlich voran geht, könnte in dieser hinsicht sehr viel leisten. leider ist dieser dachverband in deutschland aber noch nicht so fortschrittlich (aber sie geben sich mühe :-)).
        das problem ist meines erachtens, dass teilweise muslime wirklich loyalitätsprobleme haben.
        und ich denke, dass wir dies schon kritisieren können. (!)


        ich sehe eher das problem darin, dass in den medien oft dinge kritisiert werden (an migranten, muslimen etc...) die unberechtigt sind. irgendwann nimmt uns doch niemand mehr ernst, wenn wir so weiter machen!


        ich finde es wichtig, dass es mal so etwas wie ein starkes überdenken gibt (der eigenen position) und dann sollte man mal sachlich sagen, was man kritisiert (denn es gibt schon angebrachte kritikpunkte).


        genauso sollte man auch mal muslimen die möglichkeit geben zu zeigen, wie sie sich hier in der brd fühlen und was sie kritisieren.


        auf so einer respektvollen ebene wären wir sicherlich schon erheblich weiter als wir es jetzt sind ;-)

      • Hallihallo,
        mir geht und ging es aber konkret darum, zu erfahren, womit leute probleme haben (inländer).


        welche probleme "ausländer" mit "inländern" haben ist ja wieder ein anderes thema.


        hier in der brd gibt es zur zeit meines erachtens probleme von beiden seiten.


        schöne grüße

      • knute_12834141

        Tod
        Ich denke, dass es den Tod gibt, weil wir nur so im Leben wirklich glücklich werden.
        Stelle dir mal vor, du wüsstest, du würdest unendlich lang leben. Würdest du dann ernsthaft abwägen, was du am kommenden Tag machst? Würdest du nicht einfach 1001 "Fehler" im Leben machen, so nach dem Motto: Ich kann das eh noch ausbügeln?


        Ich finde, der Tod ist etwas ganz wichtiges. Er ist die Voraussetzung dafür, dass wir glücklich sind. Denn er zwingt uns, unser Handeln zu überdenken (vielleicht haben wir deshalb einen Verstand?). Ich denke, wir alle haben im Leben die Option glücklich zu werden. Und der Tod hilft uns dazu.
        Hier ein Beispiel: Ich liebe meine Mutter sehr. Sie ist bereits Ende 50 und ich habe natürlich Angst davor, dass sie eines Tages stirbt. Es gibt so viele Menschen, die zeigen kurz vor ihrem Tod Reue und sagen, oh, dass und das hätte ich anders machen sollen. Ok... Nur das Problem: Dann ist es dafür zu spät. Die Chancen sind vertan.
        Deshalb lebe ich nach dem Motto Carpe Diem. Ich versuche, alle Träume, die ich habe, zu verwirklichen. Weil ich weiß, was auf dem Spiel steht: Dieses eine, kostbare Leben :-).
        Ich sage meiner Mutter dauernd, wie sehr ich sie liebe, ich nehme sie in den Arm, weil ich weiß, dass sie das liebt und weil ich es selbst auch liebe. Ich möchte den Menschen, die ich liebe, nur gutes tun. Weil ich sie liebe. Und weil ich meine Liebe leben möchte - zu 100%.
        Wir schreiben uns gegenseitig E-Mails, die wir mit "Tausend Küssen" unterschreiben. Und wir beide haben sehr großes Verständnis füreinander. Wir helfen uns gegenseitig. Meine Mutter und ich haben in den letzten Jahren beide große Fehler gemacht. Ich hatte selbst riesige Probleme mit mir selbst und meine Mum kam damit natürlich nicht so gut zurecht. Ich weiß, dass sie ihr bestes gegeben hat. Auch, in der schwierigen Zeit. Natürlich könnte man immer und immer wieder sagen: aber das hätte sie doch anders machen können. Die Vergangenheit zeigt uns aber, dass sie es wohl damals nicht besser konnte.


        Ich bin dann auf sie zugegangen und habe ihr einfach gesagt, was mich verletzt. seitdem hat sie sich geändert (und ich mich auch). und wenn es irgend etwas gibt, was mich nervt (oder was sie nervt ;-)), sprechen wir uns gegenseitig an. weil wir beide denken, dass dieses leben zu kostbar ist, als dass man es verschwendet.


        kennst du zufällig bollywood-filme? viele schreien immer wieder auf: oh, wie kitschig (das sind sie natürlich auch). aber in diesen filmen werden wunderbare werte vermitteln, die so viel liebe ausstrahlen, verständnis, menschlichkeit, respekt.


        ich denke, wenn ich selbst ein superglückliches leben haben will, muss ich zuerst menschen diese dinge geben. es heißt nicht umsonst: wie es in den wald schallt, schallt es auch zurück. wenn du geliebt werden willst, musst du zuerst liebe geben.


        weißt du, wenn ich jetzt wüsste, dass meine mum in den nächsten jahren irgendwann sterben wird, würde ich nicht sagen: oh gott, ich hätte so vieles anders machen müssen. nein, ich wäre natürlich super traurig. aber ich würde/werde zufrieden auf die wunderschöne gemeinsame zeit zurückblicken. dies ist mir sehr wichtig. dass wir unsere zeit nutzen.


        es hört sich so einfach an. ich schaffe das auch nicht immer. aber vielleicht sollten wir es jedenfalls versuchen. lassen wir mehr liebe in unser leben :-).


        p.s. obwohl ich diese carpe diem einstellung habe, glaube ich nicht an dieses himmel/hölle prinzip. das kann ich mir einfach nicht vorstellen. eher könnte ich mir vorstellen, dass wir wiedergeboren werden ;-).

      • oliver_12558894

        Das ist nicht so einfach, wie es hier beschrieben wird!
        auch hinduistische gelehrte müssen nicht immer recht haben ;-) (ich behalte es mir vor, alles zu kritisieren ;-) - also kritisiert mich *hihi* ;-).


        nun nathan (nathan der weise?), zu den verschiedenen sichten: teilweise unterscheiden sich religionen aber so sehr voneinander, dass man sie nicht so leicht einfach zu einem zusammenbauen kann.


        denn dann kommt die frage: was davon findet man denn überall? (siehe diskussion hier...)

      • Ich denke, wir sind hier an nen interessanten punkt gekommen.
        denn wenn wir sagen, alles ist wahr, führt sozusagen auf einem anderen weg alles zum gleichen ziel, sollte man sich das ganze auch noch a bissl differenzierter anschauen:


        was genau beinhaltet der satz: "alles ist wahr?" die Veden, die Bibel, der Koran? Alle religiösen Schriften? Diese widersprechen sich aber deutlich...


        Wenn man es aus der Sicht der Wahrhaftigkeit im Menschen betrachtet, geht es schon eher... :-) also, wenn man nur mal versuchst, diesen aspekt in allen religionen zu betrachtet => hierauf könnte man sicherlich sagen, dass es verschiedene wege gibt um diese wahrhaftigkeit zu erlangen (das hat ramakrishna ausprobiert ;-)) - hast du dieses vorher gemeint, als du das zitat angesprochen hast? bzw. hat der indische gelehrte dies damit gemeint???


        aber religionen bestehen eben nicht nur aus der suche nach wahrhaftigkeit (leider). es sind noch 1001 regel, um dies alles als religiöses system zusammenzuhalten und eben unterschiedliche vorstellungen vom sterben, dem leben an sich wird eine unterschiedliche wertung eingeräumt ;-). daraus besteht dann insgesamt eine religion.


        es wäre tatsächlich sinnvoll, wenn man mal aus den religiösen büchern (aus allen) dieses streben nach wahrhaftigkeit herausfiltert. denn wie gesagt: dieses stellt meines erachtens sicherlich verschiedene wege zum gleichen ziel dar ;-).


        ciaoi

      • Das
        > das ist unfair<
        Ich meinte damit gar nicht dich, war 'ne reine, begründete Vorsichtsmaßnahme.
        => das war eher von mir aus aus spaß so gemeint ;-).
        ------------------
        >ich hätte mit so einer aussage schon ein problem . einfach, weil es zu große unterschiede gibt in manchen teilbereichen...<
        In welchen? Du studierst Religionswissenschaft, du solltest es mir erklären können. Ich als Laie sehe in jeder mir bekannten Religion dieselbe Essenz: Mach die Welt zu einer besseren und fang bei deiner eigenen kleinen an (platter geht's nimmer ). Die Wege dorthin sind Resultate der sozio-kulturellen Emtwicklung.
        -----
        das ist mir nun doch etwas zu platt. bei religion geht es ja wohl nicht nur um nächstenliebe oder barmherzigkeit. sondern eben auch besonders um die fragen: wieso gibt es uns menschen? was passiert nach dem tod? wieso müssen wir überhaupt sterben? religionen versuchen einen sinn zu finden für unsere existenz. nächstenliebe ist ein teil davon.
        außerdem geht es nicht nur darum, eine bessere welt im großen zu bewirken (völkerverständigung etc.), sondern auch im kleinen (in der familie; ein besseres leben für sich selbst).
        natürlich sind religionen sozio-kulturell geprägt. schaue man nur auf eine weltkarte und überlegt man, in welchen ländern christen, muslime oder hindus wohnen (das ist natürlich sehr auffällig).
        ----------
        gehen wir erst mal von diesen zielen aus (ich habe ja ebenso die erfahrung mit meiner muslimischen bekannten beschrieben...).


        das klingt bisher alles sehr schön und natürlich stimme ich mit dir soweit überein.


        aber sprechen wir zum beispiel mal über liebe. wie wird diese in religiösen schriften dargestellt? (ich meine zwischenmenschliche liebe) könntest du daran glauben?beispiel koran:


        ich denke, dass, was du machst, ist, dass du natürlich an den kern der religionen gehst (was ich sehr gut finde, ich mache das auch) und dort findet man dann natürlich bestimmte gemeinsamkeiten. aber dann ist schon schluss damit. es gibt ansonsten teilweise so große unterschiede zwischen den religionen. diese widersprechen sich untereinander teilweise so stark. wenn es um sexualität geht, um geschlechterverhältnisse, liebe, frieden, krieg, gewalt - um so vieles... unsere welt besteht eben auch aus diesen feinheiten.


        denkst du tatsächlich, dass es verschiedene wege gibt (die wahr sein könnten?), wie geschlechterverhältnisse geregelt sind? ich persönlich denke das nicht. in der bibel zum beispiel wird die frau dem mann untergeordnet. sexualität dient zur fortpflanzung. ich kann an so etwas nicht glauben.


        ich habe den eindruck, dass du dir aus einer religion etwas nimmst, was du gut findest und den rest einfach streichst (das mache ich übrigens so ;-)). nur ich bezeichne mich auch deshalb nicht als anhänger einer religion.


        --------


        >mich würde eigentlich mal eher interessieren, was mohammed oder buddha empfunden haben usw. also das individuelle würde mich interessieren.<
        Selbst wenn beide leibhaftig vor die säßen, brächte dich das nicht weiter. Eine innere Erfahrung kann niemals von jemand anderem vollständig erfasst werden, schon gar keine religiöse. Du bist du und daher wäre es dir vollkommen unmöglich, die Empfindungen des Propheten nachzuempfinden. Such lieber deine eigenen.
        ---- genau das mache ich ;-). bin ernsthaft dabei ;-). nur würde es sicherlich eher helfen, den eigenen weg zu finden, wenn menschen einfach ihren persönlichen weg zu gott (oder wie du es nennen willst) beschreiben, als daraus gleich etwas absolutes zu machen, woran es zu glauben gilt.
        ich lese zum beispiel sehr gerne biografien. denn durch erfahrungen anderer kann man auch sehr viel über sich selbst lernen ;-).
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        >das ist deine persönliche einstellung oder?<
        Natürlich ist sie das. Aber ich weiß, dass ich sie mit verschiedenen ausgesprochen religiösen Menschen teile.
        Zum Verständnis: Ich habe früher viel Kontakt zu Benediktinern gehabt, besagter Dozent ist Jesuit, der über den Hinduismus promoviert und Philosophie studiert hat, das sind also Leute, denen man durchaus zuschreiben kann, sich auf rationaler Ebene mit ihrem Glauben auseinandergesetzt zu haben, soweit man rationalisieren kann. *Keiner* dieser Menschen würde irgendeinem Angehörigen einer anderen Glaubensgemeinschaft unterstellen, er hänge einem Aberglauben an.
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        schon wieder jemand, der sich mit dem Hinduismus beschäftigt hat ;-). Der Hinduismus hat es nämlich an sich, eine Religion zu sein, die selbst keinen Wahrheitsanspruch hat. Deshalb fällt es Hindus auch verhältnismäßig sehr leicht, solche Thesen aufzustellen, dass es vielleicht verschiedene Wahrheiten gibt, oder dass vielleicht jede Religion einen Teilaspekt der Wahrheit darstellt/bzw. die Wahrheit sich immer wieder auf neue Art und Weise zeigt, denn dies ist bereits Teil der indischen Philosophie. Die ganzen indischen Götter beruhen auf dieser Ansicht der Wahrheit.
        Dies ist aber eben Teil der indischen Philosophie. Und dementsprechend sind diese Menschen ja eigentlich gar nicht von der Essenz ihrer Lehre abgerückt, sondern haben sie nur auf andere Religionen angewandt.
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        Könnte dies ein Muslim machen? Könnte dies ein Jude machen? Alle drei monotheistischen Religionen haben nämlich im Unterschied zum Hinduismus einen Wahrheitsanspruch. Von diesem abzurücken, bedeutet letzten Endes sicherlich für die meisten die eigene Religion (sprechen wir auch hier von der Essenz) aufzugeben.
        Ich denke, für Menschen (auch Muslime, Christen), die sich nicht scheuen, diesen Anspruch abzugeben, ist es dann tatsächlich möglich, diesen Gedanken über die Wahrheit, der ja aus Indien stammt, anzunehmen.
        Aber alle Menschen, die nicht nur das tiefste ihrer Religion praktizieren wollen, sondern eine Religion ausüben wollen (auch, wenn sie diese hinterfragen, wofür ich ja deutlich plädiere), ist so eine Aufgabe unmöglich.
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        Ich denke, wir sollten mal folgende Überlegungen aufstellen: Wann ist eine Religion noch eine Religion? Bzw. kreieren wir nicht eine neue Religion, wenn wir versuchen, die Essenz aller wichtigen Religionen zu finden?
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        >wie kann man im buddhismus dazu eingeladen werden, seinen verstand zu verwenden und andererseits soll man bestimmten regeln folgen?<
        Ich hab weder "Siddharta" gelesen, noch kenn ich mich im Buddhismus aus, aber wieso sollte das nicht so sein? Das Christentum im biblischen Sinn ist der Aufruf, dem eigenen Gewissen zu folgen, der freie Wille nimmt eine ganz zentrale Rolle ein (Jesus hätte ja nicht ans Kreuz und durch die Folter gemusst, er hätte ja jederzeit "nö" sagen können). Trotzdem gelten die 10 Gebote nach wie vor und hat man sich irgendwann "damals" beim Religion-Erfinden drauf geeinigt, dass z.B. Feindesliebe zentral sein soll. Sind das keine Regeln? Stehen die im Konflikt zum Gebrauch des eigenen Gehirns?
        --------
        Es stellt doch letzten Endes einen Widerspruch dar, wenn du deinen Verstand zwar benutzen sollst (d.h. kritisch zu denken), du dann aber irgendwann stoppen sollst, weil es ja Regeln gibt, an die du dich halten sollst. Denn wenn du anfängst, diese Regeln zu hinterfragen, löst du damit in Gedanken die Religion auf ;-). Also ist es nicht möglich, das zu vereinen. Natürlich kannst du Traditionen akzeptieren, aber du kannst es nicht vereinen. Das ist unmöglich. Dann sollte man vielleicht eher so ehrlich sein und sagen: Ich habe vieles in der und der Religion gefunden, aber einiges passt mir eben auch nicht. Sich dann aber Angehöriger der Religion zu nennen ist für mich persönlich sehr anzuzweifeln (persönliche Ansicht).
        ------
        Hast du mal die Bibel gelesen? Dann fange bitte damit an. Du wirst sicherlich vieles finden, womit du dich identifizieren kannst, und du wirst sicherlich auch einiges finden, womit du dich nicht identifizieren kannst und du wirst es anders machen, als es dort geschrieben steht. Ich frage mich dann nur noch, inwieweit du wirklich ein Christ bist.
        -------


        >aber einem muslim zu erklären, dass wir eine aura haben? hmm.... ich weiß nicht .<
        Das könntest du mir auch nicht erklären, weil ich es nicht glaube und auch nicht einsehe, warum ich es glauben sollte, wenn das zum hinduistischen Konzept gehört und nicht zu meinem.
        Siehst du, du machst genau den Fehler, den du wahrscheinlich nicht machen willst: Du gehst davon aus, dass etwas, was *für dich* eventuell wahr ist, Anderen erklärt werden muss oder kann, dass sie es *verstehen* müssten. Das müssen und können sie aber nicht, genausowenig, wie du wahrscheinlich in den Augen eines Inders, der schon vor seiner Geburt mit einer Kette von Ritualen konfrontiert war, dessen Religion immanent ist, jemals seine Religion wirklich verstehen wirst. Denn du bist nicht er, nicht mal going native bringt da was.


        ------
        Tja, genau so etwas wollte ich ja aufzeigen. Ich glaube eben nicht nur an bestimmte Werte etc, sondern auch noch an erheblich mehr. Ich glaube an die Wiedergeburt (wie willst du als Christ daran glauben?), ich glaube daran, dass wir eine Aura haben und noch vieles mehr. Ich habe aber übrigens nicht vor, dies irgend jemand zu erklären. Wieso auch? Wenn mich jemand danach fragt, natürlich. Aber jeder soll doch seinen eigenen Weg gehen.


        ------
        >ob die vollkommene wahrheit im menschen ist?<
        Du weißt weder, was Vollkommenheit ist, noch was Wahrheit ist, wonach willst du also da und anderswo suchen? Das einzige, wonach man streben kann, ist Wahrhaftigkeit (das wundervollste deutsche Wort überhaupt, finde ich ) und die hast du für dich erreicht, wenn in dir - und jetzt gebrauche ich einen Ausdruck, den ich sonst gern vermeide - alles stimmig ist. Was spielt die Wahrheit für 'ne Rolle, wenn du wahrhaftig fühlst?
        ------
        was spielt die wahrheit für 'ne rolle, wenn du wahrhaftig bist? tja, das ist eine schöne frage. ich stimme mit dir übrigens überein: das einzige wonach wir streben können, ist wahrhaftigkeit. denn diese liegt meines erachtens wirklich tief in uns verborgen.
        aber das mit der wahrheit ist so 'ne sache: auch wenn du dich wahrhaftig fühlst, willst du immer noch wissen, was nach dem tod passiert, wo wir herkommen, wohin wir gehen. wir menschen sind einfach zu neugierig ;-) wir suchen nach der wahrheit. ich denke auch: zuerst sollten wir die wahrheit in uns selbst suchen. aber reicht das? ich denke, es gibt vieles, was wir einfach nicht wissen und deshalb gibt es eben religionen, um diese fragen zu "beantworten". wir würden gerne verstehen, ob es raum und zeit gibt, ob es endlichkeit gibt/geben kann etc... letzten endes sind in religiösen bücher doch diese beiden dinge vermischt: die suche nach wahrhaftigkeit in uns selbst und die suche nach einer generellen wahrheit. vielleicht gibt es deshalb auch so große probleme... denn ich glaube, dass wir letzteres nicht beantworten können ;-).

      • Hallo imandra,
        zu welcher religion tendierst du denn am ehesten?
        studierst du?


        also, ich habe vor kurzem *staun, staun* mit einer muslimischen freundin festgestellt, dass uns sehr, sehr viel verbindet. da ging es dann um die grundessenz ;-). zum beispiel werte oder was für uns glaube bedeutet. wenn es zum beispiel um sinn geht. ich denke, auf dieser basis könnte man ja noch am ehesten was erreichen.


        ich bin ein fan des hinduismus und der indischen philosophie. aber einem muslim zu erklären, dass wir eine aura haben? hmm.... ich weiß nicht ;-).


        tja. ob die vollkommene wahrheit im menschen ist? also, ich denke, soviel wie für unser leben gut ist. aber alles? das denke ich nicht. ich lebe eher so den spruch: "der weg ist das ziel." wir können total viel übers leben lernen, aber nicht alles. das denke ich ;-).


        tja, zu dem durchschnittsgläubigen: ich bin auf die idee gekommen, einen roman zu schreiben zum thema toleranz und religion (und wahrheitssuche, und abkehr von absoluten menschlichen aussagen, und spiritualität). tja..... ich bin schon auf die reaktion gespannt....

      • Och man
        (Philosophische Zerpflückung des Welt-Begriffs wird an dieser Stelle abgelehnt. ;-))
        => das ist unfair ;-).


        Deine religiöse Idee ist für dich genauso wahr, wie meine für mich, also ist keine von beiden unwahr."
        => das ist deine persönliche einstellung oder?
        ich hätte mit so einer aussage schon ein problem ;-). einfach, weil es zu große unterschiede gibt in manchen teilbereichen...
        obwohl ich auch der ansicht bin, dass man durch eine religion den weg zu gott finden kann - nur denke ich eben, dass man mit der einen religion den weg eher findet als mit der anderen ;-). persönliche überzeugung ;-).


        ich habe auch schon mal überlegt, so eine kernreligion herauszusuchen. nur müsste man dafür 1. hocharabisch, sanskrit, altgriechisch, hebräisch... beherrschen. das kann ich leider (noch) nicht :-(. und ich manche dinge, die in heiligen büchern stehen, sind einfach seltsam. nehmen wir die bibel. die vorstellung von frauen. wie soll das kombiniert werden mit ganz anderen vorstellungen? es hängt dann ja auch davon ab, wo du die essenz der religion suchst - also, wieviel abstriche du machst.
        mich würde eigentlich mal eher interessieren, was mohammed oder buddha empfunden haben usw. also das individuelle würde mich interessieren. na, das passt ja => überleitung zu unten ;-).


        >ich habe sogar schon mal überlegt, ob vielleicht die religionen, die wir kennen, einfach nur wege zu gott sind, von denen, die die religion gegründet haben (propheten etc.).<
        Natürlich. Siddharta hat sich mit den Asketen hingesetzt, hat rausgefunden, dass das für ihn nix ist und hat sich 'ne andere Methode überlegt, um zum Buddha zu werden.
        => bis zu diesem punkt stimmt das. nur das einzige problem sehe ich dann darin, dass daraus eine religion entstanden ist. das buch "siddharta" von hermann hesse greift dies auf (offizieller hesse fan ;-)). wie kann man im buddhismus dazu eingeladen werden, seinen verstand zu verwenden und andererseits soll man bestimmten regeln folgen? das passt nicht zusammen.


        naja, dieses problem gibt es im islam ja auch. der wird ja als verstandesreligion gepriesen. nur wiederspricht sich das zutiefst zu dem, wie es zur zeit praktiziert wird (oder mit dem, was im koran steht).


        LG

      • hind_11917913

        Hi shary,
        freiwillig in dem sinne, dass du sonst in den ethikunterricht gehen kannst.
        in einem laizistischen staat wie frankreich gibt es keinen reliunterricht.
        also, muslime beten in der mittagspause. natürlich (manche, nicht alle).
        bist du eigentlich selbst religiös? (bzw. in welchem gerade, z. B. gehst du jede woche in die kirche, kennst du dich mit der bibel gut aus)


        LG

        • callie_12703337

          Was hast du denn für schlechte erfahrungen gemacht?
          also, ich finde solche sätze schwierig: "der buddhismus ist keine religio." ich frage mich, was der dalai lama dazu sagen würde...


          LG

          • mohana_11904489

            Hallihallo,
            das finde ich ja auch klasse!


            Du kannst mir auch gerne eine PN schicken oder eine E-Mail schreiben.


            Herzlliche Grüße
            Viviane

          • oliver_12558894

            Die wahrheit selbst ist absolut
            aber woher weisst du, dass du die wahrheit verstanden hast?


            zum beispiel könnte man als muslim sagen: im koran steckt die wahrheit. nur sobald wir anfangen zu lesen (und religiöse schriften sind ja verschriftlicht) fangen wir schon an zu interpretieren (Hermeneutik!!). na klar kann ich als muslim sagen, der islam ist die wahrheit. ich würde mich sogar wundern, wenn ein gläubiger muslim das nicht täte.
            aber dann frage ich eben genauer, welche wahrheit meinst du? dann zählt er mir bestimmte religiöse gesetze auf (die auf auslegungen berufen).
            sagen wir mal, wir lesen irgendeinen satz im koran oder der bibel. woher wissen wir denn dann, dass gott es so und nicht anders gemeint hat?
            im islam gibt es verschiedene rechtsschulen und verschiedene auslegungen. das problem ist aber, dass alle rechtsschulen behaupten, den wahren islam zu praktizieren. und hier stehen mir die haare zu berge. wie können menschen, die ihre rechtsschule aufgrund von auslegungen (durch menschenhand also) begründen, dass es sich bei diesen auslegungen um die wahrheit handelt?


            es ist eine frage der hermeneutik!

          • Hallo imandra,
            genau dieses problem haben wir doch aber zur zeit auf der welt. besonders in islamischen ländern und auch in deutschland gibt es zahlreiche muslimische schäfchen, die eher blind als glaubend sind... leider...

          • oliver_12558894

            Hallo nathan,
            um ein bisschen in die religionsphilosophie zu düsen. wenn ich jetzt nicht vollkommen falsch fahre, gab es da mal einen großen philosophen (war das herder? bin mir gerade nicht so sicher), der genau dies versucht hat.
            das ganze wurde dann kritisiert, weil so eine zusammenfassung eben aus der sicht einer einzigen person geschieht und daher die neutralität dieser zusammenfassung sehr angezweifelt wird.


            naja, ich muss zugeben, ich mache das aber trotzdem irgendwie. ich studiere vergleichende religionswissenschaften und suche nebenbei noch nach der wahrheit. da ist man schon gerne versucht, einen gesamtsinn herzustellen ;-).
            aber ob das so leicht ist?


            es gab einen indischen spirituellen, ramakrishna. vielleicht hast du mal von ihm gehört.
            er meinte, dass jede weltreligion zu gott führt. nur auf einem anderen weg. ob wir ihn jetzt allah/gott/urkraft etc. nennen, es ist doch immer nur der eine gott. so wie die inner pani trinken (wasser), wir wasser, die engländer water. aber wer von uns würde auf die idee kommen, dass es indisches wasser und englisches wasser gibt?

          • Naja.
            also, diese aussage: jede religion ist wahr, ist aber schon wieder was absolutes. dem wiederspreche ich. das ist eine schöne erklärung, die so nach "frieden in der welt. alle religion sind wahr ruft."


            Also existieren mehrere wahrheiten parallel?
            also haben wir gleichzeitig seelenwanderung und himmel und hölle? das ist dann aber wieder schon eine feststellung, was dein dozent da betrieben hat.


            vielleicht meinte dein dozent eher, dass jede religion für sich eine wahrheit beinhaltet. (FÜR SICH) so sehe ich das auch. ich habe sogar schon mal überlegt, ob vielleicht die religionen, die wir kennen, einfach nur wege zu gott sind, von denen, die die religion gegründet haben (propheten etc.). ich bin der ansicht, dass jeder von uns seinen eigenen weg hat.


            würde mich ja mal interessieren, was du davon hältst :-)