Ich werde auch niemals gendern und lehne es strikt ab. Es sind völlig neue Wortschöpfungen und Quatsch.

Also, wenn ich hier so manche Antworten lese, manifestiert es sich in mir, dass wohl doch einige das Thema nicht verstanden haben. Gendern ist eine farce, denn was sich ändern muss, ist die Einstellung in den Köpfen und nicht irgendwelche Gendersternchen. Aber das nur mal nebenbei, wenn wir auf die Behauptung eingehen, in unserer Sprache würde es nur um Männer gehen, der hat unsere Sprache nicht verstanden.


In der deutschen Sprache gibt es ein natürliches Geschlecht (Sexus) und ein grammatisches Geschlecht (Genus). Beides wird von feministischen Linguistinnen gerne verwechselt, um nicht zu sagen: wild durcheinandergeworfen. Dabei können auch sprachwissenschaftliche Laien, wenn ihr Blick nicht ideologisch getrübt ist, den Unterschied leicht erkennen.


Erstens nämlich gibt es drei Genusformen (maskulin, feminin, neutrum), aber nur zwei biologische Geschlechter (männlich und weiblich). Zweitens wird das Genus auch für Objekte ohne jede erkennbare Parallele zum natürlichen Geschlecht verwendet: der Herd, die Straße oder das Buch. Auch dass der Busen maskulin, die Eichel feminin und das Glied neutrum sind, beruht ganz offensichtlich nicht auf irgendwelchen biologischen Hintergründen.


Ähnlich verhält es sich z. B. mit der Leser oder der Kunde. Während der Genus übergeschlechtlich verwendet wird (der Gast, der Mensch, die Person, die Waise, das Kind, das Individuum), stellt der Sexus eine weitere Aufsplitterung in männlich und weiblich dar.


Wir haben es hier mit etwas zu tun, was man in der Sprachwissenschaft "Homonym" nennt. Homonyme sind gleichlautende Wörter, die aber unterschiedliche Dinge meinen. Ein "Flügel" kann beispielsweise der Teil eines Vogels sein, der Teil einer Fußballmannschaft oder ein Klavier. Manchmal sind diese Homonyme nicht so leicht auseinanderzuhalten, und da kommt es dann zu Missverständnissen wie in der feministischen Sprachwissenschaft. "Kunden" kann nämlich ebenfalls zweierlei bedeuten: "Menschen, die einkaufen" ebenso wie "Männer, die einkaufen". Indem Sprachkritiker*innen behaupten, mit "Kunden" seien nur Männer gemeint, erzeugen sie den Eindruck, Frauen würden sprachlich unterdrückt. Sie richten sich nicht danach, was Menschen meinen, wenn sie etwas sagen, sondern danach, was sie ihnen unterstellen, was sie meinen: "Sie reden ja nur von den Männern! Uns Frauen lassen Sie mal wieder unter den Tisch fallen!"


Aber das ist ebenso nervtötend wie falsch.


Auch sorgt der Artikel im Singular mit dem grammatischen Geschlecht für den Unterschied zwischen der (frohen) Kunde und dem Kunden sowie der Leiter und dem Leiter...


Aus eben den soeben erklärten Gründen sind 99 Lehrerinnen und ein Lehrer zusammen hundert Lehrer: Es wird nämlich der grammatikalische Oberbegriff verwendet, sobald eine auch nur irgendwie gemischte Gruppe besteht. Ohne einen solchen Oberbegriff, der für beide Geschlechter gilt, würden sich bestimmte Sachverhalte auch überhaupt nicht formulieren lassen (etwa "Jeder dritte Unternehmer in Österreich ist eine Frau." oder "Wir kennen nicht mal das Geschlecht des Verdächtigen.") Ein "Tag" mit seinen 24 Stunden besteht aus Tag und Nacht, genauso wie "der Kunde" männlich oder weiblich sein kann - unabhängig von seinem grammatischen Geschlecht. Ähnlich verhält es sich mit "die Katze": Die weibliche Form steht als Oberbegriff sowohl für das weibliche Tier als auch für das männliche, das wir, wenn wir es genauer spezifizieren möchten, als "der Kater" bezeichnen (so wie "der Kunde", wenn weiblich, zu "die Kundin" wird). Zu behaupten mit "der Kunde" seien nur Männer gemeint, allein weil "der" davorsteht, ist grammatisch ungefähr so durchdacht wie es die Argumentation ist, mit "die Kunden" seien offenbar nur Frauen gemeint, weil "die" davorsteht. In Wahrheit drückt natürlich keiner der beiden Artikel den Sexus aus: "die" bezieht sich auf die Pluralform, "der" auf den Genus. Erst durch die konsequente Doppelbenennung in der feministischen Sprache "die Kunden und Kundinnen" wird der Sexismus in die Sprache eingeführt, wo er vorher durch den geschlechtsunabhängigen Oberbegriff nicht vorhanden war.


Im Übrigen bin ich öfter mal "die Vertretung" für einen Kollegen. Ist kein Problem für mich.


Aber ich kenne auch den Unterschied zwischen Genus und Sexus. Und ehrlich gesagt, möchte ich nicht so gerne ein Vertreter, ein Klinkenputzer sein... Aber ein Mann, der allen Frauen mit Respekt auf Augenhöhe gerne begegnet und hofft, dass alsbald keine Lohn-/Gehaltsdifferenz zwischen den Geschlechtern mehr besteht. Denn nur damit unterstützen wir die Emanzipation – nicht aber mit umständlichem Gender-Sprich-und-Schreib-Stil.

    Wir wollten letztes Jahr eine Bootstour auf der Neiße machen. Auf meine Frage: "Was bassiert eschntlisch, wenn mor gendern?" meinte der Bootsführer "Nu da simmor nass und solldn schnell aussm Wassor naus!"


    Ich liebe unser Sächsisch! :roule:

    9 Tage später

    Ich halte nichts von Gendern.
    Wenn es darum geht Menschen aller Geschlechter zu inkludieren, dann schlägt das Gendern fehl.


    Allenfalls müsste ich mich folgendermaßen ausdrücken:
    Ich heiße Maviva, meine Pronomen sind she/her/circle und ich hoffe alle hier anwesenden Leser*innen fühlen sich wohl. Denn auf das Wohlbefinden aller Artgenoss*innen kommt es an. Damit wir uns alle in dieser Gesellschaft repräsentiert sehen.
    Wenn Ausländer*innen aufgrund von Sprachbarriere Probleme mit der deutschen Sprache haben, wird Ihnen das nun noch mehr Schwierigkeiten bereiten.
    Denn selbst Frrnsehmoderator*innen sind sich über manche Begriffe nicht einig. So formten jene Moderator*innen beispielsweise den Begriff der Krankenschwester*in.
    Klingt doch sehr einfach und verständlich, nicht wahr?

    10 Tage später

    Ich finde Gendern sehr wichtig und essentiell! Und ja - unsere Sprache ist sehr wohl männlich. Es gibt inzwischen Studien darüber, dass Kinder stark von sprache in ihrer Berufswahl beeinflusst werden. Mädchen denken zum Beispiel nicht daran, dass sie Feuerwehrfrau werden könnten, weil es Feuerwehrmann heißt. Jungs denken nicht daran Krankenschwester zu werden. Außerdem verstehe ich nicht, was das Problem am Gendern ist. Studien zeigen, dass der * den Lesefluss nicht beeinträchtigt.

      may

      Sorry, aber das ist Blödsinn. Nenne mir bitte Beispiele, wo unsere Sprache männlich ist.

      may

      Und was bringt dabei das Gendern?
      Feuerwehrmann:innen? :lol:
      Wenn man nicht von selbst auf "Feuerwehrfrau" und "Krankenpfleger" kommt, hat man auch nicht genügend Intelligenz um diese Berufe zu ergreifen.
      Wenn mich jemand fragt, ob ich IT-Fachmann bin, habe ich kein Problem mit "ja" zu antworten, vielleicht mit einem Lächeln, denn für den Beruf und die Frage nach Fachkompetenz ist es völlig egal ob ich Frau oder Mann bin.

      10 Tage später

      ich gendere auch nicht und habe durchaus einen bunten Bekanntenkreis, auch trans Menschen in meinem engen Freundeskreis, aber keine non Binarys, wo das vielleicht noch Sinn machen würde? Ich benutze es nicht, weil es sich unfassbar bescheuert anhört, zumindest meiner Meinung nach! Es darf aber jeder der mich trifft zu mir kommen, und mir sagen, wie er angesprochen werden möchte, zum Beipiel auch trans Männer die optisch noch beim passing sind und noch nicht eindeutig männlich lesbar sind, kein Problem, aber dieses verallgemeinerte, Nein. Wozu?!

      19 Tage später

      Grüß die Göttin ..!


      An manchen Tagen benutze ich fast nur die weibliche Form,
      da die Wortwahl ja bisher überwiegend männlich geprägt war.
      Wenn es doch eigentlich egal ist, dann kann man auch die weibliche Form nehmen.


      Und schön, wenn ich mit einem kleinen Gruß zum Nachdenken anregen kann:FOU:

      5 Tage später

      Ich persönlich finde Gendern total doof ist in der schule auch ein riesen thema und einfach nur blöd

      adea_29183550

      was soll denn der mist immer ?? es wird immer so getan als ob wir in europa (ganzbesonders in deutschland) lächerliche sorgen hätten als andere länder.


      in anderen ländern leben frauen viel besser als wie hier in europa und probleme haben wir vor allem in deutschland nicht kleine sondern enorme !


      hier ließt es sich nur statistisch sehr gut sonst niXX.

        may

        Nö, das Problem liegt nicht bei unserer Sprache - siehe Hardys tolle Erläuterung - es liegt in den Köpfen.
        Einfach das eigene Denken, den Umgang damit und was man weitervermittelt überprüfen.
        Damit wäre viel mehr zu erreichen als mit überflüssigen Sprachbasteleien, die das sowieso schon miserable Leseverständnis der Bewohner dieses Landes noch mehr leiden lassen.

        hardy

        Tut mir leid @Hardy,
        auch wenn im Forum das Niveau oftmals noch Luft nach oben lässt,
        derartige ausschweifende Erläuterungen tue ich mir nun nicht mehr an.
        Ich persönlich habe das hinter mir, und mag nicht mehr Sexus, Nexus und belehrt werden.
        Kürzere Beiträge sind aber sehr willkommen...

        jayley_29166282

        allein deine frage sagt mir schon einiges. sogar in katar geht es frauen viel besser aber das passt deiner medial beeinflussten meinung nicht. von daher.. glaub weiter dass wir hier super regeln und respekt haben. viele grüsse

          rayner_29395805

          Meiner medial beeinflussten meinung ? Ich habe lediglich gesagt das mir das Gendern auf die Nerven geht das ist meine eigene Meinung

          rayner_29395805

          Dann hau ab nach Katar und bleibe dort, hier vermisst dich sowieso keiner!


          Und nur mal so am Rande, du Blitzbirne, wir wollen nicht in Katar leben und wohnen, sonst würden wir es vl tun. Aber dazu reicht dein Grips ja eh nicht. Du schlägst lieber homosexuelle Teenager, weil du es mit richtigen Männern nicht aufnehmen kannst, stimmts? Da fühlst du dich dann stark, aber wenn mal ein richtiger, großer, starker Mann - zu denen du sicher nicht gehörst- vor dir stehen würde, ziehst du deinen an die Stirn getackerten Penis ein.

            aeryn_26774591

            Oh da sind ist er ja wieder ...
            Ich wäre mit meiner Wortwahl doch etwas vorsichtigef.
            Und ... ähh, ich war schon in Katar. Evtl. würde ich sogar in dort wohnen wollen ...