Hallo zusammen,


gerade, in einem Forum, hatte ich eine kurze Unterhaltung mit einem Mann, welcher das Gendern nicht verträgt. Er meinte, solch eine gefährliche Politik würde er nicht unterstützen und man könne sich anständig unterhalten, oder gar nicht. Er hätte bis zum * gelesen und dann aufgehört und sich dann von mir verabschiedet.


Hm... mir ist er jetzt nicht wichtig, war ein Gespräch über Gesund- und Krankheit... und nicht Partnersuche oder so was, aber er ist jetzt bis auf die überflüssige Bemerkung, anständig unterhalten und so, nicht ausfallend geworden.


Mich irritiert so ein Verhalten, oder vielmehr so eine Haltung. ...und bestärkt mich in meiner Meinung über die meisten meiner Artgenossen! Ohne jetzt alle in einen Top zu werfen, eh klar!


Bin auch leicht gesundheitlich angeschlagen, daher vielleicht noch eine Spur empfindlicher als sonst, aber wie seht ihr das?

Ich persönlich halte vom Gendern überhaupt nichts.
Für Gleichberechtigung bin ich durchaus. Aber nicht auf diesem Weg.
Mit manchen Dingen kann man es auch übertreiben.


Würde man mal in Ländern nachfragen wo Frauen wirklich noch unterdrückt werden, die würden sich wohl an den Kopf greifen über was sich die Leute hier in Europa Sorgen machen.

    Ich versteh auch nicht, was den Leuten so weh tun beim Gendern. Es ist nicht wirklich kompliziert.


    Und wenn man das * nicht brauchen will, dann verwendet man einfach geschlechtsneutrale Wörter.

    adea_29183550

    Und was bringt uns der Vergleich mit Ländern, die Jahrzehnte zurückgeblieben sind?


    Wir sollen uns nicht weiterentwickeln, nur weil andere es nicht tun?


    Was für ein sinnloses Argument.

      Ich kann auch nicht verstehen, warum sich die Leute so aufregen. Ich selbst finde das Gerndern sehr wichtig, da bis jetzt nur von Männern die Rede ist. Von daher kann ich auch verstehen, dass die sich (besonders die älteren Männer) so darüber aufregen und regelrecht Angst davor zu haben scheinen. Allerdings ist es manchmal umständlich und so bin ich im Alltag, wenn ich schnell spreche oder abgelenkt bin, nicht konsequent. Im Grunde kann und soll ja jeder sprechen wie er möchte!

      Jetzt wird Sogar auch schon im Baumarkt Gegendert!? Habe da eine Palette mit Säcken Gesehen. Und davor ein Schild, mit der Aufschrift RAUPUTZ
      INNEN!!!!

      _flor_19942

      Jedem seine Meinung. Aber ich halte vom Geldern nichts und werde es auch nicht tun.
      IcIch bin auch ganz froh in einem Land zu Leben wo dies noch kein so großes Thema ist.

      adea_29183550

      So sehe ich das auch. Wer den wirklichen Problemen aus dem Weg gehen will, der hält sich mit so einem Blödsinn auf wie dem Gendern oder der Umbenennung der Mohrenstraße.
      Übersetzt mal literarische Klassiker in die eine Sprache mit gendern. Spätestens dann wird sich jeder an den Kopf fassen.

      Ich werde auch niemals gendern und lehne es strikt ab. Es sind völlig neue Wortschöpfungen und Quatsch.

      Also, wenn ich hier so manche Antworten lese, manifestiert es sich in mir, dass wohl doch einige das Thema nicht verstanden haben. Gendern ist eine farce, denn was sich ändern muss, ist die Einstellung in den Köpfen und nicht irgendwelche Gendersternchen. Aber das nur mal nebenbei, wenn wir auf die Behauptung eingehen, in unserer Sprache würde es nur um Männer gehen, der hat unsere Sprache nicht verstanden.


      In der deutschen Sprache gibt es ein natürliches Geschlecht (Sexus) und ein grammatisches Geschlecht (Genus). Beides wird von feministischen Linguistinnen gerne verwechselt, um nicht zu sagen: wild durcheinandergeworfen. Dabei können auch sprachwissenschaftliche Laien, wenn ihr Blick nicht ideologisch getrübt ist, den Unterschied leicht erkennen.


      Erstens nämlich gibt es drei Genusformen (maskulin, feminin, neutrum), aber nur zwei biologische Geschlechter (männlich und weiblich). Zweitens wird das Genus auch für Objekte ohne jede erkennbare Parallele zum natürlichen Geschlecht verwendet: der Herd, die Straße oder das Buch. Auch dass der Busen maskulin, die Eichel feminin und das Glied neutrum sind, beruht ganz offensichtlich nicht auf irgendwelchen biologischen Hintergründen.


      Ähnlich verhält es sich z. B. mit der Leser oder der Kunde. Während der Genus übergeschlechtlich verwendet wird (der Gast, der Mensch, die Person, die Waise, das Kind, das Individuum), stellt der Sexus eine weitere Aufsplitterung in männlich und weiblich dar.


      Wir haben es hier mit etwas zu tun, was man in der Sprachwissenschaft "Homonym" nennt. Homonyme sind gleichlautende Wörter, die aber unterschiedliche Dinge meinen. Ein "Flügel" kann beispielsweise der Teil eines Vogels sein, der Teil einer Fußballmannschaft oder ein Klavier. Manchmal sind diese Homonyme nicht so leicht auseinanderzuhalten, und da kommt es dann zu Missverständnissen wie in der feministischen Sprachwissenschaft. "Kunden" kann nämlich ebenfalls zweierlei bedeuten: "Menschen, die einkaufen" ebenso wie "Männer, die einkaufen". Indem Sprachkritiker*innen behaupten, mit "Kunden" seien nur Männer gemeint, erzeugen sie den Eindruck, Frauen würden sprachlich unterdrückt. Sie richten sich nicht danach, was Menschen meinen, wenn sie etwas sagen, sondern danach, was sie ihnen unterstellen, was sie meinen: "Sie reden ja nur von den Männern! Uns Frauen lassen Sie mal wieder unter den Tisch fallen!"


      Aber das ist ebenso nervtötend wie falsch.


      Auch sorgt der Artikel im Singular mit dem grammatischen Geschlecht für den Unterschied zwischen der (frohen) Kunde und dem Kunden sowie der Leiter und dem Leiter...


      Aus eben den soeben erklärten Gründen sind 99 Lehrerinnen und ein Lehrer zusammen hundert Lehrer: Es wird nämlich der grammatikalische Oberbegriff verwendet, sobald eine auch nur irgendwie gemischte Gruppe besteht. Ohne einen solchen Oberbegriff, der für beide Geschlechter gilt, würden sich bestimmte Sachverhalte auch überhaupt nicht formulieren lassen (etwa "Jeder dritte Unternehmer in Österreich ist eine Frau." oder "Wir kennen nicht mal das Geschlecht des Verdächtigen.") Ein "Tag" mit seinen 24 Stunden besteht aus Tag und Nacht, genauso wie "der Kunde" männlich oder weiblich sein kann - unabhängig von seinem grammatischen Geschlecht. Ähnlich verhält es sich mit "die Katze": Die weibliche Form steht als Oberbegriff sowohl für das weibliche Tier als auch für das männliche, das wir, wenn wir es genauer spezifizieren möchten, als "der Kater" bezeichnen (so wie "der Kunde", wenn weiblich, zu "die Kundin" wird). Zu behaupten mit "der Kunde" seien nur Männer gemeint, allein weil "der" davorsteht, ist grammatisch ungefähr so durchdacht wie es die Argumentation ist, mit "die Kunden" seien offenbar nur Frauen gemeint, weil "die" davorsteht. In Wahrheit drückt natürlich keiner der beiden Artikel den Sexus aus: "die" bezieht sich auf die Pluralform, "der" auf den Genus. Erst durch die konsequente Doppelbenennung in der feministischen Sprache "die Kunden und Kundinnen" wird der Sexismus in die Sprache eingeführt, wo er vorher durch den geschlechtsunabhängigen Oberbegriff nicht vorhanden war.


      Im Übrigen bin ich öfter mal "die Vertretung" für einen Kollegen. Ist kein Problem für mich.


      Aber ich kenne auch den Unterschied zwischen Genus und Sexus. Und ehrlich gesagt, möchte ich nicht so gerne ein Vertreter, ein Klinkenputzer sein... Aber ein Mann, der allen Frauen mit Respekt auf Augenhöhe gerne begegnet und hofft, dass alsbald keine Lohn-/Gehaltsdifferenz zwischen den Geschlechtern mehr besteht. Denn nur damit unterstützen wir die Emanzipation – nicht aber mit umständlichem Gender-Sprich-und-Schreib-Stil.

        Wir wollten letztes Jahr eine Bootstour auf der Neiße machen. Auf meine Frage: "Was bassiert eschntlisch, wenn mor gendern?" meinte der Bootsführer "Nu da simmor nass und solldn schnell aussm Wassor naus!"


        Ich liebe unser Sächsisch! :roule:

        9 Tage später

        Ich halte nichts von Gendern.
        Wenn es darum geht Menschen aller Geschlechter zu inkludieren, dann schlägt das Gendern fehl.


        Allenfalls müsste ich mich folgendermaßen ausdrücken:
        Ich heiße Maviva, meine Pronomen sind she/her/circle und ich hoffe alle hier anwesenden Leser*innen fühlen sich wohl. Denn auf das Wohlbefinden aller Artgenoss*innen kommt es an. Damit wir uns alle in dieser Gesellschaft repräsentiert sehen.
        Wenn Ausländer*innen aufgrund von Sprachbarriere Probleme mit der deutschen Sprache haben, wird Ihnen das nun noch mehr Schwierigkeiten bereiten.
        Denn selbst Frrnsehmoderator*innen sind sich über manche Begriffe nicht einig. So formten jene Moderator*innen beispielsweise den Begriff der Krankenschwester*in.
        Klingt doch sehr einfach und verständlich, nicht wahr?

        10 Tage später

        Ich finde Gendern sehr wichtig und essentiell! Und ja - unsere Sprache ist sehr wohl männlich. Es gibt inzwischen Studien darüber, dass Kinder stark von sprache in ihrer Berufswahl beeinflusst werden. Mädchen denken zum Beispiel nicht daran, dass sie Feuerwehrfrau werden könnten, weil es Feuerwehrmann heißt. Jungs denken nicht daran Krankenschwester zu werden. Außerdem verstehe ich nicht, was das Problem am Gendern ist. Studien zeigen, dass der * den Lesefluss nicht beeinträchtigt.

          may

          Sorry, aber das ist Blödsinn. Nenne mir bitte Beispiele, wo unsere Sprache männlich ist.

          may

          Und was bringt dabei das Gendern?
          Feuerwehrmann:innen? :lol:
          Wenn man nicht von selbst auf "Feuerwehrfrau" und "Krankenpfleger" kommt, hat man auch nicht genügend Intelligenz um diese Berufe zu ergreifen.
          Wenn mich jemand fragt, ob ich IT-Fachmann bin, habe ich kein Problem mit "ja" zu antworten, vielleicht mit einem Lächeln, denn für den Beruf und die Frage nach Fachkompetenz ist es völlig egal ob ich Frau oder Mann bin.

          10 Tage später

          ich gendere auch nicht und habe durchaus einen bunten Bekanntenkreis, auch trans Menschen in meinem engen Freundeskreis, aber keine non Binarys, wo das vielleicht noch Sinn machen würde? Ich benutze es nicht, weil es sich unfassbar bescheuert anhört, zumindest meiner Meinung nach! Es darf aber jeder der mich trifft zu mir kommen, und mir sagen, wie er angesprochen werden möchte, zum Beipiel auch trans Männer die optisch noch beim passing sind und noch nicht eindeutig männlich lesbar sind, kein Problem, aber dieses verallgemeinerte, Nein. Wozu?!

          19 Tage später

          Grüß die Göttin ..!


          An manchen Tagen benutze ich fast nur die weibliche Form,
          da die Wortwahl ja bisher überwiegend männlich geprägt war.
          Wenn es doch eigentlich egal ist, dann kann man auch die weibliche Form nehmen.


          Und schön, wenn ich mit einem kleinen Gruß zum Nachdenken anregen kann:FOU:

          5 Tage später

          Ich persönlich finde Gendern total doof ist in der schule auch ein riesen thema und einfach nur blöd