Wie an jedem letzten August-Wochenende (zumindest wenn es die Pandemielage zulässt) fand bei uns auch diesmal das Altstadtfest statt, parallel dazu das Jakubyfest in Zgorzelec. Und wie immer postet der Veranstalter, die Kultur-Service GmbH an den Tagen darauf zahlreiche Bilder vom Fest in den sozialen Medien, unter anderem auch dieses Bild unten. Eine muslimische Frau mit ihren Kindern vor einem Kinderkarussell. Die Reaktionen unter speziell unter diesem Bild waren natürlich (leider muss man es so sagen) ortsüblich: Ein kleiner Teil nutzte es, um seinen maßlosen Hass auf Geflüchtete auszukotzen! Es war widerlich! Es wundert mich nicht, dass nahezu alle Geflüchtete nach Abschluss ihres Asylverfahrens nicht nur diese Stadt, sondern Sachsen fluchtartig verlassen, um sich an anderen Orten anzusiedeln! Ist es tatsächlich inzwischen unsere Kultur, Fremden die Teilnahme an unseren Volksfesten verbieten zu wollen? Dürfen deren Kinder nicht auch mal ein wenig Freude erleben wie es meine Enkelin konnte? Sie besucht übrigens seit mehreren Monaten eine Kita in der Stadt und hat erste Freundschaften knüpfen können. Ihre besten Freundin: Ein Mädchen aus Venezuela! Die sind inzwischen untertrennlich, fast wie Geschwister!
Vor wenigen Wochen brannte es im Keller des Hauses, in dem mein Schwiegersohn lebt, sehr heftig. Es dauerte keine drei Tage, wo gewisse Kreise in der Stadt diesen Brand den im Haus lebenden Syrern in die Schuhe schieben wollte, gleichzeitig tauchten die ersten Hakenkreuzschmierereien an den rußgeschwärzten Wänden des Treppenhauses auf. Zufall? Die Brandursache waren übrigens achtlos weggeworfene "Dübel"-Kippen in einem der Keller. Und die Syrer waren beim Ausbruch des Brandes gar nicht im Haus. Diesen Kreisen sind aber wie gewohnt Fakten egal!
Hauptsache, man rennt wie eine Horde Brüllaffen jeden Montag durch die Stadt, um für den Erhalt der ach so Toitschen Kultur zu demonstrieren. Wie diese aussieht, durfte die Stadt auch am Wochenende erleben, zahllose Schlägereien vor allem in der Nacht zum Sonntag am rande des Altstadtfestes. Und da waren keine Fremden beteiligt, sondern ausschließlich "eventorientierte Einheimische, die trotz der hohen Bierpreise auf dem Fest ihre Grenzen nicht kannten.
Natürlich kann man bei etlichen Aktionen angeblich linker Gruppen auch nur den Kopf schütteln, Aktionen wie neulich in der Dresdner Gemäldegalerie, wo sich ein paar Idioten am Rahmen der "Sixtinischen Madonna" festklebten, gehen absolut nicht! Auch die Diskussionen über Karl May, ich kann da nur mit dem Kopf schütteln! Wo bleiben eigentlich die Diskussionen über amerikanische Filme, in denen die Indigenen der USA als Unmenschen darbestellt und Massaker an diesen Völkern regelrecht glorifiziert werden? Wird da mit zweierlei Maß gemessen?
Es gäbe da vieles, worüber man diskutieren kann! Aber da ist hier der eher falsche Ort.