Hier geht es doch gar nicht um Sex jeden Tag oder Sex einmal im Monat. Die Frage lautet doch: Was macht diese Beziehung generell aus? Sieht man sich noch an, fühlt man den andern noch, gibt es eine Wertschätzung, einen intensiven, offenen Austausch und Empathie? Oder ist Sex sowas wie das tägliche Abendessen? Muss sein und fertig? Vielleicht will diese Frau wieder Nähe spüren! Nähe! Nicht Sex! Und falls sie sich wieder neu verliebt, dann wird sie wieder Spaß am Sex haben, weil sie wieder entdeckt, geliebt und in ihrer Person beachtet wird. Das gilt für Männer und für Frauen gleichermaßen. Sich verlieben, sich begehren, sich neu fühlen, den andern gerne anfassen und ihn spüren, weil es so nah ist und so intensiv. Wenn das alles weg ist, kann es nichts mehr werden.
Bedürfnis nach Sex
Hervorragend geschrieben. Aber selten praktiziert.
Ja klar. Man müßte natürlich erstmal versuchen rauszufinden, ob man in der Partnerschaft was anders machen könnte, was wieder zu mehr Lust auch bei ihr führt. Das was ich geschrieben hatte gilt natürlich nur, wenn das alles dann trotzdem nicht hilft und es irgendwelche Ursachen hat, die direkt mit der Partnerschaft nichts zu tun haben. Solls ja auch geben, z.B. erektile Dysfunktion und der Mann will keine Medikamente oder verträgt sie nicht oder sie wirken nicht oder, oder, oder.
Er muss ja nicht damit Leben.
Keiner wird unter Zwang In einer Beziehung gehalten die nicht passt.
Und es ist ja nicht so das es keine Sex gibt, nur nicht soviel wie er gerne hätte.
Wenn ihm drei, vier abspritzerchen mehr bedeuten als die restliche Beziehung (so wie denn gut ist) dann sollte er gehen.
Denn wenn ihm das so wichtig ist, dass er dafür mit anderen in die Kiste will, wäre (für mich) eh der Respekt für ihn Weg. Und das würde dann langsam auch das Ende bedeuten.
Da gibt's einfach kein richtig oder falsch. Der eine sieht es so, Der andere anders.
Es ist legitim das wie du zu sehen. Aber meine Sicht hat auch ihre Berechtigung.
Und man hat eben seine Einstellung und Da kann die Liebe noch so groß sein und der Kopf das durchaus bejahen. Aber das Herz und sein innerstes Gefühlsleben kann man nicht so leicht betuppen
Ja klar darfst Du auch Deine Meinung haben.
Ich denke halt, dass es schon viele vor allem langjährige Beziehungen gibt, in denen so gut wie alles paßt, nur eben der Bedarf nach Sex eben nicht unbedingt im selben Maße vorhanden ist. Und das sollte man dann entweder alles aufgeben oder halt der eine ewig sexuell frustriert vor sich hinleben ? Ernsthaft ???
Hat mit Respekt vor dem Partner irgendwie für mich rein gar nichts zu tun. Den Respekt würde ich verlieren, wenn der Andere heimlich fremdgehen würde.
Das "sich woanders holen" ist verführerisch, aber meist zu einfach gedacht. Denn zu gutem Sex gehört auch Intitimität, Seele, große Verbundenheit. Natürlich ist es niemals ausgeschlossen, dass aus tiefer Freundschaft auch einmal sexuelles Erleben werden kann, welches nicht unbedingt "zusammen für immer" bedeuten muss. Manche spontane sexuelle Begegnung zwischen Ungebundenen kann erfüllender sein als ein gewohnheitsmäßiger ehelicher Akt. Aber davon sprechen wir hier ja nicht, sondern von bereits bestehenden Beziehungen: Wenn man in einer Partnerschaft lebt, so wäre eine solche Parallel-Freundschaft doch sehr schnell eine Belastung fürs Gefühlsleben. Leider schreibe ich das aus persönlicher Erfahrung.
Im Prinzip hast Du ja recht, dass eine gute Beziehung auch eine stets zwanglose "Fürsorglichkeit" für den anderen mit einschließen sollte, die sich auf Leib und Seele bezieht. Die Sexualität hat da einen relativ großen Stellenwert - das ist längst in umfassenden Studien erwiesen (z.B. in dem Standardwerk "the normal bar"). Aber wir sind nun einmal nicht so "erzogen". Wir haben jedoch eine Kommunikation über Sexualität in Partnerschaften nicht erlernt. Daher wissen viele Paare nicht einmal, ob der andere z.B. masturbiert (Frauen unterstellen das Männern immer, aber nur wenige geben es für sich selbst zu) und ob er Phantasien hat. Darüber reden ist für viele immer noch absolutes Taboo. Die sogenannte sexuelle Aufklärung ist ohnehin ein Ammenmärchen und korreliert nur zu einem modernen Leistungs- und Konsumfetischismus. Da muss dann ja auch das Sexuelle "stimmen" bzw. nach außen hin "funktionieren", selbst wenn die Seelen armselig bleiben.
Das Frequenzthema ist vor allem für Männer ein Problem, manchmal aber auch für Frauen.
Männern kann ich nur empfehlen, sich einmal das Gegenteil dessen vorzustellen, was sie erleben. Z.B. täglich von einer Frau bedrängt zu werden. (Es gibt so etwas seltener, aber ich habe im Bekanntenkreis schon davon gehört. Neulich schrieb ein Sexualtherapeut, dies sei jedenfalls häufiger, als viele denken). Das wäre kein Wunschtraum. Das ist ein Albtraum, und es fördert eben nicht die Lust auf eine sexuelle Begegnung mit einer solchen Frau.
Wenn man einmal diesen Ausgangspunkt hat, dann weiß man doch als Mann, was zu tun ist: Die Partnerin auf sich zukommen lassen. Warten können. Aber nichts erfragen, erhoffen, Wünsche zurückstellen. - Daraus muss kein Leiden erwachsen. Es gibt soviel sinnvolle(re) Ziele für einen Mann, auf die man sich konzentrieren kann.
Außerdem noch ein wichtiger Punkt: Ich finde es schrecklich, wenn sich Männer so sehr von ihren Partnerinnen sexuell abhängig machen und ihre persönliche Zufriedenheit daran hängen. Das geht hier nicht gegen Frauen, sondern ist allgemein zu verstehen. Das würde auch für eine schwule Beziehung gelten. Oder meinetwegen eine lesbische.
"Denn zu gutem Sex gehört auch Intitimität, Seele, große Verbundenheit."
Ist sicher oft so, muß aber nicht unbedingt so sein m.E.. Dann wären ja ONS immer schlechter Sex.
"Wenn man in einer Partnerschaft lebt, so wäre eine solche Parallel-Freundschaft doch sehr schnell eine Belastung fürs Gefühlsleben.
siehe erster Satz oben
Auf jeden Fall erfordert es natürlich sehr viel Verständnis von dem Teil mit der niedrigen Libido für die sexuellen Bedürfnisse des Partners. Kann dann aber auch in Form von Dankbarkeit wieder zurückkommen im Idealfall und der Sex die 1-2 Mal im Monat dann noch besser werden als eh schon lt. TE. Kann natürlich auch voll in die Gegenrichtung gehen. Weiß man vorher nicht.
"Wir haben jedoch eine Kommunikation über Sexualität in Partnerschaften nicht erlernt. Daher wissen viele Paare nicht einmal, ob der andere z.B. masturbiert (Frauen unterstellen das Männern immer, aber nur wenige geben es für sich selbst zu) und ob er Phantasien hat. Darüber reden ist für viele immer noch absolutes Taboo."
Kann ich so bezüglich meiner Beziehung nicht bestätigen. Wir reden auch über Masturbation und Phantasien.
"Das Frequenzthema ist vor allem für Männer ein Problem, manchmal aber auch für Frauen."
Ja, warum sollte das auch nur Männer betreffen ?
"Männern kann ich nur empfehlen, sich einmal das Gegenteil dessen vorzustellen, was sie erleben. Z.B. täglich von einer Frau bedrängt zu werden."
Naja, zwischen einmal im Monat und einmal täglich ist schon eine weite Spanne ... Es gibt ja auch was dazwischen.
"Wenn man einmal diesen Ausgangspunkt hat, dann weiß man doch als Mann, was zu tun ist: Die Partnerin auf sich zukommen lassen. Warten können."
Da könnte man in den meisten Fällen dann wohl ewig warten. Ohne dass sich irgendwas ändert, wird sich auch an der Lust der Partnerin nichts ändern.
Stimme Deinem letzten Satz zu.
Ich habe auch keineswegs gemeint, dass Initiativwerden und Dulden ausgeschlossen sein sollen.
Indirekt habe ich übrigens auch auf das Thema "Freundschaft +" angespielt, während ich mit ONS ohnehin wenig anfangen kann. Mir berichtete aber einmal vor vielen Jahren eine Frau, dass ihr ein "ONS" mehr Freude bereitet hat als Sex in ihren Beziehungen. Denn ausgerechnet diesen ONS empfand sie als echte Begegnung, verbunden mit Respekt voreinander und als Akt von Verbundenheit und Freundschaft. Also nichts mit seelenlosem "Gerammel" und dergleichen. Das kann ich mir vorstellen, aber Sex ohne tiefere Verbindung (und sei es wie in der Schilderung dieser ehemaligen Bekannten auch nur für den Moment) kann ich mir nicht als befriedigend vorstellen.
Natürlich kann man nach solchen Begegnungen suchen, aber sie dürften nur extrem schwer zu finden sein. Wenn sie so befriedigend sind/wären, wie ich hier einmal unterstelle, dann tritt eine solche meinetwegen auch nur einmalige Begegnung durchaus in Konkurrenz zu Bestehendem. Und sei es, dass man ruhelos immer wieder nach so einer "echten Begegnung" suchen würde.
"Denn ausgerechnet diesen ONS empfand sie als echte Begegnung, verbunden mit Respekt voreinander und als Akt von Verbundenheit und Freundschaft. Also nichts mit seelenlosem "Gerammel" und dergleichen."
Ja. Gibt es sicher. Dann wirds aber gefährlich. Denn das klingt jetzt schon so wie Seelenverwandtschaft. Es geht ja aber eigentlich nur um die Befriedigung eines körperlichen Bedürfnisses. Da darf jetzt auch nicht zuviel Seele dabei sein. Denn dann sind wir auch schnell beim Thema Liebe. Das müßte man wirklich sehr aufpassen. Man darf diese Person dann auch nicht zu sehr an seine Seele ranlassen. Das muß aber trotzdem kein "Gerammel" sein. Einfach nur guter Sex. Man muß sich dafür in meinen Augen nur körperlich anziehend finden und respektvoll miteiamder umgehen.
"Natürlich kann man nach solchen Begegnungen suchen, aber sie dürften nur extrem schwer zu finden sein. Wenn sie so befriedigend sind/wären, wie ich hier einmal unterstelle, dann tritt eine solche meinetwegen auch nur einmalige Begegnung durchaus in Konkurrenz zu Bestehendem. Und sei es, dass man ruhelos immer wieder nach so einer "echten Begegnung" suchen würde."
Das stimmt. Einmalige Begegnungen würden vor Liebe schützen, sind aber viel zu schwer zu finden. Deshalb bräuchte es halt dann Begegnungen, die rein auf Sex fixiert sind z.B. nach dem Motto, wir treffen uns jede Woche einmal ne Stunde zum Sex und weiter aber auch gar nichts, halt wie Sport. Ist jetzt ein bißchen gesponnen, soll es aber vereinhelt durchaus geben und fände ich in dem Fall ideal.
Hallo , ich bin zwar schon etwas älter , aber mir geht es ähnlich .
Mein Mann möchte einfach keinen Sex mit mir .
Ich finde ich bin attraktiv und lasse mich auch nicht gehen .
Ich liebe meinen Mann , aber ohne körperliche Nähe weiß ich nicht wie es weitergehen soll...
Ich habe auch schon einiges probiert , aber schon wenn ich ihm näher komme oder einfach mal etwas "schlüpfriges" sage , dann macht er dicht .
Tja , das ist mein Problem .
Hast Du mit ihm einmal auf einer eher "sachlichen" Ebene darüber gesprochen? Kennst Du irgendwelche Hintergründe?
Deine Informationen reichen natürlich zu einer Beurteilung nicht aus. Aber sicher geht uns manches hier auch nichts an.
Mir ist nur aufgefallen, dass die Kommunikation über Erotik und Sexualität zwischen euch überhaupt nicht funktioniert. Wichtig ist aber, dass da gerade nichts "Schlüpfriges" kommuniziert wird. Die emotionale Ansprache klappt bei ihm nicht, sondern lässt gleich einen ablehnenden Film ablaufen: Er fühlt sich aus Gründen, die wir nicht kennen, überfordert.
Wichtiger wäre daher eine Kombination aus emotionaler und sachlicher Ansprache. Dabei sollte nicht Dein Bedürfnis im Vordergrund stehen, sondern der Wert von Sexualität in einer Beziehung. Es ist längst erwiesen, dass Beziehungen mit einer stabilen befriedigenden Sexualität für beide nicht nur die fürs subjektive Wohlbefinden besseren Partnerschaften sind, sondern auch diejenigen mit einer höheren Stabilität. (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Es gibt auch Paare mit einer subjektiv "tollen" Sexualität, die sich dennoch trennen).
Die Beziehung als solche ist doch vielleicht für ihn noch eine gemeinsame Aufgabe.
Es mag sein, dass ihm das nichts (mehr) sagt. Dann musst Du eben Konsequenzen ziehen, die Dich weiterbringen.
Übrigens ist vielen Frauen gar nicht bewusst, dass auch bei einem kleinere oder größere seelische Verletzungen eine Rolle spielen können. Das sage ich hier nur mal so nebenbei.
Mein letzter Satz ist verunglückt, das lässt tief blicken: Es sollte nämlich heißen, dass auch bei einem MANN seelische Verletzungen eine Rolle spielen können. Nichts worüber wir Männer gerne sprechen.
Es mag sein, dass es solche wiederkehrenden sexuellen Begegnungen gibt, die von Respekt und Freundschaft getragen sind, bei denen aber "andere" Gefühle ausgeschlossen werden können.
Nur kann das nun wirklich nicht jede(r). Ich könnte es überhaupt nicht. Wer es kann, soll es versuchen. Risiko ist ja bei so vielem im Leben.
Leider haben wir das gleiche Problem. No way Out!!!!
Hallo,
danke für deine Nachricht. Wir stecken leider in der gleichen Situation fest...
wie alt bist du wenn ich fragen darf ?
Grüße Nick
Es scheint sehr vielen so zu gehen wie mir selbst. Ich möchte aber nicht drauf verzichten. Mein Körper meine Seele braucht das. Im Alter hat man genug Zeit für andere Sachen aber jetzt sollten wir es mit unseren Partnern noch genießen dürfen.
@e.spera.
Was Du mit Deiner Frau bereden müsstest, weißt Du ja. Hoffentlich weißt Du auch, wie man so etwas angeht, ohne die andere Person zu verletzen oder in eine Abwehrhaltung zu manövrieren.
Es besteht sogar die Möglichkeit, einen Beratungstermin ohne den Partner wahrzunehmen, um eine geeignete Vorgehensweise abzustimmen.
Leitend ist bei alledem der Gedanke, dass in einer Beziehung mehr als der "Sex" schuld sein muss, damit es zu einer generalisierten Verweigerungshaltung kommt. Ausnahme sind Erkrankungen des Partners.
Trotzdem sollte man Sex haben. Ganz ohne zu leben ist für beide im mittelren Alter nicht schön.