kyano_25663839

Der vorletzte Satz des Genfer Gelöbnisses in den Fassungen von 2005 und 2006, das viele Ärztinnen und Ärzte abgelegt haben, und das in der Tradition des Hippokratischen Eides steht, lautet:


Ich werde jedem Menschenleben von seinem Beginn an Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung meine ärztliche Kunst nicht in Widerspruch zu den Geboten der Menschlichkeit anwenden.


Für Politiker/innen sollte es ein ähnliches Gelöbnis geben, welches sie dazu verpflichtet, für Lebensbedingungen einzutreten, unter denen das Austragen eines Kindes für niemanden mit existenziellen Ängsten/Nöten verbunden ist.

kyano_25663839

Ich glaube die allermeisten Frauen treiben ab, weil sie kein Kind wollen. Wenn ich schwanger wäre würde ich abtreiben weil ich kein Kind will. Ich könnte mir ein Kind leisten, ich könnte ein Kind versorgen, ich will aber kein Kind. Ich will nicht mit einem Kind leben, ich will kein Kind gebären, ich will kein Kind erziehen, ich will kein Kind! Deshalb würde ich bei einer Verhütungspanne abtreiben.

    sonnenstern

    Versteh ich nicht. Du könntest gleich in Anschluss an die Verhütungspanne die Pille danach nehmen. Dann würde sich eine Abtreibung erübrigen. In Detschland gibts die seit März 2015 in jeder Apotheke rezeptfrei.

      kyano_25663839

      Die Pille danach zähle ich zur Verhütungspanne. Natürlich ist die Pille danach einer Abtreibung vorzuziehen. Viele Frauen wissen in dem Zeitraum aber gar nicht, dass es eine Verhütungspanne gab. Fakt ist, ich will kein Kind und würde alle gesetzlich erlaubten Mittel ausschöpfen um keines zu bekommen.

        8 Tage später
        sonnenstern

        Genau so ist es! Eine Verhütungspanne wird häufig nicht bemerkt, weil sie nicht offensichtlich erkennbar ist. Und die Schwangeschaft wird dann erst deutlich später festgestellt. In Texas soll es nun nicht mehr nöglich sein, danach noch abzutreiben. Aber man muss auch sagen, dass die dortige politische und gesellschaftliche Situation nicht mit Deutschland zu vergleichen ist. Die Mentalität ist eine ganz andere und die Konservativen radikalisieren sich zunehmend. Weit weg!

        7 Tage später

        Was ich an der so schwierigen Abtreibungsthematik nicht verstehe ist, wieso der potenzielle Vater kein Mitspracherecht hat. "Mein Körper meine Entscheidung", ich würde gerne ohne Vorbehalt zustimmen. Mehr noch, ich habe bisher immer zugestimmt. Aber erachtet ihr die Entscheidung des Mannes als irrelevant?


        Ich denke der Vater ist verpflichtet im Falle einer Geburt seinen Beitrag zu leisten und das finde ich gut. Verantwortung soll er in einem gleichen Masse tragen. Selbst wenn sein Beitrag anders bzw. finanziell ist. Nun haben Männer eine kürzere Lebenserwartung, welche auf deren Berufstätigkeit zurückzuführen ist. So mache ich ein Argument, dass es in der Frage des Kindes genauso um sein Leben geht. Z.B. ein Maurer muss körperlich hart arbeiten, damit er seinen Beitrag leisten kann.


        Vorausgesetzt einvernehmlicher Geschlechtsverkehr führt zur Befruchtung: Verantwortung sowie auch Entscheidung gehören für mich fest zusammen und sind gleichsam auf Frau und Mann zu verteilen. Es würde mich freuen, wenn Du das siehst, so wie ich? Falls Du diese Überzeugung mit mir teilst, wie sollen wir damit umgehen, falls sich ein Paar bezüglich Abtreibung nicht einig wird? Können wir vielleicht sagen, dass für diesen Fall das Kind auszutragen ist?​


        Nun haben wir noch keinen Mann rufen hören "Mein Leben meine Entscheidung". Tun wir vielleicht deswegen ihnen Verantwortung geben und Entscheidungskompetenz aberkennen? Hätten wir nicht die viel besseren Argumente gegen z.B. konservative Texaner, würden wir zusammenstehen? Auf Frau und Mann gleichsam hören.

          Die minimale Zeit, die eine Abtreibung praktisch verunmöglicht. Da lobe ich mir New York, wo jede Frau bis SSW 24 abtreiben kann.

          spectru

          Der Vater des Kindes kann immer seine Meinung mitteilen. Mitbestimmen kann er natürlich nicht. Es ist schließlich allein die Frau, die das Kind austragen und zur Welt bringen müsste. Es geht also um ihren Körper und ihr Leben und deshalb auch um ihre Entscheidung. Im Ernstfall (der oft vorkommt), bleibt sie mit dem Kind allein, während der Vater des Kindes sein Leben frei gestalten kann (von finanziellen Nachteilen abgesehen). Wenn man davon ausgeht, dass die Frau aus welchen Gründen auch immer das Kind nicht austragen möchte, ist die Meinung des Vaters irrelevant. Und die Zeiten, als Männer noch über den Körper und das Leben einer Frau bestimmen konnten, sind Gott sei Dank schon lange vorbei (in den westlichen Ländern). Auch hier war es ja lange so, dass die Frau und ihr Körper als Besitz des Mannes galten, über den er allein bestimmen konnte. Die Frau konnte nicht mal ihre eigene Vergewaltigung anzeigen, weil sie sich selbst nicht gehörte. Bei einer Schwangerschaft kann deshalb heute die Frau allein entscheiden - wie sollte es auch anders sein? Das ist das Jahr 2021 und wir leben mitten in Europa. :-) Und wir alle müssen weiter dafür kämpfen, dass wir über uns und unser Leben allein bestimmen. Eine Selbstverständlichkeit und doch gibt es immer genug Leute, die uns gerne wieder einsperren würden. Die Beratungspflicht ist noch ein Restposten aus düsteren Zeiten. Aber es geht voran!!

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            "Die Frau konnte nicht mal ihre eigene Vergewaltigung anzeigen, weil sie sich selbst nicht gehörte."


            Von welchem Jahrtausend vor Christus redest du hier?
            Übertreiben muss man es ja nun wirklich nicht

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            Es geht nicht um das Leben der Frau.
            Wenn man sein Leben nicht mit Kind leben möchte, kann man sein Kind zur Adoption freigeben.
            Das dürfen im 21. Jahrhundert Frauen tatsächlich ganz allein entscheiden. Keine Frau muss also mit einem ungewollten Kind leben, selbst wenn es zur Welt kommen würde.


            Ich finde die Haltung der Vater hat eben Pech - und zwar immer, der hat KEINE Rechte an dem Kind, Rechte hat einzig die Frau, der Vater hat nur und einzig Pflichten, reichlich zweifelhaft. Wenn es einzig die Entscheidung der Frau ist, ob sie ein Kind abtreibt, dann sollte es konsequenterweise auch einzig ihre Sache sein, wenn sie sich für das Kind entscheidet. Dann zu schreien - aber der Vater ist doch auch beteiligt, ein Kind hat ja Mutter und Vater - finde ich persönlich sehr sehr heuchlerisch!


            Wenn man so viel Wert auf Selbstbestimmung der Frau legt, dann doch bitte immer und überall.


            Und eine Beratungspflicht hat nichts mit Einsperren der Frau zu tun.
            Sie ist Ausdruck des Respektes vor menschlichem Leben.

              spectru

              Schöner Ansatz, den du hier gedanklich verfolgst.
              Wird aber nichts werden.


              Weil viele Frauen zwar viel von Gleichberechtigung reden. In Wirklichkeit aber nicht Gleich-Berechtigung meinen, sondern Mehr/Vor-Berechtigung der Frau.
              Quasi als Ausgleich dafür, dass über lange Zeiten Männer mehr Rechte genossen, als Frauen.

                dickunddoof

                Jeder Mann, der sexuell aktiv ist (mit einer Frau), weiß, dass daraus eine Schwangerschaft entstehen kann. Und dass auch die besten Verhütungsmethoden versagen können. Er geht also ein kalkuliertes Risiko ein und weiß auch, dass das Folgen für ihn persönlich haben kann. Über eine Abtreibung entscheidet eine Frau alleine - wie soll es auch anders gehen, wenn eine Frau dafür und ein Mann dagegen ist oder umgekehrt? Wer soll dann entscheiden? Das macht also keinen Sinn. Falls ein Kind auf die Welt kommt, ist es auch sein Kind, das selbst keine "Schuld" trägt, dessen Leben aber finanziert und organisiert werden muss. Falls eine Abtreibung stattfindet, muss sich ein Mann auch damit abfinden. Er hatte Sex und das bedeutet Risiko, auch wenn es heutzutage deutlich sicherere Methoden gibt als vor ein paar Jahrzehnten. Selbst wenn er sich steriliseren lässt (was ja viele tun), gibt es keine hundertprozentige Garantie. Jede(r) weiß also Bescheid und entscheidet selbst über sein Tun. Dass ein Zwang zur Beratung besteht, impliziert, dass die Frau nicht in der Lage ist, selbst zu entscheiden, was einem Mann wohl nie unterstellt würde. Aber wie gesagt, das stammt noch aus der Vergangenheit, als Frauen nicht mal so simple Dinge entscheiden konnten, ob sie arbeiten oder ein Konto führen durften. Das Argument, man könnte ein Kind ja einfach austragen und zur Adoption freigben, ist indiskutabel. Das kann man natürlich tun, wenn man das möchte. Eine Vorschrift kann daraus nicht entstehen. Wie gesagt: eine Frau entscheidet immer selbst! Man sollte es nicht meinen, aber das ist auch heute für viele noch unfassbar. Aber ja, wir leben im Jahr 2021.

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                  Jede FRAU, die sexuell aktiv ist (mit einem Mann), weiß, dass daraus eine Schwangerschaft entstehen kann. Und dass auch die besten Verhütungsmethoden versagen können. SIE geht also ein kalkuliertes Risiko ein und weiß auch, dass das Folgen für SIE persönlich haben kann.
                  Verbieten wir also einfach jegliche Abtreibung! Problem gelöst!


                  Und nein, das ist NICHT meine Ansicht.


                  Aber es zeigt, dass deine Argumentation eben auch gut anders herum funktioniert. Und nicht nur auf den Mann, sondern gleichermaßen auf die Frau zutrifft.
                  Du misst mit zweierlei Maß. Und verteilst Rechte und Pflichten, ohne jegliches Nachdenken über die Ansichten der andere Seite, dergestalt, dass die Rechte nur bei der Frau und die Pflichten nur bei dem Mann liegen.


                  Spectru hatte eigentlich nach Möglichkeiten gefragt, wenn ich seinen Post richtig interpretiere, der BEIDEN Seiten gerecht wird oder dem Mann zumindest ein kleines bisschen Mehr an Mitsprache einräumt.
                  Schade, dass du dafür so gar nicht offen bist.



                  "Dass ein Zwang zur Beratung besteht, impliziert, dass die Frau nicht in der Lage ist, selbst zu entscheiden, was einem Mann wohl nie unterstellt würde."


                  Dir sind die Entscheidungen des BVerfG zur Abtreibungsproblematik offenbar unbekannt.
                  Die Beratungspflicht resultiert aus der Verantwortung des Gesetzgebers - und der Gesellschaft - für ungeborenes menschliches Leben. Und existiert nicht deshalb, weil man Frauen für unfähig hält, selbst zu entscheiden.
                  Sondern weil ein Embryo/Fötus keine Möglichkeit hat, für sich selbst zu sprechen und seine Rechte zu verteidigen.


                  Darf ich fragen, was ein Embryo/Fötus für dich ist?
                  Irgendwas Wichtiges bzw. einfach nur Irgendetwas dem Rechte zukommen, scheinst du nicht in ihm zu sehen. Wenn du eine Beratung, ein Gespräch über ihn schon für unzumutbar für die Frau zu halten scheinst.

                    dickunddoof

                    > Quasi als Ausgleich dafür, dass über lange Zeiten Männer mehr Rechte genossen, als Frauen.


                    Das galt aber auch nur für mächtige Männer.


                    Jemand anders hat betont, das wir in Europa leben.


                    Auch hier in Europa blüht zB die sexuelle Sklaverei, die euphemistusch "Zwangsprostitution" genannt wird.


                    Was Männer in islamistischen Ländern angeht: Es werden nicht erst heutzutage in diesen Ländern weit mehr Männer bereits für kleine Vergehen drakonisch bestraft, zB mit Auspeitschen für sexuelle Belästigung oder mit Abhacken der rechten Hand und des linken Fußes für (oft aus Not geschehenem) Diebstahl, als Frauen.

                    5 Tage später
                    dickunddoof

                    Dass die Frau weiß, was sie riskiert, wenn sie nicht verhütet, ist, denke ich, nun wirklich kein Geheimnis! Natürlich gehen beide ein Risiko ein und wissen das - immer vorausgesetzt, sie sind über das Thema genügend aufgeklärt! Dabei geht die Frau natürlich ein größeres Risiko ein, weil sie nicht nur finanziell und strukturell sondern auch und in besonderem Maße körperlich betroffen ist. Deshalb kann die Entscheidung nur bei ihr liegen. Wie sollte ein Mann darauf Einfluss nehmen? Er kann seine Meinung dazu äußern, pro oder contra Abtreibung sein, aber eine Entscheidung steht ihm nicht zu. Wie sollte das auch gehen? Und wer sollte dann im Ernstfall darüber entscheiden? Welche Folgen das im Ernstfall hat, sieht man an dem aktuellen, sehr dramatischen Fall in Polen. Dort musste eine Frau sterben, weil ihr eine Abtreibung aus gesetzlichen Gründen verwehrt wurde, obwohl klar war, dass der missgebildete Fötus nicht überlebensfähig ist. Ein ganz schreckliches Beispiel, das zeigt, was passiert, wenn die Politik wieder Macht über den Körper der Frauen übernehmen will. Der Wunsch danach ist bei den neuen und alten Konservativen und den Anhängern des Katholizismus (um bei Polen zu bleiben) nach wie vor riesig und keine Sekunde zu unterschätzen. Die Frau musste sterben, weil ihr Körper und ihr Leben nichts wert ist - und das in der heutigen Zeit! Dass diese Gefahr nach wie vor besteht und die Frauen wachsam bleiben müssen, ist dafür der beste Beweis!! Wir alle müssen aufpassen, dass die Gesellschaft nicht wieder in alte Zeiten zurückfällt und den Frauen vorschreibt, was sie zu tun haben. Das Geschehen in Polen ist ein echtes Warnsignal genau wie die Vorfälle in Texas!! Ich würde im Übrigen gar nicht für die Abschaffung der Beratungsstellen in Deutschland plädieren. Wahrscheinlich würden sie auch weiterhin viel zu tun haben, auch wenn der Zwang zur Beratung wegfallen würde. Aber dazu gibt es keine Zahlen. Hinter dem Zwang zur Beratung steht, wie gesagt, nach wie vor die Idee, dass Frauen nicht selbst entscheiden können und sollen - ganz gleich wie das formuliert wird. Trotzdem muss man dankbar sein, nicht in Polen, in islamischen Ländern oder im Bible Belt mit seinen Evangelikalen zu leben. Aber wir müssen aufpassen, die Gefahren wachsen im Moment!! Die Frage, wie ich zum Thema Fötus stehe, sollte wohl klar sein. Innerhalb von drei Monaten kann und soll man sich entscheiden, das macht Sinn und ist zu schaffen. Über die Frage, ab wann ein Mensch beginnt, ist so ungefähr eine Millionen Mal diskutiert worden und ist müßig. Ich nehme an, dass Sie ein paar Jahrzehnte älter sind als ich, vielleicht religiös erzogen wurden und deshalb nach wie vor der Meinung sind, dass Sie einen Mann um Erlaubnis bitten müssen, wenn Sie eine solche Entscheidung treffen müssten. Das ist ja auch in Ordnung, das kann ja jede(r) für sich beschließen. Frauen können ihre Männer fragen oder auch nicht. Am Ende bestimmen sie allein. Hoffen wir mal, dass die arme Frau in Polen als ein mahnendes Beispiel wahrgenommen wird. Wenigstens dafür könnte ihr schrecklicher Tod "gut" sein.

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                      Was genau IST denn in Polen passiert?
                      Konkret! Im Detail!
                      Die genaue medizinische Diagnose!


                      Wenn man sich die Zeitungs-Artikel, die dies thematisieren, GENAU anschaut, dann steht dort in vielen nicht, dass die Frau wegen des Abtreibungsrechtes und einer verweigerten Abtreibung gestorben IST.
                      Dort steht, sie SOLL deswegen gestorben sein.
                      Dort steht auch, dass das Krankenhaus den Sender TVN24, der die Geschichte als erster verbreitete gebeten hat, keine vorschnellen Urteile zu fällen. Und dass der Fall derzeit untersucht wird. Was genau passiert isz, warum genau die junge Frau verstorben ist, habe ich nirgendwo finden können.
                      Wenn du dazu weiteres genaueres HintergrundWISSEN besitzt, würde ich dich bitten, diese und deine Quellen hier mitzuteilen.



                      Außerdem wäre es nett, wenn du meine Frage, ob dir die Abtreibungsentscheidungen des BVerfG bekannt sind, und mit bekannt meine ich: schon mal selbst gelesen und damit beschäftigt?, beantworten könntest.
                      Ich weiß halt einfach nicht, wie du zu dem "WISSEN" gelangst, egal was da stehe, es SEI anders.
                      Einfach irgendetwas zu behaupten, weil es einem selbst besser in den Kram und die eigene Ansicht passt, das kann es doch auch nicht sein. Bei keinem Thema, auch nicht bei diesem hier.
                      Na klar, das ist bequem. Einfach behaupten - dann muss man sich mit unliebsamen Gegenargumenten oder gar Fakten nicht auseinandersetzen. Aber in der Sache hilft sowas in den seltensten Fällen wirklich weiter.



                      Btw - du darfst ruhig du sagen.
                      Und wie du auf die Idee kommst, ich wäre religös erzogen und vor allem der Meinung, ich müsste meinen Mann um Erlaubnis fragen, wenn ich bestimmte Entscheidungen treffen müsste/wollte... keine Ahnung.
                      Auch ohne religiös zu sein oder abhängig von einem Mann und dessen Erlaubnis zu sein, kann man zu der Ansicht gelangen, dass Abtreibung vielleicht nicht so der Hit ist.
                      Bzw das Ganze doch sehr widersprüchlich ist.
                      Übrigens auch dein Verhalten.
                      Du weichst konkreten Fragen aus, redest drum herum, vermeidest es dich klar zu positionieren.
                      Klar, auch das kann jeder machen und halten, wie er mag. Meins ist es halt nicht.
                      Einfach eine Ansicht vertreten oder so zu tun, als wäre etwas meine Meinung, OHNE für mich selbst Widersprüche zu benennen bzw. mir diese eingestehen zu können, ist nicht meine Art.

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                      Ich habe nirgendwo angezweifelt oder angedeutet, dass die letztendliche Entscheidung bei der Frau liegt.
                      Aber es spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, einen Mann mehr zu beteiligen, auch bei der Frage abtreiben oder behalten.


                      Man könnte bspw. eine Beteiligung des Mannes im Rahmen des Beratungsgespräches erwägen.
                      So dass er die Möglichkeit hat, sich öffentlich zu seinem ungeborenen Kind zu bekennen, für sein Kind sprechen zu können. Rein privat kann Frau den Mann außen vor lassen, muss sich nicht einmal dessen Meinung, dessen Argumente anhören. Hätte ein Mann das gesetzluíche Recht auf Teilnahme am Beratungsgespräch, wäre Frau wenigstens gezwungen, den Vater anzuhören.


                      Man könnte überlegen, ob man Adoptionsregeln ändert und der Frau bereits während der Schwangerschaft ermöglicht, sich von ihrem Kind "loszusagen", es quasi zu einer besonderen Form der Adoption, nämlich einer Adoption durch den KindsVater, freizugeben.


                      Vielleicht würde es sogar Frauen geben, die sich für die Möglichkeiten einer Leihmutterschaft erwärmen könnten und in solchem Fall ein Kind austragen würden.

                        6 Tage später
                        dickunddoof

                        Natürlich kann eine Frau den Vater des Kindes anhören und sich überlegen, was sie von seiner Meinung hält oder nicht. Das ist doch klar und wird sicher auch oft so sein. Aber - wie du selbst richtig sagst - am Ende kann nur die Frau entscheiden. Ich weiß zumindest von einem Paar, das zusammen zum Beratungsgespräch gegangen ist. Beide waren in diesem Fall für die Abtreibung und es gab von daher keine weiteren Konflikte. Warum eine Frau gezwungen werden sollte, den Vater anzuhören, verstehe ich nicht. Wie sollte dieser Zwang aussehen? Und ob es Sinn macht, das Kind an den Vater zur Adoption freizugeben und sich selbst davon "loszusagen", möchte ich bezweifeln. Umgekehrt könnte das der Vater ja auch tun und dann wären wir wieder bei dem Problem, dass am Ende nur eine Person für das Kind sorgt (finanziell und strukturell), was nur dann Sinn macht, wenn diese Person über die entsprechenden Mittel verfügt. Und ein Kind quasi als Leihmutter auszutragen, wäre sicher für die allermeisten Frauen undenkbar. Aber wer das möchte, kann das Kind ja sowieso zur Adoption freigeben. Ich denke, dass die aktuelle Lösung nicht die schlechteste ist, bis auf den Zwang zur Beratung und das sogenannte Werbeverbot. Aber mit etwas Glück ändert sich das jetzt unter der neuen Regierung. Die Zahl der Abtreibungen geht sowieso in den letzten Jahren deutlich zurück. Im Jahr 2000 waren es noch 134.609 Abbrüche, im Jahr 2020 waren es 99.948, Tendenz fallend. Das Thema wird nach wie vor hoch emotional gehandelt (wie man ja an diesem Thread sieht) und ich persönlich würde mir wünschen, dass sich wirklich jede Frau ganz frei entscheiden kann. Aber es wird wohl noch dauern, bis sich der Staat raushält.

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                          Ich hoffe, der Zeitpunkt, an dem sich der Staat "raushält", kommt NIE!


                          Auch der ungeborene Mensch ist kein Müll, kein Etwas, was frau einfach so nach Lust und Laune entsorgen dürfen sollte. In dem Moment, wo der Staat komplett außen vor bleibt, passiert aber genau das.
                          Der Embryo/Fötus würde zum rechtlosen, wertlosen Objekt degradiert.
                          Und da hätte ich ganz erheblich etwas dagegen.



                          Warum Frau den Mann anhören müssen sollte?


                          Weil es auch sein Kind ist.
                          Weil auch er Rechte hat.
                          Weil auch der Embryo/Fötus Rechte hat.



                          Ich schrieb von einer Adoptionsfreigabe durch die Frau an den Vater; einer neuen Rechtsfigur.
                          Bei der Frau von jeder Pflicht gegenüber dem Kind frei wird, auch von der Unterhaltspflicht. Und der Vater die Pflichten komplett übernimmt.
                          Nach heutiger Rechtslage ist das, gerade auch dem Kindsvater, nicht möglich.
                          Es war eine Überlegung, um einer Abtreibung entgegenzuwirken.


                          Genauso wie die Sache mit der Leihmutterschaft - einer entgeltlichen Leihmutterschaft.



                          Ich verstehe dich wirklich nicht.
                          Du schreibst hier ständig, dass Frauen unterdrückt wurden, diskriminiert wurden (und werden). Und strebst aber genau das Gleiche mit umgekehrten Vorzeichen an.
                          Du beklagst, dass Männer riefen und rufen "Keine Rechte der Frau! Alle Rechte dem Mann!"
                          Und rufst selbst in einer Tour: "Keine Rechte dem Mann! Alle Rechte für die Frau!"
                          Natürlich kann hier letztlich nur eine Person die Entscheidung treffen, das sollte auch aus meiner Sicht die Frau sein. Einen Kompromiss im eigentlichen Wortsinn kann es hier naturgemäß nicht geben. Gerade deshalb wäre es doch aber nicht verkehrt, der anderen Partei an anderer Stelle im Entscheidungsprozess Beteiligungsrechte einzuräumen, um irgendwie "ausgleichend" zu wirken, ihn nicht zu übergehen, seine Rechte anzuerkennen.
                          Du scheinst eine Diskriminierung nur durch die andere ersetzen zu wollen. Was genau machst du da anders als das, was du den Männern vorwirfst?

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                            Schade, dass du zu der Sache in Polen nichts mehr geschrieben hast.


                            Es SOLL - nach Angaben der Anwältin der Verstorbenen - ein septischer Schock Todesursache gewesen sein.


                            Hm - da habe ich zu wenig Kenntnis, um da wirklich eine Meinung zu haben.
                            Allerdings wundert mich, dass die junge Frau so plötzlich verstorben sein soll.
                            Eine Sepsis entwickelt sich ja nicht innerhalb von ein paar Minuten.
                            Und warum eine im Entstehen begriffene Sepsis nicht behandelt worden sein sollte, erschließt sich mir jetzt nicht.


                            Wenn das so war, wäre das ein klassischer Ärztefehler gewesen.