heda_18851539

Ja, wir wohnen zusammen. Und da ich vorhabe, mit ihm zusammenzubleiben, weil ich ihn liebe und auch für unser Kind, wüsste ich nicht, was gegen eine Heirat spricht. Wir sind ja auch meistens sehr glücklich zusammen. Nur diese Vorwürfe alle paar Wochen sind anstrengend. Da würde ich gerne besser mit umgehen, wenn ich sie schon nicht unterbinden kann.

    melia_19556451

    "Für euer Kind" tust du leider gar nichts.
    Du handelst aus einer emotionalen Abhängigkeit heraus, die leider nichts mit Liebe zu tun hat.


    Du bist leider nicht erste und bestimmt nicht die letzte, die das mit Liebe verwechselt.
    Aber ein Mensch, der dich liebt, der respektiert und akzeptiert dich so wie du bist.


    Jemand der dich liebt, würde dir keine sinnlosen Vorwürfe machen ( an deiner VERGANGENHEIT kannst du nichts ändern und das weiß er auch) und dich damit verletzen und dich letzendlich auch emotional erpressen.


    Kinder haben übrigens sehr, sehr feine Antennen und fühlen es, wenn bei euch Unmut und schlechte Stimmung herrscht. Du tust deinem Kind nichts gutes, in dem du in einer ungesunden Beziehung bleibst, damit dein Kind emotional schädigst und ihm etwas völlig falsches vorlebt ( solche Kinder landen dann auch oft in kranken Beziehungen).


    Darüber solltest du mal nachdenken, bevor du mir der "Ich liebe ihn so sehr" und "ich will das für unser Kind" Ausrede kommst.
    Du willst das für DICH,weil DU keine Trennung willst. Was für das Kind das beste ist, blendest du völlig aus.

      melia_19556451

      Ja, aber das ist doch Vergangenheit. Wer hat nicht irgendwelche komischen Ex-Partner in seinem Keller? Dir deswegen ständig Vorwürfe zu machen, die teilweise unter die Gürtellinie gehen, ist einfach unangebracht und übertrieben, angesichts der Tatsache, dass du mit dem Kerl damals nur 4! Wochen!! zusammen warst, unverhältnismäßig noch dazu. Außerdem stört mich die Aussage, dass er es hasst, dass du mit anderen Männern geschlafen hast - ja, wenn ihm das nicht passt, hätte er sich doch jemand unbeflecktes suchen sollen. Damit muss er einfach leben. Dir deswegen Vorwürfe zu machen, ist einfach unter aller Sau. Du bist auch nicht in der Pflicht, dich deswegen rechtfertigen zu müssen. Das sollte niemand in so einer Situation.

        melia_19556451

        Er scheint ein psychisches Problem zu haben. Verlustangst, Minderwertigkeitsgefühle.
        Therapie, Selbsthilfegruppe o.ä. wäre auch mein Vorschlag.
        Aber ich denke auch eine gewisse Forderungshaltung bei ihm mitzulesen, die mich ganz massiv stört.
        Hast du mit ihm schon einmal darüber gesprochen, wie verkehrt es derzeit in Deutschland zugeht?
        Was geht eigentlich in den Köpfen von Männern vor, die glauben, alle Frauen müssten brav keusch auf Mr. Richtig warten, während so viel Sex publiziert wird?
        Was bedeutet konservativ erzogen? Meinst du kirchlich? Ich kann dir nur sagen, dass bei mir kein Mann eine Chance hätte, der so verkorkst erzogen wurde. Wenn du das nicht verstehst, dann lies selber, was in den Geboten steht. Da steht nicht, dass sich Männer austoben sollen und Frauen Verbote bekommen.
        Nein, das ist NUR FÜR MÄNNER geschrieben.
        Alles andere ist schlicht Missbrauch, denn für Sex braucht kein Tier eine Religion, und wie derzeit als Triebverstärker wird sie erst recht nicht benötigt.


        Klar, dein Partner ist nun gerade der Ausnahmefall, der sich fast daran gehalten hat, allerdings auch nicht 100%ig, sonst wäre er jetzt nicht Vater. Aber er könnte sein Umfeld ruhig deutlicher wahrnehmen.


        An dieser unschwelligen Forderungshaltung kannst du vielleicht auch noch etwas ändern, wenn du natürlichere Verhältnisse in eurer Beziehung anstrebst. Also er um dich wirbt. Nicht du ständig um ihn wie um einen Gott oder Hahn im Korbe. Sprich mit ihm über deine und seine Aufgaben in eurer Familie. Er hat Pflichten als Partner und als Vater seines Sohnes. Aus meiner Sicht könnte er sich unentbehrlicher in seiner Familie fühlen, um sicherer zu werden. Das bedeutet, dass du nicht alles an dich reißen darfst. Dass du ihn nicht verwöhnen solltest wie Mama. Vielmehr die selbstbewusste Frau mit Ansprüchen werden, die dafür sorgt, dass er sich gut fühlt und stolz sein kann.

          Meist sind solche Kerle ja selber schlimm genug und haben definitiv mehr als ein wenig geküsst und geflirtet und neigen auch eher zu außerehelichen Affären. Schuld hat an allem natürlich die Frau, weil sie mit ihrer bloßen Existenz die Ehre und Wurde des Mannes verletzt. Dabei verhält er sich respekt- und ehrloser als jeder Hund, das wurde wohl bei seiner konservativen Erziehung vergessen.
          Du musst gar nicht damit umgehen lernen und dich auch nicht rechtfertigen. Wir haben 2020, eine Frau darf soviele Beziehungen haben wie sie will, wenn er damit nicht klar kommt, soll er sich trennen oder einfach damit leben.

            abhay_18868867

            Danke. Vielleicht musste ich genau das gerade hören.


            Ich werde mich nicht mehr rechtfertigen. Das bedeutet nicht, dass ich die Beziehung beende, wie andere Nutzerinnen mir hier vorschlagen. Aber ich muss anfangen, mehr für mich einzustehen. Die Vergangenheit kann ich nicht ändern. Die muss er akzeptieren (so wie ich auch). Auf seine nächste Anschuldigung werde ich mit "Du weißt genau, dass das dumm ist" reagieren und ihn dann am besten erst mal stehen lassen. Auch für unseren Sohn. Denn (zu deinem nächsten Kommentar) du willst nicht darüber nachdenken, was meinem Kind vorgelebt wird. Aber ich sollte mal darüber nachdenken.

              melia_19556451

              Ich habe auch einen Sohn und mir ist es sehr wichtig, ihm Respekt vor dem anderen Geschlecht mitzugeben und ohne diese typischen Klischees. Es fängt ja teilweise schon in der Kita an, dass Mädchen per se als doof und häuslich bezeichnet werden. Wäre mein Sohn im Erwachsenenalter wie dein Mann, würde ich mich in Grund und Boden schämen, weil das ist kein gutes Verhalten und das sollte bei deinem Son auch nicht so weit kommen. Es reicht schon, dass du dich damit bis jetzt herumschlagen musstest.

                teemu_878969

                Danke, dass du dich konstruktiv an der Diskussion beteiligst.


                Tatsächlich haben wir mal über eine Therapie gesprochen. Das war nachdem er mir seine üblichen Vorwürfe gemacht und sich ein paar Stunden später entschuldigt hatte. Da meinte er, dass er sich das überlegt. Ein paar Tage später war das aber kein Thema mehr.


                Ja, kirchlich. L. hat recht alte Eltern, deren Wertvorstellungen in die 1950er Jahre passen. Er selbst ist zum Glück offener, aber manche Ideen haben schon auf ihn abgefärbt.


                Ich mache momentan etwas mehr, weil ich einfach mehr Zeit habe. L. ist beruflich eingespannter als ich. Aber er bringt sich ein, indem er zum Beispiel öfter die Wohnung putzt - da hat er zum Glück nicht die konservativen Vorstellungen seiner Eltern übernommen. Aber vermutlich meinst du auch mentale Pflichten?


                An dem Selbstbewusstsein arbeite ich. Tatsächlich sagt L. manchmal selbst, dass ich daran arbeiten sollte.

                  ogden_18837382

                  Was den letzten Abschnitt angeht, stimme ich dir zu.
                  Der Rest ist eine Unterstellung, die auf L. nicht zutrifft. Die Ansprüche, die er an mich hat, hat er auch an sich selbst.

                  Ihr habt ein gemeinsames Kind. Deshalb würde ich das gestörte Frauenbild deines Freundes ernster nehmen, denn er ist für euren Sohn automatisch Rollenvorbild.


                  Dein Freund ärgert sich ja nicht über deinen schlechten Ex, sondern er richtet seine Wut auf dich. In solchen Momenten steht er deinem Ex in nichts nach. Wenn er dich beschuldigt, mit jedem ins Bett zu steigen oder dir vorwirft, ihn für einen Dealer zu verlassen, wenn du ein paar nette Worte mit dem Nachbarn wechselst, behandelt er dich schlecht. Und das darf nicht sein.


                  ER ist derjenige mit dem Problem. Aber DU wirst dafür verantwortlich gemacht.


                  Ich würde den Fortbestand der Beziehung an eine Bedingung knüpfen - nämlich eine Therapie für ihn. Wenn du schon nicht an dich denken möchtest, mache es wenigstens für deinen Sohn.

                  melia_19556451

                  Ja, ganz gut, wenn er diese und jene traditionelle Frauenarbeit leistet, weil er sie so besser zu schätzen weiß. Auch anziehen können sich Männer heute schon alleine. Lass ihn auf keinen Fall zu einem zusätzlichen Kind werden, das mehr belastet als trägt.
                  Bei solchen Fragen einfach zurückhalten. Als direkte Pflicht würde ich es z.B. sehen, dass er für das Finanzielle sorgt, wenn du wegen der Familie am beruflichen Fortkommen gehindert bist. Er ist mitverantwortlich für dich, weil du ohne ihn nicht in diese Situation gekommen wärst. Die meisten Männer fühlen sich auch gut dabei. Soweit sie dazu in der Lage sind. Es gibt noch viel mehr Aufgaben für Familienväter... Dazu fällt dir selbst etwas ein.


                  Wenn er wieder Probleme bekommt, erzähle ihm, wie du dich dabei fühlst. Er ist jedenfalls nicht in der Position, dir Vorwürfe oder ein schlechtes Gewissen zu machen. Und der Widerspruch ist auf seiner Seite, wenn er seine Familie erhalten will, aber rückwärts guckt und etwas auffährt, das er als negativ empfindet. An dem doch niemand etwas ändern kann.
                  So etwas sollte ihm klarer werden, also sprich noch einmal mit ihm über professionelle Hilfe, wenn er das nicht alleine packt.

                  melia_19556451

                  NICHT HEIRATEN! Ihr seid beide und insbesondere dein Freund nicht reif für eine Ehe. Außer ihr geht mit dem realistischen Vorsatz ran, dass eure Ehe eh nicht so lange halten wird, dann nur zu.

                  melia_19556451

                  du machst IM MOMENT etwas mehr?
                  heißt was genau?
                  ich gehe stark davon aus dass du den kopmletten haushalt alleine machst... in wrklichkeit, richtig?


                  ab und zu die wohnung putzt? 1x im jahr?



                  die einstellung die dein partner hat wird er auch an deinen sohn weitergeben!!!!



                  dass man da wirklich heiraten will :shock:

                    nekoda_18773823

                    Ich mache im Moment mehr im Haushalt, da mein Mann seine Doktorarbeit schreibt und nebenbei arbeitet, weshalb er unter der Woche morgens das Haus verlässt und abends wiederkommt, während ich Semesterferien habe.
                    Nein, er putzt nicht einmal im Jahr, sondern fast jedes Wochenende. Außerdem bedankt er sich ständig bei mir, dass ich so viel mache und hat ein schlechtes Gewissen, weil er mich momentan wenig mit dem Kleinen und dem Haushalt unterstützen kann. Er sieht das also nicht als selbstverständlich an, was ich bemerkenswert finde, da es ihm von seinen Eltern anders vorgelebt wurde.


                    Ich habe diesen Post in einer Situation verfasst, in der L. wieder sehr eifersüchtig war und mir die oben beschriebenen Vorwürfe an den Kopf geworfen hat. Ich wollte Ratschläge bekommen, wie ich besser damit umgehen kann. Denn ich weiß leider, dass sich diese Situation wiederholen wird.
                    Das ist das einzige, was mich an unserer Beziehung stört. Ich habe nicht geschrieben, dass ich unglücklich mit L. wäre, dass er ein schlechter Vater wäre, meine Arbeit nicht wertschätzt, davon ausgeht, dass ich den Haushalt alleine mache ...


                    Wenn L. seine Einstellung an unseren Sohn weitergibt, fände ich das in vielen Bereichen toll. Nur soll mein Sohn nicht denken, dass es okay ist, dem anderen ungerechtfertigte Vorwürfe wegen seiner Vergangenheit zu machen und dass Eifersucht normal wäre. Deshalb muss ich in diesen Situationen selbstbewusster auftreten, auch mal mit dem Kind das Haus verlassen. Das hat mir die Community hier verdeutlicht.


                    Es geht um diese Situation und nicht um unsere ganze Beziehung. Und ja, ich will L. heiraten, weil wir uns lieben und meistens sehr glücklich miteinander sind.

                      nekoda_18773823

                      Sie schreibt über einen Streit, der ALLE PAAR WOCHEN stattfindet. Natürlich nervt das. Aber deshalb nicht zu heiraten, finde ich übertrieben.
                      Und welches Paar hat bitte nie Probleme?