eleyna_11897496Ok, dann sind wir grundsätzlich doch nicht so verschiedener Meinung. Ich stimme voll zu, es ist blöd, aus Rache fremdzugehen, aber Rechtfertigung mit Fehlverhalten des Partners ist doch nix anderes, als genau das: man rächt sich für die Lieblosigkeit/Bosheit/Streitsucht/empfundene Vernachlässigung, indem man den Betrug damit rechtfertigt. "Tja, wärst du mal nicht so gemein zu mir gewesen, mimimimi..." "Deswegen musste ich dich ja betrügen..."
Totaler Bullshit also. Somit ist es natürlich genau wie du sagst, man müsste sich mit den wahren Gründen und Mustern dahinter auseinandersetzen, das kann aber nur vom potentiellen Betrüger ausgehen, der Wille dazu. Indem er sich nämlich entscheidet, vom Betrug abzusehen und stattdessen wieder das Gespräch mit dem Partner sucht, egal wie "gemein" dieser vorher auch zu ihm war. Auch wenn er sehr "gemein" war, Leute, die von Herzen her treu sind, werden versuchen, das Problem zu lösen und wenn nicht möglich, sich trennen. Leute, die gerne flüchten und vermeiden werden die "Gemeinheit" des Partners zum Anlass nehmen und damit ihre Flucht in die Arme eines anderen rechtfertigen. Und dies auch, wenn der Partner zum Gespräch bereit ist, denn wenn ich keine Streitkompetenz habe, bleibt mir nur die Flucht. Solche Muster und Kompetenzen wurden in der Kindheit erlernt und sind sehr schwer zu durchbrechen, vorallem unter Stress. Daher: gut lösbar und änderbar? Da bin ich wieder völlig anderer Meinung. Ich behaupte, da ist garnix gut lösbar und änderbar, selbst wenn der Partner mit Engelszungen auf einen einredet. Wenn sein Gegenüber nicht die nötigen Fähigkeiten zum Konfliktlösen und Kompromisse machen besitzt wird es nix bringen. Das könnte ein Therapeut bearbeiten, ein Partner wird es nicht schaffen, auch mit jahrelangem Psychologiestudium nicht, denn er ist zu nah dran und emotional selber drin verstrickt.