Meine Mutter ist nicht so. Daher kann ich deine Lage vielleicht nur bedingt nachvollziehen. Allerdings habe ich schon des Öfteren Menschen, die mir nicht guttaten, aus meinem Leben verbannt. Nachher ging es mir immer besser. Mir stehen einige Menschen nahe, mit deren Familie es immer Probleme gab oder gibt. Und manche haben keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie, manche nur mehr minimalen. Ich habe nicht den Eindruck, dass diesen ihre Familie egal ist. Dennoch aber ist es für diese Menschen besser, keinen Kontakt zur Familie zu haben, weil es immer zu Abwertungen, Verletzungen oder Dramen kommt. Einige dieser Menschen stellen immer wieder die Frage nach dem Warum, können nicht begreifen, dass es einfach nicht funktioniert. Andere haben sich schon etwas mehr gelöst. Verwandtschaft ist kein Verdienst, der jedes Verhalten rechtfertigt oder zu entschuldigen zwingt, und auch keine Pflichtübung, die man, egal, was kommt, absolvieren muss. Man darf auch mit der Familie brechen, wenn die Familie ein negativer Einfluss ist oder einem permanent Schmerz oder Schaden zufügt. Diese Worte schreibe ich dir in Bezug auf dein Verhältnis zu deiner Mutter, über welches du hier im Forum schon öfter geschrieben hast.
Zur konkreten Situation: Sicher kann man auch kurz die Kenntnisnahme einer Veränderung bestätigen und schöne Feiertage wünschen - wenn man wollte. Du wolltest offenbar nicht (was ich in Anbetracht der Gesamtsituation und Vorgeschichte verstehen kann) und warst vermutlich auch vor Weihnachten sehr beschäftigt, wie du selbst schreibst. Aber ich denke, ein weniger spezieller Mensch als deine Mutter hätte nicht so ein Theater gemacht, weil du nichts geschrieben hast und vielleicht auch verstanden, dass du von der kurzfristigen Absage nicht begeistert warst. Und da wären wir wieder bei deiner Mutter. Denn nicht jede Mutter sagt ihrer Tochter vor Weihnachten kurzfristig ab und verlangt dann noch Demut, Glückwünsche und Kniefälle.