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anwar_983293

  • 16. Nov 2017
  • Beitritt 3. Apr 2010
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  • Liebes Forum,


    ich weiß nicht ganz ob ich gerade in das richtige Forum schreibe, es gibt so viele Untersektionen zum Thema Psychologie, aber ich hoffe, dass mir hier irgendjemand durch einen guten Rat weiterhelfen kann.


    Seit vielen vielen Jahren schon habe ich an meinem Kindheitstrauma zu knabbern, das sich durch zwei elementare Erfahrungen bedingt: Zum Einen der frühe Tod meiner Mutter, deren Verlust ich eigentlich nie komplett aufgearbeitet habe, und zum Anderen die gestörte Beziehung zu meinem Vater, der in Überforderung mit der ganzen Situation für ein Klima der Angst und zwischenmenschlichen Kälte gesorgt hat. Tägliche Schreiereien, Schläge, Psychospiele und Dominanzverhalten waren der Alltag seitdem meine Mutter gestorben war und haben bei mir eine tiefe Beziehungsstörung hinterlassen. Meine ganze Jugend über ist es mir nie möglich gewesen mich auf ein anderes menschliches Wesen emotional einzulassen, zu sehr war ich es gewohnt als nicht liebenswert bewertet zu werden und hatte daher auch ein mangelhaftes Selbstvertrauen sowie die Angst von meinem Gegenüber abgewertet zu werden oder diesen Menschen zu verlieren. Ich denke, diese Erfahrungen sind vielen Menschen bekannt und die daraus resultierende Beziehungs - und Verhaltensstörungen sehr gut nachvollziehbar.
    In zwei Jahren Psychotherapie habe ich davon schon etliches aufarbeiten können und mein eigenes Selbstwertgefühl steigern sowie Vertrauen zu Anderen aufbauen können. Zb fällt es mir mittlerweile relativ leicht Freundschaften aufzubauen und die Ängste vor der Zurückweisung sind sehr abgeschwächt, vor Allem auch durch die guten zwischenmenschlichen Erfahrungen mit meinem Therapeuten, der als Stütze immer präsent war und mir damit gezeigt hat, dass ich Vertrauen haben darf.


    Mit Partnerschaften habe ich jedoch immer noch sehr große Probleme und das möchte ich endlich ändern. Da ich seit 8 Monaten in einer Fernbeziehung bin, sind meine Blockaden und Ängste in dieser Zeit in Bezug auf meinen Freund sehr groß geworden und entladen sich immer wieder in impulsivem Verhalten, indem ich ihn von mir wegstoße, mich von ihm trenne weil ich mich bedroht fühle und denke, dass ich mich aus dieser Klemme befreien muss. Ich kann mich einfach nicht fallen lassen und ihm vertrauen. Ich weiß genau wo der Hund begraben liegt und versuche mich bewusst innerlich zu beruhigen, jedoch gewinnt der traumatisierte Teil in mir immer und immer wieder die Oberhand, sodass ich langsam wirklich verzweifelt bin und fürchte, dass es bald zu einer Trennung kommt.
    Natürlich weiß ich, dass langfristig nur eine weitergeführte Psychotherapie helfen kann, aber wenn überhaupt sehe ich ihn nur einmal in der Woche und mir ist das insgesamt nicht genug, da ich jemand bin, der Probleme jetzt und gleich angehen möchte und nicht von dem engen Zeitplan eines Therapeuten abhängig sein möchte. Ich weiß, dass die Möglichkeiten zur Bewältigung des Traumas noch lange nicht gänzlich ausgeschöpft sind und dass ich noch viel mehr tun könnte um mich aus dieser negativen und ängstlichen Haltung befreien zu können. Daher bin ich hier auf der Suche nach Ratschlägen was ich noch probieren könnte, Tipps für den Alltag um mein impulsives Verhalten zu reduzieren und vor Allem evtl auch alternative Behandlungsmöglichkeiten außerhalb einer Psychotherapie wie zB Meditation oder Selbsthilfegruppen oä. Was habt ihr so für Erfahrungen und was könnt ihr mir raten?


    Vielen Dank für die Hilfe und das Durchlesen!
    Eure Aichada

  • Hallo ihr,


    ich befinde mich gerade in ein sehr seltsamen Lebensphase und würde einfach gerne eure Meinungen und Erfahrungen hören, mir meine Gedanken auch einfach von der Seele schreiben.


    Seit meiner Jugend war ich eigentlich permanent dabei mich zu verändern, habe bewusst an mir und an meinen Verhaltensweisen gearbeitet, bin seit zwei Jahren auch in einer tiefenpsychologischen Therapie in der ich sehr viel aus der Vergangenheit bewältigt habe. Ich habe mich in all den Jahren sehr fehlerhaft gefühlt, doch mittlerweile fühle ich im Grunde ok so wie ich bin, all die schmerzhaften Punkte mit denen ich in die Therapie gekommen war, haben sich mehr oder weniger harmonisiert und ich bin mit meinem Leben und meiner Umwelt nicht mehr im Argen oder im Konkurrenzkampf so wie es viele Jahre der Fall war.
    Darüber freue ich mich auch und bin auch stolz auf mich, dass ich an so einen Punkt gekommen bin mit mir, nur hat dieses stetige Suchen nach Antworten und Erklärungen und das permanente Wühlen in den Tiefen meiner Seele mich - wenn ich es recht betrachte - irgendwie auch aufgefüllt und mir einen Sinn gegeben. Solange es da noch etwas hochzuhohlen und umzukrempeln gab bin ich mir in Bewegung vorgekommen auch wenn es mir damit natürlich oft nicht gut ging und jetzt ist alles in eine Art Stillstand gekommen mit dem ich nicht sehr viel anzufangen weiß.


    Ich wache morgens auf und es fühlt sich für mich manchmal so an als ob es nichts Spektakuläres mehr zu entdecken gibt für mich, als ob ich die größten Mysterien meines Fühlens und Handelns bereits gelüftet habe und jetzt da ich hinter diesen Vorhang geblickt habe bin ich einfach ernüchtert. Ich weiß, dass das jetzt wahrscheinlich etwas depressiv klingt, aber ich meine es ganz realistisch wenn ich sage, dass ich in der tiefen Auseinandersetzung mit mir diesen Glauben an einen tieferen Sinn meiner Existenz nahezu komplett abgelegt habe, ganz automatisch, denn wenn man diese Abhängigkeitsbeziehungen zu seiner Umwelt und den Wunsch für die Anderen irgendetwas oder irgendjemand bestimmtes zu sein oder darzustellen ablegt, dann bleibt nicht mehr viel Antrieb übrig außer dem ganz individuellen Bedürfnis sich auszudrücken - nicht für die Anderen, sondern eigentlich nur noch für sich selbst. Der Gedanke, das das Leben nur dem Selbstzweck dient, wurde ja schon von vielen Denker formuliert und wird auch immer wieder mit einem Zustand der geistigen Befreiung gleichgesetzt, ich empfinde dieses Gefühl aber nicht sehr befreiend gerade, sondern fühle mich geistig wie zugeschnürt und gehemmt.
    Kennt irgendjemand diese Gefühle?

  • Nochmal
    dankeschön für die ausführlichen Antworten - besonders cefeu!


    Gestern Abend haben wir miteinander telefoniert, ganz entspannt über Arbeit und die Erlebnisse des Tages. Habe mich dann aber doch weiter vorgetastet und ihn gefragt wie es ihm denn nun eigentlich generell gehe, ob er akut in einer Leidensphase ist oder was er denn nun fühle. Ich habe das nicht auf mich oder seine Ex konkret bezogen sondern ihn nur ganz allgemein gefragt, seine Reaktion war aber leider nicht das was ich mir gewünscht hatte.


    Ich muss grundsätzlich dazu sagen, dass er seit zwei Wochen zusätzlich zu dem ganzen Ärger um Scheidung, Haus und Auto - zu dem ich in seiner Empfindung ja auch noch hinzukomme weil ich etwas von ihm "fordere" - auch noch eine Veränderung in seinem Beruf hat. Er arbeitet jetzt in einer höheren Einheit bei der Polizei und hat meist 12 bis 14 Std Arbeit am Tag, kommt abends heim und muss oftmals bereits um 4:30 am nächsten Morgen dort antanzen. Dadurch ist er laut seiner Aussage gestern abend - verständlicherweise - so ausgelaugt, dass er aktuell überhaupt nichts fühlt und endlich mal Leere in seinem Kopf ist nachdem er sich seit 5 Monaten konstant verrückt gemacht hat. Er sei auch froh darüber weil es ihm einfach zu viel ist sich mit diesen ganzen Dingen auseinanderzusetzen und besonders in den nächsten Wochen einfach auch nicht die Energie aufbringen möchte und kann sich um ein neues Auto zu kümmern mit dem er mich besuchen könnte oder den Auszug zu organisieren. Auch über meine Zweifel und Gefühle will und könne er sich keine Gedanken machen in der nächsten Zeit. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen wie ich am anderen Ende der Leitung erstarrt bin. Er wollte mich damit sicherlich nicht absichtlich verletzten oder herabsetzen aber das war eine deutliche Absage an alles was er mir im Vorfeld versprochen hatte und besonders eine Absage an mich als Person in seinem Leben.


    Habe dann das Gespräch unter einem Vorwand sehr schnell beendet und seine Gute Nacht SMS, die er mir dann noch geschickt hatte, ignoriert. Seitdem denke ich unaufhörlich daran wie ich mich verhalten soll und kann. Wie ihr alle schon festgestellt habt, mag ich ihn wahnsinnig gern und ich habe ehrlich akut Angst ihm einen Grund dafür zu geben mich von sich zu stoßen in dem ich jetzt daraus ein Drama mache mit dem er sich aktuell ja eh nicht auseinandersetzen kann.
    Ich denke daran mich jetzt erstmal gar nicht mehr zu melden von meiner Seite aus und mich tot zu stellen.
    Cefeu, denkst du ehrlich es kommt dabei etwas Gutes rum wenn ich ihm jetzt die Pistole auf die Brust setze und mich verziehe? Wie hoch sind meine Chancen dann, dass er mich als Partnerin überhaupt noch in Erwägung zieht? Kann sich auch erstmal nicht mehr zu melden eine Lösung sein? Ich denke daran, seine Kontaktaufnahme zuzulassen aber nüchtern zu bleiben und ihm ggf,auf Nachfrage seinerseits zu sagen, dass ich Abstand zu ihm und diesen Themen möchte weil er offenbar noch nicht bereit für mich ist.

  • Danke für die bisherigen Antworten
    Ja, mein Bauchgefühl sagt mir ganz deutlich, dass ich da für eine ungewisse Zeit nicht sehr viel erwarten kann und der Gedanke jetzt Nägel mit Köpfen zu machen scheint ihn auch ganz deutlich zu überfordern. Habe ihm auch bereits einen kleinen Dämpfer verpasst vor zwei Wochen weil ich ganz deutlich gespürt hatte, dass er von mir schlichtweg Dinge erwartet, die ich nicht leisten kann.
    Er hat von mir unentwegt Bestätigung und Zukunftsversprechungen erwartet, die ja so gar nicht machbar sind - was weiß ich wo ich in einem Jahr oder in zwei Jahren emotional bin? Auf Grund dessen habe ich ihm damals gesagt, dass ich die Dinge entschleunigen möchte und wir doch noch nicht sofort von einer Beziehung sprechen müssen in dieser komplizierten Lebensphase. Daraufhin hat er den totalen Trigger erlebt, weil er dachte ich bin die nächste Frau, die ihn stehen lässt und ist auf Distanz gegangen. Um die Situation zu retten bin ich daraufhin nach Belgien gefahren um ihm zu zeigen, dass ich ihn keines Falls von mir wegstoßen möchte, hat aber nur bedingt funktioniert weil er wie wahnsinnig gearbeitet hat und gar nicht wirklich in der Lage war emotional Nähe zu mir aufzubauen.
    Als ich wieder zurück gekommen bin, bin ich mir selbst so dumm vorgekommen, dass ich ihm mitgeteilt habe, dass ich bei ihm keine wirklichen Aktionen sehe, nicht mal weiß wann wir uns das nächste Mal sehen werden weil er sich bis jetzt nicht um ein neues Auto gekümmert hat um mich besuchen zu können und dass ich mir in den letzten Tagen sehr weggestoßen vorgekommen bin. Er hat meine Perspektive leider nicht verstanden und mir nur gesagt, dass er sich mit Diskussionen und all diesen gemischten Gefühlen nicht wohlfühlt und dass ich mit dem Druck, den ich auf ihn ausübe, nichts erziele. Ich weiß wie viel er arbeitet, daher weiß ich auch, dass es für ihn nicht so einfach möglich ist zu einem Autohändler zu fahren oder sich akut um eine neue Bleibe zu kümmern, aber auf mich wirkt es so als hätte er Bammel vor Entscheidungen und wäre sich im Grunde emotional noch unsicher was er will.


    Zu der Ex will er wohl laut seinen Aussagen und auch laut seines besten Freundes mit dem ich gesprochen habe nicht mehr zurück, aber frei um sich offen auf mich einzulassen und sich auch mal um mich zu kümmern ist er auch nicht. Habe kontinuierlich das Bedürfnis ihm irgendwie bewusst zu machen, dass er mich doch nicht so belasten kann mit allem und dass ich ein Recht darauf habe, dass meine Bedürfnisse ebenfalls befriedigt werden, aber ich weiß aus den Erfahrungen der letzten Gespräche, dass ich damit ja nur Stunk erziele und ihn weiter von mir entferne.


    Ich würde mir das ganze um ehrlich zu sein nicht mehr antun, wenn ich nicht ehrlich das Gefühl hätte, dass er ein guter Kerl ist und unter normalen Bedingungen wirklich Beziehungspotenzial hat. Er ist ein sehr guter Polizist, man kann - insofern er Ruhe hat - gut mit ihm auch über Gefühle reden (insofern sie ihn nicht unter Druck setzen) und hat sich glaube ich in seiner letzten Beziehung wirklich intensiv um seine Frau bemüht. Solche Männer wie er sind wirklich nicht so leicht als "volle Singles" zu finden und daher sehe ich es auch etwas als ein Glück, dass ich die Chance auf eine vllt zukünftige stabile Beziehung mit ihm habe sobald dieser ganze Käse gegessen ist.


    Denkt ihr nicht, dass man zumindest versuchen sollte ein paar Monate die Füße still zu halten um sich nicht die Möglichkeit zu verbauen, dass es doch etwas wird?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe mich nach einem Jahr single sein nun endlich wieder neu verliebt, jedoch komplizierterweise in einen Mann (28), der aus einer 9-Jährigen Beziehung kommt und davon auch 2 Jahre verheiratet war. Diese Trennung ist nun etwas mehr wie 5 Monate her und kam für ihn absolut überraschend. Er meinte mir gegenüber, dass seine Ehe absolut gut war und er mit dieser Frau alt werden wollte, sie hat sich dann aber völlig überstürzt wegen einer bereits seit 3 Monaten existierenden neuen Beziehung getrennt und ist danach aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen. Für ihn war das der totale Schock und die Ex hat es nicht besser gemacht indem sie ihn immer wieder zurückwollte nur um es dann am Ende doch nicht zu tun. Dieses Hin und Her hat ihn so frustriert, dass er laut seiner Aussage irgendwann begonnen hat "sie wirklich zu hassen", hat aber trotzdem noch keine Schritte unternommen um sein Leben nun alleine zu gestalten. Lebt also weiterhin in dem gemeinsamen Haus in dem sie alle paar Tage weiterhin herumspaziert um Post oder Kleidung abzuholen und hatte auch sonst vor meinem Auftauchen wohl eher die Taktik: "Wenn ich nicht darauf reagiere, dann ist es nicht real".


    Seitdem er mich vor 1,5 Monaten kennengelernt hat, sind jedoch zumindest ein paar Dinge ins Rollen gekommen. Zb - und das empfinde ich als große Geste - hat er mit der Ex einen Notartermin durchgezogen bei dem die Scheidung fix gemacht und die Sache mit dem Haus geregelt wurde. Sie werden in 6 Monaten offiziell geschieden und sie wird danach das Haus übernehmen.


    Das klingt jetzt etwas nach Friede Freude Eierkuchen, ist es aber für mich nicht wirklich. Zunächst leben wir beide sehr weit entfernt voneinander, er in Belgien und ich in Süddeutschland weshalb wir uns höchstens am WE sehen können. Da haben wir uns auch immer konsequent besucht, jedoch musste ich meist nach Belgien kommen, da er kein Auto im Moment hat und sich auch nicht so viele Tage am Stück freinehmen kann. Damit hat aber das Problem begonnen. Seine Ex erlaubt ihm nämlich nicht, dass ich mich im gemeinsamen Haus aufhalte auch wenn sie dort gar nicht wohnt. Sie hat ihm bereits eine riesen Szene gemacht als ich dort ein einziges Mal war und sie kam um irgendetwas zu holen. Sie hat ihn angeschrieben wie eine "Betrogene" weil sie in diesem Moment wohl begonnen hat zu realisieren, dass er tatsächlich aus ihrem Einflussbereich entschwinden könnte. Leider musste ich feststellen, dass er bei dieser ganzen Sache meiner Ansicht nach wirklich "klein beigegeben hat" weil er - wie ich aus einem späteren Gespräch erfahren habe - nicht will, dass ihre Scheidung genauso eskaliert wie etliche, die er durch seine Arbeit als Polizist erfahren hat. Klingt so weit so gut eigentlich ganz vernünftig.
    Für mich als neue Freundin bedeutet das aber, dass ich mich auf eine Anweisung der EX hin "verstecken" muss und ich komme mir hierbei wirklich nicht ausreichend wertgeschätzt vor. Ich mag es nicht, dass sie diese Kontrolle über sein Leben hat und weiterhin so stark in seinen Alltag involviert ist da sie ja immer wieder Zeit mit ihm verbringt im Haus oder ihn kontaktiert wo er denn sei wenn er mal zwei Tage auf Grund meines Besuchs nicht im Haus ist. Habe diese Situationen selbst immer wieder miterlebt und mich bringt das stark ins Zweifeln ob er sich tatsächlich genug emotional distanziert hat um sich wirklich in eine neue Beziehung zu begeben. Da sie ihn akut zurück will im Moment kommt natürlich die Angst hinzu, dass er einfach zu ihr zurückgehen könnte.


    Ich finde die Vorstellung, dass er mit ihr so glücklich war und dass sie immer noch so um ihn herumschwirrt einfach furchtbar. Er spricht wohl davon, dass er mit mir gemeinsam leben möchte in Belgien, aber ich fühle mich wirklich wie die Ersatzehefrau mit der er seinen Traum einfach weiterlebt. Haus, Garten, Hund - nur die Frau ist eine Andere. Ich finde ihn schlichtweg unglaubwürdig solange er noch in diesem Haus sitzt und sich ihrem Verbot mich dort zu sehen unterwirft. Und solange er weiterhin immer wieder ihre Anrufe entgegennimmt in denen sie ihn fragt wo er sei und ihn nach dem Status unserer Beziehung fragt etc. Oder ihn über einen Neuanfang zuschwallt.
    Natürlich habe ich meine Bedenken und Zweifel diesbezüglich in einem rationalen Gespräch ihm gegenübe geäußert jedoch fühlt er sich davon - was ich auch verstehen kann - unter Druck gesetzt und erwartet stattdessen von mir meine eigenen Bedürfnisse für die nächsten Monate zurückzuschrauben und mich nur darauf zu konzentrieren seine Probleme abzufedern und für ihn eine Konstante zu sein, die ihm die nötige Stabilität gibt um sich endlich neu zu organisieren. Ich stelle das gerade bewusst etwas negativ dar, aber so empfinde ich es.


    Mir ist klar, dass ich ihm Zeit geben muss und nicht so stark auf ihn einwirken sollte und das tue ich auch. Wenn ich nichts von ihm höre wegen seines wahnsinnig zeitfordernden Jobs lasse ich ihm seinen Freiraum, warte bis er sich meldet, schreibe höchstens etwas wie "Ich wünsche dir einen tollen Tag, denke an sich " oder etwas anderen bestätigendes in dieser Richtung, würde mir aber natürlich wünschen, dass auch mal MICH jemand richtig bestätigen würde und dass er auch etwas Energie darauf verwenden würde mir MEIN Ängste und Zweifel zu nehmen die durch diese komplizierte Situation logischerweise da sind. Ich meine ich bin 22 und habe mir all seine Probleme nun auf die Schulter geladen weil ich ihn ehrlich gern habe, weiß aber einfach nicht wann ich von ihm weitere Schritte verlangen kann oder ob ich zu egoistisch oder ungeduldig reagiere wenn ich von ihm verlange sich endlich einer neuen Bleibe und einem neuen Leben zu widmen in dem sie nicht eine der Hauptrollen spielt.


    Wie seht ihr das alles? Ich hab die Situation jetzt wirklich ausführlich geschildert - danke an dieser Stelle fürs Lesen - und würde gerne eure Meiunung hören wieviel Zeit ich ihm geben und wie ich mich am Besten verhalten sollte!!!



    Liebe Grüße und vielen Dank, eure Aichada

  • ...
    Liebe Safy,


    dass man nach 20 Jahren nicht einfach von heute auf morgen alle Zelte abbrechen und nach vorne schauen kann kommt mir ziemlich normal vor und ich bin der Meinung, dass man sich in diesem Loslösungsprozess seine individuelle Zeit nehmen sollte. Freunde wollen dir sicherlich nur das Beste und sagen dir wahrscheinlich dass du von dort so schnell wie möglich weg und dich "entlieben" solltest, aber dass das keine rationale Entscheidung sondern ein Entwicklungsprozess ist, daran kann man nichts ändern. Es braucht nun mal seine Zeit bis auch im Herzen das angekommen ist was man rational und intellektuell schon begriffen hat und alles ein Stück weit leichter wird. Mir geht es auch gerade so, auch wenn es lange keine 20 Jahre Beziehung waren. Letztendlich kann ich dir nur das sagen was dir sicherlich alle deine Freundinnen raten, nämlich dir ehrlich die Frage zu stellen was du eigentlich mit einem Mann willst der dich nicht ausreichend wertschätzt, trinkt und teils aggressiv wird? Dass du den ultimativen Weg gegangen bist und ihn mit der Trennung vor die Wahl gestellt hast "ich oder dein bisheriges Verhalten" empfinde ich als völlig menschlich und es hätte ja auch funktionieren können, aber wenn er selbst in dieser Situation nicht das erforderliche Aufwacherlebnis hat dann wirst du mit nichts etwas erreichen können! Weiterhin Herzblut in ihn zu investieren ist schier Selbstzerstörung - va weil er ja auch gar nicht mehr ausreichend an einer echten Beziehung interessiert zu sein scheint. Ich kann dir nur raten dich dort falls es irgendwie möglich ist so schnell wie es geht privat und beruflich zurückzuziehen, auch wenn du vllt nicht die Traumstelle erhältst, aber dort weiterhin zu bleiben wird für dich nichts verändern. Außerdem solltest du dir die Frage nach deiner Motivation stellen. Was möchtest du von diesem Mann noch? Was hindert dich daran dich von ihm zu lösen? Ist es Angst davor niemanden mehr zu finden für den du annähernd viel empfindest oder oder oder?
    Ich wünsch dir alles Gute, Aichada

  • anwar_983293

    Ausversehen auf senden gedrückt
    Ich wollte nur schreiben, dass du mir auch gerne eine PN schreiben darfst wenn du dich austauschen magst. Alles Gute,


    Kristin

  • Ich denke...
    ... ich kann deine Gefühle ein Stück weit nachvollziehen. Es tut einem beim Lesen in der Seele weh wie kalt und reuelos dein Vater reagiert hat und ich vermag mir nicht vorzustellen wie schmerzhaft es gewesen sein muss diese Seite des geliebten Elternteils zu entdecken. Plötzlich passt das Verhalten des Vaters nicht mehr zu dem Bild, das man sein Leben lang von ihm hatte, und ich denke das wird seine Zeit brauchen bis du diese Erfahrung irgendwie zuordnen und mit deiner Liebe zu deinem Vater vereinbaren kannst. Dass du mit deiner Freundin darüber sprechen möchtest ist doch nur selbstverständlich und ich bitte dich inständig nicht auf diejenigen zu hören, die dir ein schlechtes Gewissen einreden wollen weil du dich ihr geöffnet hast. Wir sind doch keine Roboter, die einmal sagen was sie bewegt und dann alles wieder ganz normal weiterläuft. Solche Phasen gehören zum Leben und demnach auch zu einer Beziehung und wenn sich ein Partner öffnet und seine Traurigkeit zeigt kann man das auch als ein Geschenk sehen und nicht immer unbedingt als etwas Negatives. Falls du meinen Thread gelesen haben solltest kannst zu sehen dass es mir da recht ähnlich geht. Ich habe auch das Bedürfnis über meine Gefühle zu sprechen und es gibt Menschen, die sich von mir abwenden nach einer gewissen Zeit, weil sie sich damit nicht mehr konfrontieren wollen und das ist dann auch ok so und man muss es akzeptieren ohne wütend auf sich selbst zu sein. Es ist ja nicht so dass man bewusst steuern könnte welche Gefühle man empfindet! Dass deine Exfreundin in dieser Zeit nicht für dich da ist, ist natürlich einerseits traurig andererseits zeigt sie dir damit auch dass sie vllt doch noch nicht die geistige Reife besitzt sich auf der Ebene dem Leben zu stellen auf der du dich dem Leben stellst.
    Ich hoffe dass dir die Therapie hilft und du die Symbole, die dir dein Unterbewusstsein schickt, nämlich den "Tod" zu interpretieren lernst und damit auch das eigentliche Gefühl dahinter verarbeiten kannst. Wenn du möchtest und es dir

    • Danke
      für die bisherigen Antworten! Also ich bin auch der Überzeugung, dass mein Beuteschema ein sehr ernstzunehmendes Problem darstellt. Irgendwas an diesen Männern finde ich offenbar so attraktiv, dass ich jegliche Stoppschilder in mir nicht wahrnehmen möchte.
      Mein Therapeut vertritt die Denkweise, dass ich auf der Suche nach einem "glaubwürdigen Du" bin, jemand der mich ehrlich und offen "ansieht" - ganz im Gegenteil zu meinem Vater, dem ich mich emotional nie wirklich nähern konnte weil er sehr stimmungsschwankend und cholerisch war. In diesem Sinne haben meine erwählten Partner oft auch diese gewisse Dominanz und Unnahbarkeit wie mein Vater. Mir immer wieder solche Partner zu suchen, die mich mit diesem alten Schmerz des nicht-gesehen-Werdens konfrontieren wäre also eine Möglichkeit diesen Konflikt endlich lösen zu können indem ich einen anderen, der mich nicht wertschätzt dazu bringe mich zu respektieren und ehrlich zu lieben. Das kann ja nur in die Hose gehen

      • Hallo an alle,


        ich habe hier in diesem Forum immer wieder Rat gesucht, auch jetzt befinde ich mich gerade wieder in einer emotionalen Verfassung in der ich kaum einen Ausweg sehe. Denn es passiert mir immer wieder: ich erniedrige mich selbst über längere Zeiträume hinweg in Partnerschaften, die mir von Anfang an nicht wirklich gut tun.


        Es beginnt immer gleich. Ich lerne jemanden kennen und bin recht schnell euphorisch in der Hoffnung nun aber endlich einen Partner gefunden zu haben mit dem es endlich mal anders läuft. Bei dem ich mich gut behandelt, geschätzt und wohl fühle. Recht schnell stellt sich dann aber meist heraus, dass der Mann, den ich mir ausgesucht habe, eine ganz andere Vorstellung von Beziehung oder vom zwischenmenschlichen Miteinander hat. Soll heißen: Tiefergehende Gespräche gibt es oft nicht, immer wieder sind diese Männer dann auch sehr dominant und herablassend, bisweilen auch abweisend. Spreche ich das an und übe sozusagen Kritik, wird meine Perspektive gar nicht angenommen und ein konstruktives Gespräch entsteht erst gar nicht in dem sich beide darüber austauschen was sie sich vorstellen. Für diese Männer ist es jedesmal klar, dass ich mich entweder ihren Vorstellungen anpasse und diese Verhaltensweisen schlucke oder ich gehe. Und hier beginnt mein großes Drama! Nur allzu gern würde ich in solchen Momenten auf dem Absatz kehrt machen und diesen Mann vergessen, aber in dem Augenblick in dem ich merke, dass er mir nicht folgen wird, habe ich so große Angst davor mich aus dieser Verbindung zu lösen, dass ich sofort wieder klein beigebe. Das schaukelt sich in immer größeren Erniedrigungen meinerseits auf und jedes Mal versuche ich wieder zu diskutieren und bei ihm einen Bewusstseinswandel herbeizuführen. Das ist wie eine Todesspirale meinerseits weil ich mit jeder Zurückweisung umso mehr Sehnsucht danach habe von dieser Person geliebt und geachtet zu werden. Irgendwann schäme ich mich so sehr für mich selbst dass ich schon gar nicht mehr in den Spiegel schauen kann.


        Kennt jemand solche Kreisläufe? Wie habt ihr aus solchen Teufelskreisen herausgefunden? Ich muss vllt anmerken, dass ich bereits in einer Therapie bin und offenbar immer wieder ein Trauma reinszeniere das ich in meiner Kindheit erlebt habe. Ich weiß, dass es echte Hilfe nur in einer richtigen Therapie gibt, aber trotzdem frage ich mich ob es anderen auch so geht und wie ihr geschafft habt aus diesen Kreisläufen auszubrechen??

      • Hallo an alle,


        ich melde mich mit einem etwas kniffligen Thema. Mein Ex und ich waren 4 Monate ein Paar, haben uns dann aber getrennt weil beide unzufrieden waren - ich weil ich nicht das Gefühl hatte, dass er wirklich eine Beziehung will und er weil er sich eingeengt und kritisiert gefühlt hat. Ich denke mittlerweile, dass beide in ihrer Wahrnehmung Recht hatten und man gegenseitig Ängste in den Anderen hineinprojiziert hat und damit auch viele Konflikte erst inszeniert hat. Als mir das bewusst geworden ist, hab ich in mir den starken Wunsch gefühlt es wieder zu probieren und bin bereit einiges anders zu machen. Er hingegen hat mir in den 6 Wochen immer wieder zu verstehen gegeben, dass er generell keine Beziehung mehr möchte und schon gar keine in der er sich eingeengt fühlt bzw in der ihm so viel "abverlangt" wird. Dazu muss ich sagen, dass ich ihm nicht unverhältnismäßig viel abverlangt habe. Für mich ist es normal regelmäßig beieinander zu schlafen, nach dem Anderen zu sehen wenn er krank ist usw ihm schien das meist wie ein Attentat auf seine Freiheit und er hat sich zurückgezogen. Mir ist das nicht entgangen und ich habe darin auch meine Angst bestätigt gesehen, dass ich ihn als Freund nicht halten kann. Jedenfalls hat er mich nach der Trennung immer wieder abblitzen lassen und mir zu verstehen gegeben dass er keine Beziehung mehr will. Wenn er dann aber abends aus war mit Freunden und getrunken hatte, hatte ich um 3 Uhr nachts plötzlich wieder irgendwelche Fotos von uns beiden auf das Handy geschickt bekommen mit Sehnsuchtsbekundungen und dem Angebot ich könne doch vorbeikommen, er würde sich so meine Nähe wünschen. Teilweise war ich so doof und bin in meiner Sehnsucht darauf eingegangen nur um dann festzustellen dass danach alles beim Alten geblieben ist. Seitdem bin ich auf solche Angebote nicht mehr eingegangen, es hat aber trotzdem meine Hoffnung am Leben erhalten dass er noch wie er auch sagt Gefühle für mich hat und es wieder was werden könnte. Vor 3 Tagen hat er mir dann gesagt dass er absolut keinen Kontakt mehr möchte woran ich mich auch gehalten habe nur um mir dann gestern Nacht wieder Sehnsuchtsbekundungen zu schicken. Was soll das nur? Was will dieser Mann von mir? Wenn die Sehnsucht SO groß ist warum dann keine Beziehung mit mir?

      • Hallo,


        ich habe ein kleines "Problem" mit meinem Mitbewohner, der in meiner Wohnung seit 3 Monaten Untermieter ist. Da ich neben dem
        Studium auch viel arbeite, komme ich oft spät und geschafft nach Hause und freue mich dann auf mein Bett und meine Ruhe, doch meistens hat mein Mitbewohner 3 oder mehr Freunde zu Besuch, die wohl nicht die Wohnung zerlegen, aber deren Anwesendheit mich davon abhält einen ruhigen Feierabend zu verbringen. Leider sind sie dann nicht in seinem Zimmer, sondern im Wohnzimmer wo sich der Zugang zu meinem Zimmer befindet. Ich hab also direkt vor der sehr undichten und nicht richtig schließenden Zimmertür alle 2-3 Abende "Lärm", was mich sehr stört. Ich habe ihn darauf angesprochen den Besuch jetzt erstmal einzuschränken, was er auch akzeptiert hat (immerhin ist er Untermieter), aber war das tatsächlich ok? Oder bin ich einfach nur zu empfindlich?


        Liebe Grüße, K.

      • Liebes Forum,


        ich suche wirklich dringend Rat! Bin mit meinem Latein und mit meinen Nerven am Ende und suche einen Ausweg aus dieser Situation..


        Seit fast einem halben Jahr bin ich mit einem Mann (27) zusammen, der in meinen Augen ein gewaltiges Nähe-Distanz-Problem hat.
        Als wir uns kennengelernt haben, hatte er mir bereits sehr schnell von seinen seelischen Problemen erzählt, die er in der Vergangenheit hatte. Er war viele Jahre spielsüchtig und zuletzt auch depressiv, hatte auch eine mehrwöchige Therapie damals gemacht und hat seitdem aber nicht mehr an sich weitergearbeitet im Sinne einer psychologischen Nachbetreuung etc. Für mich war irgendwo klar, dass er noch nicht wieder voll im Lot sein kann, aber zu dem Zeitpunkt waren meine Gefühle für ihn schon ziemlich eindeutig.
        Von Anfang an hat sein Verhalten mir gegenüber stark geschwankt, mal meldet er sich und ist liebevoll und verschmust, mal hört man von ihm tagelang nichts oder bekommt seine klare Ablehnung direkt zu spüren indem er mich schlichtweg ignoriert. Seine Begründung für dieses Verhalten ist, dass er seinen Freiraum braucht und lieber alleine sein will, wenn er sich nicht gut fühlt. Zeit will er also nur mit mir verbringen wenn ihm auch seelisch danach ist und wünscht sich von mir dieses Bedürfnis nach Rückzug auch jedesmal uneingeschränkt zu akzeptieren. Teilweise bekomme ich das gut hin weil es mir selbst seelisch gut geht und dann kommt von ihm auch meist sehr viel Zuneigung in den Momenten in denen wir uns sehen, immer wieder habe ich aber selbst das Bedürfnis einfach mal von jemandem in den Arm genommen zu werden und zu spüren, dass da ein Partner ist, der mich genauso in seinem Alltag will, wie ich ihn, aber da stoße ich leider auf Granit. In seinen Augen bin ich besitzergreifend, weil ich nach 3 Tagen ohne ihn gesehen zu haben (wir wohnen nur wenige Minuten voneinander entfernt), frage ob ich zB noch für eine Std vorbeifahren kann um gemeinsam einen Film zu sehen oä.
        Diskutieren macht da wenig Sinn, das habe ich langsam schon festgestellt und ihm deshalb ehrlich geraten sich wieder mit einem Psychologen zusammenzusetzen und an seiner Therapie weiterzuarbeiten - das wurde ihm ja auch von professioneller Seite her wärmstens empfohlen.
        Zumindest weiß er schon mal für sich, dass er große Probleme mit sich hat und oftmals nach langen anstrengenden Gesprächen öffnet er sich mir so weit, dass er mir gegenüber ehrlich zugeben kann, dass er mit sich selbst absolut überfordert ist und sich manchmal gar nicht richtig lebendig fühlt. Ich habe gerade in letzter Zeit stark das Thema "Psychologe" angesprochen, aber meines Wissens ist er in der Hinsicht immer noch nicht aktiv geworden und beharrt weiterhin auf seiner These, dass ich schlicht einengend und besitzergreifend sei.
        Ich würde sehr gerne verstehen können was in ihm vorgeht, wenn er mich am Telefon zurückweist und lieber 3 Abende hintereinander alleine zu Hause verbringt, aber ich kann es nicht! Ich habe ihn schon ehrlich danach gefragt warum er sich eigentlich nicht einfach von mir trennt, wenn er sich so eingeent fühlt. Seine Antwort war "aber ich lieb dich doch.." Dieses ganze Hin und Her macht mich ganz irre, habe mittlerweile selbst irgendwo einen Sprung in der Schüssel wenn ich nicht aufpasse. Ich kann ihn nicht ändern, er müsste von sich aus in eine Therapie gehen und an sich arbeiten. Also bleibt mir nicht viel anderes als mich von einem Mann zu verabschieden, der so viele positive Seiten hat wenn es ihm gut geht und so viele schlechte und abweisende wenn es ihm nicht gut geht. Zumindest will ich verstehen was in ihm vorgeht. Kennt jemand ähnliche Fälle? Oder hat jemand ähnliches auch erlebt? Freue mich über Rat und Zuspruch.


        Danke fürs Durchlesen, LG Aichada

      • anwar_983293

        2. Teil
        aber defacto kannst du nicht darauf warten bis du in die Gruppe eingebunden wirst indem du dich ganz klein machst, denn es wird garantiert nicht passieren.
        Wenn du neue Leute kennenlernst musst du nun mal selbst aktiv werden und den anderen zeigen, dass du offen dafür bist!

      • Was machst du denn
        Für eine Sportart, die nur von Männern
        40/50+ ausgeübt wird?
        Ich würde mich an deiner stelle tatsächlich in irgendeinem Verein engagieren um überhaupt mal in Kontakt mit Menschen zu kommen. Ob diese 20 oder 40 sind ist doch erstmal nicht so wichtig - ausserdem kannst du von ihnen sehr viel lernen zB auch wie man mit dem Alleinsein umgeht.


        In der Uni kann man auch schnell neue Leute kennenlernen! In den Vorlesungen nicht, aber dafür umso mehr in den Übungen wenn man in nur kleinen Gruppen unterrichtet wird. Es beginnt damit, dass du die Leute im Raum begrüßt wenn du kommst und ihnen damit signalisiert, dass du mit ihnen in Kontakt treten willst. So viele kommen in den Raum, setzen sich stillschweigend auf ihren Stuhl und ziehen sich absolut in sich zurück. Die Message an alle anderen ist in diesem moment: "lasst mich bloß in Ruhe!"
        Ich höre dann immer erstmal interessiert zu worüber sich die Gruppe unterhält und klinke mich irgendwo ein wo ich es für angebracht halte zb einen Professor, den ich auch kenne.


        Deine schüchternheit macht dir das alles sicher nicht einfach, aber defacto

        • Hallo ihr,


          ich möchte hier um Rat bitten, da ich selbst langsam nicht mehr so genau weiß ob mein Verhalten noch in einem normalen oder schon abnormalen Bereich ist...


          Ich bin 20 Jahre alt und mache 1-3 Mal die Woche Sport in einer kleinen Gruppe, die zum größten Teil männlich ist (fast alle um die 40). Die meisten in der Gruppe sind verheiratet, haben teilweise auch schon Kinder, nur ich falle hier als junge Single-Frau etwas aus dem Muster heraus.
          Mit dem ein oder anderen hat sich auch privat eine Art Freundschaft entwickelt. Zu Anfang habe ich vor allem Zeit mit unserem Trainer verbracht, über viel gequatscht, viel gelacht, aber von meiner Seite immer nur freundschaftliches Interesse. Bei ihm - und das habe ich nach etwa 6 Monaten engem Kontakt geschnallt - hatte sich dann anscheinend etwas mehr entwickelt. Habe daraufhin den Kontakt zur gesamten Gruppe erstmal unter einem Vorwand (Uni) abgebrochen. Seit 1 Jahr bin ich jetzt wieder dabei und habe engeren Kontakt zu einem anderen Sportkollegen dort aufgebaut. Er ist 41, verheiratet (Frau trainierte bis zur Schwangerschaft auch in der Gruppe) und definitiv von der Sorte Schürzenjäger. Nach unserem allfreitaglichen Sportleressen sind wir oft die letzten aus der Gruppe gewesen, die nach Hause sind, und haben dabei auch einiges getrunken. Im Taxi hat er dann den ersten Schritt gewagt und seinen Kopf in meinen Schoß gelegt.
          Ich war irritiert, aber es hat mir gelichzeitig auch sehr gefallen. Zwei Wochen später dann die exakt selbe Situation auf dem Heimweg im geteilten Taxi (er wohnt im Nachbarort). Diesmal muss ich aber zugeben, dass ich auf diesen körperlichen Kontakt fast schon gewartet habe. Das alles hat mich einfach wahnsinnig gereizt und ich habe in diesen Momenten auch absolut nicht an seine Frau gedacht!


          Jedenfalls haben wir, nachdem die gleiche Situation (Küssen und Kuscheln) 3 mal aufgetreten war, relativ zeitgleich einen Schlussstrich gesetzt und sind jetzt einfach nur Sportkollegen.


          Abgesehen davon, dass ich mit einem sehr schlechten Gewissen kämpfe, das ich gegenüber seiner Frau habe, frage ich mich mittlerweile wie es mir immer und immer wieder passieren kann, dass ich in der Gruppe aber auch außerhalb davon immer wieder freundschaftlichen Kontakt suche und auslebe, bis die Zuneigung, die der andere für mich empfindet, eine gewisse Grenze überschreitet, und mich dann wieder komplett zurückziehe.
          Wie oft will ich das denn noch wiederholen?
          Ich würde gerne wissen, welcher Mechanismus hinter diesem Verhalten steckt, um ihn zukünftig unter Kontrolle halten zu können!


          Könnt ihr mir weiterhelfen?

        • thalia_12658259

          Vielleicht habt ihr Recht
          Ich habe eigentlich damit gerechnet hier meist auf Kritik zu stoßen, aber bin sehr überrascht, dass mein Verhaltem doch sehr locker gesehen wird. Das beruhigt mich ungemein! Hatte in diesem Moment ja auch nichts böses im Sinn.
          Eine Last fällt von mir :-)

        • Hallo Ihr,


          ich traue mich nicht über dieses Thema mit meinem Umfeld zu sprechen, deshalb wende ich mich bewusst an euch "Anonyme" in diesem Forum:


          Ich war heute Abend mit Bekannten essen und es war sehr gesellig und entspannt obwohl ich wusste, dass einer meiner Bekannten nun schon seit Wochen in einer recht schlechten Situation lebt. Sein Schwiegervater, zu dem er eine starke Bindung hatte, hatte einen Schlaganfall und lag seitdem im Krankenhaus, nicht bei Bewusstsein.


          Ich bekam als Zuhörer bei einem Gespräch mit, dass anscheinend doch noch Hoffnung auf eine Genesung besteht, als kurze Zeit später sein Handy klingelte und seine Frau ihn darüber benachrichtigte, dass der Schwiegervater gerade verstorben sei.
          Da jeder das Telefongespräch mitbekommen hatte, sagte er recht nüchtern in die Runde: "Also, er ist jetzt gestorben" und in diesem Moment ist mir ein kurzes Lächeln über das Gesicht gehuscht!


          Ich mache mir darüber unglaubliche Gedanken, weiß nicht weshalb ich in diesem Augenblick ausgerechnet gelächelt habe. War es der Schock, die Überraschung? Die makabre Situation wo doch kurz zuvor noch von Genesung die Rede war?
          Natürlich treibt mich der Gedanke um, schlecht zu sein, schlecht zu denken.
          Habt ihr soetwas mal erlebt? Bin ich die Einzige, der solche Dinge passieren?


          LG Aichada

        • Wenn ich das richtig verstehe
          möchtest du eine langfristige Beziehung mit ihm oder?


          Dann hast du ja eigentlich ganz treffend analysiert weshalb diese Beziehung aber nicht funktionieren würde.
          Er hat keine Zeit, ist nichtmal im Lande und die großen Gefühle sind von seiner Seite aus auch nicht da... hm klingt eigentlich nach keinen tollen Voraussetzungen für mich.


          Wie oft seht ihr euch denn eigentlich? Wenn er so oft nicht in D ist, dann kann das ja nicht besonders oft sein. Stell dir mal vor die wenige Zeit die ihr miteinander habt, würde anders gestaltet werden, ihr würdet sie als Paar verbringen + die Gespräche/Chats die ihr online oder am Telefon habt. Du musst dich ganz einfach fragen: Würde mir das reichen?


          Wenn du das mit Ja beantworten kannst und bei ihm nochmehr Gefühle entstehen sollten, wäre die Chance auf eine Beziehung gegeben. Aber mal möchte doch jeder eiegtnlich einen Partner, der da ist, mit dem man seinen Alltag gestalten kann, das kann er dir doch gar nicht geben.
          Das ist leider so...

        • WOW
          erstmal Respekt davor, wie du bisher mit der Situation umgegangen bist!! :BIEN: Ich war sehr beeindruckt von deiner Stärke als ich deine Diskussion gelesen habe.


          Wenn keine Kinder im Spiel wären, würde ich dir raten davon die Finger zu lassen, zumindest in der jetzigen Situation. Er sendet dir widersprüchliche Signale - das ist kein besonders gutes Zeichen, dafür, dass er sein Leben jetzt im Griff hat (auch wegen der Manie) und weiß was er will.


          Ich würde ihm erstmal klarmachen, dass er an sich arbeiten muss um die psychische Krankheit zu überwinden - das ist das erste was er bewältigen muss. In dieser Zeit wird er mit der Therapeutin zur Genüge auch über euch sprechen und somit eine klare Vorstellung von dem entwickeln was er sich für die Zukunft wünscht: dich und die Kinder oder etwas anderes.


          Bis das alles gelaufen ist würde ich den Kontakt so gering wie möglich halten und auch so Ausrutscher wie du sie beschrieben hast, sollten nicht vorkommen - das macht alles nur noch komplizierter wie du ja auch selbst sagst.
          Während und auch nach der Therapie wirst du dann ja merken ob er sich dir zuwendet oder nicht, dann würde ich abwarten ob das auch noch die nächsten Monate anhält und falls er sich dann wirklich entscheiden sollte zurückzukehren, ist nichts falsch daran ihn mit offenen Armen zu empfangen. Immerhin habt ihr 2 Kinder miteinander denen ein Papa fehlt ;-)
          Viel Glück :-)